In XIII mochte ich Lightning auch. Danach wurde es leider sehr lächerlich. Ihre Rolle als „Walküre“ in XIII war schon zu viel des Guten, aber in Lightning Returns ist sie dann einfach nur noch cringe. Und zugleich leider die Hauptfigur. Zeigt sehr gut, wie man einen Charakter kaputtmachen kann, indem man ihn zu sehr ausschlachtet.
Vorwort
Huch, bin ich etwa zu spät zur Party? Es sind ja schon alle am Gehen. Na egal, gibt sicherlich noch ein paar übrig gebliebene Reste.^^
OK, was gäbe es besseres um sich von Final Fantasy 13 zu erholen als ein Spiel welches auf den ersten Blick ziemlich harmlos wirkt? Vielleicht etwas zu harmlos, wie sich noch herausstellen sollte.
Das erste Ni No Kuni habe ich nur ein paar Stündchen angespielt, daher muss sich Teil 2 bei mir nicht an diesem messen. So oder so gäbe es bei mir keinen Ghibli Bonus, da ich nicht der größte Fan des Studios bin. Aber zuerst einmal, was Ni No Kuni 2 kann, das kann ich schon lange! Darum wird jetzt in den Ni No Kuni 2 Modus geschaltet:
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Das Spiel
Kind-König Evan, halb Mensch halb Miez, hatte es in seinem Leben wahrlich nicht leicht. Zuerst starb seine Mutter kurz nach seiner Geburt, dann fiel sein Vater, der vorherige König von Katzbuckel, einem Giftmord zum Opfer. Kurz bevor Evan den Wächter seines Königreichs erben- und damit zum rechtmäßigen Herrscher legitimiert werden soll, putscht ihn sein Kanzler vom Volk der Maus vom Thron. Zu allem Überfluss verliert er auf der Flucht auch noch die Zofe seines Vaters, Almina, die ihm immer wie eine zweite Mutter war.
Doch in seiner dunkelsten Stunde erscheint vor ihm plötzlich ein junger Mann namens Roland, der sich ihm annimmt und in Sicherheit bringt. Roland stammt aus einer anderen Welt die unserer nicht unähnlich ist und war dort Präsident eines Landes. Bei einem Raketenangriff wurde er schwer verletzt und fand sich plötzlich in einer parallelen Welt, körperlich um mehrere Jahrzehnte verjüngt, wieder. Evan beschließt, ein neues Königreich zu gründen in dem dessen Einwohner glücklich und in Frieden leben können, "happily ever after". Roland steht ihm dabei mit Rat und Tat als Kanzler zur Seite, den Grund seiner Ankunft in dieser Parallelwelt bzw. seine Familie zuhause komplett verdrängend.
Ein eigenes Land ist Evan aber längst nicht genug. Er strebt nicht weniger als den Weltfrieden an. Um dieses Ziel zu erreichen tingelt er quer durch die Lande um mit den anderen Nationen Friedensverträge auszuhandeln. Damit die Friede-, Freude-, Eierkuchen-Party nicht zu einseitig wird, schmeißt das Spiel noch einen dunklen Magier der die Weltherrschaft erlangen will in den Kessel um für etwas Unruhe zu sorgen. Einmal kräftig umrühren und fertig ist die Suppe aus dem Einmaleins für RPG-Novizenentwickler.
Die anderen Nationen stehen Evans Idee zu Beginn nicht gerade offen gegenüber und sind eher mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Selbstlos wie er ist nimmt er sich diesen an und schließt so nach und nach neue Bündnisse. Nach getaner Arbeit heißt es, Leute für das eigene Königreich zu rekrutieren. Dazu bedient er sich der Bewohner zuvor besuchter Städte. Das führt dazu, dass einst blühende Metropolen fast schon zu wahren Geisterstädten verkommen, da man die meisten Einwohner abgeworben hat. Nach und nach werden die Städte aber wieder mit willkürlichen NPCs aufgefüllt.
Das größte Problem von Ni No Kuni 2 ist der fehlende Umfang. Zwar wartet es mit einer riesigen, frei begehbaren Weltkarte auf, die auch klar das Highlight des Spiels darstellt und mich für Stunden zum Erkunden animieren konnte, bietet allerdings nur eine handvoll Städte und ebenso wenige "richtige" Dungeons. Meistens läuft es in den neun Kapiteln so ab dass man eine neue Stadt betritt, sich das lokale Problem anhört und den Storydungeon sowie den anschließenden Bosskampf meistert. Das macht vielleicht zwei Stunden pro Kapitel aus. Der Rest der Spielzeit wird durch generische Tätigkeiten gefüllt, wodurch das Spiel pro Kapitel künstlich auf zehn und mehr Stunden aufgeblasen wird.
