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  1. #3

    Der verflixte zweite Teil - Episode 1: Story & Charaktere

    Bevor jemand glaubt ich würde Winterschlaf halten und weil ich mit meinen Berichten kein Stück hinterher komme, probiere ich diesmal ein Episoden-Format für drei Games aus:

    Der verflixte zweite Teil - Episode 1: Story & Charaktere

    Titel System Start Finish Playtime Erwartung Wertung
    Xbox Series X 30.10.2022 12.11.2022 19 Std.
    Playstation 4 Pro 10.11.2022 20.11.2022 48:43:33 Std.
    Playstation 4 Pro 24.02.2022 26.05.2022 105:07:07 Std.

    Fortsetzungen sind oft nicht gut, manchmal sogar richtig schlecht.
    Disney, kann davon ein Lied singen und viele Games scheitern ebenfalls krachend an all den Erwartungen die man in eine Fortsetzung steckt.
    Dieses Jahr sind gleich drei Kandidaten erschienen, die einen ziemlich guten ersten Teil abgeliefert haben und sich jetzt ein Kopf an Kopf rennen liefern dürfen.

    Was ist los im Cyber-Jurassic Park?

    Wir erinnern uns: Aloy, hat Hades und die Eklipse besiegt und während wir über fünf Jahre warten mussten, sind im Spiel nur 6 Monate vergangen.
    Unser Rotschopf hat sich heimlich davon gestohlen und untersucht eine Seuche, die alles Leben bedroht.
    Irgendwann reißt man in den verbotenen Westen und darf sich dort beweisen.

    Was ich hier positiv hervorheben möchte ist der Charakter Aloy an sich.
    Sie wirkt nicht wie eine Heldin die sich ausruht, sondern sie wirkt ruhelos, teilweise unterkühlt, weil ihr die Zeit fehlt sich um jede Befindlichkeit ihrer Mitmenschen zu sorgen und scheinen die Fußabdrücke von Dr. Sobeck gigantisch.
    Aloy, setzt sich offensichtlich selber extrem unter Druck und all die Religionen und Kulturen die sich durch die Vergangenheit entwickelt haben sind vielmehr ein Hindernis, da diese das große Ganze nicht wie sie verstehen und ein goldenes Kalb hinterher jagen.
    In all dem Chaos kommen neue und alte Gegner hervor und schafft es Horizon hier eine Bedrohung abzuliefern, wie ich sie mir für eine Fortsetzung gewünscht habe.
    Man verliert zwar im Mittelteil etwas den Faden, aber passt all das noch sehr gut zur Handlung.
    Wenn ich hier etwas kritisieren muss, dann die feindlichen Stämme, die wie ein erneuter Aufguss wirken und, dass die große Frage - warum die Welt ist wie sie ist - bereits geklärt wurde.
    Trotzdem ist die Story ziemlich gut und wollte immer wissen wie es weitergeht.
    Nur dieser große WTF-Moment bleibt halt aus.
    Dafür liefert man erstklassige Charaktere ab, denn man erweitert den Cast ordentlich und wirkt die Truppe nie zu voll.
    Jeder hat eine Daseinsberechtigung, wollte immer etwas über meine Gefährten in Erfahrung bringen und gerade die NPCs der vielen Quests haben es mir angetan.
    Deren Eigenarten und Gesichtsmimik ist hervorragend dargestellt und hinterlassen Eindruck.
    Während ich mich also an Bauer XY in einem RPG kein Stück mehr erinnern kann oder weiß was der von mir wollte, sind hier Gesichter und deren Geschichte wirklich hängengeblieben.
    In diesem Sinne betrachte ich die Haupthandlung zwar als schwächer (dennoch sehr gut) und die Charaktere punkten hier mehr als in Zero Dawn, eben weil einige von denen sich über die Teile weiterentwickeln konnten.
    Das Ende hat dann auch einen schönen Übergang für eine Fortsetzung geschafft, ohne erzwungen zu wirken.




    Wie schlägt sich der Rattenfänger von Frankreich?

