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  1. #1
    Spiel 6: Terranigma

    Und wieder ein SNES-Klassiker endlich mal von der Liste gestrichen. Terranigma ist ein Action Adventure mit JRPG-Elementen, erinnert stark an Link to the Past aber mischt ins Gameplay Level, Erfahrung, Equipment und Magie mit rein...
    und hätte das besser sein gelassen.

    Denn ganz ehrlich, der Action-Adventure Teil funktioniert gut und macht Laune. Die Dungeons kommen nicht an Zelda ran und sind stellenweise etwas zu weitläufig, da es keine Save Points oder Shortcuts gibt. Aber das Kampfgameplay geht gut von der Hand, z.B. viel besser als in Secret of Mana! Das Magiesystem ist auch deutlich weniger frickelig, allerdings ist Magie in großen Teilen des Spiels dann wiederum relativ nutzlos.

    Die RPG-Elemente führten bei mir stellenweise eher zu Frust. Dies liegt daran, dass das Spiel ab und an gewaltige Balancing-Probleme hat. Gegen Anfang ist grinden Pflicht da man sonst bei Bossen nur 1 Schaden macht. Dann ist man für den größten Teil des Spiels ganz gut unterwegs bis zu dieser Hexe in dem Schloss. Und ja, dies ist natürlich auch noch genau der Boss mit dem 3-minütigen Introkampf auf dem Weg dahin. Ganz ehrlich, an diesem Punkt hätte ich das Spiel beinahe abgebrochen.

    Interessanterweise verändert das Spiel etwa ab dieser Stelle sehr stark seinen Fokus, die Kampfgameplayelemente treten zurück und es wird sehr viel mehr Wert auf Erkundung, Sidequests, Charaktere und Story gelegt. Interessanter Wandel, den ich so nicht erwartet hätte und diesen Mut haben wohl wenige Spiele. Letztendlich hat mir dieser Abschnitt dann nach dem Tiefpunkt bei der Hexe noch relativ viel Spaß gemacht, wobei ich aber längst nicht alle Sidequests beendet habe. Wie viele Spiele der Ära hat Terranigma eben auch manchmal das Problem, dass man nicht so genau gesagt bekommt wo man hin soll oder was man machen muss, was sich auch auf die Sidequests überträgt. Die Geschichte wird gegen Ende etwas konfus (war Yomi jetzt gut oder böse?) aber ist im Allgemeinen nicht schlecht und von ihrer Thematik auch fernab von JRPG-Standardkost.

    Insgesamt kann ich schon verstehen, dass das Spiel für viele etwas Besonderes ist, denn genau das ist es auch: besonders in dem Sinne dass es mutig ist und manchmal mit Genre-Konventionen bricht. Auch finde ich es deutlich besser gealtert als etwa Secret of Mana, und auch heute noch gut spielbar.

    Wertung: 7/10

    Als nächstes werde ich wohl mal meine Wii (U) abstauben, dafür habe ich hier noch Tales of Symphonia: Dawn of the New World sowie Pandora's Tower.

  2. #2
    Ein sehr atmosphärisches Spiel. War einer meiner ersten richtigen Kontakte zu RPGs. Ich fand das Spiel damals irgendwie universell, auch wenn ich Lufia (2) schöner erzählt fand. Aber Terranigma war unglaublich vielfältig und spannend. Hatte auch enorm düstere Seiten und ich erinnere mich, dass ich als 12jähriger oft ein flaues Gefühl beim Spielen hatte. Lufia (2) hinterließ hingegen immer ein wohliges Gefühl. Dennoch war Terranigma abwechslungsreicher und (vielleicht sogar) mitreißender - weil die Story - so ungelenk sie auch erzählt sein mag - wirklich nicht von schlechten Eltern ist. Ich würde dem Spiel heute wohl noch ne 9 von 10 geben. Weil es so verdammt viel richtig macht und sich sehr viel traut. Alleine in den unterschiedlichen Kapiteln fühlt sich das Spiel immer anders an.

