Titel |
System |
Start |
Finish |
Playtime |
Erwartung |
Wertung |
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PC (Steam) |
Mai 2020 |
26.08.2024 |
27:43 Std. |
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Chrono Trigger – alleine der Titel hat mich jahrzehntelang erschaudern lassen.
Dieses eine hochgelobte JRPG aus 1995 für das SNES, dessen Soundtrack ich in- und auswendig kenne.
Aber das Spiel an sich? Nie gespielt!
1999 erschien es dann für die PS1, 2009 für Nintendo DS und 2011 auf Android.
Drei weitere verpasste Chancen und dann 2018 endlich der Release auf Steam, dessen erste Version für viel Kritik sorgte.
2020 gab ich mir dann einen Ruck, kaufte es und spielte ca. drei Stunden, bevor ich wieder eine Pause von weiteren vier Jahren einlegte.
Erst die Akira-Toriyama-Challenge 2024 motivierte mich nach
Sand Land genug, diesen Klassiker nachzuholen.
Was folgte, war ein ca. 24 Stunden langer Zockermarathon in nur wenigen Tagen, bis ich mit knapp 28 Stunden Spielzeit und nach Jahrzehnten der Peinlichkeit sagen konnte: „Hey, ich kenne
Chrono Trigger auch.“
Im Königreich Gardia findet die 1.000-Jahresfeier statt und unser stummer Protagonist Chrono testet während einer Vorführung die neueste Erfindung seiner Freundin Lucca.
Hierbei wird er zusammen mit dem Mädchen Marle 400 Jahre in die Vergangenheit teleportiert.
Nach dem ersten Schock übernimmt Chrono natürlich die Heldenrolle und begibt sich auf eine lange Reise durch Raum und Zeit.
Die Handlung wirkt auf den ersten Blick nicht so spannend, was 1995 vielleicht anders war, und das ist wohl einer der Gründe gewesen, warum ich trotz all des 90er-Jahre-Charmes für lange Zeit pausierte, aber im Nachhinein muss ich gestehen: Ich mag Zeitreisegeschichten echt gerne und
Chrono Trigger hat mich hinterher äußerst überrascht.
Denn sobald das Zeitreise-Wirrwarr erst so richtig losgeht und das Team immer größer wird, bleibt es bis zum Ende spannend und ich kam mir vor wie auf einer richtigen Abenteuerreise, mit Höhen und Tiefen, wo der Spieler sein Team wirklich kennen und lieben lernt, was nicht mehr so oft vorkommt und zuletzt JRPGs wie
Dragon Quest oder
Omori schafften.
Gekämpft wird in Runden und ja,
Chrono Trigger ist hier kein Vorreiter mehr oder irgendwie besonders.
Dafür spielt es sich flott, hat mit den einzelnen Charakteren ausreichend Abwechslung bei den Angriffen, nervt nicht mit Zufallskämpfen und kann darüber hinaus mit richtig tollen Dungeons punkten, die super funktionieren.
Dazu folgen innerhalb jeder Epoche viele Veränderungen, sodass sich dieselben Ortschaften immer anders und doch vertraut anfühlen.
Wer dann noch Zeit in den optionalen Part steckt, kann wirklich viele Stunden versenken, denn seien es Nebenaufgaben, die eine Zeitlinie verändern können, oder die Begleiterquests: Hier wurde in Sachen Umfang abgeliefert.
All das wird von einem hervorragenden Soundtrack begleitet, der mich, wie bereits erwähnt, schon viele Jahre begleitet.
Die hübsche Grafik strotzt zudem nur so vor Charme und jeder, der etwas anderes behauptet, weil das Spiel eben alt ist, lügt.
Fazit: Bis letztes Jahr war
Terranigma mein liebstes SNES-Spiel.
Und vielleicht ist es unfair, die Steam-Version von
Chrono Trigger als Maßstab zu verwenden, da ich echt nicht viele SNES-Spiele kenne,
Terranigma aber auf diesem System zockte.
Doch
Chrono Trigger ist selbst heute noch so gut, wie alle sagen, woran ich mit jedem verstrichenen Jahr mehr zweifelte, da die eigenen Ansprüche immer weiter steigen.
Dass erst der Tod von Akira Toriyama und die Idee einer dazu passenden Challenge mich zum Zocken brachten, ist irgendwie bittersüß, aber ohne Spaß:
Chrono Trigger ist ein kleines Meisterwerk, welches sich weder damals noch heute vor der Konkurrenz verstecken muss.
Ich hoffe nur, nie ein modernes Remake erleben zu müssen, denn damit könnte vieles zerstört werden.
Wenn, dann lieber ein 2.5-Remake wie mit
Star Ocean oder
Dragon Quest.
Titel |
System |
Start |
Finish |
Playtime |
Erwartung |
Wertung |
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PC (GOG) |
04.11.2024 |
06.11.2024 |
6:25 Std. |
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To Hell With The Ugly ist ein Abenteuerspiel nach dem französischen Roman „Et on tuera tous les affreux“ von Boris Vian.
Aufmerksam geworden bin ich erst durch die echt hübsche Cartoon-Optik und als wäre das nicht schon eine merkwürdige Kombination, ist der Publisher ARTE France.
Also ein paar Euros zusammengekratzt und auf ins leicht versaute Abenteuer.
Ihr spielt Rock Bailey, einem recht oberflächlichen, gutaussehenden jungen Mann, der bis zu seinem 20. Geburtstag Jungfrau bleiben möchte.
Eines Abends wird er in einem Jazz-Club unter Drogen gesetzt und entführt.
Als er aufwacht, befindet er sich nackt in einem Bett in einer Art Krankenhaus und eine Frau versucht, ihn zu verführen.
Aufgabe ist es nun, zu entkommen und das Rätsel hinter der Entführung zu lüften.
Ich muss zugeben, die Handlung plus die oft witzigen Dialoge sind zur Abwechslung mal was anderes.
Zwar wird es nie wirklich anspruchsvoll, doch der Mix aus Adventure und Rollenspiel kann sich sehen lassen für einige wenige Stunden.
Denn Kopfnüsse sucht der Spieler vergebens und aufleveln lässt sich Rock auch nicht.
Vielmehr muss sich der Spieler an Gegnern vorbeischleichen und in den Rundenkämpfen aufpassen, die richtigen Aktionen auszuwählen.
Hat man das raus, spielt sich alles ziemlich flott und schön abwechslungsreich.
Denn ich war nach gut sechs Stunden durch und kam mir ein wenig vor wie in einer Miniserie bzw. einem zweiteiligen Film.
Fazit: To Hell With The Ugly ist anders und war letztes Jahr ein kleines Highlight für mich.
Solche Indie-Games hätte ich gerne öfters und nicht immer nur solche Walking-Simulatoren, die außer in Sachen Optik und Handlung nichts zu bieten haben.
Ob Rock Bailey aber Jungfrau bleibt, müsst ihr selber herausfinden.