Glaube ich auch.
Dabei ist Pinky nur verrückt, es geht auch versaut, doch dazu später mehr.
Okay, es ist so weit. Clair Obscur: Expedition 33 ist heute erschienen.
Gar nicht lange darauf gewartet, dann noch im Game Pass erhältlich und stammt von einem blutjungen Studio aus Frankreich.
Kann das was werden und sich gegen Giganten wie Ubisoft, Atlus oder Square Enix behaupten?
Konkurrenz ist groß, und doch haben mich die zwei Trailer, die ich gesehen habe, voll gepackt.
Heute Morgen direkt losgelegt (klar bin ich dafür extra früh aufgestanden ), und habe bereits sechs Stunden auf ’n Zähler.
Befinde mich jetzt kurz vorm ersten Dorf und habe den Eindruck, Sandfall Interactive hat das (J)RPG-Rad neu erfunden, weil da wenig Veränderung herrscht und gefühlt oft das Gleiche erscheint.
Da es aus Frankreich stammt, wäre vielleicht ein Vergleich mit einem WRPG logischer, aber es gibt halt Unterschiede, wie sich was spielt, und ein typisches WRPG wie Baldur's Gate oder The Elder Scrolls funktioniert eben anders. Clair Obscur: Expedition 33 ist vom Ablauf her exakt das, was die meisten Spieler unter einem JRPG verstehen, und meine Güte, hier wurde anscheinend ein ganzes Genre abgefackelt und neu aufgebaut.
Was mich gerne in RPGs oft ausbremst, ist ja der Anfang.
Dann, wenn die Handlung Zeit braucht, um interessant zu werden, alle Mechaniken gelernt werden möchten und wenn dann noch die Zeit knapp wird, kommt es öfters vor, dass ich tagelang an den ersten Stunden eines Rollenspiels sitze, bevor alles sitzt und ich mich auf das Abenteuer einlassen kann.
Der Vorteil an diesem Spiel hier ist: Ab der ersten Sekunde wird es interessant.
Die beiden Charaktere Gustave und Maelle fangen ein Gespräch an und sofort war ich drin.
Normales Verhalten (der Situation entsprechend), nichts quiekt den Spieler an, keine Kiddys laufen mit blödem Grinsen durch die Gegend und das Breitschwert wurde anscheinend zuhause vergessen.
Nicht wundern, wenn das jetzt alles ein wenig provokant klingt, aber ich mag diesen anderen, menschlicheren und gemächlicheren Ansatz lieber.
Dazu haben die hervorragenden Dialoge und die Körpersprache von jedem Einzelnen hat was.
Die Geschichte erzählt dem Spieler aber in den ersten Stunden nicht zu viel und ich kenne selber nur das grobe Grundgerüst, da ich viele News und Reviews gar nicht erst gelesen, geschweige denn mir jeden Schnipsel auf Youtube angesehen habe.
Kurze Erläuterung der ersten beiden Stunden: Seit 67 Jahren zeichnet ein gottgleiches Wesen namens „Die Malerin" angefangen mit der 100 Jahr für Jahr rückwärts Zahlen und alle Menschen, die so alt sind, lösen sich auf.
Das Spiel geht also los, wo eine Art Fest gefeiert wird, als die Zahl von 34 auf 33 fällt.
Passend dazu bricht dann am nächsten Tag eine Expedition auf, die den unbekannten Kontinent erkunden und die Malerin besiegen möchte.
Doch eigentlich weiß man nichts darüber.
Es ist noch nie eine Expedition zurückgekehrt und jede Expedition ist freiwillig.
Viele Menschen haben sich mit ihrem Schicksal abgefunden und wollen ihre letzten Jahre in Frieden verbringen.
Problem ist nur, spätestens bei 0 wäre die Menschheit ausgestorben.
Und so machen sich einige wenige Rekruten auf zum unbekannten Kontinent.
Darunter befindet sich auch einer der Protagonisten, Gustave, der zuletzt seine Exfreundin verloren hat.
Natürlich geht direkt am Anfang der Expedition alles schief und es heißt von nun an überleben.
Was ich so witzig an der Handlung finde, ist, wie endlich ein normales Alter tatsächlich von Jüngeren als alt betrachtet werden kann.
Nicht weil es wirklich so ist, sondern weil die jüngere Generation noch nie jemand älteres getroffen hat.
Was mir nach einigen Stunden aber klar geworden ist, ist, dass sich Clair Obscur mit Informationen zurückhält.
Endlich wird nicht fast alles am Anfang erklärt und ich habe so unendlich viele Fragezeichen in meinem Kopf und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Das ist etwas, was ich an vielen Games vermisse, da entweder die Trailer fast alles verraten oder es nichts zu erzählen gibt.
