Okay, versuchen wir das doch mal ... Gesucht werden Spiele für den "normalen" Unterricht!
Geht also bitte von einer üblichen Unterrichtssituation aus: Wir haben keinen PC-Raum oder sowas. Einen Fernseher, einen Laptop und einen Beamer können wir allerdings auftreiben, Handys hat die Klasse auch. Konsolen würden dementsprechend klargehen, PC oder Mobile wäre optimal.



Mir ist allerdings extrem (!) wichtig, dass das hier kein Thread à la "Spiel XY ist so toll und wichtig, das kann man einfach mal zeigen!" wird. Das ist nicht der Punkt, denn es geht um Spiele, die sich ganz pragmatisch im Unterricht verwenden lassen – ich habe weiter unten auch ein paar gute Beispiele. Am Ende des Tages ist es aber ein Brainstorming, also keine Sorge, wenn etwas nicht 100% passt. Ich will nur nicht, dass der Thread wieder auf "Lieblingsspiel Nr. 181222" hinausläuft. ^__~

Die Spiele müssen die folgenden Anforderungen erfüllen:
  • 1. Sie müssen sich (vollständig oder auszugsweise) in den zeitlichen Rahmen einfügen, also 45 oder 90 Minuten. Zwei Doppelstunden (180 Minuten) mögen auch noch iiirgendwie drin sein – mehr nur, wenn das irgendwie überraschend sinnvoll ist. Wie gesagt, ein Ausschnitt ist okay, aber er muss sich kontextfrei, ohne Vorwissen und ohne große Erklärungen verwenden lassen.
  • 2. Die Interaktivität des Mediums muss a) einen Mehrwert haben und b) im Klassenkontext mit 20+ Leuten Sinn machen. Wenn die Schülerinnen und Schüler einfach nur beim Spielen zugucken, kann ich auch ein Let's-Play-Video auf Youtube oder direkt einen Film zeigen, und wenn nur einer auf einmal am Spiel teilnimmt, ist das auch unangemessen. Das Spiel muss also die ganze Klasse irgendwie einbinden, sei es direkt oder durch sinnvolle Aufgaben.
Und noch ein Punkt, der "nett", aber nicht zwingend notwendig ist:
  • 3. Es darf fachlich sinnvoll sein. Welche Fächer das sind, soll erstmal zweitrangig sein, aber es gibt einen Bonus, wenn es zu Englisch oder Deutsch passt. Bei diesem Punkt muss ich aber sagen, dass er sehr relativ ist, weil man spätestens in der Medienbildung eine Menge unterbringen kann.


Gute Beispiele wären etwa ...



Her Story, wo die ganze Klasse Suchbegriffe vorschlagen und gemeinsam kombinieren kann, wie sich der Mord abgespielt hat. Man kann sogar Rollen verteilen, bspw. Moderation, Sammlung (für die Wortvorschläge), Spielerin/Spieler, Notation (stellen wichtige Infos an der Tafel dar), Übersetzung usw. Eignet sich hervorragend für Englisch in den höheren Klassen (Untertitel!), aber auch für Deutsch bzw. bilingualen Unterricht, um das interaktive des Mediums zu verdeutlichen. Großer Vorteil ist hier übrigens der Zeitdruck: Man macht das genau 90 Minuten, und mehr Infos zum Mord gibt es halt nicht.



The Stanley Parable eignet sich als simples "Plug and Play" für Englisch in den höheren Klassen (Untertitel!). Jeweils zwei Leute spielen und moderieren, aber die anderen können Vorschläge machen, was als nächstes gemacht werden sollte, oder nicht. Nach jedem Ending wird gewechselt. Ich würde aus Erfahrung empfehlen, zuerst Leute spielen zu lassen, die wenig Erfahrung mit Videospielen haben, und ihnen zu sagen, dass der Erzähler schon sagt, was sie machen sollen. ^^ (So verhindert man, dass die wirklich abgefahrenen Endings gleich am Anfang kommen.) Zeitlich lässt sich das Ganze sogar in 45 Minuten umsetzen, ich würde aber 90 empfehlen, mit Diskussion. "Free Choice" ist übrigens auch ein häufiges Thema in Lehrbüchern, bspw. Green Line Transition. Da passt es natürlich perfekt.

Quiz-Spiele wie You don't Know Jack können gut in Gruppen gespielt werden, auch wenn man sich da schon wieder streiten kann, ob Quiz-Brettspiele nicht pragmatischer sind.



Das heißt übrigens nicht, dass ich in dem Thread hier eine fette didaktische Analyse oder einen Unterrichtsvorschlag oder sowas erwarte. ^^ Es geht wirklich mehr um Ideen, was sich vielleicht eignen würde, ein Brainstorming halt.