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  1. #11
    Spiel 7: Monster Hunter World []
    Gestartet: 25.01.2018
    "Beendet": 19.04.2018





    Alle Screenshots wurden von mir persönlich erstellt


    Warum gerade dieses Spiel?
    Ich war mir lange nicht sicher, ob die Monster-Hunter-Reihe was für mich ist. Selbst nach der Beta von Monster Hunter World war ich mir immer noch nicht sicher. Das Interesse war schon lange da, aber kann ein Spiel, dessen Reward-Loop inhärent vom Spieler selbst abhängig ist, mich wirklich fesseln? Ich hab mich blind ins Abenteuer gestürzt, und es nicht bereut!




    Worum gehts?

    Der Spieler übernimmt die Rolle eines Jägers, der zusammen mit Seinesgleichen einen neuen Kontinent entdeckt, dort Monster jagt und das Geheimnis hinter gigantischen Monstern, die Drachenälteste genannt werden, erforscht.




    Gameplay & Story
    Monster Hunter hat zwar eine Story, versucht aber erst mal, dazu etwas zu finden, denn die Reihe ist in erster Linie für ihr Gameplay bekannt. Die Story dient auch eher als Designdokument, denn das Setting ist eindeutig Mittelalterlich angehaucht, zusammen mit ein bisschen Magitech - echte Magie gibt es zwar nicht, aber Kristalle mit "Bioenergie", Waffen, die mit Dampfdruck betrieben werden, sowie Schießpulver. Das Setting ist eine Insel der neuen Welt, die wohl ein wenig von Okinawa inspiriert wurde, und kein einziger Charakter wird bei seinem Namen genannt, sondern ausschließlich bei seiner Funktion (Admiral, Wildexpertin, etc.). Monster Hunter World hat zwar eine Story-Kampagne, aber die dient eher als verlängertes Tutorial, denn weltbewegendes passiert hier auch nicht. Allen Charakteren ist die Begeisterung am Jäger-und-Sammlertum gemein, und wenn man einen tieferen Sinn braucht, dann geht der noch am ehesten in die Richtung "Wir können alles erreichen, so lange wir nur zusammen an einem Strang ziehen".

    Nach der recht umfangreichen Charaktererstellung beginnt man das Spiel mit einer einfachen Rüstung (Helm, Hüfte, Beine, Torso, Hände) und einem von 14 verschiedenen Waffentypen. Diese Waffen spielen sich allesamt so unterschiedlich, dass man in diesem Zusammenhang eher von Charakterklassen reden könnte, nur, dass man zwischen den Missionen und in Feldlagern jederzeit die Waffe tauschen kann. Später kommen als Ausrüstungsgegenstände noch Mäntel hinzu, die einen zeitlich begrenzten Buff bereit stellen, sowie Talismane, die ebenfalls passiv Fähigkeiten verleihen. Neben Resistenzen gegen die fünf Elemente (Donner, Drache, Eis, Wasser, Feuer) gibt es noch altbekannte Statuswerte wie Angriff, Verteidigung, Affinität (Critical-Chance), Lebensenergie und Ausdauer. Waffenschärfe spielt ebenfalls eine Rolle, denn Schärfe dient nicht nur als Damage-Multiplyer, sondern nimmt im Kampf auch gelegentlich ab, was ein Nachschärfen erfordert.

    In Monster Hunter World levelt man nicht automatisch wie in anderen RPGs. Es gibt zwar einen Jägerrang, doch der ist eher ein Anzeichen dafür, wie viel ihr dieses Spiel gespielt habt (und hat noch dazu an diversen Stellen - wie der Mainstory - Caps, für die man erst einmal bestimmte Missionen bezwingen muss). Andere Partymitglieder wie Schnurrtruppler und Palicos bekommen zwar Levels, euer eigener Progress findet allerdings ausschließlich über Ausrüstung statt. Nach dem Bezwingen einen Monsters erhält man eine Auswahl verschiedener Gegenstände von ihm; wurden bestimmte Körperstellen genug beschädigt, dass sie "gebrochen" wurden, erhält man auch von ihnen Gegenstände. Aus diesen Ausrüstungsgegenständen werden neue Rüstungsteile geschmiedet, bzw. eure Waffen auf einem komplexen "Baum" aufgerüstet.

