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  1. #10
    Damit ich das hier nicht vergesse: Letzten Sonntag habe ich Mario & Luigi: Superstar Saga für den 3DS durchgespielt (Bowser's Minions habe ich versucht, aber schon in der zweiten Welt entnervt aufgegeben. Auf eine so dermaßen beschissene RNG-Hölle sollte niemand Bock haben).

    Worum ging's da überhaupt?



    Die Antagonisten Fawful und Cackletta fallen ins Pilz-Königreich ein, um die Stimme von Prinzessin Peach zu stehlen, mit welcher sie die Macht des ... *seufz* ... des Bohnensterns aktivieren wollen, wodurch ihnen jeder Wunsch erfüllt werden kann. Oh Mann, war die Story ein willkürlicher Schwachsinn, sogar für ein Mario-Spiel. Es war von Anfang an hirnlos, irgendwas davon verfolgen oder behalten zu wollen, da nichts davon Sinn macht oder interessant ist. Es hat mir nicht den Anschein gemacht, als hätte man sich dafür großartig Gedanken gemacht, sondern eher jede Idee, die den Schreibern beim Spielen oder beim Abendessen kam, ohne zu hinterfragen einfach eingebaut. Die eine Sache, die mich beim Spielen die ganze Zeit genervt hat, ist die Tatsache, dass alles irgendwie was mit Bohnen zu tun hat. Alle Charaktere außer Mario sind Bohnen. Überall findet man Bohnen. Jedes Schlüsselitem hat irgendeinen Bohnen-Pun im Namen. Die Häuser sind Bohnen. Es gibt Statuen von Bohnen. Und jeder Ortsname bezeichnet eine andere Art zu Lachen. Hoohoo-Town, Teehee-Valley, was weiß ich - und das schlimmste an alledem ist, dass das nicht ein einziges Mal zur Sprache kommt und das einfach akzeptiert werden muss. Wo sind wir hier überhaupt? "Wir fliegen ins ... Bohnenland!", "Ähmm, ins Boh-", "Halt's Maul und trink Deinen Kaffee, Mario!".



    Die Charaktere sind genauso. Einzig Fawful hat aufgrund seiner Dialoge noch was an Wiedererkennungswert, aber der Rest ist eine generische NPC-Pampe, die froh darüber ist, dank der Cutscene-Vorspulfunktion relativ schnell wieder aus dem Bild zu sein.

    Alles in allem war die Geschichte nach den ersten zehn Minuten aufgegeben. Aber dafür spielt man ja keine Mario-Spiele, oder?

    Was bietet das Spiel denn sonst so?

    Es handelt sich hierbei um ein waschechtes RPG, komplett mit rundenbasiertem Kampfsystem. Man hat im Kampf die Kontrolle über sowohl Mario als auch Luigi, welche beide im Prinzip über die gleichen Aktionen verfügen. Springen und Kooperations (Bros.)-Angriffe. Im Laufe des Spiels kommen noch andere Aktionen wie Hämmer oder Feuerbälle dazu. Wie erfolgreich die Angriffe ausfallen, hängt vom Timing des Spielers ab. Schafft man es beispielsweise, in dem Moment A zu drücken, in dem Mario auf den Kopf eines Gegners springt, springt Mario erneut und erteilt doppelten Schaden. Bros.-Angriffe funktionieren im Prinzip genauso, nur müssen hier je nach Attacke A und B (für Luigi) in unterschiedlichen Intervallen gedrückt werden. Ist relativ simpel, hindert das Kampfsystem aber daran, langweilig zu werden und den Spieler, auf Autopilot schalten zu lassen. Sind die Gegner an der Reihe, können deren Angriffe umgangen und gekontert werden, sofern das Timing stimmt. Tatsächlich ist es möglich, das ganze Spiel durchzuspielen, ohne einen einzigen Treffer zu kassieren. Je nach Gegner muss man über Geschosse drüberhüpfen oder diese mit Hammerschlägen zurückschlagen. Auch hier gibt es einiges an Abwechslung. Nicht jeder Gegner kann mit jeder Fähigkeit besiegt werden. Stachis sollten vorzugsweise mit dem Hammer bearbeitet werden, wohingegen Lakitus nur mit Sprüngen überhaupt erreicht werden können. Das gibt dem System zwar keine Schwierigkeit, da (nach höchstens einem Versuch) immer klar ist, welchen Feind man womit angreifen sollte, dennoch bricht es gekonnt die Monotonie, die rundenbasierte Kämpfe mit sich bringen könnten.