Die Haupttätigkeit mit der man viel Zeit verbringt ist sicherlich der recht simpel gestaltete Aufbau der eigenen Stadt. Hier kann man auf vorbestimmten Plätzen ebenso vordefinierte Gebäude errichten. Dazu benötigt man Geld einer separaten Währung, welches über die Zeit von den Einwohnern erwirtschaftet wird. Die Menge hängt davon ab wie viele Gebäude man errichtet und erweitert hat und wie viel Forschung betrieben wurde. Happily ever after. Die Forschung benötigt ebenfalls Zeit und ist abhängig von der Anzahl und der Fähigkeit der darin stationierten Bewohner. Da das System wie bereits gesagt recht simpel ist habe ich schon früh erkannt dass es am effektivsten ist, zuerst zu "boomen", sprich Gebäude zu errichten sowie diese auszubauen und die Arbeiter zur Forschung abzubestellen. So erhält man am schnellsten Geld um es in weitere Gebäude und Forschung zu investieren und den Kreislauf zu beschleunigen. Sobald dieses Ziel erreicht wurde kann man dann auf die Materialgewinnung umschwenken. Dummerweise habe ich etwas zu effektiv gearbeitet. Sowohl das Geld als auch die Materialien werden auf ein stark limitiertes Zwischenkonto/-Lager eingezahlt/-gebunkert und man muss es von dort manuell abheben, ansonsten geht der Überschuss verloren. Bereits auf der zweiten Ausbaustufe der Stadt musste ich alle 20 Minuten zu jener zurückkehren um dies zu vermeiden, was sich, hoffentlich nachvollziehbar, als äußerst lästig herausgestellt hat. Auf der dritten Stufe habe ich sogar das Limit des Hauptkontos von zehn Millionen erreicht, noch bevor ich die Handlung fortgeführt habe. Auf der vierten Ausbaustufe kann man das Zwischenkonto so stark erweitern dass es keine Rolle mehr spielt. Allerdings ist das erst nach dem Durchspielen möglich und dann braucht man das Geld sowieso nicht mehr. Ich kann nachvollziehen dass die Gamedesigner diese Beschränkungen wahrscheinlich eingeführt haben damit die Spieler das Spiel nicht einfach über Nacht laufen lassen um sich so dumm und dämlich zu verdienen, dennoch sind die Limitierungen auf niedrigem Level viel zu streng und nerven eher den ehrlichen Spieler, als dass sie vor Missbrauch schützen. Happily ever after. Hier hätte der Balance etwas mehr Beachtung geschenkt werden sollen.
Auf das Spiel gesehen wirkt die Verwaltung der eigenen Stadt aber eher wie zum Selbstzweck. Die Erweiterungen der Fähigkeiten sind kaum bemerkbar, automatisch erlernte Spezialattacken sind meist genauso effektiv oder sogar überlegen. Waffen und Ausrüstung die man von optionalen Bossen oder in Schatztruhen findet sind denen die man hier herstellen kann überlegen und richtig viel Geld wird eh erst am Ende generiert, wenn man es nicht mehr benötigt.
Natürlich benötigt man immer mehr Bewohner in der Stadt auf die sich die Arbeit verteilen lässt und hier kommt die zweite Tätigkeit ins Spiel mit der man viel Zeit verbringen wird. Happily ever after. Die Bewohner lassen sich nämlich nicht einfach so zum Umzug überzeugen, sondern halsen dem armen Evan Nebenquests auf. Zudem gibt es eine Agentur die Einwohner vermittelt, dazu muss man generierte 08/15 Quests der Marke "bringe X Gegenstände" oder "besiege Y Monster" absolvieren um Punkte zu sammeln mit denen man sich die Bewohner dann praktisch "kauft". Dadurch alleine kommt bereits eine Myriade an Nebenquests zusammen, zusätzlich gibt es noch hunderte andere Quests die keine Bewohner sondern Gegenstände als Belohnung einbringen. Ni No Kuni 2 ist ein wahrer Questdschungel und erinnert manchmal eher an eine Beschäftigungstherapie.
Wie bereits angesprochen ist die Weltkarte riesig, es gibt aber nur wenige Städte und "richtige" Dungeons. "Richtig" in Anführungszeichen, denn es gibt tatsächlich dutzende kleinere, optionale Dungeons die die Welt mit Inhalt füllen sollen. Diese sind aber recht klein, bestehen aus den immergleich zusammengewürfelten Wald-, Höhlen- und Gruft-Settings aus der Retorte und wirken eher wie Gebiete wie man sie aus den .hack Spielen oder Persona 3 und 4 kennt. Damit die Zufallskomponente nicht zu kurz kommt gibt es noch eine Reihe von Traumwelten. Diese Dungeons sind zufallsgeneriert und besitzen eine immer weiter steigende Anzahl an Stockwerken, auf deren höchsten Ebene ein Boss wartet. Der Kniff in diesen Dungeons ist, dass ein Timer ständig hochtickt und wenn er einen bestimmten Schwellwert überschritten hat, die Gegner stärker werden. Da man lediglich höhere Stockwerke erreichen muss kann man schnell durch die Dungeons wieseln, allerdings sind in den Schatztruhen oft Waffen und Ausrüstung versteckt die denen die man von aktuellen Gegnern erhalten oder in Städten kaufen kann bei weitem überlegen sind.
Der letzte Aspekt der zeitschindenden Tätigkeiten sind dann die Strategiekämpfe. Happily ever after. Evan kann mit bis zu vier um sich versammelte Einheiten in die Schlacht ziehen, wobei diese verschiedene Angriffsattribute nach dem Schere-Stein-Papier Prinzip besitzen und diverse Spezialfähigkeiten mitbringen, die in der Schlacht den Ausschlag geben können. Es gilt hier, den Kontrahenten mit den jeweils überlegenen Einheiten zu attackieren, während man Basen erobert oder Verteidigungsanlagen errichtet. Ich muss zugeben dass mir dieser Aspekt des Spiels am wenigsten zugesagt hat. Zwar spielt es sich recht leicht, artet allerdings schnell ins Chaos aus wenn man mal von mehreren Einheiten angegriffen wird. Wenn sich die Einheiten zu einem undefinierbaren Pulk vermengen spammt man eigentlich nur noch Spezialattacken und hofft, möglichst unbeschadet herauszukommen. Happily ever after. Außerdem ist es oftmals schwer auszumachen ob alle gegnerischen Einheiten besiegt wurden oder noch irgendwo versprengte Soldaten herumwuseln. Durch neu rekrutierte Einwohner gesellen sich auch immer neue Einheiten der eigenen Armee hinzu, allerdings haben diese einen recht niedrigen Level und sind daher erst einmal schlechter als die bereits trainierten Veteranen. Da das Leveln hier auch recht lange dauert, habe ich in den allermeisten Fällen auf die neuen Rekruten verzichtet und lieber auf meine bewährte Armee aus dem ersten Spieledrittel zurückgegriffen. Da es bei den Spezialfähigkeiten viele Dubletten gibt hat sich auch nur selten ein Anreiz zum Austausch gegeben.