  3. #3
    Die Hexe kann ganz ohne grinding mit Magie-Spam besiegt werden. Das Problem hierbei ist aber, dass du vorher nicht wissen kannst, welcher der knapp 10 Bosse im Spiel dir nun erlaubt, Magie einzusetzen, und welcher nicht. Einer der ersten Bosse verbietet den Gebrauch von Magie nämlich, und ich wette, die meisten haben es später gar nicht erst mehr probiert.
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  4. #4
    Zitat Zitat
    Die Hexe kann ganz ohne grinding mit Magie-Spam besiegt werden.
    Die Hexe kann auch ganz ohne Grinding mit Waffengewalt besiegt werden. Um mich selbst zu zitieren:

    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht ganz, wieso so viele Spieler anscheinend ein Problem mit dieser Dame haben. Sie hat viele HP und richtet hohen Schaden an, aber das ist auch schon alles. Mit normalem Level wäre der Kampf überhaupt kein Problem, mit niedrigem Level dauert es nur länger. Ihrer Schutzschildattacke entgeht man, indem man einmal rund um den Raum läuft, und die Maske hat eine Vorwarnung, wo sie als nächstes hinwill (und solange man sich konstant im Kreis bewegt, sollte sie einen ohnehin nicht treffen). Meine größte Sorge war noch, dass sie mich telefraggen könnte, aber das ist in mehreren Versuchen nur 1-2 mal passiert.

  5. #5
    Nicht ganz, die Balancing Issues sind durchaus real. Terranigma ist ein Spiel, wo selbst 1-2 Level zu wenig bedeutet, dass man nur Chipdamage (1-2 HP) anrichtet. Ich hab an der Stelle schon grinden müssen, allerdings nicht wegen Bloody Mary, sondern weil ich den normalen Gegnern keinen Schaden gemacht hab
    Gründer der JRPG-Challenge
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  6. #6
    Ich habe die Hexe auch letztendlich mit Magie besiegt. Ich finde es ist aber schon recht offensichtlich, dass die Hexe eigentlich für höhere Level ausgelegt ist, da sie auch sehr viel Schaden macht in Vergleich zu anderen Gegnern. Ich vermute dass der Boss ursprünglich für eine spätere Stelle geplant war und dann verschoben wurde, wobei mir schleierhaft ist wie das durch die QA gekommen ist.

    Ansonsten ist ein weiteres Problem, dass die Bosse anscheinend ihre Aktionen komplett zufällig auswählen und keine Patterns haben. So hängt es auch oft vom Glück ab wie lange es dauert bis die Bosse mal in Reichweite kommen oder die Attacken machen denen man gut begegnen kann.

  7. #7
    Ich kann mich auch noch erinnern, dass die Hexe einen etwas höheren Level benötigte. Im Spieleberater stand das damals auch so drin: "Gegen die Hadeshexe habt Ihr nur eine Chance, wenn Ihr mindestens Level 25 erreicht habt." Daraufhin habe ich in Schloss Toronia gegrindet, was sehr gut ging, da die Gegner recht viel Erfahrung fallen lassen. Dadurch dass da sogar ein Hinweis im Spieleberater stand - Levelt auf, Leute! - zeugt wohl davon, dass diese Hexe tatsächlich außerplanmäßig stark war. Als 12jähriger habe ich mich damit einfach abgefunden - "Das ist einfach so!", aber jetzt hinterfrage ich das schon.

    Ansonsten: Die Bosse in dem Spiel waren normalerweise kein Match und gut besiegbar. Schwer fand ich nur die Hexe und den Roboter (der war so, dass er zufällig einem einfach mal die fiesesten Attacken um die Ohren gehauen hat), ansonsten bin ich - glaube ich - ohne größer hängenzubleiben durch das Spiel gekommen.

