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  1. #1

    Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs




    Ton: Text:

    Eigentlich habe ich ja gar keine Lust dieses Review zu schreiben, einzig und allein, weil Ni No Kuni 2 mir keinen Spaß gemacht hat. Nach FFXV und dessen Bericht den nächsten Bericht über ein schlechtes Spiel zu schreiben, nagt etwas an meiner Motivation. Deshalb entschuldige ich mich im Voraus, falls der Text sich mühselig und lustlos liest. Ich habe immerhin versucht mich kurz zu halten, auf lange Ausschweifungen oder sarkastische Texte habe ich daher so gut wie verzichtet. Den Vorgänger habe ich übrigens nicht gespielt.


    Story

    Ni No Kuni 2 hat eine Story ja, aber leider sehr spärlich und sie wird auch ihrem Szenario nicht wirklich gerecht. Grundprämisse ist, dass man nach einem Putsch sein eigenes Königreich gründet, aufbaut und dann zu den anderen Reichen reist und sich verbündet, um den Weltfrieden zu sichern. Man führt Schlachten, reist viel in der Weltgeschichte herum, sieht abwechslungsreiche Orte und Landschaften und doch bleibt das Spiel auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Königreiche werden zu schnell abgespeist, man löst hauptsächlich nur ein kleines Problem, welches das jeweilige Königreich plagt und schon hat man das Bündnis in der Tasche. Von irgendwelchen Intrigen (ausgenommen vom Prolog), Machenschaften und sonstigen spannenden Ereignissen bleibt die Handlung verschont. Einzig Kapitel 7 war mal wieder eine nette Abwechslung, abgesehen davon, das es sehr vorhersehbar war aber das war egal. Generell wird vieles nur sehr kurzgehalten, man wird in der Story schnell von einem Punkt zum nächsten gejagt. Die Tatsache, dass die Gruppe immer sofort weiß was sie tun muss, zeugt nicht unbedingt von Realistik. Ich hatte ständig das Gefühl, dass das Spiel vieles in Kinderaugen sieht. Klar, es ist in erster Linie eine Art Märchenspiel, aber der Geschichte fehlt einfach die Herausforderung und die Schwierigkeit. Guckt euch die Kinderparty mal an, die man steuert: Genau diese Gruppe schafft es ruckzuck ein kleines Königreich zu gründen. Zudem waren einige Inhalte der Handlung für mich all zu weit hergeholt: Da wird man durch einen Putsch vom eigenen Königreich vertrieben, der Vater ermordet und was passiert am Schluss? Evan möchte auch mit diesen Leuten ein Bündnis schließen, als wäre nie was geschehen. Da war das Spiel bereits für mich an einen großen Tiefpunkt angelangt. Oder dass man eine Welt ohne Kriege und Gewalt erschaffen will, aber dies genau mit Gewalt versucht zu erreichen.

    Von den Charakteren kann ich leider auch nicht viel Gutes berichten. Evan lass ich mal aus, einen so blassen und langweiligen Charakter sieht man selten. Der kann bei seinem nächsten Spiel ein neues Königreich mit Noctis aus FFXV gründen, die zwei passen gut zusammen. Von den restlichen hat mir nur Roland gefallen, leider geht bei ihm auch etwas an Ernsthaftigkeit flöten. Für mich nimmt er seinen Aufenthalt in der neuen Welt zu schnell hin, geschweige dass er es je hinterfragt hat. Naja, der Rest ist einfach nur 08/15 und pure Langeweile.




    Gameplay

    Spielerisch macht Ni No Kuni 2 schon Spaß, aber bei mir nur in den ersten Spielstunden. Es ist zwar abwechslungsreich, aber es nützt sich zu schnell ab, weil dem Spiel die Herausforderung fehlt. Dadurch muss man sich erst gar nicht mit bestimmten Features wie z.B. den Kampfpunkten, Truppenaufwertungen usw. befassen, weil es einfach nur irrelevant ist. Die Kämpfe selbst machen zwar auch Laune, aber auch hier fehlt die Schwierigkeit. Viele hier haben geschrieben, dass sie haushochüberlegene Monster ohne Weiteres killen konnte und ja dem stimme ich zu. Einzig und allein ein bestimmter Boss hat mich tierisch genervt. Nicht weil er zu schwer war, aber wenn ständig ich sein Ziel seiner Attacken bin, nervt das. Da konnte ich noch so weit wegstehen, meine Kameraden waren wie Luft für ihn (ist übrigens der Boss im 5. Screenshot, der Riesenoktopus).