Zwar war ich von diesen Kämpfen nicht sonderlich angetan, wenn ich sie aber dem einzigen mir vergleichbaren Spiel welches ich gespielt habe, Suikoden 5, gegenüberstelle, so zieht Suikoden hier den Kürzeren.
Das Kampfsystem ist ganz OK, hat mich aber auch nicht wirklich vom Hocker gerissen da es etwas die Dynamik vermissen lässt. Hier ist meiner Meinung nach das Hauptproblem, dass man viel zu wenig MP für die Spezialfähigkeiten hat und daher auf dröge, behäbige normale Angriffe angewiesen ist um die MP aufzuladen. Zwar kann man die Regenerierung durch Ausrüstung oder den Kampfequalizer (dazu später mehr) beschleunigen, allerdings nie in dem Maße wie man es z.B. von der Tales- oder Ys-Serie gewohnt ist. Unterstützt wird man nicht nur von zwei KI-Mitstreitern, die ihre Sache recht souverän meistern und höchstens mal von einem Flächenangriff des Gegners K.O. geschlagen werden, sondern auch von bis zu vier kleinen Verbänden von Gnuffi-Soldaten. Happily ever after. Das sind kleine Naturgeister die man finden oder züchten kann und die im Kampf den Einsatz bestimmter Spezialattacken anbieten. Dazu muss man allerdings zu diesen hinlaufen um die Fähigkeiten zu aktivieren, was einen gewissen Zeitaufwand bedeutet in dem der Gegner agieren kann. Nicht nur kann er in dieser Zeit die Gnuffis selbst angreifen und somit deren Fähigkeit unterbinden, es kann auch sein dass das Zeitlimit in dem sie diese Fähigkeit anbieten abgelaufen ist bis man sie erreicht und man sich somit umsonst auf den Weg gemacht hat. Ich bin kein Fan solcher stationärer Spezialfähigkeiten in einem Action-Kampfsystem in dem man selbst und die Gegner ständig in Bewegung sind, das hat mir damals bei Tales of the Abyss schon nicht sonderlich gut gefallen.
Überwältigt wird man dann, wenn man mal einen Gegenstand einsetzen will. Happily ever after. Man wird in dem Spiel mit einer unübersichtlichen Anzahl an Items zugemüllt, ebenso auch von solchen die man im Kampf verwenden kann. Obwohl man diese übersichtlich kategorisieren könnte, werden alle in einen Topf geschmissen und man darf sich erst einmal durch eine lange Liste wühlen.
So viel man in dem Spiel mit Nebenquests erdrückt wird, so wenig unterschiedliche Gegnerarten gibt es. Gefühlt sind diese an einer Hand abzählbar und unterscheiden sich allenfalls in Farbe und Level. Auch für die optionalen Bosskämpfe müssen, lediglich in den Statuswerten aufgebohrte, Standardgegner herhalten.
Die Charaktere eignen sich neue Fähigkeiten auf drei verschiedene Arten an. Zum einen erlernen sie neue Spezialattacken automatisch sobald sie ein bestimmtes Level erreicht haben. In der eigenen Stadt können diese dann erweitert oder komplett neue Attacken gelernt werden, je nachdem wie viel man beim Ausbau der Stadt bereits erforscht hat. Durch den Ausbau lassen sich auch weitere passive Fähigkeiten erlernen. Die dritte Möglichkeit ist der Kampfequalizer. Hier können mit Schiebereglern bestimmte Elementar-, Typen- oder Zustandseigenschaften manipuliert werden. Zum Beispiel kann man einstellen ob man lieber mehr Schaden an Natur- oder Drachenmonstern machen möchte, ob man sich lieber gegen das Feuerelement oder den Verwirrungszustand schützt etc. Man kann sich auch entscheiden ob man eher mehr Geld oder Gegenstände nach einem Kampf erhalten will. Dazu muss man Kampfpunkte einsetzen die man pro Charakterlevel erhält. Leider wird einem nicht mitgeteilt dass das Maximum der Kampfpunkte 300 zählt. Happily ever after. Ab einem Durchschnittslevel von 50 - bei sechs Charakteren - kann man den Equalizer also nicht weiter ausbauen. Dafür darf man die bereits ausgegebenen Punkte aber, gegen eine kleine Gebühr, zurücksetzen und neu verteilen.
Nicht nur von Quests wird man erdrückt, sondern auch von der schieren Masse an Gegenständen, Waffen oder Rüstungen. Das führt nicht nur dazu, dass man sich durch elendig lange Listen wühlen muss wenn man etwas Bestimmtes sucht, man stumpft auch recht schnell ab. Kaum hat man eine Waffe oder Rüstung angelegt, erhält man auch schon eine bessere. Die Qualität oder Spezialfähigkeiten haben mich überhaupt nicht mehr interessiert, ich habe einfach nur noch das angelegt was in der Liste ganz oben angeordnet war - zumindest solange es nicht verflucht war. Ein klassischer Fall von "Zuviel des Guten".