    Wir erinnern und nochmal: Amicia & Hugo, haben Vitalis aufgehalten und sind zum Hafen gereist, für ein besseres Leben.
    Auch hier sind sechs Monate vergangen und befindet man sich auf den Weg in die nächste Stadt, um ein Heilmittel für Hugo zu finden.
    Dies gestaltet sich schwieriger als gedacht, da überall Gefahren lauern.
    Seien es Soldaten oder die Rattenplage, man wird durch das Land gejagt und das Zusammenspiel von Amicia und ihren Mitstreitern kann ich nur als grandios bezeichnen.
    Sofort die erste Szene zeigt wie nah sich die Charaktere stehen und dann folgt direkt ein Tiefschlag.
    Und so geht es kontinuierlich weiter.
    Immer wenn man meint Amicia & Hugo können verschnaufen, passiert etwas so brachiales, dass ich richtig mit den beiden mit gefiebert habe.
    Dabei verliert man nie die Handlung aus den Augen, selbst wenn man wortwörtlich Träume und die daraus entstandene Hoffnung nachjagt.
    Von allen dreien ist Requiem für mich auch das intensivste Erlebnis geworden.
    Man beschränkt sich auf wenige Charaktere und liefert ordentlich ab.
    Keine Hänger oder eine Story die nachlässt, beides harmoniert ziemlich gut miteinander.
    Jede Emotion sitzt und das bis zur aller letzten Minute.
    Die Story hat natürlich keine solche Tragweite für die Welt, wie die der anderen beiden Games, ist dennoch spannend und merkt man den Sprung zwischen den beiden Teile enorm.



    Wenn dann Amicia & Hugo Berge von Leichen hinter sich lassen und sich in ihrem Hass reinsteigern, kann man nur von Perfektion sprechen.
    Über die Schleuder Level 100 die alles tötet kann man zwar streiten, bloß hier kommt das Mittelalter echt ins Wohnzimmer.
    Ich konnte mich da gut reinfühlen in diese Zeit der Angst und wenn Amicia später verletzt wird, Hugo sich sorgt und man trotzdem als große Schwester durchhalten muss, Soldaten so, oder durch Ratten ausschaltet... Gänsehaut.
    Dieser Gore-Faktor hat mich im Gegensatz zu einem The Las of Us Part 2 voll erwischt, eben weil deren Leid greifbar ist und zu dieser Zeit passt.

    Und dann natürlich das fast perfekte Ende, worüber ich bereits im passenden Thema geschrieben habe, klasse.


    Wenn nordische Götter in die Pubertät kommen.

    Und wir erinnern und zum 3x: Kratos & Atreus, haben die Asche von Faye verstreut und kehrt ein unruhiger Frieden ein.
    Beide trainieren und vergehen einige Winter.
    Atreus, wird ungeduldiger und eines Tages stehen Thor & Odin vor ihrer Tür.
    Dieser entscheidende Moment bewegt unser Duo zum handeln und kommt man Ragnarök immer näher.

    Von den dreien hat God of War die leider schwächste Handlung.
    An sich wird alles kinoreif präsentiert und kann man sich darin schnell verlieren.
    Wollte auch immer wissen wie es weitergeht, nur wenn man all das drumherum wegnimmt, schaut die Rahmenhandlung recht arm aus.
    Man weiß halt ab der ersten Sekunde, alles endet mit Ragnarök.
    Bis dahin verliert sich Kratos in einigen in die Länge gezogenen Kapitel, wovon man locker 1/4 hätte streichen können.
    Wirklich, der Mittelteil ist noch viel länger gezogen als der vom Vorgänger und war das schon damals einer meiner Kritikpunkte und wollte manchmal nur noch vorspulen.
    Zum Glück tragen Kratos & Atreus mit ihrer Vater/Sohn-Beziehungen einen großen Teil dazu bei, dass man am Ball bleibt und wissen möchte wie es endet.
    Gerade Atreus hat man als pubertierenden Sohnemann ganz gut getroffen, während Kratos recht müde und nachdenklich wirkt.
    Zu sehen wie beide sich mit ihrer sehr unterschiedlichen Art streiten, abstoßen und wieder zusammenfinden, ist meistens großes Kino.
    Die NPCs sind auch gelungen und gerade die Neuen wie Angrboda und Odin haben mir gut gefallen.
    Leider schwächeln Mimir & Freya in meinen Augen etwas, vielleicht weil man beide bereits intensiv kennenlernen durfte und beide oft nur Geschichten von früher erzählen.
    Gerade Mimir ist ein endlos plappernder Begleiter, den ich manchmal am liebsten irgendwo in Muspelheim unter einem Vulkan vergraben hätte.
    Nicht das ich ihn an sich schlecht finde, nur er ist zu präsent im Gameplay.
    Das Ende ist dann leider so ein kleiner Schlag in die Magengrube, weil man keinen ordentlichen Abschluss schafft, den Protagonisten nicht gerecht wird und vieles offen bleibt.
    Dabei sollte die nordische Saga mit Ragnarök laut Entwickler beendet werden.
    Auch rast man durch das Ende.
    Vieles wird nicht vernünftig erläutert oder so hingenommen.



