Das ich am Wochenende bettlägerig war hatte immerhin ein Gutes: ich hatte endlich Zeit für Spiel 12:

Star Wars Episode XII - The Zodiac Age

Als großer Fan des ersten Xenoblade Chronicles fand ich es sehr interessant das Spiel zu spielen, denn man sieht dass man hier einen spirituellen Vorgänger vor sich hat, was Kampfsystem und Gameplay angeht, sogar inklusive der Chain Attacks. Das Spiel ist aus der heutigen Sicht wohl als Open Schlauch zu bezeichnen, aber zur Release-Zeit war die "offene" Spielwelt, gerade nach dem recht linearen FF10, vermutlich etwas beeindruckender. Tatsächlich ist das Spiel aber größtenteils recht linear mit einigen optionalen Gebieten am Wegesrand.

Die Story ist relativ komplex und man wird etwas ungestüm hineingeworfen, ohne dass einem alle Details und Regeln der Welt direkt erklärt werden. Das hat mir ganz gut gefallen, da die Welt sich dadurch eher lebendig und echt anfühlt, in manchen politischen Zwischensequenzen habe ich aber auch nicht ganz durchgeblickt. Nebenbei, die animierten Zwischensequenzen sehen wirklich gut aus. Für lange Zeiten des Spiels befindet man sich aber auch einfach auf aufgedehnten Reisen zu den wenigen relevanten Orten, sodass die Story nicht zu sehr im Vordergrund steht.

Die Charaktere sind ein gemischter Haufen: Balthier und Fran sind interessant und haben auch spannende Hintergrundgeschichten, Bash und Ashe sind so lala und Vann und Penelo bleiben sehr blass. Ich hatte nach dem Spielen von FF Tactics Advance erwartet, dass die Party auch stärker rassendurchmischt ist und man mehr über die verschiedenen Völker von Ivalice erfährt, was jedoch in diesem Spiel kaum passierte.

Gameplaytechnisch hat das Spiel serientypisch ein Jobsystem, in dem man jedem Charakter zwei Skillbäume aufdrücken kann und führt dann für Kämpfe das sehr innovative Gambitsystem ein, mit dem man seine Mitstreiter "programmieren" kann. Prinzipiell interessant und viele Taktiken ermöglichend, allerdings führt dies auch dazu dass man, sobald einmal gute Gambits gesetzt sind, alle Kämpfe vollautomatisch ablaufen und man höchstens mal im Bosskampf eine die Gambits tauscht oder manuelle Aktionen raushaut. Das macht das Kerngameplay, welches leider fast nur aus Kämpfen besteht, doch recht eintönig (Xenoblade löst das z.B. besser durch die QTEs). Ich war hier sehr froh über die Turbofunktion des Remasters, die ich auch extensiv genutzt habe. Das Spiel ist darüber hinaus nicht wirklich fordernd, selbst die meisten Bosse besieht man ohne größere Probleme im ersten Versuch.

Abseits der Kämpfe gibt es nicht viel zu tun: es stehen ein paar Schatztruhen in der Wildnis rum, aber das war's auch. Es gibt Jagdmissionen in denen besonders starke Monster erlegt werden müssen, diese bieten aber meist eher läppische Belohnungen. Anscheinend gibt es auch noch weitere Sidequests, für die es aber keinen Questlog gibt.

Insgesamt hat mir das Spiel ganz gut gefallen, ohne Turbobutton hätte ich es aber nicht so gerne gespielt. FF13 hat da was das Kampfsystem angeht sinnvoller angesetzt.

Wertung: 6 / 10

Damit bin ich mit der Challenge 2018 durchgekommen! Das das Jahr noch ein paar Monate hat wird es wohl noch 1-2 Bonusspiele geben.