Technisch ist das Spiel solide. Die Figuren und die Städte sind sehr schön modelliert und wirken je nach Kameraeinstellung fast schon wie gezeichnet. Gerade die generischen, optionalen Dungeons kommen aber recht karg daher. Außerdem läuft das Spiel auf einer normalen Playstation 4 praktisch nie rund und leidet ständig unter Mikrorucklern die man schon aus Bloodborne her kennt. Eigentlich läuft es nur in Zwischensequenzen wirklich flüssig. Happily ever after.
Die deutsche Lokalisierung ist äußerst gelungen und die Übersetzer kamen nicht umhin, den anthropomorphen Völkern entsprechende Wortspiele unterzujubeln, mal mehr (Wauz) und mal weniger (Miez) erfolgreich. Befremdlich ist hier eher dass entweder die deutsche oder die englische Lokalisation vom originalen Skript abweicht, denn bis auf Evan und Roland wurden nicht nur die Namen aller Charaktere ausgetauscht, auch die Inhalte in den (wenigen) synchronisierten Dialogen unterscheiden sich stark. Man kann fast schon von zwei parallel erzählten Geschichten sprechen, so wie damals bei Final Fantasy 10. Happily ever after. Dass nicht alles synchronisiert ist stört mich dabei weniger, aber die Laute die die NPCs von sich geben und besonders Evans ständiges hochgepitchtes "Mmmh" nerven nach einiger Zeit tierisch. Das haben die Persona oder die Danganronpa Serie wesentlich besser hinbekommen. Was außerdem stört sind die Miniaturtextboxen die beim Umherlaufen oder in Kämpfen automatisch auftauchen. Die Schrift darin ist so winzig, dass ich meine gesamte Aufmerksamkeit dem dechiffrieren widmen muss, während sich die Textbox auch schon wieder automatisch schließt, noch bevor ich den Satz beenden konnte. Das ist fast so nervig wie in Star Ocean 5, nur dass die Texte in Ni No Kuni 2 dann halt für immer weg sind. Ist ein Verlaufsprotokoll wie z.B. in Persona 5 denn so schwer umzusetzen? Ähnlich wie in den neueren Tales Spielen zeigen Sprechblasen über den Köpfen der NPCs, ob diese etwas Neues zu sagen haben. Eigentlich ein nettes Feature, leider funktioniert es aber die Hälfte der Zeit über nicht richtig und ist somit unbrauchbar, weswegen man doch wieder alle Bewohner proaktiv ansprechen muss um keine Dialoge zu verpassen.
An der musikalischen Front macht Ni No Kuni 2 keine besonders tolle Figur. Um ehrlich zu sein war ich ziemlich häufig angenervt. Gerade Goldorado oder Mechbaum sind schwer zu ertragen und auch die Dungeon-Themes mit ihren prunkvollen Paukenschlägen hämmern sich ins Ohr... auf eine negative Weise. Lediglich das Arrangement der Titelmelodie (wobei ich das Original besser finde, das Arrangement wirkt dagegen leicht fad) und die Hintergrundmusik von Quastenfloss fand ich wirklich gelungen. Der Rest läuft irgendwo unter relativ belanglos bis 08/15 Orchester-Getöse.
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Fazit
Wenn ich Ni No Kuni 2 in wenigen Worten zusammenfassen müsste dann würde ich sagen "zu viel vom Unrelevanten, zu wenig vom Relevanten".
Ni No Kuni 2 ist ein naives Märchen für die ganz Kleinen, die mit den knubbeligen Figuren sowie den einfach gestrickten Charakteren und der Handlung viel Spaß haben dürften. Auch für Genre-Neulinge dürfte es ein leicht verdaulicher Einstieg sein. Ältere Semester oder Veteranen hingegen werden sich aufgrund dessen schnell gelangweilt fühlen und des Öfteren mit den Augen rollen, wenn ein an sich komplexer Sachverhalt mit ein paar harmlosen Worten oder einer Fetchquest gelöst wird. Das anspruchlose Gameplay tut sein Übriges.
Ich kann dass Spiel zu keiner Zeit als schlecht betiteln, denn das ist es ganz sicher nicht. Das Problem ist, dass es einfach in allen Bereichen relativ belanglos ist und mir die Charaktere und die Geschichte die meiste Zeit über recht egal waren. Erschwerend kommt hinzu dass es versucht, hinter den Myriaden an Nebenquests den mangelnden Inhalt zu kaschieren. Ohne diese könnte man die einzelnen Kapitel locker in jeweils zwei Stunden beenden, denn viel mehr als zum örtlichen Obermacker zu gehen, den Dungeon zu durchschreiten und den Bosskampf zu bestreiten bieten diese meist nicht.
Für die angekündigten Add-Ons wünsche ich mir jedenfalls etwas mehr als irgendwelche hundertstöckige, zufallsgenerierte Dungeons. Happily ever after!!!
Es wird zeit das erste Add-On in meiner Liste anzugehen. Familie & Vermächtnisse ist ein Zusatzszenario von Tales of Graces f welches speziell für die Playstation 3 Portierung entwickelt wurde und an die Hauptgeschichte anknüpft. Ich weiß nicht worum es genau geht, denke aber dass es, aufgrund dessen wie die Charaktere darin aussehen, noch vor der allerletzten Sequenz aus dem Hauptspiel stattfindet.