    Einen Kritikpunkt, den ich hier explizit erwähnen will, ist der Ausbau des Königreichs. Man kann es ausbauen und erweitern, schön und gut, aber ab einem gewissen Punkt muss man das Königreich selbst auch upgraden. Hier hat man sich entschieden, dass das Königreich eine gewisse Anzahl von Bewohnern (Talenten) beheimaten muss, damit dieser Schritt ausgeführt werden kann. Und. Das. War. Einfach. Nur. Nervig! Ich hasse es, wenn ein Spiel mich dazu zwingt, wie ein Idiot in der Welt herumzurennen zu lassen und irgendwelche Nebenquests zu lösen, die mich null interessieren, damit ich eine bestimmte Anzahl von irgendetwas erreiche. Beim ersten Mal gings noch, ich hatte nach knapp 2h meine 25 Bewohner zusammen (eine bestimmte Anzahl hatte ich ja schon). Aber dass das Spiel dies im letzten Kapitel (!!) nochmal wiederholt und die Anzahl der benötigten Talente verdoppelt (!), war für mich der tiefste Punkt überhaupt. Hab das Spiel für einige Tage beiseitegelegt und nachdem sich meine Wut gelegt hat, neu in Angriff genommen. Weitere Erklärungen erspare ich an dieser Stelle, weil ich schon spüre, wie die Erinnerung wieder hochkommt. Dadurch habe ich das Spiel abgewertet, verdient in meinen Augen. Eine so künstliche Spielstreckung gehört abgestraft.




    Ni No Kuni 2 ist ein sehr repetitives Spiel, vor allem in seinen Aufgaben. Selbst in der Hauptstory wird man sehr oft zum königlichen Laufburschen degradiert, und oft wegen Dingen, die nicht einmal ein Obdachloser vom Boden aufheben würde. Eine künstliche Spielstreckung ist hier nicht von der Hand abzuweisen.


    Technik

    Technisch ist das Spiel ein zweischneidiges Schwert. Mir hat die Animegrafik sehr gefallen, war auch einer der Gründe, warum ich es mir überhaupt besorgt habe. Ich hatte auch nie Bugs, Crashes oder ähnliches. Die Portierung ist dem Team also gut gelungen. Wo das Spiel aber massiv schlampt ist der Sound. Erstens die Synchro: Ich verstehe, wenn nicht alles synchronisiert worden ist - gibt genug Spiele welche die nur die wichtigsten Dialoge voll vertonen. Aber dass man die nicht vertonten Texte zu 90% mit einem unverständlichen "Ähm", "Ja", und solchen Wortlauten einleiten muss, grenzt für mich an Dummheit. Es nervt gewaltig, wenn man ständig solche Phrasen hört. Abstellen konnte man dies nicht. Anfangs habe ich das Spiel sogar noch mit englischer Vertonung gespielt, jedoch stimmten zu 90% die deutsche Übersetzung mit dem Gesprochenen überhaupt nicht ein. Irgendwann hat das (wieder einmal) sehr genervt, worauf ich auf die japanische Sprache umgestellt habe. Da ich kein japanisch kann, konnte ich mich so rein auf die Texte konzentrieren. Klingt banal in manchen Augen, aber glaubt mir, sowas kann einen schon auf die Eier gehen.

    Auch die Musik ist so eine Sache. Zwar sind einige schöne Stücke dabei, aber die Wahl wann bestimmte Tracks abgespielt werden, war mir nicht so ersichtlich. Da schleicht man ruhig und still in der Kanalisation und plötzlich ertönt dieses eine nervige Orchester-Lied aus den Boxen, was mich schon das gesamte Spiel über begleitet (und genervt) hat. Und irgendwann gehen bestimmte Lieder einen so richtig auf den Sack, Goldorado kann davon ein Lied singen. Ne sry, aber musikalisch ist das Spiel auch nicht der Burner.






    FAZIT: Kurz und schmerzlos: Ni No Kuni 2 ist kein gutes Spiel geworden.
    Es mag auf dem Papier mit seiner Grafik und seinen Gameplayfeatures toll klingen, aber
    mit jeder Spielstunde offenbarten sich immer mehr Schwächen, die teilweise in
    extremer "Nervigkeit" mündeten. Spielerisch ist es nur purer Durchschnitt (hier wäre eine 5-6 drin gewesen),
    doch mit den heftigen Designschnitzer (Musik, Königreichausbau, usw.) reiht es sich im unteren Bereich ein.

