Spiel 9: Tales of Symphonia: Dawn of the New World

Auf die Fortsetzung war ich gespannt, denn Tales of Symphonia auf dem Gamecube war eines der ersten Rollenspiele, die ich gespielt habe und dementsprechend schwingen da auch verklärte Erinnerungen mit. Dank mittelmäßiger Wertungen habe ich den zweiten Teil damals aber übersprungen, und tatsächlich verpasst man da nicht so viel.

Die ersten 10-15 Stunden dümpeln unglaublich lahm vor sich hin. Die Stärke des ersten Teils - eine packende Story mit tollen Charakteren und vielen Wendungen - vermisst man hier schmerzhaft. Emil und Marta haben nicht die gleiche Klasse wie die Besetzung des Vorgängers, besonders am Anfang ist Emil einfach nur ein Lappen und Marta eine unerklärlicherweise anhängliche Nervensäge.

Dafür hat man die Schwächen aus dem Vorgänger leider übernommen - das Kampfsystem ist doch größtenteils Knöpfe malträtieren und es gibt einfach zu viele Kämpfe, welche die Dungeons etwas in die Länge ziehen. Schade ist auch dass man nur 2 feste Charaktere hat - der Rest der Party wird mit Gastcharakteren aus dem ersten Teil besetzt, die aber nicht aus eigener Kraft gelevelt oder ausgerüstet werden können. Alternativ kann man auch im Pokemon-Stil Monster fangen, trainieren, entwickeln und als Nebencharaktere einsetzen. Dieses System ist aber reichlich mystisch, besonders was die Evolution angeht (wie oft kann man Monster entwickeln? Welche Voraussetzungen gibt es? Oh Mist, ich habe mich einmal verklickt und mein Level 80 Fenrir ist wieder ein Level 1 Wolf!?) und daher eher so lala.

Ab der Hälfte etwa nimmt das Spiel aber an Fahrt auf. Dies liegt zum einen daran, dass mit Sheena und Zelos endlich mal spaßige Charaktere in die Party kommen und die Stimmung etwas aufheitern. Zum anderen wird die Rahmenhandlung um Emil auch endlich interessanter und es gibt einige Twists. Auch wenn einiges immer noch unlogisch ist (Emils Zieheltern, Lyods Verhalten...) ist die zweite Hälfte viel unterhaltsamer als die erste und rettet das Spiel noch über die Unzulänglichkeiten hinweg.

Wer sich das Spiel geben möchte, dem sei vorher das intensive Studium der Anleitung zu empfehlen, denn es gibt essentielle Spielfeatures, wie z.B. das anwenden der ultimativen Spezialattacke oder das Belegen des Steuerkreuzes mit Zaubern anderer Charaktere, welche das Spiel einem leider nicht erklärt, und welche in den Menüs auch sehr versteckt sind. Außerdem sind die Voraussetzungen für das Erreichen des guten Endes total willkürlich (man darf sich z.B. im Blitzdungeon maximal 13 mal von den Blitzen treffen lassen. Ohne dass es natürlich im Spiel auch nur einen Hinweis darauf gäbe. WTF?). Aber immerhin muss man sich schon anstrengen um die Voraussetzungen zu verhauen. Trotzdem ist sehr fraglich, was sich die Entwickler dabei gedacht haben - eine Frage die man sich im Spiel leider etwas zu oft stellen muss.

Wertung: 6/10

So, halbes Jahr rum, schon 9 Spiele geschafft. Ich bin recht zuversichtlich, dass ich mit der Challenge durchkomme.
Im Moment habe ich in meinem 3DS-Backlog noch Etrian Mystery Dungeon und Persona Q, habe aber gerade nicht so viel Lust auf Etrian Odyssey. Daher spiele ich vielleicht erstmal wieder einen SNES-Klassiker. Lufia II hätte ich zum Beispiel Lust drauf, das hatte ich mal angefangen aber nie beendet.