Als ich die Hauptgeschichte von Tales of Graces f anno 2012 durchgespielt habe fand ich das Spiel zwar gut, es hatte für mich allerdings keine wirklichen Höhepunkte bezüglich der Story und der Charaktere zu bieten. Außerdem war ich nie ein großer Anhänger des Kampfsystems und im Add-On zog auch noch der Schwierigkeitsgrad ordentlich an. Nach hundert Stunden der Hauptstory war die Luft erst einmal raus und ich damals dementsprechend wenig enthusiastisch auf den f-Arc, weswegen ich diesen Jahr um Jahr vor mir hergeschoben habe.
Ich habe nun ein kleines Bisschen reingespielt, bzw. es versucht, war aber sofort von all den verschiedenen Menüs, Fähigkeiten, Mechaniken etc. überwältigt. Daher musste ich erst noch einmal die Hilfetexte durchstöbern und mehrere Trainingssessions abhalten bis ich das Gefühl hatte die Mechaniken wieder einigermaßen verinnerlicht zu haben.
Um mir die Story noch einmal aufzufrischen habe ich folgendes Video durchgezappt.
Viel Zeit wird jetzt erst einmal dafür draufgehen durch die Welt zu tingeln und in den Städten sowie unterwegs mit allen NPCs zu reden, da so wie es aussieht alle die aktuelle Situation kommentieren, um wieder ein Gefühlt für die Welt zu bekommen. Hm wenn ich micht recht erinnere war es gegen Ende des Hauptspiels so dass die NPCs weltumspannend nach jeder Kleinigkeit ebenfall etwas Neues zu berichten hatten und diese Mal um Mal abzugrasen ordentlich Zeit beansprucht hat. Also beginnt es für mich praktisch so wie es aufgehört hat.
Tales of Graces f
~ Add-On: Familie & Vermächtnisse ~
Challenge #:
06
System:
Playstation 3 (EUR-D)
Version:
1.00
Hinweis
Aus Spoilergründen wurden nur Screenshots ausgewählt die nicht aus dem Add-On stammen.
Das Spiel
Familie & Vermächtnisse spielt c.a. sechs Monate nach den Geschehnissen der Haupthandlung. Die Grenzen der Nationen sind geöffnet und es kann frei gehandelt werden. Windor unterstützt Fendel mit Cryas-Kristall-Lieferungen.
Doch häufen sich in letzter Zeit immer wieder Überfälle enorm starker, mit Nova-Barrieren ausgestatteter Monster unerklärlichen Ursprungs. Das Add-On verschreibt sich also zwei Thematiken, zum einen der Ergründung der wiedererstarkten Monsterplage, was die Gruppe schließlich noch einmal zusammen- und erneut auf den Nachbarplaneten Fodra führt, wo ein neuer Gegenspieler auf sie wartet, zum anderen um Sophies Sorgen und Ängste bzw. ob und wenn ja wie sie diese überwinden kann und ihren Platz in der Gesellschaft finden wird. Ersteres wirkt äußerst konstruiert, der neue Widersacher bleibt relativ gesichtslos und das gesamte Szenario bietet für die Hauptgeschichte keinerlei Mehrwert. Hinzu kommt dass keine Fragen beantwortet- sondern eher neue aufgeworfen werden.
Den NPCs in allen Städten, Häfen und am Wegesrand wurden im Add-On neue Dialoge spendiert. Außerdem trifft man nun überall auf Reisende anderer Nationen die durch die geöffnete Welt touren. Selbstverständlich gibt es auch eine ganze Menge neuer, vertonter Skits, wovon viele optional sind wenn man bereits besuchte Orte erneut betritt. Diese sind ganz amüsant geschrieben, nicht zuletzt wegen der quirligen Pascal die immer für Stimmung sorgt. Außerdem gibt es oft optionale Aktionspunkte in den Ortschaften, die kleine Schauspiele in der Spielegrafik aufführen - ähnlich den Active Time Events aus Final Fantasy 9 - die die Hintergründe und Motivationen der Hauptcharaktere näher beleuchten. Sobald diese zur Verfügung stehen wird man über eine Skit darauf aufmerksam gemacht.
Bei den Dungeons handelt es sich um eine Mischung aus Neuen und Alten. Die alten Dungeons wurden mit neuen, stärkeren Gegnern versehen und die Schatztruhen mit höherwertigen Inhalten wiederaufgefüllt. Einige davon müssen aufgrund der Handlung besucht werden, andere sind rein optional. Die neuen Dungeons sind äußerst labyrinthisch aufgebaut und können sehr anstrengend sein. Diese warten z.B. mit dutzenden Teleporter auf die einen quer durch das Gebiet versetzen oder Einwegteleporter bei denen man den halben Dungeon nochmals ablaufen muss wenn man eine andere Route einschlagen möchte. Aber hey, wisst ihr was, nach den reinen Durchlauf-Dungeons moderner Spiele wie den aktuellen Tales-Ablegern oder zuletzt Final Fantasy 13 nehme ich diese Herausforderung dankend an!