    4 / 10


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    Geändert von Rusk (11.04.2018 um 14:42 Uhr) Grund: Textfixes

  2. #2
    Oh Mann, direkt dieses Teil nach FFXV. Stimme dir in sehr vielem zu, wobei meine Wertung wegen der generellen Spielbarkeit etwas besser ausgefallen ist. Es ist halt ein 08/15-Spiel, das sich aus allem zusammensetzt, was man schon zigmal gesehen hat und da auch nicht gut oder innovativ war. Ich fand es insgesamt auch eher enttäuschend.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  3. #3
    Oh, schade... FF XV fand ich insgesamt eigentlich gar nicht mal schlecht, nur es war halt... so einfach mal... so umfangreich wie die Einzelspieler-Kampagne eines neueren Call-of-Duty-Titels. Ich hätte dem Spiel schließlich 7/10 gegeben, weil ich es trotzdem wesentlich besser als Lost Sphear finde und die Figuren eigentlich mag. Die gerushte Erzählung ist hingegen wirklich eine Enttäuschung.

    Wenn jetzt Ni No Kuni II noch schlechter ist, ist das mega schade. Auch 26 Stunden Spielzeit, generische Handlung, etc. Das beunruhigt mich jetzt doch ein wenig. Ich fand Kapitel 3 (mit den Krediten) eigentlich ausgesprochen gelungen und sehr unterhaltsam und auch - gerade im Gegensatz zu den ersten beiden - sehr stark erzählt. Aber ich habe danach noch nicht weiter gespielt. Ich finde es auf jeden Fall schade. An beide Spiele hatte auch ich sehr hohe Erwartungen und bei beiden Spielen werden diese wohl nicht erfüllt.

  4. #4
    Interpretier nicht allzu viel in meine Wertungen hinein lieber Cuzco, das sind keine "objektive Testberichte", sondern lediglich meine Meinung. So rein von Gefühl würde ich Ni no Kuni 2 sogar besser als ein FFXV sehen, aber für mich macht Ni no Kuni 2 einige Fehler, die extrem ins Gewicht fallen. So etwas hat ein FFXV nicht, deswegen bestrafe ich Ni no Kuni 2 auch härter. FFXV ist einfach nur ein schlechtes Spiel, es macht nirgends etwas wirklich gut, aber es reicht in allein Ecken und Kanten damit es einigermaßen funktioniert. Deswegen auch nur purer Durchschnitt, eine glatte 5 von 10. Spiel einfach Ni no Kuni 2 durch, dann kannst du dir ja deine eigene Meinung bilden. Sagt ja niemand, dass es bei dir nicht ne 7 von 10 werden könnte.

  5. #5
    Testberichte sind doch sowieso nie objektiv, auch wenn es Leute gibt, die das fälschlicherweise gerne behaupten. Vieles kann nur subjektiv erfasst werden - wer etwas anderes behauptet, redet sich da m. E. was ein. Das heißt natürlich nicht, dass nicht mehrere Personen dieselben Punkte an einem Spiel bemängeln können.
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    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  6. #6
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Testberichte sind doch sowieso nie objektiv, auch wenn es Leute gibt, die das fälschlicherweise gerne behaupten. Vieles kann nur subjektiv erfasst werden - wer etwas anderes behauptet, redet sich da m. E. was ein. Das heißt natürlich nicht, dass nicht mehrere Personen dieselben Punkte an einem Spiel bemängeln können.
    So ist es, zumal auch die einzelnen Reviewer einfach einen anderen Geschmack und eine andere Toleranzgrenze für Skurriles (bei mir ist die einfach relativ hoch, in Rusks Challenge würde mir da Fairy Fencer F einfallen, irgendwann dieses Jahr geh ich das nämlich auch noch an) haben sowie einfach auch auf verschiedene Dinge Wert legen. Letzten Endes sollte es aber dann so sein, dass wenn man sich verschiedene Berichte ansieht und diese alle eine suboptimale, undurchdachte Story bemäüngeln, dass dann auch eher etwas dran sein könnte als nur beim Betrachten eines einzelnen Reviews.
    Wobei mich manchmal auch schon interessieren würde, wie genau Rusk auch auf seine Wertungen kommt. Gibt's da irgendeinen Schlüssel?

    Außerdem bin ich ja mal sehr gespannt auf dein Ys 8 Review, Rusk.

