Das ist so 'ne Eigenheit von japanischen Medien, insbesondere animeartigen Medien: Sie sind ziemlich scheinheilig, was solche Dinge angeht. Fanservice gibt es en masse, aber sehr wenige Fälle, wo so etwas ernsthaft (oder auch weniger ernsthaft, aber trotzdem mit einer gewissen Tiefe) thematisiert wird. Sprich: Nur weil ein Charakter halbnackt durch die Welt läuft, muss das noch lange nicht heißen, dass er jemals auch nur mit dem Thema Sexualität in Berührung gekommen ist. Auf der Erzählebene sind die Charaktere, insbesondere die Hauptfiguren, zumeist vollkommen rein und unbefleckt und enorm schüchtern, was auch nur den leisesten Körperkontakt oder die geringste Geste der Zuneigung angeht. Es ist schon nicht der Normalfall, dass es bei einer thematisierten Beziehung überhaupt zum Kuss kommt (oft endet es tatsächlich mit dem Liebesgeständnis, wobei insbesondere bei Werken mit weiblicher Zielgruppe die darauf folgende Beziehung oft auch noch im Mittelpunkt steht) und alles, was darüber hinausgeht, ist meist vollkommen tabu. Gleichermaßen ist selbst ziemlich krasser Fanservice auch in solchen Werken wirklich nicht selten.

Das ist etwas, was mir schon sehr missfällt. Also nicht Fanservice an sich und auch nicht die „Reinheit“ der Figuren an sich, sondern die Kombination aus beidem, die sich meiner Meinung nach immersionstechnisch wirklich nicht verträgt.

Ich finde dein Design im Startpost übrigens richtig klasse. Wir haben hier mittlerweile schon viele tolle Designs, aber deins gefällt mir tatsächlich am Besten.