Nach dem Durchspielen des Add-Ons habe ich noch den Bonusdungeon Zhonenkäfig abgeschlossen, der ebenfalls mehrere Stunden beansprucht hat, auch wegen der dämlichen Item-Voraussetzungen für die späteren Stockwerke, die man sich erst einmal im Eleth-Mixer zusammensetzen muss. Gemacht habe ich ihn in der Hoffnung, noch etwas an zusätzlicher Hintergrundgeschichte zu dem Satellitenring Foselos oder der Aquasphäre, die den Planeten umgeben, zu erfahren. Aber ne, is nich, stattdessen gibt es nur einen generischen, hanebüchenen Endboss. Selbstverständlich habe ich den Dungeon und die Bosse auf leicht gemacht, alles andere wäre purer Wahnsinn gewesen. XD
Was den Kampf betrifft ist nun auch Richard als siebter Charakter wieder mit von der Partie. Außerdem gibt es nun eine kleine Erweiterung am Kampfsystem, den so genannten Tempomodus. Bei Treffern oder Gegentreffern füllt sich eine Tempoleiste auf und ab 50% kann in den Tempomodus geschaltet werden, wobei sich die Leiste dann kontinuierlich komplett entleert. Dieser Modus aktiviert je nach Charakter unterschiedliche Effekte. So werden bei Asbel z.B. einige Fähigkeiten verstärkt und ein Energieball kreist um ihn herum der Gegnern Schaden zufügt. Bei Cheria hingegen werden sämtliche Gegner in der Zeit eingefroren und die Verschnaufpause kann entweder zum Heilen genutzt werden oder um den Gegnern ohne Gegenwehr ordentlich Schaden zuzufügen. Aktiviert man den Modus, sobald die Leiste 100% erreicht hat, kann man sogar eine Art Mystic-Arte ausführen.
Ansonsten ist das Kampfsystem gleich geblieben und ich bin ja, wie in der Vergangenheit mehrfach erwähnt, nicht gerade der größte Fan davon. Zum einen ist es einfach lästig bei jedem Gegner nachzuschauen was für Schwächen und Resistenzen dieser hat und daraufhin bei den eigenen Attacken zu prüfen was man denn genau einsetzen kann, zumal das nach ein paar Sekunden bei der Vielzahl an unterschiedlichen Gegnern sowieso wieder vergessen ist. Und wenn man die Schwächen der Gegner nicht gezielt angreift sind diese von den Attacken relativ unbeeindruckt. Ferner kann es eher noch passieren dass man stattdessen die Hälfte der Zeit betäubt auf dem Schlachtfeld herumsteht weil der Gegner mal wieder geblockt oder gekontert hat, da werden leidige Erinnerungen an Star Ocean 3 geweckt *brrr*. Dass die Serienkombination-Punkte, die zum Ausführen der Artes benötigt werden, ständig fluktuieren macht das Planen der Angriffe unberechenbar. Außerdem nervt es auch, bei den verschiedenen Kombostufen ständig den Joystick hin-und-her zu wedeln, wobei man bei dem ganzen Effektwirrwar sowieso nur erahnen kann in welcher Kombostufe man sich gerade befindet. Nichtsdestotrotz habe ich für mich einen relativ angenehmen Weg zum Kämpfen gefunden. Und zwar in dem ich zuerst mittels Verteidigung gewisse Auren auflade um mir einen Bonus für den nachfolgenden Schlag zu sichern und anschließend einfach die Kreistaste gedrückt halte. Dadurch zieht Asbel sein Schwert (normalerweise verwendet er nur Tritte oder schlägt mit der Schwertscheide zu) was den Gegner mit hoher Wahrscheinlichkeit betäubt und setzt seine Skill-Artes ein. Durch das Gedrückthalten der Taste wird automatisch ein verbundenes Arte ausgelöst, woraufhin er das Schwert wieder zurücksteckt und einige HP regeneriert und, sofern genügend Serienkombination-Punkte übrig sind, mit der dritten Stufe einer normalen Kombokette abschließt. Dadurch dass er das Schwert zieht kann er auch nicht bzw. nur selten betäubt werden. Jedenfalls bin ich mit dieser Kombo relativ angenehm auf dem fortgeschrittenen Schwierigkeitsgrad durch das Spiel gekommen. Schwer habe ich versucht, musste aber wieder eine Stufe zurückschalten da die KI-Charaktere hier auch in normalen Kämpfen bereits nach wenigen Sekunden am Boden lagen. Auch im Endkampf musste ich eine Stufe zurückschalten, da der Boss äußerst aggressiv mit Rundumattacken um sich getobt hat und die KI-Charaktere wie die Fliegen umgefallen sind.
Ansonsten geben die neuen Gegner wahnsinnig viele Fertigkeitspunkte die man in das Aufleveln der Titel investieren und diese schließlich auf das Maximum bringen kann. Dadurch können Fertigkeiten erweitert oder neue Artes gelernt werden. Etwas blöd ist, dass man die benötigte Erfahrung eines Titels erst einsehen kann wenn man mit dem Cursor darüber fährt. Eine Sortierfunktion nach verbleibender Erfahrung wäre hier äußerst hilfreich gewesen, denn gerade bei den Nebenquests in den Gasthäusern, die ebenfalls Unmengen an Fertigkeitspunkten einbringen, will man das Optimum herausholen und keine Punkte verschenken. Wenn ein Titel z.B. noch 1000 Punkte bis zum Maximallevel benötigt, man durch eine Quest aber 5000 Punkte erhält, so verfallen die überschüssigen 4000 Punkte. Das führt dazu dass man sich länger als eigentlich nötig im Menü aufhält und in langwieriger manueller Arbeit die Liste durchsucht um immer die Titel zu aktivieren bei denen man knapp unter der Grenze landet.
Obwohl das Spiel bereits viele Jahre auf dem Buckel hat merkt man aus technischer Sicht keinen großen Abfall gegenüber den aktuellen Tales-Ablegern. Ob man das jetzt positiv oder negativ bewerten möchte sei jedem selbst überlassen. Im Gegenteil, mit Ausnahme der Charaktermodelle finde ich die Umgebungen in Graces sogar noch hübscher und stimmiger als in den neueren Teilen, da die kompakten und durchgestylten Kulissen mit fester Kameraperspektive viel stimmiger wirken als die großen aber leeren und blockigen Gebiete der modernen Vertreter.