Selbst die Charaktere sind recht geheimnisvoll, ohne es bewusst darauf anzulegen.
Der Spieler wird halt in eine Truppe reingeworfen und erfährt Stück für Stück, mit wem er da eigentlich unterwegs ist.
Dabei sind das allesamt Sympathieträger und doch war genau das meine Befürchtung.
Das Story und Charaktere der Hammer werden und es eben ziemlich cool ausschaut, dann aber beim Gameplay schwächelt, was ich verkraften könnte, solange es gut ist.
Stattdessen wurde hier vermutlich ähnlich gehandelt wie beim Rest auch, und zwar alles weg und besser machen.
Zuerst ein Punkt, der vielleicht nicht so stark ins Gewicht fällt, mir aber direkt ins Auge gestochen ist.
Es gibt kein HUD, dieses erscheint nur per Knopfdruck für einige Sekunden:
Vorher – nachher
Sind zwar unterschiedliche Szenen, doch das ändert nichts.
Der Spieler wird nicht zugemüllt mit 20 Infos, wohin es geht usw.
Das Kampfsystem erlaubt sich dann etwas, wo ich mich frage: Warum hat das in solch einem Umfang vorher noch keiner gemacht?
Quick-Time-Events mögen, glaube ich, viele Spieler nicht.
Ich war da immer ein kleiner Fan von und gerade in Rundenkämpfen, die nicht so taktisch und dementsprechend lange dauern, eine willkommene Abwechslung. Shadow Heats oder Lost Odyssey sind schöne Beispiele, bloß hier geht das Spiel zwei Schritte weiter.
Der Spieler muss bei allen Fertigkeiten zur richtigen Zeit eine Taste drücken.
Je besser das gelingt, desto stärker die Fertigkeit.
Wird der Spieler angegriffen, das gleiche Spielchen.
Nur hier kann nicht nur ausgewichen, sondern auch pariert und gesprungen werden.
Etwas, was ich zuvor so noch nicht erleben durfte.
Ausweichen ist großzügiger, parieren ist eine knappe Kiste und springen muss nur bei einem ganz besonderen Angriff erfolgen.
Das kann untereinander auch kombiniert werden und ich bin gespannt, inwiefern sich das erweitern lässt.
Habe allerdings schon ausreichend Kritik zu diesem System gelesen, dabei finde ich genau das so erfrischend.
Denn wenn hingegen in einem Action-RPG es schwerer wird, der Spieler passend blocken und parieren muss und der Entwickler es ein Soulslike nennt, dann rastet das Internet aus und jeder Spieler will es meistern, aber wenn mit Hilfe!!! in einem Rundenkampfsystem und ohne so hart bestraft zu werden etwas Ähnliches versucht wird, ist die Rede von furchtbaren Quick-Time-Events.
Mich haben die ersten beiden Endgegner jedenfalls mehrfach auseinandergenommen und ich musste deren Angriffsmuster erst lernen.
Wahrscheinlich ist das auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad eh egal, aber hier hat sich der Entwickler endlich was einfallen lassen.
Denn gerade Rundenkämpfe können verflucht langweilig werden.
Dazu gesellen sich Stärken und Schwächen der Gegner, ein Jobsystem, welches recht unterschiedlich ist, sowie Talentbäume und verteilbare Attributepunkte.
Von den letzten beiden Punkten bin ich allerdings noch nicht so überzeugt und muss für ein Urteil weiterspielen.
Natürlich gibt es auch neue Waffen und könne diese verbessert werden.
Ein weiterer Punkt in Sachen Ausrüstung sind dann die Händler.
Die kann der Spieler nämlich herausfordern und sofern man siegt, folgt ein besseres Sortiment.
Auch hier wieder: Warum gibt es so etwas nicht öfter?
Als wäre all das nicht schon gut genug für den Anfang, darf der Spieler sich auf verspielte Dungeons freuen, wovon viele anscheinend rein optional sind (bin auf der Weltkarte an einigen vorbeigekommen) und gar nicht so klein ausfallen.
Zudem haben die alle das Fach Kunst mit 1+ bestanden.
Als würde ein lebendiges Gemälde vor einem ablaufen, richtig stark.
Zum Schluss, nach meinem kleinen Zwischenfazit, muss ich den Soundtrack loben.
Extrem abwechslungsreich und bereits jetzt alleroberste Liga:
Geändert von Ὀρφεύς (24.04.2025 um 17:55 Uhr)
Now: Metaphor: ReFantazio / Done: Clair Obscur Expedition 33 Now: Doctor Who Staffel 15 / Done: Daredevil: Born Again Now: One-Punch Man Band 20 / Done: Dai Dark Band 2 RPG-Challenge 2025 / Now:Clair Obscur Expedition 33