In Vitra (PC)



Handlung
Man folgt den Abenteuern von Noa, der ein Mittel gegen die Krankheit seiner Oma finden will. Während dessen trifft er noch weitere Charaktere, die auch nicht viel Persönlichkeit haben und macht weiteres … Zeug.
Insgesamt fand ich die Handlung des Spiels ziemlich platt – Charakterisierung gibt es nicht und auch die Motivation der Charaktere bleibt im Dunkeln. Lediglich die Auflösung am Schluss fand ich ganz nett, auch wenn man viel mehr daraus hätte machen können.


Gameplay usw.
Man macht in In Vitra vor allem eins: Kämpfen. Das Kampfsystem scheint ein Standardsystem aus dem Programm, das zur Erstellung genutzt wurde, zu sein und erfüllt seinen Zweck. Kämpfe sind allerdings nicht zwingend spannend und gegen Ende merkt man ziemlich, dass alles ziemlich schlecht ausbalanciert wurde. Magie ist zuerst z.B. total stark, zieht Gegnern im späteren Verlauf des Spiels dagegen kaum noch etwas ab, egal, was man benutzt.
Die Dungeons fand ich ganz furchtbar: Es sind labyrinthartige Schläuche, in denen jede Ecke aussieht wie die andere und durch die man … läuft. Ach ja, und kämpft, denn die Zufallskampf-Rate ist ganz übel, man wird alle paar Schritte durch einen Kampf unterbrochen. Vor allem zum Ende hin haben mich die Dungeons nur noch genervt, denn auch eine Karte o.ä. gibt es nicht – verlaufen vorprogrammiert.
Der Schwierigkeitsgrad ist auch sehr unausgewogen: Anfangs kann man sich keine Nacht im Hotel und ein Potion zur gleichen Zeit leisten, später weiß man nicht mehr, wohin mit dem Geld (es gibt dann auch nichts mehr zu kaufen, was man nicht schon hätte).
Darüber hinaus fehlen viele Dinge, die in Ost-RPGs zum Standard gehören (ich will da nicht von Komfort reden): Zelte, Möglichkeiten, schneller voranzukommen, die Möglichkeit, wenn man schon in zu starke Gegner gerät, dann auch zu fliehen … und und und.


Graphik und Musik
Der Smile Game Builder, mit dem das Spiel erstellt wurde, sieht etwas anders aus, als Sachen, die mit dem RPG-Maker erstellt wurden. Ich fand aber keine Umgebung o.ä. wirklich gelungen, wenn man vielleicht vom Berg im späteren Spielverlauf absieht. An vielen Stellen fehlt hier Originalität. Schön fand ich die Charakterportraits (wobei die männlichen Charaktere etwas dümmlich dreinblicken).
Die Musik ist in Ordnung, wenn auch nicht weltbewegend.

Fazit
Wenn solche kleinen Spiele eine CD-Veröffentlichung erhalten, bin ich normalerweise nicht uninteressiert, erwarte aber nicht wirklich viel, weil die Qualität dieser Spielchen ja ziemlich schwankt. In Vitra ist ein Beispiel für Spiele, die noch einiger Stunden Arbeit bedurft hätten, denn dem Spiel fehlt es an allen Ecken und Kanten an Elementen, die dafür gesorgt hätten, dass es Spaß macht. Ich finde es schade, wenn ich solche kleinen Spiele so bewerten muss - aber da geht noch deutlich mehr und ich kann mir nicht vorstellen, dass den Entwicklern das nicht bewusst war.

Insgesamt: 3/10
Spielzeit: 4,5 Stunden