Fazit
Auch wenn es nicht ganz perfekt ist macht das Add-On von Tales of Graces f noch immer Spaß. Es punktet vor allem durch die lebendige Welt in der alle NPCs neue Texte spendiert bekommen haben und diese sogar mehrfach während des knapp über zwanzigstündigen Kurzabenteuers (inklusive optionaler Dungeons) ändern. Auch die Skits und sonstigen Ereignisse sind amüsant geschrieben. Lediglich die Handlung wirkt konstruiert und bietet, bezogen auf die Vorgeschichte, keinen wirklichen Mehrwert. Auch das Kampfsystem ist OK, aber nicht gerade mein Liebling in der Serie. Die Dungeons können zwar anstrengend sein, sind allerdings gerade dadurch besser als Vieles was man heutzutage in dem Genre serviert bekommt.
Nachdem mit Tales of Graces f letzte Woche die Hälfte der diesjährigen Challenge erreicht wurde, möchte ich wie im letzten Jahr auch die bisherigen Monate noch einmal Revue passieren lassen und einen groben Plan für die zweite Hälfte aufstellen.
Rückblick
Wo die Challenge letztes Jahr mit Lunar: The Silver Star Story Complete noch mit einem echten Kracher angefangen hat, ging es dieses Mal mit Eternal Sonata leider etwas verhaltener los. Anfangs noch charmant, haben vor allem die hanebüchenen Storyänderungen der Playstation 3 Version gegenüber der Xbox 360 Fassung im letzten Drittel den Spielspaß gedrückt. Doch die Enttäuschung war schnell vergessen, nachdem mit Lufia 2: Rise of the Sinistrals ein echtes Hammerspiel folgte, welches vielleicht nicht gerade mit der originellsten Handlung punkten kann, dafür aber mit sympathischen Charakteren und tollen Puzzle-Dungeons. Xenogears hatte ich früher in Noatun abgebrochen, da die Stelle sich wie ein Filler in die Länge zog. Das sollte aber die einzige solche Passage in dem Spiel gewesen sein und zum Glück habe ich es noch einmal gespielt, denn das Spiel hat mich mit seiner Handlung vollstens gepackt. Wäre die zweite CD auf dem gleichen Niveau wie die erste gewesen, hätte es sich locker einen Platz in meinen RPG-Top-10 sichern können. Doch so wie Xenogears knapp die Topwertung verfehlt hat, ist Final Fantasy 13 nur haarscharf an einer Nullnummer vorbeigeschrammt. An diesem Walking-Simulator mit unendlichen Kämpfen, die allesamt aufgrund des miserablen Kampfsystems nerven, passt einfach fast gar nichts. Aufgrund einiger weniger gelungener Sequenzen und eines gar nicht mal so schlechten Charakters wie Fang konnte es dann aber doch noch einige Gnadenpunkte sammeln. Weniger Glück hatte da Final Fantasy: Crystal Chronicles, bei welchem ich beim besten Willen keinerlei positive Aspekte ausmachen konnte. Aufgrund des miesen One-Button Gameplays, den langweiligen Rogue-like Dungeons und einer mehr als dürftigen Handlung fühlten sich die lediglich knapp 20 Stunden Spielzeit wie eine zermürbende Ewigkeit an. Für mich ist das Spiel ein Totalausfall für den es noch nicht einmal zu einem Mitleidspünktchen reicht. Den Abschluss und Meilenstein für die aktuelle Challenge machte dann das Add-On Familie & Vermächtnisse von Tales of Graces f. Ich musste mich zwar erst eine Weile einspielen bis ich die Mechaniken wieder intus hatte, doch dann spielte es sich erfreulich gut herunter. Auch waren mir die Charaktere sympathischer als ich sie in Erinnerung hatte.
Neben der Challenge habe ich nebenher abwechselnd immer wieder Spiele für mein Encore-Projekt durchgespielt. Dieses dient dazu um dem doch engen Korsett welches ich mir für die Challenge angelegt habe zu entfliehen und etwas freier und spontaner RPGs auf die ich gerade Lust habe angehen zu können.
Zuerst habe ich mir mit Chrono Trigger: Prophet's Guile und Chrono Trigger: Flames of Eternity zwei Fan-Modifikationen des SNES Klassikers angeschaut. Besonders Flames of Eternity konnte mich durch die komplexe Zeitreisegeschichte, welche die des Originals bei weitem übertrifft, packen. Als echter Überraschungshit hat sich King's Field 4: The Ancient City herausgestellt. Das Spiel trieft förmlich aus jeder Ecke nach Souls-like - bzw. umgekehrt - und man merkt besagter Serie deutlich an dass ihr Ursprung in der King's Field Serie begründet liegt. Die Souls-Serie ist praktisch die perfekte Evolution, bei der das Gameplay auf einen modernen Stand gebracht wurde. Adventures of Mana war dann ein netter Zeitvertreib bei dem mich vor allem der enorme Umfang überrascht hat, ist es doch praktisch nur eine grafisch aufgewertete Umsetzung des Gameboy-Originals. Die Welt muss sich ob ihrer Größe und Komplexität jedenfalls nicht hinter The Legend of Zelda: Links Awakening verstecken. Trotzdem bleibt es im Kern aber "nur" ein Gameboy-Spiel. Den Vorläufigen Abschluss machte dann Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs. Mal abgesehen von dem sympathischen Grafikstil konnte das Spiel mich leider kaum überzeugen. Die Handlung ist viel zu dünn und versucht dies mit einer Myriade generischer Quests zu kaschieren. Die Städtebausimulation wirkt auf den ersten Blick zwar interessant, wurde aber viel zu oberflächlich und ohne jeglichen Tiefgang implementiert.