    Der Haupt-Gameplay-Loop in MHW besteht aus Missionen. Diese sind unterteilt in Aufgaben (Story-Missionen), Optionale Quests (Sidequests, für die man neuen Kram erhält), Event-Quests (zeitlich begrenzt verfügbare Missionen für besonders wertvolle Belohnungen) sowie "Besondere Aufgaben" (das sind in der Regel durch Patch hinzugefügte Spezialmissionen). Vor jeder Mission muss man seine Ausrüstungen und seine Items managen, und kann sich ind er Kantine stärken, wodurch man zu Beginn der nächsten Mission Buffs erhällt. Manche Missionen erfordern, dass man bestimmte Gegenstände sammelt oder kleinere Monster tötet, meist jedoch ist man gefordert, ein "großes Monster", die Hauptattraktion von Monster Hunter, zu erjagen.

    Die Jagd findet in einem von fünf großen Gebieten statt. Diese fünf seperaten Maps sind sehr weitläufig und im Open-World-Stil gestaltet (inklusive Schnellreise zu bestimmten Punkten). In diesen Gebieten, die man auch außerhalb im Rahmen einer Expedition betreten kann, gibt es allerlei zu entdecken: Pflanzen, Fische, kleine Tiere, Käfer, Kristallerz und allerlei andere Gegenstände wollen gefunden werden. Außerdem teilen sich bis zu drei große Monster die Maps, darunter immer das Monster der gerade aktiven Mission. Dabei hat jede der gigantischen Kreaturen eine andere Verhaltensweise und andere Schwachpunkte, Elementarschwächen und Elementarangriffe, so dass unterschiedliche Herangehensweisen erforderlich sind. Wenn man stirbt, so wird man für gewöhnlich ins Lager zurück verfrachtet; dort kann man sich neu ausrüsten und erneut losziehen, wobei die meisten Missionen ein Limit haben, wie oft die HP auf 0 sinken dürfen bevor sie als gescheitert gelten. Es gibt zwar ein Zeitlimit für Missionen, dieses ist jedoch mit in der Regel 50 Minuten mehr als ausreichend, wenn man nicht komplett under-equipt ist.

    Später im Spiel kann man außerdem viele der Gegenstände, die man auf den Maps sammelt, auch in Astera, der Hauptbasis, züchten, und Gegenstände über die Verschmelzita erhalten, wodurch die immer komplexer werdende Vorbereitungsphase zwischen den Missionen ein wenig gestreamlinet wird, denn je stärker das Monster, desto besser sollten eure Waffen und Rüstungen auch sein. Über 30 der großen Kreaturen gibt es, die dazu noch in fünf verschiedenen Bedrohungsstufen daher kommen, und je höher der Schwierigkeitsgrad, desto besser auch der Loot, den so ein Monster fallen lässt.