  7. #7
    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
    Wobei mich manchmal auch schon interessieren würde, wie genau Rusk auch auf seine Wertungen kommt. Gibt's da irgendeinen Schlüssel?
    Es gibt keinen. Ne ernsthaft, meine Wertungen setzen sich wie folgt zusammen: Grundsätzlich bewerte ich die Spiele als Gesamtes, also keine Teilkategorien wie Grafik, Gameplay usw. und zähle es dann zusammen. Ich stelle mir hauptsächlich die Frage "Wie viel Spaß hatte ich mit dem Spiel und wo hackt es besonders?" Bin also mehr negativ- als positivorientiert.

    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
    Außerdem bin ich ja mal sehr gespannt auf dein Ys 8 Review, Rusk.
    Ja ich auch, hoffentlich erscheint es morgen. Und es wird meinen Abschluss der Challenge bilden, da ich bei Ys 8 ein gutes Gefühl habe und diese Challenge positiv abschließen will. Mittlerweile habe ich keine Motivation mehr, denn all die bereits gespielten Spiele (bis auf Cold Steel) waren sehr duchwachsen, so wirklich liegt mir das JRPG Genre doch irgendwie nicht. Mal sehen... aber dazu mehr in einem separaten Abschlussfazit. ^^

  8. #8
    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen
    Interpretier nicht allzu viel in meine Wertungen hinein lieber Cuzco, das sind keine "objektive Testberichte", sondern lediglich meine Meinung. So rein von Gefühl würde ich Ni no Kuni 2 sogar besser als ein FFXV sehen, aber für mich macht Ni no Kuni 2 einige Fehler, die extrem ins Gewicht fallen. So etwas hat ein FFXV nicht, deswegen bestrafe ich Ni no Kuni 2 auch härter. FFXV ist einfach nur ein schlechtes Spiel, es macht nirgends etwas wirklich gut, aber es reicht in allein Ecken und Kanten damit es einigermaßen funktioniert. Deswegen auch nur purer Durchschnitt, eine glatte 5 von 10. Spiel einfach Ni no Kuni 2 durch, dann kannst du dir ja deine eigene Meinung bilden. Sagt ja niemand, dass es bei dir nicht ne 7 von 10 werden könnte.
    Ne 7 von 10 halte ich aktuell auch für recht wahrscheinlich. Das ist für mich trotzdem noch eine Enttäuschung, denn das Spiel war meine JRPG-Hoffnung des Jahres. Was ich extrem schade finde, weil, wie es aussieht, ist jede Menge Herzblut in das Spiel gelaufen. Wieso man sich dann für einige Designentscheidungen entschieden hat, die... naja. Ich spiel's jetzt erst mal durch. Wie schon gesagt, für mich hat Kapitel 3 enorm aufgeholt und die erzählerischen Schwächen von Kapitel 1 und 2 wieder etwas wettgemacht.

    Ich finde übrigens "subjektive Erfahrungsberichte" oft aussagekräftiger als "objektive Reviews". In ihnen kann ich mehr das eigentlich Erlebnis "herauslesen". Und natürlich sind die Reviews auch nicht objektiv. Allerdings kann ich mir bei Reviews zumindest (fast) sicher sein, dass es keine Hater-Kommentare sind. Allerdings kann ich mir da auch bei Euren Erfahrungsberichten sicher sein.
    Geändert von Cuzco (15.04.2018 um 23:18 Uhr)

  9. #9

    Finding Paradise




    Ton: - Text:

    Die Challenge naht endlich seinem wohlverdienten Ende zu, Platz 12 ist reserviert für Ys 8 - es musste also etwas Kurzes her. Leider sind JRPGs auf Steam Mangelware, jene die mich interessieren erscheinen irgendwann im Laufe des Jahres. Zufällig bin ich über Finding Paradise gestoßen, welches kein Fremdwort für mich ist. To the Moon kenn ich auch, aber dafür habe ich eine Abneigung (warum auch immer) und habs nie über die magischen 30 Minuten hinaus geschafft. Finding Paradise hat trotzdem seine Chance bekommen und sie richtig genutzt!


    Story

    Wie in To the Moon handelt die Story wieder um die Erfüllung eines Wunsches eines im Sterben Liegenden. Dafür reißt man mittels Maschine in dessen Erinnerung und verändert diese zu Gunsten des Versterbenden. Im Gegensatz zu To the Moon gibts hier keinen expliziten Wunsch, weshalb die Geschichte etwas spannender ist, da man nicht gleich zu Beginn weiß, worum es wirklich geht. Mir hat die Story sehr gefallen. Sie ist teilweise witzig (die Slapstick Einlagen und Easter-Eggs sind super), romantisch, aber auch wieder ernst und traurig. Ich verstehe warum die Leute Kan Gaos Spiele so mögen, sie schaffen es einen wirklich zu berühren. Und Respekt an das Team, dass man eine solche Geschichte mit dem billigen RPG Maker erschaffen kann, aber das Spiel ist technisch gesehen sowieso kein Triple A Spiel. Auch die beiden Hauptcharaktere haben mir gefallen, sie ergänzen sich optimal (Witzig <-> Ernst usw.).




