Salt and Sanctuary - Salz für Sylverthas.
Fortschritt: Stunde 0-43 vom 22.12.2017-27.02.2018
Eigentlich wollte ich
Pillars of Eternity oder
Battle Chasers: Nightwar nach
Tales of Berseria weitergezockt haben, doch da ich Anfang Januar bereits zwei Stunden in
Salt and Sanctuary investiert habe, wollte ich diesen Titel schnell dazwischenschieben.
Tja, Salt and Sanctuary hatte andere Pläne und erwartete mich am Ende ein vollkommen anderes Spiel als beim Kauf erwartet.
Erwartungen und was ich bekommen habe.
Salt and Sanctuary ist eines dieser Spiele, da reicht ein Trailer aus und schon will man sein Geld dafür ausgeben.
Beim Steam Winter Sale schnell 10 Euro locker gemacht und erwartete ein ca. 12 stündiges Jump and Run, welches anhand von der Kulisse und vom Schwierigkeitsgrad her sich an Dark Souls anlehnt.
Bis zu diesem Zeitpunkt war mir neben ein Trailer und ein sehr kurzes Fazit nichts über das Spiel bekannt und schon folgte die erste Überraschung.
Denn hier wird Dark Souls 1:1 kopiert sowie mit einer eigenen Note verfeinert und könnte man mit Nioh gleichsetzen, nur eben in 2D und habe eine Schwäche für solche Spiele.
Also gut, da mir nach zwei Stunden dämmerte, dass hier ein vollwertiges Action-RPG erkundet werden möchte, landete Salt and Sanctuary auf die Liste der Vergessenen und schon folgte die nächste Überraschung, denn nach 12 Stunden war nicht Schluss.
Nach 20 Stunden immer noch nicht und nach 30 Stunden wollte ich auch gar nicht mehr aufhören.
Erst nach über 43 Stunden flimmerte der Abspann heute über die Mattscheibe und bin mächtig angetan von diesen Dark Souls-Klon in 2D, wobei mir das Spiel hier sogar besser gefallen hat als Bloodborne, Dark Souls 3 und Nioh.
Die Handlung bzw. was davon übrig geblieben ist.
Direkt am Anfang erstellt man sich seinen eigenen stummen Protagonisten und kann zwischen Geschlecht, Klasse, Herkunft usw. wählen.
Gleich darauf befindet man sich auf einem Schiff, welches prompt untergeht und rettet man sich auf die nächstgelegene Insel.
Wobei
retten vermutlich das falsche Wort ist, denn auf dieser Insel warten Dämonen, Dungeons und eine ganze Ladung fieser Fallen auf euch und das Abenteuer beginnt.
Mehr Story wird man in Salt and Sanctuary nicht erwarten dürfen, denn alles bleibt sehr kryptisch und bekommt man einige lose Fetzen durch NPCs und Infotexte diverser Objekte mitgeteilt.
Aber hier will man gar keine tiefgreifende Handlung erzählen, sondern erkunden, kämpfen und sammeln und überlässt vieles der Phantasie der Spieler, was mir lieber ist als auf Teufel komm raus etwas erzählen zu müssen, wovon Nioh ein Lied von singen kann.
Dennoch, würde solch ein Spiel in puncto Geschichte liefern, dann hätte Divinity: Original Sin 2 so früh im Jahr mächtig Konkurrenz bekommen.
Wo lang? Oben, unten, links oder rechts?
Umfang! Oder passend auf Salt and Sanctuary bezogen eher UMFANG.
15-20 Stunden Spielzeit habe ich heute noch auf Steam gelesen, nachdem ich diesen Brocken beendet habe und dann kommen meine 43+ Stunden.
Egal wo man entlang läuft, überall öffnen sich neue Wege und Geheimgänge bzw. blockieren ein die Weiterreise, weswegen man dann zwei Gebiete zurückläuft und ein Schloss statt den Wald erkundet.
Zusätzlich warten eine Handvoll Fähigkeiten nach besiegen bestimmter Endgegner auf euch, damit man z.B. mit den neu erlernten Wandsprung neue Bereiche erkunden kann.
Das nimmt solche Ausmaße an, dass ich mich später richtig verzettelt habe wo sich welches Hindernis befindet und das dürfte gerade für ein 2D Spiel eine ordentliche Leistung sein.
Vielleicht bin ich für diese Art von RPG nicht begabt genug, doch habe alle optionalen Gebiete mitgenommen und in 20 Stunden hätte ich das nie gepackt und kann sehr viel Zeit für die richtige Ausrüstung und das Talentsystem zusätzlich verprasst werden und an ein New Game Plus hat man ebenfalls gedacht, der bei mir bestimmt irgendwann folgen wird.
Spiel starten und abschalten.
Kommt nicht oft vor das ich so von ein Spiel mitgenommen werde, dass ich alles andere ausblende und die Stunden wie im Flug vergehen.
Immersion wird hier großgeschrieben und habe meistens abends gezockt und wenn Steam um 20 Uhr gestartet wird und plötzlich mein Wecker 1 Uhr morgens anzeigt, darf das schon was heißen.
Wurde regelrecht von dieser düsteren Atmosphäre verschlungen und obwohl der Schwierigkeitsgrad richtig knackig ist und an einigen Stellen hart meinen Geduldsfaden strapazierte, solch ein Erlebnis gehört in diesen Games einfach dazu.
Bugs und vor allem Ladezeiten sind keine vorhanden und reißen ein nicht wie in Bloodborne ständig aus dem Spielgeschehen und da wirkt selbst das hundertste Game Over bloß halb so schlimm.
Wer suchet, der findet und levelt.
Die Gemeinsamkeiten mit Dark Souls liegen nicht nur innerhalb vom Schwierigkeitsgrad und einer 1:1 Umsetzung vom packenden Kampfsystem sowie der kryptischen Handlung begründet, sondern gehen viel weiter.
Statt Seelen sammelt man Salz, womit man sich dann in einem Heiligtum aufleveln kann und wenn man scheitert, muss man sich sein schwer verdientes Salz zurückerobern.
Fies nur, dass man seinen Mörder vorher ermorden muss und dieser nochmals salzig schwerer geworden ist und das viele Salz natürlich viel lieber behalten möchte.
Wer somit bereits Probleme mit einen Gegner hatte darf sich auf die Zurückeroberung freuen und sich noch mehr anstrengen.