  8. #8
    Spiel 7: Pandora's Tower

    Und damit ein weiteres Action-Adventure mit RPG-Elementen. Das ganze Spiel besteht eigentlich nur aus 12 großen Dungeons, den namensgebenden Türmen. In jedem wartet dann ein Bossgegner, dessen Fleisch man extrahieren und seiner Freundin zum Fraß vorwerfen muss, damit diese sich nicht in ein Monster verwandelt. Da dieses wirklich widerlich aussieht, ist dies eine starke Motivation, regelmäßig auch mit Happen zurückzukommen - denn wenn man zu lange im Dungeon verbleibt war's das mit der glücklichen Beziehung.

    Die Dungeons sind also mit Shortcuts und Zwischenzielen vollgestopft, damit man auch trotz des ständigen hin- und hers gute Fortschritte machen kann. Das Dungeondesign ist sehr gelungen und muss sich nicht vor einem Legend of Zelda verstecken. Auch die Bosskämpfe sind abwechlungsreich und erfordern jeweils einzigartige Strategien im Einsatz der Oraclos-Kette, der Hauptwaffe des Protagonisten. Mit dieser Kette lassen sich Körperteile der Gegner blockieren, kleinere Monster durch die Gegend schleudern oder auch mehrere Feinde zusammenbinden. Insgesamt fühlt sich das Kerngameplay sehr gut an und die Dungeons sind bezüglich des Zeitlimit gut abgestimmt, sodass es nicht frustrierend wird. Einziges Manko ist in seltenen Fällen die nicht frei steuerbare Kamera.

    Außerhalb der Dungeons kann man sich mit seiner Freundin Elena unterhalten und ihr Geschenke machen. Dies ist nötig um die Beziehung zu Elena zu verbessern und somit schließlich ein besseres Ende freizuschalten. Das ist leider ein wenig zäh, der Affinitätsbalken wächst quälend langsam und das ganze fühlt sich nach nervigem Grinden an. Ich hätte es besser gefunden, wenn das Ende einfach nur davon abgehangen wäre, dass man Elena sich selten oder nie verwandeln lässt. Ansonsten kann man zu Hause Gegenstände kaufen und craften, was auch etwas grinding-lastig ist, aber noch in Ordnung.

    Gegen Ende des Spiels hatte ich gerade genug Affinity für das zweitbeste Ende - ich habe dann am Ende aber auch noch ein bisschen gegrindet um noch das beste Ende zu Gesicht zu bekommen. Die anderen habe ich mir dann auf Youtube angesehen. Insgesamt muss man positiv hervorheben, dass die verschiedenen Enden tatsächlich entschieden unterschiedlich und allesamt ganz interessant sind, was ja doch eher selten der Fall ist.

    Wertung: 8/10

    Als nächstes folgt Tales of Symphonia: Dawn of the New World, welches mich wohl etwas länger beschäftigen wird.

  9. #9
    Definitiv mein Lieblingstitel von den Operation Rainfall Spielen für die Wii. Das Spiel fokussiert sich auf das was es sein will und zieht dies konsequent und mit vollem Eifer durch.
    Noch dazu solch eine interessante Prämisse und so viel Detailreichtum was die Interaktionsmöglichkeiten mit Helena betrifft.
    Besonders die orchestrale Interpretation von Franz Liszts Liebestraum hat es mir ungeheuer angetan und höre ich heute immer noch gerne.

  10. #10
    @dasDull: Oha, das hört sich ja ganz passabel an! Wie viel Zeit hast du denn in das Spiel versenkt? Bin nämlich auch am Überlegen.
    Gründer der JRPG-Challenge
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  11. #11
    Schöne Eindrücke! Ich mochte das Spiel auch, obwohl ich das Gameplay (oder eher: die Spielstruktur) langfristig etwas abwechslungsarm fand und etwas enttäuscht war, dass der Hauptcharakter stumm ist, was die Beziehung zu Elena leider etwas einseitig hat wirken lassen. Gerade nach den wunderschönen Artworks – die wirklich verdammt schön sind! – hatte ich mir eine Liebesgeschichte erhofft, in der beide Parteien ihren Part spielen. Leider ist Aeron wirklich fast nur Spieleravatar, was zwar auch wirkungsvoll ist, aber irgendwas fehlte da für mich schon. Trotzdem eine tolle Liebesgeschichte, wie es sie in dieser Form nur einmal in Videospielen gibt.