    Ob euch diese Art der Belohnung befriedigt hängt natürlich davon ab, wie viel Wert ihr dem beimesst. Das Gameplay von MHW setzt stark auf Skill, es wird einem nichts geschenkt, und dementsprechend hoch ist der Schwierigkeitsgrad. Dazu kommt, dass das Fighting-Game-Artige Combo-System relativ wenig Cancelling erlaubt, und die Animationen zudem relativ lange dauern - über Button Mashing wird man hier nichts erreichen. Außerdem müssen sehr viele nützliche Funktionen erst einmal entdeckt und freigeschaltet werden. Ein Beispiel: Der Spieler verfügt über ein "Palico" genanntes Partymitglied, das ist ein Katzenwesen, das wie der Spieleravatar frei gestaltet werden kann. Mit ihm kann man auf jeder Map einen Stamm von "wilden" Katzenwesen finden, von denen man eines anheuern kann, und auch kleinere Monster können angeheuert werden, wenn der Palico lernt mit ihnen zu reden, wodurch man auch im Single Player mit bis zu vier Partymitgliedern in die Schlacht ziehen kann. Und das ist nur der Gipfel des Eisberges, denn MHW bietet viele Kleinigkeiten, an denen man sich erfreuen kann, wie zum Beispiel ein Hausschwein, das in verschiedene Kostüme gesteckt werden kann, und das ansonsten keinen spielerischen Wert hat. Ich kann die Komplexität und die Masse an Content noch nicht einmal ansatzweise hier wiedergeben. Die allermeisten Entdeckungen haben jedoch Einfluss auf den Hauptteil des Spiels, und der ist nun einmal das Erjagen von Monstern - wer das Spiel in erster Linie als Sammler spielen will, wird sehr schnell frustriert an seine Grenzen stoßen.

    Grafisch ist das Spiel eines AAA-Titels mehr als würdig, auf der PS4 Pro läuft das Spiel sogar noch um einiges besser, denn hier kann man wählen, ob man FPS oder grafische Attribute in den Vordergrund stellt (ich spiele ausschließlich im FPS Modus, und selbst hier ist das Spiel wunderschön).

    Monster Hunter World ist ein Spiel, dass sämmtliche Verkaufsrekorde gebrochen hat; 7,5 Millionen Leute haben das Spiel gekauft. Dennoch findet man auf Ebay hunderte von gebrauchten Exemplaren. Das hat seinen Grund, denn MHW ist kein Spiel für jeden, und auch die Vergleiche mit "Dark Souls" sind nicht nur Memes ohne Substanz. Wer jedoch keine Sandbox erwartet, sondern weiß, dass alle Mechaniken im Spiel in erster Linie der Schlacht gegen riesige Viechers dienen wird seine helle Freude haben - und das für hunderte von Stunden für bis zu vier Spieler auf einmal.




    Gedanken & Erlebnisse beim Spielen
    Ich habe den größten Teil des Spiels mit anderen Spielern im Multiplayer verbracht - nach einigen Wochen Abwesenheit hab ich mich dann vorgestern und gestern in den Tagen vor dem Durchspielen des Storymodus noch schnell durch die letzten vier Missionen desselben carrien lassen. Weniger, weil ich unterlevelt gewesen wäre, sondern eher, weil ich mich nach einigen Wochen Abwesenheit erst wieder reinfinden musste. 116 Stunden hab ich bis dahin gespielt, die Story lässt sich jedoch auch problemlos in 30 beenden. Zudem hat das System Potential für buchstäblich Hunderte von Stunden Zerstreuung; Laguna hat bereits 450 Stunden investiert, Arcus - den ich bereits in meinem Multiplayer-Bericht zu "Secret of Mana" erwähnte - über 200. Auch ich werde sicherlich nochmal ein- bis zweihundert Stunden darin versenken, denn ich hab schließlich noch nicht einmal alle Monster bekämpft! Davon, dass Capcom stets kostenlos neuen Content über Patches nachliefert ganz zu schweigen.

    Wie Pokemon ist Monster Hunter World eine Welt für sich - viele Leute, die dieses Spiel spielen haben entweder mit JRPGs nichts am Hut, oder sehen es nicht als JRPG, und umgekehrt ist das genau so der Fall. Wenn ich also mit meinem Artikel euer Interesse geweckt habe, dann solltet ihr euch bewusst sein, dass euch eine Erfahrung erwartet, die nicht dem üblichen Action-RPG-Standard entspricht.




    Wie durchgespielt?
    116h, 15m, 54s - noch nicht einmal alle Sidequests abgeschlossen, geschweige denn auch nur in der Nähe der Platin-Trophäe. Die Trophy Collection ist gerade mal bei 41%.


    Geändert von Shieru (03.05.2018 um 08:48 Uhr)
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



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