Falls man dann erneut ins Gras beißt verliert man all sein Salz und muss noch das Taxi ins nächste Heiligtum bezahlen.
Ja, da waren die Salzpreise früher ein Witz gegen und je weiter man levelt, desto mehr wird verlangt.
Wer dennoch eine neue Stufe erreicht darf nach und nach Fähigkeiten in einem ziemlich umfangreichen Skill Tree freischalten.
Dieser ist enorm und bietet von leichter bis schwerer Rüstung, Schwerter über Sensen, Gewicht, Ausdauer, Stärke und viele Attribute mehr in unterschiedlichen Klassen unterteilt, genügend Auswahl und sollte wohl überlegt sein, worin man investieren möchte.
Doch damit nicht genug, in jedem Heiligtum kann man begrenzt Steinfiguren aktivieren, die dann einen Reiseführer, Schmied oder Händler darstellen, damit man sich mit neuer Ausrüstung eindecken oder schnell die Orte wechseln kann.
So ein Heiligtum muss nur vorher aktiviert werden und tummeln sich auf der gesamten Insel unterschiedliche Eide und deren Religionen, die euch ständig bekehren möchten.
Legt man einen Eid einer bestimmten Gruppierung ab und aktiviert mit deren Relikt ein Heiligtum, bezieht sich dieser Ort und einige NPCs dann vollständig auf diese Religion und wer später im Spiel einen anderen Eid leistet, der wird womöglich nicht mehr bedient.
Das kann man zwar alles nachträglich ändern, aber hebt Salt and Sanctuary als einfacher Dark Souls Klon mit eigenen Ideen stimmig ab und ein wenig wird man schon aufpassen müssen, schließlich findet man besonders die Steinfiguren nicht auf Anhieb.
Wem das nicht reicht kann in den tiefen der unzähligen Dungeons Materialien, Salz und Gold für neue Ausrüstung suchen.
Denn egal ob Schwert, Speer, Helm oder Schild, alles kann erweitert oder geändert werden, was dann wieder andere Attribute erfordert und die Ausdauer sowie das Gewicht darf nicht darunter leiden.
Zusammengefasst für mich ein unheimlich fesselndes System mit unerhört viel Potenzial.
Schön hässlich.
Jede Höhle, jeder Turm, jeder Endgegner und sogar das Wetter sind verdammt hässlich und oft voller Blut.
Aber hässlich ist das neue schön und wer solche Settings mag wird Salt and Sanctuary lieben.
Immer wieder war ich am staunen wie detailverliebt jeder Ort und jede Waffe ausschaut, wie man mit all den Farben und Lichteffekten spielt und die bedrückende Soundkulisse unterstreicht diesen Eindruck dick rot.
Abgerundet wird der eh schon positive Gesamteindruck von deutsche Untertitel, die damals angeblich ihren Ursprung innerhalb der Hölle hatten.
Gemerkt habe ich davon nichts und vermute einen erneuten Patch dahinter, nur auf eine Sprachausgabe hat man verzichtet, was bei so wenig Text nicht negativ ins Gewicht fällt.
Fazit
Meine Erwartungen lagen bei
Gut, da Dark Souls und 2D für mich zwei Schlagwörter sind, wo ich hellhörig werde.
Nachdem mich Salt and Sanctuary nach 20 Stunden immer weiter fesselte war klar, hier wird ein
Sehr gut fällig und nach über 43 Stunden - und kenne nicht ein einziges dermaßen langes und vollgestopftes 2D Spiel - musste ich ein wenig grübeln und ziehe letztendlich ein
Sehr Gut.
Vermutlich wäre ich bei ein
Gut geblieben, sofern ich mehr Reviews gelesen hätte, aber das habe ich nicht und wurde somit völlig überrumpelt.
Salt and Sanctuary war Spielspaß pur und fällt mir nicht ein einziger großer Kritikpunkt ein, der dieses Erlebnis schmälern könnte.
Die
Ska Studios haben mein Interesse geweckt und freue mich bereits auf deren anderen Games und wie bereits erwähnt, hätte man hier eine coole Handlung geboten, dann wären vier

drin gewesen, aber somit bleibt es vielmehr auf die bereits bekannte Dark Souls / Bloodborne / Nioh Ebene, wenn auch - bloß gefühlt, da sehr überraschend - ein kleines bisschen darüber.
Level: 92
Errungenschaften: 86%
Gesamtwertung: 


Playtime: 43:48:42 Stunden