    Aber ist schon ein wirklich schönes und einzigartiges Spiel. Interessant ist auch die Entwicklungsgeschichte, denn das Team hat vorher One-Piece-Spiele für PS2 entwickelt (die übrigens im Multiplayer echt spaßig sind). Weil die so erfolgreich waren, durften sie auch ein eigenes Projekt starten. Sehr coole Sache, leider kamen danach leider wieder nur Lizenzspiele von Ganbarion. Wäre cool, wenn sie für die Switch noch einmal so eine Chance kriegen würden!

    @Shieru: Ich hatte ca. 22h gespielt. Weiß nicht mehr, welches Ende ist hatte, aber es war ein Gutes.
    Geändert von Narcissu (22.04.2018 um 00:59 Uhr)


  12. #12
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Ich mochte das Spiel auch, obwohl ich das Gameplay (oder eher: die Spielstruktur) langfristig etwas abwechslungsarm fand
    Es hätte vermutlich geholfen das Spiel entweder zu kürzen oder ein bisschen mehr Kreativität reinzubringen, immerhin sind die späteren Türme thematisch nur Kopien der ersten fünf Türme, was gameplaytechnisch nicht so cool ist. Und soweit ich das meiner Backloggery entnehmen kann, wurden ab und zu sogar Räume recycelt. Das Kampfsystem ist für ein Action-RPG zwar auch ein bisschen limitiert, das hat mich aber nicht ganz so sehr gestört.

  13. #13
    @Klunky: Das ist bei dem Spiel wirklich sehr gelungen: der Fokus. Dadurch wirkt es größtenteils wie aus einem Guss.
    Bezüglich der Musik kann ich voll zustimmen, gerade die Melodie die im Haus läuft fand ich wirklich meisterhaft komponiert. Jetzt weiß ich auch wieso, steckte doch anscheinend Liszt dahinter! Aber auch das Bossthema ist super.

    @Shieru: Habe ebenfalls ungefähr 20 Stunden gebraucht, ich finde das ist auch gerade die richtige Länge für das Spiel.

    @Narcissu: Mich hat hier vor allem etwas irriitiert, dass Aeron zwar in den Dialogen stumm ist, in den Cutscenes dann aber doch redet. Etwas merkwürdige Wahl.

    @Jack: Mir hat die Wiederholung von Räumen und Turmumgebungen sogar ganz gut gefallen, so wird man erst behutsam an die Welten und Systeme herangeführt und kann sich später an der fordernderen Version messen. Bei Ocarina of Time finde ich das auch z.B. ganz schön, wobei der Bezug zwischen Kind- und Erwachsendungeons da natürlich geringer ist. Aber thematisch gefällt es mir irgendwie.

  14. #14
    Ich weiß nicht. Pandoras Tower habe ich tatsächlich damals abgebrochen, weil's mir fad geworden ist. Mir persönlich hat The Last Story am besten gefallen. Das war das atmosphärischste Spiel aus dieser "Operation Reinfall"-Triologie. Das war zwar auch extrem kurz, aber ich hatte so eine richtig intensive sehr stark erzählte Story. Wenn auch keine (richtigen) Dungeons - es war mehr ein FF - nur mit einer gigantischen Hubwelt, der Stadt Lazulis. Xenoblade Chronicles brauchen wir wahrscheinlich auch gar nicht erst ansprechen - auch hier ein phänomenales Spielerlebnis.

    Pandoras Tower fand ich mitunter am unmotivierendsten. Mir ist auch dieses ständige Den-Dungeon-Verlassen-Müssen auf den Keks gegangen, weil man sich nicht wie in Zelda einfach mal auf etwas konzentrieren konnte. Zudem war das Spiel leider halt auch sehr leer. Wobei ich es von der Atmosphäre her echt cool fand. Hatte etwas von Castlevania. Aber es war halt auch sehr generisch und bot - soweit ich gespielt habe - kaum Überraschungen.

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