    Gameplay

    Wirklich Gameplay gibt es nicht, Finding Paradise hält sich hier sehr minimalistisch, was mir sehr gefallen hat. Man braucht nicht zig Features, es reicht schon, wenn man die Story gut erzählen kann (ja Ni no Kuni 2 damit meine ich dich!). Es gibt zwar ein Minispiel, welches einem im Spiel über begleitet, aber wirklich herausfordernd ist es nicht. Mir hats trotzdem gefallen und mehr verlange ich in solchen Spielen nicht. Ansonsten läuft man herum und bringt die Geschichte weiter. Erkundungsreize bietet das Spiel nicht, was mir doppelt gefallen hat, weil ich kein solcher Spieler bin. Finding Paradise konzentriert sich einzig und allein auf den roten Faden und das bis zum Schluss.




    Technik

    Als ein ehemaliger RPG Makerer weiß ich um die Umstände der Entwicklung solcher Spieler sehr gut Bescheid und weiß es daher doppelt zu schätzen, was das Team aus der Engine alles herausgekitzelt hat. Besonders die Animationen und Posen der Charaktere haben mir gefallen, es wirkt alles sehr harmonisch und aus einem Guss. Aber die musikalische Untermalung erst! Mann was für ein famoser Soundtrack, da wird der kleine melancholische Fan in mir geweckt. Der Soundtrack ist wirklich verdammt gut, dass kann ich euch sagen. Die deutsche Übersetzung hat auch gepasst, Sprachausgabe gibts nicht. Auch technisch ist das Spiel solide, keine Bugs, Crashes oder so. Es war lediglich eine Gewohnheitssache ein Spiel nur mit der Tastatur zu spielen. Hätte mir Controller-Support gewünscht, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.





    FAZIT: Finding Paradise gehört wahrlich zu dem emotionalsten und schönsten
    Spielen, die ich je gespielt habe. Ja es ist sehr minimalistisch, aber ist das nicht egal? Seine Geschichte
    kann es wunderbar erzählen und irgendwie gehts am Ende in unserem Lieblingshobby doch um das Eine: Ums
    Geschichten erzählen! Es passt fast alles in diesem Kleinod und die Musik ist sowieso aus einer anderen
    Welt. Für Zwischendurch mit seinen 4h war es willkommene Abwechslung! Danke Freebird Games!

    8 / 10


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  10. #10
    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen
    To the Moon kenn ich auch, aber dafür habe ich eine Abneigung (warum auch immer) und habs nie über die magischen 30 Minuten hinaus geschafft.
    Dabei ist Finding Paradise doch quasi nur eine etwas ausgereiftere Version von To The Moon. Also vielleicht solltest du das doch nochmal probieren Zumal manche den Nachfolger sogar schwächer finden, auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann.
    Mit A Bird Story gibt es außerdem noch ein kurzes Prequel zu Finding Paradise. Dabei handelt es sich aber fast ausschließlich um einen selbstlaufenden Film der keinerlei Worte verwendet. Fand ich aber trotzdem gut gemacht.
    Geändert von ~Jack~ (16.04.2018 um 18:05 Uhr)

  11. #11
    Ja ich weiß und ich habe es sogar gestern wieder versucht, aber irgendwie spricht mich das Spiel einfach nicht an. Ich liebe traurige Spiele und wenn viele meinen, To the Moon sei emotionaler als ein Finding Paradise, dann lässt mich das aufhorchen. Gepackt hab ich es nicht, vielleicht reiße ich mich ja später nochmal zusammen. ^^

    Yup und A Bird Story kenn ich, habs es letztens durch dein Review auf deiner HP entdeckt. Für ein Spiel ohne Worte hab ich es nicht so eilig, hat das noch Sinn wenn ich Finding Paradise durch habe?

  12. #12
    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen
    hat das noch Sinn wenn ich Finding Paradise durch habe?
    Der entsprechende Abschnitt wurde in Finding Paradise ja nur mal kurz erwähnt, also ich würde durchaus sagen dass sich das noch lohnt.

