Final Fantasy VII Remake - Schmeckt es aufgewärmt am besten?
Vom 11.04.2020-24.04.2020 - Fortschritt: Stunde 0-30
Okay, endlich durch und wollte schnell das schlechtere Game beenden, bevor ich etwas spaßiges zocke und so habe ich mir die letzten zwei Wochen hauptsächlich FFVIIR gegeben.
Am Freitagabend bin ich ziemlich ausgebrannt fertig geworden und kann schon jetzt sagen, einen weiteren Teil brauche ich nicht mehr und wenn, ich nehme es dann nur unter Protest umsonst an.
Nein, so extrem grottig war mein Erlebnis mit Square Enix's neustem
Meisterwerk nicht oder vielleicht doch?
Ich werde jetzt nicht die Story vom Spiel wiedergeben, die sollte so ziemlich jeder grob kennen.
Vielmehr möchte ich diesen Abschnitt nutzen, darüber zu lästern, wie viel Scheiße Nomura ins Spiel untergebracht hat.

Im Ernst, mich haben die zahlreichen Änderungen nicht kalt erwischt und habe nach Kingdom Hearts 3 leicht damit gerechnet.
Diese haben sich bewahrheitet und mich dementsprechend nicht so verschreckt wie manch andere, selbst wenn ich im Strahl hätte kotzen können, als man Bezug auf Crisis Core genommen hat.
Diese Vorahnung ändert bloß nichts daran, dass man gerade zum Ende hin sehr stark vom Original abweicht und ich überhaupt nichts mit anfangen konnte.
Zu keiner Zeit wollte ich wissen wie all das weitergeht, was die Charaktere durchmachen, fühlen, handeln (mit Ausnahme von Aerith, die hat man durchweg gut umgesetzt).
Der pseudo-coole Cloud, der von allen Frauen angeschmachtet wird und sich in lauter Gestammel verliert ist eine Zumutung und selbst die restlichen Avalanche-Mitglieder, denen man mehr Screentime spendiert hat, waren bis auf Biggs für mich ein einziger Reinfall.
Jessie-Nervig & Pummelchen Wedge waren mit die schrecklichsten Charaktere die mir dieses Jahr in einem JRPG untergekommen sind.
Eine Szene mehr und
ich hätte die Platte über Sektor 7 eigenhändig zertrümmert.
Alleine deren letzten Momente waren pures Gift für meine Geduld und wäre ein konsequentes gedrückt halten der Deiecktaste sinnvoller gewesen.
Gerade die Darstellung einzelner Szenen, das Verhalten der Truppe und das man als Neueinsteiger kaum was begreift
(wer ist Zack? wer ist Cait Sith?) und sich in Peinlichkeiten verliert, wiegt da genauso schlimm.
Diese übertriebene und innerhalb der Welt völlig unlogische Action ist zum Haare raufen.
Gefühlt 60% des Spiels waren ein gigantischer Facepalm-Moment.
Ständig fällt man irgendwo runter, es wird auf ein geschossen, Wege werden blockiert, man muss irgendwo hoch oder runter und streckt man damit wunderbar die Spielzeit.
Wenn man dann aber will, springt Cloud gleich 5 Meter hoch (sogar während er aufn Motorrad sitzt) zerteilt alles und jeden, es reicht sein Breitschwert vors Gesicht zu halten um jede Kugel, sogar jeden Angriff, abzublocken.
Warum sich also die Mühe machen z.B. ein Gebäude runterzuklettern, wenn man einfach springen könnte? Richtig, man soll selber spielen, egal wie unsinnig all das ist.
Doch ist es wirklich dermaßen schwer da ein kleines bisschen drauf zu achten?
Konnte oder wollte man nicht halbwegs realistisch bleiben in einem Spiel, welches ach so realistisch ausschaut?
Oder packt das von mir aus in einem Spiel wo man so etwas erwartet.
Asura's Wrath oder
Bayonetta würden mir spontan einfallen.
Ist leider alles riesen großer Nonsens geworden und wer diesen überdrehten Shit liebt, wird garantiert seine Freude mit dem FFVIIR haben.
Peinlich aber witzig!
Wenigstens erwartet ein eine fette Grafikbombe und in manchen Momenten kam die Grafik•••• in mir zum Vorschein, die zig Screenshots machte und sich daran ergötzte.
Leider sehen die Schlauchlevels für sich genommen gleich aus und darunter leidet das Gameplay.
Reaktor? Bereits gesehen.
Forschungslabor? Kennen wir.
Hey, endlich wieder in die Kanalisation... satte 2x in einem 30 Stunden Spiel, juhu, darauf habe ich gewartet in einem Remake, woran man 5 Jahre sitzt.