    Nach den Kämpfen gibt's Goldmünzen und Erfahrungspunkte, die durch eine Fahne an einem mariotypischen Fahnenmast dargestellt werden. Sobald die Fahne die Spitze des Masts erreicht hat, steigt der jeweilige Bro um einen Level auf. Für jedes Level-Up gibt es feste Stat-Boni, aber man bekommt hier zusätzlich die Möglichkeit, sich einen Wert auszusuchen und diesen mittels eines sehr leicht manipulierbaren Roulettes ein bisschen weiter zu erhöhen. So können gezielt Rollen für die Jungs festgelegt werden. Wenn man also Luigi als fetten, langsamen Tank haben möchte, kann man das so machen. Zwar hindert einen das Spiel daran, laufend Punkte in die gleichen Stats zu ballern (irgendwann zeigt das Roulette nur noch 1-1-1-1-1-1-2 an), aber ein bisschen Anpassungsmöglichkeit ist auf jeden Fall drin.

    Am Anfang fand ich das Spiel so unglaublich leicht, dass ich eigentlich von vorne anfangen und nur auf Stache (Glück) skillen wollte. Im letzten Drittel des Spiels war ich dann froh, dass ich das gelassen habe. Auf Kämpfe hatte ich keine Lust mehr, die Angriffe der Gegner haben immer viel zu lang gebraucht, und irgendwann waren auch die normalen Gegner so derbe HP-Schwämme, dass ich nur noch durchgelaufen bin. Das hat sich dann am letzten Boss gerächt, für den ich mit Level 33 auf jeden Fall unterlevelt war (ihn aber trotzdem im ersten Versuch geschafft habe!).

    Außerhalb der Kämpfe empfand ich das Spiel besonders in der letzten Hälfte als extrem lästig. Man erlernt im Laufe des Spiels verschiedene Feld-Fähigkeiten, mit denen man neue Gebiete erkunden und Geheimnisse finden kann. Während man am Anfang nur normal springen kann (mit A springt Mario, mit B kann sich Luigi in die Luft erheben), bekommt man später unter anderem die Möglichkeit zu Hoch- und Wirbelsprüngen und Hammerschlägen, die Mario durch kleine Öffnungen passen lassen und Luigi ins Erdreich befördern, wo er ... *seufz* ... Bohnen ausgraben kann, die man später bei ... *seufz* ... Starbeans zu Kaffee verarbeiten kann. Leider hat man später so viele Fähigkeiten, dass man nur noch mit R und L am Durchscrollen ist und sich laufend die Sprachsamples von Mario und Luigi dafür anhören muss (High! Hammer! Spin! Fire! THUNDERRRRRRR!). Gegner sind jederzeit sichtbar und können bei Bedarf einfach umgangen werden. Wer kämpfen möchte, kann sich mit einem Sprung oder einem gezielten Schlag mit dem Hammer einen kleinen Vorteil im Kampf verschaffen. Man sollte nur aufpassen, dass man nicht auf stachelige Gegner springt.



    Für das Gold aus den Kämpfen kann man sich in den Shops Ausrüstung und Items kaufen. Ausrüstung besteht aus Hosen und Orden. Beide können sowohl Statuswerte erhöhen als auch besondere Fähigkeiten mit sich bringen. So gibt es Hosen, die Vergiftungen heilen können, sobald man einen normalen Pilz zu sich nimmt, und Orden, die die Verteidigung eines Bros. für die ersten drei Runden eines Kampfs verdoppeln. Wer sich Rollen für Mario und Luigi überlegt hat, kann sie über die Ausrüstung perfektionieren.

    Und? Wie war's?

    Ganz ehrlich? Meh. Irgendwann ging mir sogar das Shimomura-Gedudel auf die Eier. Ich mochte das Setting überhaupt nicht, die Areale verschwimmen jetzt schon wieder vor meinen Augen, und ich denke, dass ich mich in zwei bis drei Monaten schon wieder an nichts aus diesem Spiel erinnern kann. Irgendwie finde ich diese Spiele sehr 'forgettable'. Ungefähr wie die Uncharted-Reihe. Da kann ich auch nur bestimmte Setpieces den einzelnen Teilen zuordnen. Flugzeugabsturz über der Wüste? Teil 3! Elendig lange Zugfahrt? Teil 2! ... Der Bösewicht in Teil 1 ... ? Ähm ... ! Shambala ist aus Teil ... ? Puuh. Da war doch so ein Puzzle im Keller von einem Anwesen ... Ein Anwesen!?

    Vielleicht habe ich das Spiel auch nur zu einem falschen Zeitpunkt angefangen, aber im Nachhinein habe ich das Gefühl, schon am Anfang keinen wirklichen Spaß mit dem Ding gehabt zu haben. Am Ende war ich auf jeden Fall froh, die Credits zu sehen. Nicht zuletzt des absurden letzten Endgegners wegen, der geradewegs aus einem schlechten SMT stammen könnte. Ich vergebe 2,5 von 5 Sternen - da es hier keine halben Sterne gibt, runde ich das für die Übersicht da oben auf drei auf.

    |Edit: Holy moly. Ich weiß schon, warum ich nicht gerne auf der Laptop-Tastatur schreibe.
    Geändert von Lux (01.02.2018 um 22:17 Uhr)


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