Ich verbinde mit diesem Spiel sehr komische Jugenderfahrungen.
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Awo
Aber total spannend zu lesen, dass es bei Dir anscheinend gar nicht hängen geblieben ist und wie der Werdegang Deiner Meinung dazu war *g*
Zitat
Später habe ich relativ unkritisch die Skepsis der Rollenspiel-Community übernommen, die das Spiel damals im Schnitt weniger toll als bspw. SoM, Terranigma oder FFVI fand und das auch gut mit Argumenten untermauern konnte ...?
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Kann ich komplett nachvollziehen. Hatte das im Terranigma Thread schon geschrieben, aber die Soul Blazer "Trilogie" hat deutliche Probleme (auch schon damals gehabt). Kann mir vorstellen, dass man die knappen Dialoge und das nicht besonders spannende Gameplay bei IoT definitiv ankreiden kann. Der Plot ist auch nicht so der Brüller. Es ist auch ein recht kurzes und sehr lineares Spiel.
Es geht eher darum, dass man die Reise der Gefährten und ihre Entwicklung mitverfolgt. Und mir fällt auch spontan kein J-RPG ein, was so aufgezogen ist, wie IoT. Es gibt zwar so einige J-RPGs, die eher ein Reisefeeling erzeugen (z.B. Grandia), aber selten, dass man prinzipiell schon mit der vollen Party startet, und diese sich dann erst auf der Reise so *richtig* gut kennen lernen und halt auf dem Weg dann auch hängenbleiben, weil sie ihren Platz in der großen Welt gefunden haben. Ist halt auch der Schachzug, dass die Partymitglieder eben nicht spielbar sind, einen aber trotzdem auf der Reise begleiten, der hier extrem viel Relevanz hat.
Dazu trägt auch bei, dass die Reise immer vorwärtsgerichtet ist. Während man bei der dringlichen Pilgerreise in FFX noch mal den Weg zurückrennen kann, wird man hier dazu gezwungen, immer weiter zu gehen. Muss man nicht mögen (wurde glaube ich von beispielsweise Enkidu hart kritisiert), aber halte ich in manchen Kontexten nicht mal für so falsch. Gut, dass damit spezielle Items für immer verpassbar sind und man dann das geheime Bonuslevel nicht freischalten kann ist ein ziemlicher Designschnitzer >_>
Insgesamt schätze ich die Quintet RPGs eher für die Gefühle, welche sie beim Spielen vermitteln, als wegen herausragendem Game Design. Und was Klunky zu Terranigma gesagt hat, stimmt auch hier: wenn man das Spiel im richtigen Alter spielt, ist es fast eine Offenbarung. Immer noch, wenn ich bestimmte Orte höre (z.B. Angkor Wat) muss ich an IoT denken, und wie es das Interesse an fremden Kulturen anspricht (und bei mir auch geweckt hat). Müsste 8-9 Jahre alt gewesen sein, als ichs damals gezockt hatte
Zitat von Daen
Ebenfalls eingebrannt hat sich für mich die - als Kind - supergruselige Atmo auf dem Totenschiff der Azteken, vor allem das Skelett auf dem Thron.
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Jau, vor allem, weil die musikalische Untermalung dazu auch richtig schön reinhaut
Generell wird der Track im Spiel oft sehr effizient verwendet, und macht die Szene auf dem goldenen Schiff so schön creepy. Man weiß sofort, wenn man es betritt, dass was nicht stimmt.
Die Pyramide finde ich auch aus Gameplaysicht ziemlich cool. Leider der einzige Moment, in dem Shadow zum Einsatz kommt. Da fragt man sich ein wenig, ob mit dem noch mehr geplant war, aber das Spiel aus Zeitgründen kleiner ist, als es sein sollte. Oder sie fanden die Gameplaymechanik von Shadow so kompliziert, dass sie es lieber auf einen Enddungeon beschränkt haben *g*