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  1. #13

    Heroine Anthem Zero




    Ton: Text:

    Wow, was für ein gutes Spiel! Selten ein solches Spiel gespielt! Die Story hat mich umgehauen und selbst nach dem Abspann muss ich noch an das Ende denken. Wer jetzt denkt, ich rede von Heroine Anthem Zero, der irrt sich gewaltig, denn nichts davon trifft auf dieses Spiel zu. Heroine Anthem Zero, das Spiel von den chinesischen Entwickler WindThunder Studio, ist ein Spiel das nie hätte entwickelt werden dürfen. Wie es dazu gekommen ist, dass ich es mir auf Steam erworben habe? Nun, ich liebe das Schmökern auf Steam und ich hatte Lust auf etwas Kurzes mit wenig Komplexität. Heroine Anthem Zero stach mir durch seine schönen Artworks sofort ins Auge, insbesondere auch weil das Spiel eine deutsche Lokalisierung besitzt. Doch mehr als in die Augen hat es mir am Ende ins Gehirn gestochen und mich einige grauen Hirnzellen weniger zurückgelassen.


    Story

    Heroine Anthem Zero ist eigentlich ein Episodenspiel, doch bisher ist nur die erste verfügbar. Auf Steam wird dies nicht wirklich erkenntlich gezeigt, auch warten viele Spieler auf die versprochenen Fortsetzungen. Die Welt des Spiels ist an die nordische Mythologie angelehnt mit leichtem JRPG-Touch. Es gibt Götter, Walküren, Männer mit dicken Bärten, Frauen die wie Männer aussehen usw. Im Spiel wird zudem viel über die Lore gesprochen, leider oftmals unverständlich in irgendwelchen Prophezeiungstexten und Liedern. Es mag sich zwar schön anhören, ist aber komplett irrelevant und zu unverständlich, als dass man in diese mystische Spielwelt eintauchen kann. Die eigentliche Story handelt von Wanin, einem Waldwächter von einem nahen Menschenstamm, der die umliegenden Wälder beschützt. Mehr ist nicht drin, wirklich nicht. Durch die sehr kurze Spielzeit (5-6h) passiert kaum etwas, ein Großteil verbringt man im Dorf und rennt wie ein Trottel herum, ohne dass man weiß warum und die andere Spielhälfte spielt man in typischer 2D-Sidescroller-Manier in immer gleich aussehenden Gebieten.

    Besser als die Story sind seine Charaktere, weil diese verrückt und humorvoll sind - typisch japanisch möchte man meinen. Ohne die Konversationen untereinander, wäre das Spiel nur halbwegs so gut (ist auch so nicht wirklich gut wenn ich ehrlich bin). Dem Protagonisten Wanin steht seine Fee Mormolia zur Seite, die eine 200% Tsundere ist. Die Kleine hat es in sich, und lässt dies oftmals aus den Lautsprecher zu hören bekommen. Durch die guten japanischen Sprecher kommen daher die Charaktere gut zur Geltung. Irgendwann beginnen sie aber zu nerven, da ist man froh, wenn wieder ein Spielabschnitt kommt und ne Pause von den Dialogen hat. Spielbar ist übrigens nur Wanin, hier und da begleiten ihn 1-2 NPCs jedoch ohne Einfluss auf das Gameplay.

    Das Ende selbst ist für den Stil von Heroine Anthem Zero ziemlich unpassend gewählt, hier wurde zu viel Dramatik aufgetragen ohne jetzt unnötig zu spoilern. Natürlich mit einem dicken Cliffhanger in Hinblick auf die nächsten Episoden.




    Gameplay

    Gameplay sucht man in Heroine Anthem Zero vergeblich. Außer dem Hüpfen und Kämpfen gibts nichts was man machen kann. Keine Minispiele, keine Nebenquests, keine optionalen Gebiete, wirklich gar nichts. Das was man aber machen kann, fällt zudem auch nicht spektakulär aus. Gekämpft wird durch stupides Draugekloppe und zwischendurch mal Ausweichen. Skills oder ähnliches gibts keine. Damit es nicht komplett öde wird, gibts immerhin ein Ausrüstungssystem. Man kann neue Waffen, Rüstungen oder Items kaufen, jedoch sehr rar gesät - doch das wars auch schon. Der 2D-Sidescroller-Part ist auch nicht wirklich spaßig, er bietet keine Herausforderungen an. Hier und da gibts bewegbare Objekte, Fallen, kleine Schieberätsel, alles in einem nur solide Kost. Mehr Worte fallen mir aber zum Gameplay auch nicht mehr ein.




    Technik

    Bei der Technik kann das Spiel wieder punkten, die Chinesen haben hier ein gutes Händchen gehabt. Die Artworks und das Design der Charaktere haben mir gefallen, zudem gibts auch viel Fanservice (selbst die kleine Fee ist davon betroffen), beschränkt sich jedoch nur auf viel nackte Haut und den einen oder anderen Blitzer. Besser als die grafische Präsentation ist jedoch die musikalische Untermalung, in meinen Augen das Beste an dem Spiel. Gleich zu Beginn wird man von einem sehr schönen Opening überrascht (YouTube-Link), reinhören lohnt sich. Was etwas ärgerlich war: Man kann die Tastenbelegung nicht freikonfigurieren. In Asien ist es bspw. üblich, dass der "B"-Knopf auf dem Xbox Controller als Bestätigung fungiert, hier bei uns ist es eigentlich der "A"-Knopf. Hat etwas dauert bis ich mich daran gewöhnt habe.

    Ich habe anfangs das Spiel mit der chinesischen Sprachausgabe gespielt, musste aber bald auf die (gute) japanische umstellen. Auf Dauer nerven die zu hohen Stimmen, mit ihren kurz gesprochenen Vokalen. Heroine Anthem Zero besitzt sogar deutsche Untertitel.




    FAZIT: Heroine Anthem Zero ist kein Spiel, das die Welt braucht. Auch wenn die schönen Artworks und die
    Musik zu blenden wissen, das eigentliche Spiel ist miserabel und daher keine Empfehlung wert.
    Dass die versprochenen Fortsetzungen bis heute noch nicht erschienen sind, lässt einen auch mit einem bitteren Geschmack zurück.
    Nach knapp 6h ist der "Spaß" auch wieder vorbei. Finger weg daher!

    3 / 10


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    Geändert von Rusk (01.03.2018 um 22:03 Uhr) Grund: Textfixes

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