Ausblick
Nachdem mich zwei von drei Final Fantasies herbe enttäuscht haben, schiele ich natürlich dementsprechend skeptisch auf Crisis Core: Final Fantasy herüber. Vor allem dessen Kampfsystem habe ich nicht in bester Erinnerung. Bei den beiden verbleibenden Playstation 2 Spielen Radiata Stories und Wild ARMs 3 wird dann mein guter Röhrenfernseher das zweite Mal in diesem Jahr zum Einsatz kommen. Bei Radiata Stories war ich damals ziemlich weit im Spiel fortgeschritten und fand es auch recht gut, Wild ARMs 3 hingegen hatte ich aus Langeweile abgebrochen. Also mal sehen ob mir ersteres auch heute noch zusagen wird bzw. ob mich letzteres dieses Mal überzeugen kann. Schließlich verbleiben die letzten drei Add-Ons. Dark Souls 2 wird ein kleiner Happen für zwischendurch, stehen hier doch nur noch der Bonus-Boss Scholar of the First Sin und ein paar kleinere Ereignisse aus. Lords of the Fallen hat mich damals als solider Souls-Klon gut beschäftigt, daher erwarte ich von dessen Add-on Ancient Labyrinth auch nicht mehr und nicht weniger. Auch bei The Old Hunters erwarte ich, dass das Hauptspiel Bloodborne würdig erweitert wird. Ob ich allerdings die generischen Chalice-Dungeons tatsächlich auch noch machen werde steht noch auf wackeligen Beinen. Da ich nicht erwarte dass die drei Add-Ons besonders lange dauern werden habe ich vielleicht noch etwas Luft um das ein oder andere zusätzliche Spiel in die Challenge aufzunehmen, aber dass wird die Zukunft zeigen wenn es soweit ist.
Was das Encore-Projekt betrifft so sitze ich gerade an Tales of Zestiria, welches mich bisher aber, im Gegensatz zu Tales of Berseria, nur bedingt überzeugen kann. Bereits für die letztjährige Challenge war Cosmic Star Heroine angedacht, von welchem nun bald die physische Playstation 4 Version erscheint und welches ich dann auch angehen werde. Ebenso fest eingeplant ist Dragon Quest 11, welches nun Anfang September endlich im Westen erscheinen wird und ich mir wohl gleich am ersten Tag zu Gemüte führen werde. Eine weitere physische Veröffentlichung stellte dieses Jahr Brave Battle Saga von Piko Interactive auf dem Mega Drive dar. Ich bin mir noch nicht ganz sicher ob ich es spielen werde, Interesse besteht an dem optisch stark an Breath of Fire 2 erinnernden Titel aber definitiv. Außerdem habe ich mir vor wenigen Tagen eine Nintendo Switch zugelegt und möchte diese dann mit etwas Kleinem wie z.B. I Am Setsuna einweihen. Final Fantasy 15 werde ich auch dieses Jahr auslassen und warte lieber bis nächstes Jahr voraussichtlich eine komplette, definitive Version erscheinen wird. Die SNES und PC-Engine Versionen von Ys 4 möchte ich mir auch noch zu Gemüte führen um die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Handlung zu erfahren und auch die letzten verbliebenen Happen der Ys-Serie zu vertilgen. Und an der Fortsetzung im Chrono-Universum durch Chrono Cross habe ich ebenfalls Interesse. Ach und dann gibt es ja noch das Pre-Sequel Lufia & the Fortress of Doom... viele Optionen also, mal sehen was sich davon umsetzen lässt.
Organisatorische Änderung
Bereits letztes- aber auch in diesem Jahr ist es einige Male vorgekommen dass ich bei der Kategorisierung eines Spiels im unteren Wertungsbereich nicht ganz zufrieden gewesen bin. Konkret fehlte mir zwischen 1/4 ("OK aber es gibt doch einige Dinge die mich gestört haben") und 2/4 ("Gut aber konnte mich nicht völlig überzeugen") eine weitere Abstufung, die nicht ganz so "euphorisch" daherkommt wie 2/4, allerdings auch nicht so verhalten und explizit kritisierend wie 1/4. Eine Abstufung mit der ich ausdrücken kann dass ich das Spiel jetzt nicht wirklich gut finde, ich aber auch nicht viel zu kritisieren habe was den Spielspaß bedeutend gemindert hätte.
Daher habe ich den Wertungsschlüssel um eine zusätzliche Stufe angehoben, nämlich 2/5 ("Nett aber sticht in keinem Bereich wirklich hervor") und die Wertungskategorien der Spiele entsprechend angepasst. Anbei eine Übersicht inwiefern sich die Bewertungen der bisher im Rahmen der Challenge vorgestellten Spiele entwickelt haben.
Platzierungen
Zum Abschluss noch die bisherige Rangliste aller diesjährigen Titel, gemischt zwischen Challenge und Encore.
★★★★★ (5/5): Super, hat mich völlig in seinen Bann gezogen
★★★★☆ (4/5): Sehr gut mit einigen kleinen Macken
★★★☆☆ (3/5): Gut aber konnte mich nicht völlig überzeugen
★★☆☆☆ (2/5): Nett aber sticht in keinem Bereich wirklich hervor
★☆☆☆☆ (1/5): OK aber es gibt doch einige Dinge die mich gestört haben
☆☆☆☆☆ (0/5): Schlecht oder langweilig, hat mir nicht wirklich zugesagt