    Bei Ys VIII lese ich momentan übrigens was von Tonproblemen und Abstürzen ... also ... yay?
    Geändert von ~Jack~ (16.04.2018 um 18:31 Uhr)

  13. #13
    Es ist gut wie die Bilder zwar alle aus Ys VIII stammen, ein Großteil des Reviews aber noch den Ni No Kuni Text verwendet

  14. #14
    Ups, da ist mir ein Fehler unterlaufen. Hab nämlich gestern begonnen den Bericht zu schreiben und hab dazu die Formatierung von Ni No Kuni 2 verwendet. Hab wohl versehentlich auf Speichern gedrückt, sry. Richtiger Bericht kommt heute noch.

  15. #15

    Ys VIII: Lacrimosa of Dana




    Ton: Text:

    So, letztes Spiel der Challenge und meine Wahl fiel auf Ys 8. Erstens wollte ich schon immer ein Ys Spiel zocken und zweitens hat es zeitlich gut hineingepasst. Ein 3D-JRPG Spiel aus dem Hause Falcom sehe ich immer gerne, insbesondere da sie mir mit den ersten beiden Cold Steel gezeigt haben, dass sie Spiele entwickeln können. Na ja nach knapp 22 h muss ich ernüchternd feststellen: Zu früh gefreut lieber Rusk! Aber aller der Reihe nach... Ach ja es folgt demnächst noch ein richtiges Abschlussfazit für die Challenge selbst. Hab noch das starke Bedürfnis meinen Ärger Luft zu machen.


    Story

    Mir hat die Geschichte von Ys 8 grundsätzlich gut gefallen. Man strandet auf einer fremden Insel, muss andere finden und gründet schlussendlich ein kleines Robinson Crusoe Dorf. Nebenbei erforscht man die Insel, und geht dem Geheimnis der mysteriösen Insel, die mit zahlreichen Dinosaurier bevölkert ist, auf die Spur. Soweit so gut, doch ich hatte meinen Spaß nur in den ersten Dreiviertel des Spiels. Im letzten Viertel hat mir die Story eine zu krasse Wendung gemacht und sich zu weit von ihrem ursprünglichen Handlungsstrang entfernt. Am Ende war alles nur mehr an den Haaren gezogen, hat keinen Sinn gemacht und wurde zu verwirrend. Ne so nicht, mit jeder Minute wurde es nur mehr nerviger und ich ersehnte das langersehnte Finale. Schade, schade. Das Ende ist auch unbefriedigend.

    Ok über die Story kann man streiten, und dreiviertel der Spielzeit klingt ja eh nicht schlecht. Wo das Spiel aber massiv schwächelt, sind seine Charaktere. Gott sind die langweilig und uninteressant. Das liegt daran, dass man kaum etwas über sie erfährt und nicht wirklich mit ihnen interagieren kann. Ein Beispiel: Hummel läuft einem zufällig über den Weg, schließt sich ohne lange Worte an und fertig. Man erfährt zwar ganz wenig darüber wieso er auf der Lombardia war (dem Schiff, das im Prolog dann sinkt) mehr jedoch nicht. Abgesehen davon, dass er überhaut der langweiligste Charakter von allen ist, wars das. Erinnere ich mich an Cold Steel, war das anders. Man erfuhr viel über die Vergangenheiten, die Charaktere hatten wirkliche Ziele und Bewegungsgründe und auch Positives und Negatives. Man verbrachte auch viel Zeit abseits der Story mit ihnen und all das fehlt hier. Ich versteh ja das Ys 8 kein Cold Steel ist, aber immerhin gehts hier um Falcom und gewisse Ähnlichkeiten sind trotzdem da. Außerdem gibt das Setting so viel her, warum konnte man nie ein Event abseits der Story inszenieren, wo man bspw. eine Abendparty mit dem ganzen Dorf an dem Strand veranstaltet und alle einmal privat anquatschen kann? Das wäre so cool gewesen.

    Schade fand ich auch, dass man seine Beziehung zu seinen Mitstreitern nicht vertiefen konnte. Eigentlich konnte man kaum etwas machen, lediglich hier und da ein Geschenk verschenken und so einen gewissen Wert erhöhen. Dieser kommt aber schnell an ein Maximum, sodass es schnell keinen Sinn mehr macht, hier weiter zu investieren (nebenbei ist er ziemlich unwichtig). Auch ist die Gruppe sehr klein und die Hälfte für die Tonne (*hust* Hummel oder diese kleine dumme Göre *hust). Dana gehörte sowieso zu den nervigsten überhaupt und Adol der Hauptchar? Tja, der ist einfach gar nichts. Der redet nämlich kein Wort und tut nichts, wie sollte ich mit ihm also identifizieren können? Meiner Meinung die größte Fehlentscheidung von Falcom, einen stummen Helden in einem solchen Spiel einzubauen. Der Rest, also Sahad und Laxia sind sympathisch, aber alle sehr klischeebehaftet.