Echt Bombe Square Enix, vorher die Fresse aufreißen man bekommt nicht alles in ein Spiel rein, während die Konkurrenz in selber Zeit mit denen den Boden aufwischt und dann Dungeons recyceln.
Und was bleibt neben all dem?
Ein einziger Schlauch mit langweiligen Quests, die ich fast alle ignoriert habe.
Die spielerische Tiefe bleibt mir fern, wenn ich zum aber tausendsten mal Monster aufn Schrottplatz oder in einer alten Fabrik beseitigen soll.
Drei Kinder oder drei Chocobs finden ist dann exakt das, was man im Anschluss nicht machen sollte.
Dabei gab es mein ich Anfang des Jahres ein Interview, wo es laut Nomura keine Qualitätsunterschiede zwischen den Haupt- und Nebenmissionen geben soll.
Das stimmt sogar, selbst wenn das vermutlich anders gemeint war.
Nicht falsch verstehen, ich war geneigt meinen Zynismus vor Release runterzuschrauben und lasse mich gerne eines besseren belehren, nur das ist Mist.
Und zwar Mist von der übelsten Sorte, der mit langen Ladezeiten garniert wurde.
Da kann die Weitsicht, die Frisuren, Gesichter oder das Zuhause von Aerith einen noch so umhauen, ein Großteil wiederholt sich oder sieht nicht besonders spektakulär aus.
Wenigstens beim Soundtrack wurde ich fast völlig entschädigt.
Vieles kennt man von früher und hat einen dicken Nostalgie-Bonus verdient.
Finde den zwar nicht perfekt, aber schon gut bis sehr gut.
Jetzt zum Kampfsystem.
Ich bin da kein Fan von.
Wie bereits im Spoiler-Thread erwähnt finde ich besonders die Bosse extrem in die Länge gezogen.
Nicht jeder hat oder möchte viel Zeit opfern und hätte man wenigstens eine Option zum überspringen einzelner Szenen während den Fights mit einbauen können.
Isoliert davon sorgt die Schockleiste für weiteren Frust.
Haut die erst hoch, damit man ordentlich Schaden austeilen kann.
Bis die 100% erreicht sind, habe ich mindestens 1 graues Haar mehr aufn Schädel.
Das dauert alles zu lange und ist auf normal kaum ein Gegner fordernd.
Bin all die Games leid, die ein immer und immer wieder ausbremsen und alles in die Länge ziehen müssen.
Obendrein wirkt all das extrem gescript, gleichzeitig ist das Kampfsystem unübersichtlich.
Die Kamera verheddert sich gerne in Gegnermassen und das genaue Anvisieren lernt man besser bis zum nächsten Titel, Square Enix.
Hätte man den gesamten Ablauf kompakter gestaltet hätte daraus echt was werden können, so aber nicht.
Und das verteilen von WP oder die Beschwörungen kann man knicken.
Das was man mit seinen WPs erlernen kann ist so übersichtlich, dass es keinen Unterschied macht wo genau man ansetzt.
Ich zocke parallel Nioh 2, wo ich mich dermaßen reinfuchsen musste und gar nicht weiß was ich zuerst lernen möchte, da ist das hier ein schlechter Scherz gegen.
Sogar die allmächtigen Beschwörungen hat man verhunzt.
Die braucht keiner, da man die so selten aufrufen kann.
Na ja, wenigstens sehen die Angriffe cool aus.
Fazit: Wäre FFVIIR ähnlich kurz ausgefallen wie zuvor
One Piece World Seeker würde ich ein

geben.
Denn irgendwo ist es wirklich ein nettes Spiel geworden und kein Totalausfall wie
Kingdom Hearts 3 letztes Jahr.
Das es für mich persönlich kein gutes Spiel (oder mehr) wird, war mir anhand der Erwartungen bereits im Vorfeld klar.
Habe sogar lange überlegt ob ich mit mittels meines Wertungsschlüssels ein

oder

geben soll.
Die Entscheidung war nicht ganz einfach und wäre direkt nach dem durchspielen eher positiv ausgefallen.
Nur während ich diese Zeilen schreibe und mir die letzten zwei Wochen (30 Stunden) mit dem Final Fantasy 7 Remake aus der Entfernung anschaue, muss ich gestehen, ich mag das Spiel nicht.
Es war knapp, sehr knapp, nur die Richtung von Square Enix spricht mich überhaupt nicht an und all meine Zweifel vom letzten Jahr zum Remake haben sich bestätigt.
Die Handlung ist der reinste Unsinn, die Action lauter Peinlichkeiten, die Avalanche-Mitglieder habe ich nach Jahrzehnten jetzt hassen gelernt, das Spiel wiederholt sich und strotzen die Dungeons vor lauter Langeweile und das Kampfsystem hätte man vor Freigabe überarbeiten sollen.
Möge die restliche Welt damit seine Freude haben, ich gönne es jedem, nur ich bleibe beim Original und verzichte in Zukunft gerne auf weitere Ableger und auf Games von Nomura so ganz generell, dankend.
Playtime: 30:48:05 Std.
Level: 35
Gesamtwertung: 