    - Angrboda, will z.B. den Eisenwald schützen, tingelt dann aber durch die ganze Welt als Riesin.
    Fällt natürlich nicht auf wenn sie als eine der wenigen sich überall blicken lässt.

    - Freyr, opfert sich am Ende und wirkt all das so gestellt.
    Als würde man einen amerikanischen B-Movie schauen und wo bleibt hier Kratos, der Hochhaus große Gegner niedermäht?

    - Die Maske wird gar nicht mehr erklärt.
    Man verzichtet auf angebliches Wissen und fertig.
    Was ist jetzt damit? Man sucht das halbe Spiel danach.
    Jetzt kann man auf eine Fortsetzung mit Atreus hoffen, bloß da wäre mindestens eine Szene mehr von Wert gewesen.

    - Was wird aus, Sindri?
    Er ist stinkig auf Kratos & Atreus und nach der Beerdigung seines Bruders haut er ab.
    Kommt hier noch eine Quest? Ein DLC? Eine Fortsetzung? Man weiß es nicht und genau das stört mich am gesamten Ende.
    Man wollte mit Ragnarök fertig werden und doch fühlt es sich nicht so an.
    Eher als wolle man einen dritten Teil vorbereiten.

    - Atreus, der abhaut.
    Wieder das Ende.
    Man verbringt viel Zeit mit Vater & Sohn und dann wacht Atreus auf und haut im nächsten Moment ab.
    Der Abschied ist dürftig im Vergleich zum Rest und wenn gerade ganz Asgard zerstört wurde, schaut man dann nicht erst wie sich was entwickelt?
    Wie geht es den Freunden? Den einzelnen Welten? Würde Atreus echt die Beerdigung von Brok schwänzen? Das passt alles nicht zusammen.

    Ich erhoffe mir einen DLC, wo man wenigstens die losen Fragen klärt und dann die nordische Mythologie beendet, die sich in den letzten Jahren mit all seinen Serien, Filmen, Games in meinen Augen ähnlich stark abgenutzt hat wie das Thema Zombieapokalypse.
    Ich kann das ein Stück weit nicht mehr sehen und könnte God of War auch ein neues Herr der Ringe sein, wenn man so durch Svartalfheim wandert.
    Das Ende von Kratos ist hingegen gut und harmloser als gedacht.
    Er scheint sich durch dieses Wandbild als Anführer zu mausern und da passt es wie man im Epilog die Welten besuchen kann und sich um alles kümmert.
    Zwar extrem in die Länge gezogen, aber passend.

    Ich stelle mir einen weiteren Teil mit Kratos als Protagonisten zudem hinderlich vor.
    Irgendwie hat der seinen Zenit erreicht und ist sein Abschluss gut so.
    Atreus, möchte die Riesen suchen und so würde es sich voll anbieten, wenn er so in Ägypten landet.
    Sei es durch Zufall oder weil die Riesen dort leben bzw. man diese versklavt hat.
    Ich meine, auf dem letzten Wandbild auch einen Sarkophag erkannt zu haben und findet man viele Objekte zur Mythologie.
    Also bitte, ein ordentlicher DLC mit Kratos um das maue Ende halbwegs zu beheben und dann weiter mit Atreus als Erwachsener.



    Fazit: Alle drei Games sind ihre Story wert und gehören auf keinen Fall zu den miesen Fortsetzungen.
    So hat mich A Plague Tale: Requiem von der Geschichte und den Charakteren am meisten begeistern können.
    Dicht gefolgt von Horizon Forbidden West und das Schlusslicht bildet hier God of War Ragnarök, weil es einfach zu viele Längen und ein unbefriedigendes Ende hat.
    Ungeachtet dessen finde ich die Leistung von den Dreien bemerkenswert und legen ein Niveau an den Tag, geht gar nicht.
    Geändert von Ὀρφεύς (03.12.2022 um 14:22 Uhr)
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