    Die Story selbst wird rein über Dialoge erzählt, spektakuläre Inszenierungen und actionreiche Szenen gibts nicht. Fand ich sehr schade, da besonders im letzten Viertel die Story mehr in Richtung Episch gehen wollte, aber die Art der Erzählung stagnierte. Meine Freude wurde sowieso im letzten Viertel gedämpft, habs ja schon erwähnt, dass mir die Story eine falsche Richtung einnahm. Dieses eine Viertel ist eine reine Spielstreckung, mehr nicht. Alle 3 Meter wird einem ein Boss vorgesetzt, was unglaublich langweilig war. Nebenbei erwähnt, waren auch die Abschnitte mit Dana so uninteressant und spielerisch mau. Man wird nur von A nach B geschickt und darf den unsinnigen und stupiden Dialogen von Dana lauschen, die sowieso keine Offenbarung für das Spiel sind. Was für ein nerviger Charakter.


    Gameplay

    Spielerisch macht Ys 8 viel Spaß. Das Kampfsystem ist diesmal actionorientierter und orientiert sich mehr an Tokyo Xanadu als den taktischen Gefechten von einem Cold Steel. Leider und das muss ich extra erwähnen, hat es wenig Tiefe. Im Grunde haut man nur immer feste drauf mit der Standardattacke und den Skills, mehr nicht. Ach und ab und zu ausweichen bzw. blocken. Da haben mir die Fights in Tokyo Xanadu eX+ besser gefallen, da gabs z.B. richtig fette Power-Skills (es gibt einen Light-Power-Skill in Ys 8 aber der macht das Kraut auch nicht fett). Kombos mit den anderen Chars gibts gar nicht. Immerhin kämpft man nicht allein, sondern mit zusätzlich zwei Mitstreitern, die ihre Sache nicht schlecht machen (man kann auch hin und her wechseln). Das ist auch kein Wunder, viel an Features bietet das Kampfsystem ja eh nicht, die man einsetzen könnte. Und bei jedem gefühlten 3. Levelaufstieg nen neuen Skill zu lernen, der sich kaum von den bereits gelernten unterscheidet, ist ja auch nicht wirklich spannend. Zusammengefasst macht das Kampfsystem Spaß, nur leider bleibt es immer gleich. Zudem kann man seine Helden ausrüsten, hier wird einem von Rüstungen Waffen, Accessoires einiges geboten. Solche Items findet man aber nicht in der Spielwelt, sondern muss man sich schmieden lassen. Zudem sind Waffen und Rüstung auf eine Art Set pro Spielabschnitt gebunden. Ist man etwas weitergekommen, kann man ein neues Set schmieden lassen und so weiter. So bleibt die Anzahl sehr überschaubar und es entsteht keine Sammelwut wie in anderen RPGs. Handschutz, Accessoires etc. gibts zuhauf, mit wirklich unterschiedlichen Effekten. Man hat immer nur eine Waffe, die man upgraded. Auf eine ältere oder andere umzusteigen geht also nicht (Danke Klunky für die Info, hab das irgendwie verdrängt).

    Neben dem Kämpfen macht das Erkunden und Erforschen der Spielwelt einen großen Teil und Reiz des Spiels aus. Die Gebiete sind recht abwechslungsreich und weitläufig gestaltet. Viele Passagen eröffnen sich erst im Laufe der Handlung dem Spieler, da sich Blockierungen nur mit einer bestimmten Anzahl von Verschollenen freiräumen lassen. Auch bekommt man im Laufe der Handlungen sog. Adventure-Items, bspw. Handschuhe mit denen man Pflanzen heraufklettern kann. Das Setting spiegelt sich im Gameplay dementsprechend gut wieder. Auch der Aufbau des Dorfes gehört dazu, wo ich aber geteilter Meinung bin. Insgesamt liebe ich ein solches Feature, man bekommt hautnah mit wie eine kleine Gemeinschaft heranwächst mit ihrer Infrastruktur und allerlei anderen Dingen. Doch leider ist das Dorf relativ schnell ausgebaut, es kommt kaum etwas Neues mehr dazu. Man kann es auch nicht selbst nach seinen Bedürfnissen gestalten, das ergibt sich mit der Story. In erster Linie ist Ys 8 ein RPG, aber eine Art Ressourcen-Management bzw. Survivalfeature hätte dem Spiel sicherlich gutgetan. Ist aber Meckern auf hohem Niveau, das Spiel funktioniert auch so.



    Was kann man sonst noch tun? Außer Erforschen und Kämpfen nicht mehr viel, außer die sog. Raids und Hunts. Manchmal wird das Dorf nämlich von Monster angegriffen und man kann auf einer separaten Map gegen die bestehenden Wellen antreten und diese so abwehren. Es gibt auch kleine Verteidigungsmechanismen, die man ausbauen kann, mehr aber nicht. Zwingend notwendig sind diese Raids nicht, aber sie belohnen den Spieler je nach Rang (es gibt kein JRPG das nicht ohne Ränge auskommt) mit seltenen Rohstoffen. Leider gibt es nur zwei Maps und die Kämpfe sind immer dieselben. Hunts sind genau das Gegenteil, hier schlüpft der Spieler in die Rolle des Angreifers. Diese sind schon interessanter und machen auch mehr Spaß, leider gibt es nur sehr wenige im Spiel.


    Technik

    So nun der Part, der dem Spiel sehr oft das Genick gebrochen hat (auf Steam wird es regelrecht zerrissen). Ich sags geradeaus: Der Port ist NIS America nicht gelungen, auf gut deutsch: Er ist scheiße. Anfangs dachte ich hätte Glück und ich würde verschont bleiben, aber denkste. Was mich am meisten aufregt hat, waren die Abstürze bzw. Freezes. Ich hatte insgesamt sicher min. 5 oder mehr (ich weiß klingt wenig), aber sie sind nicht zufällig. Sie traten immer nur bei bestimmten Szenen auf, und ließen sich nur durch das Überspringen der jeweiligen Szene umgehen. Das nervte extrem, ich musste diese besagten Szenen auf YouTube nachholen. Gott sei Dank traten diese Freezes nie während dem eigentlichen Spielen auf, nur in Zwischensequenzen. Das Spiel hat auch glücklicherweise eine Auto-Save-Funktion eingebaut, diese unbedingt eingeschaltet lassen!

    Ansonsten nervten mich noch Kleinigkeiten wie der falsche Sound beim Springen oder das Nichtfunktionieren von VSync (das Spiel leidet an massiven Tearing). Letzteres wurde mit dem ersten Patch behoben. Sollte es bei jemanden doch nicht funktionieren oder nicht wie gewünscht, erzwingt VSync über die Grafikkarte. Klappt auch.

    Abseits der Mängel ist das Spiel solide. Das Menü ist schick und auch die Artworks der Chars, die Grafik zweckmäßig. Es reiht sich irgendwo bei den Cold Steel Spielen ein, etwas hübscher ist Ys 8 aber schon. Musikalisch auch nur solide, in Erinnerung ist mir nichts geblieben. Die Synchro ist wieder einmal nur halb-halb. Manchmal hört man jemanden sprechen, manchmal nicht. Ich kenn es mittlerweile von Falcom nicht anders, hat mich also nicht mehr gestört. Was mich aber gestört hat, ist die fehlende Synchro bei Hauptchar Adol. Das zerstört echt alles, es fehlt einfach die Identifikation mit dem alten Ego und trägt absolut nichts Positives bei, so etwas in einem storybasiertem Spiel einzubauen. Man kann hier und da zwischen 2 Dialogoptionen auswählen, die sind aber spiel- und storyirrrelevant.






    FAZIT: Es wäre locker eine 8 von 10 drin gewesen, aber wieder einmal kranken
    so viele unnötige Krankheiten ein Spiel: Fehlende Synchro bei Adol, Spielstreckung im letzten Viertel, uninteressante
    Party, unglaubwürdige Storywendung gegen Schluss usw. Ys 8 macht spielerisch zwar viel Spaß und die
    ersten Spielstunden sind wirklich gelungen, leider wird das Niveau nicht konstant gehalten. Schade,
    das Spiel hätte so viel Potenzial. So bleibt es in meinen Augen bei "nur" guter JRPG-Kost, die
    ich aber jedem Genre-Fan mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann.

    7 / 10


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    Geändert von Rusk (25.04.2018 um 18:09 Uhr) Grund: Textfixes

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