Xuan-Yuan Sword VII - Wenn in China ein Sack Reis umfällt.
Vom 12.02.2021-17.02.2021 - Fortschritt: Stunde 0-18.
Die Xuan-Yuan Sword-Reihe gibt es bereits seit 1990 und kann man einige Teile mittlerweile auf Steam erwerben.
Der neuste Ableger,
Xuan-Yuan Sword VII, hat Anfang des Jahres sogar dt. Untertitel spendiert bekommen und so habe ich mich der chinesischen Mythologie hingegeben und wollte wissen was diese alte RPG-Reihe zu bieten hat.
Story: Taishi Zhao kümmert sich liebevoll um seine kranke Schwester, die sich nach einem Vorfall zusammen mit ihrem Bruder auf eine Reise quer durchs Land begibt.
Dabei lernt man die chinesischen Mythologie besser kennen, verkloppt Dämonen und reißt von Dorf zu Dorf, auf der Suche nach Heilung.
Leider fällt mir auch nicht mehr dazu ein was man jetzt groß über dieses RPG berichten könnte.
Die Story hat seine stärksten Momente in den ersten drei Stunden und baut dann kontinuierlich ab, die Charaktere sind nicht wirklich nervig, bleiben dafür flach bis zum Schluss, das Kampfsystem ist reinstes Button-Mashing dank einem lachhaften Schwierigkeitsgrad (der für zwei Endgegner künstlich nach oben justiert wurde), Grafik & OST kann man bestenfalls als durchschnittlich bezeichnen und so rennt man schnurstracks von ein Dorf zum nächsten, die dermaßen überschaubar ausschauen, dass man meinen könnte, man muss einen Landkreis, aber nicht ganz China, retten.
Abseits dessen gibt es nichts zu erkunden, dafür aber zig sinnlose Nebenquests.
Fazit: So, hat noch jemand Lust auf dieses Spiel?
Nicht falsch verstehen,
Xuan-Yuan Sword VII ist kein schlechtes Spiel, bloß völlig belanglos, austauschbar oder wie der Durchschnitt auf Steam es nennt:
Ausgeglichen.
Man rennt regelrecht durchs Spiel und bis auf die eher unbekannte Mythologie aus Fernost, konnte mich nichts überzeugen.
Wirklich schade und da fragt man sich gleich, sind die Vorgänger ähnlich belanglos? Irgendwann werde ich es herausfinden.
Level: 39
Playtime: 18:35 Std.
Wertung:
Bravely Default II - Job wechsle dich.
Vom 27.02.2021-18.03.2021 - Fortschritt: Stunde 0-68.
Bravely Default + Second haben mir vor Jahren eine Menge Spaß bereitet.
Eine solide Handlung, die zwar nicht wirklich originell ist aber ein mit übermäßig viel Kitsch verschont, verpackt in erstklassiges Gameplay.
Bravely Default II sollte natürlich genau daran ansetzen und enttäuscht wurde ich wirklich nicht.
So nimmt die Handlung zwar überhaupt nicht an Fahrt auf, wenn der schiffbrüchige Matrose Seth von Prinzessin Gloria gefunden und nach nur wenigen Zeilen überzeugt wird, die vier magischen Kristalle mit ihr und zwei weiteren Begleitern zu suchen, dafür warten einige richtig starke Nebengeschichten auf den Spieler.
Denn man reißt von Kapitel zu Kapitel in verschiedene Königreiche, sucht einen der vier Kristalle und muss das dortige Problem lösen.
Hierbei hat es
Bravely Default II geschafft mich von Kapitel 1-3 abzuholen, da hier zum Teil wirklich böse Geschichten erzählt werden und überraschend schockieren können.
Schade nur, dass ab Kapitel 4 dieses Niveau keineswegs gehalten werden kann und der Hauptplot einfach nur schwach bleibt.
Aber schwach ist immer noch besser als schlecht und nicht nervige Charaktere (außer Elvis) sind immer noch besser als nervige Charaktere.
Das wahre Potenzial entfaltet sich aber erst beim Gameplay.
Wer es gerne klassisch mag darf sich hier austoben.
Sehr ausgeglichener Schwierigkeitsgrad, der ein nichts verzeiht, mit extrem vielen Möglichkeiten.
So sammelt man über das Spiel hinweg die unterschiedlichsten Jobs in Form von Asterisks und kann diese in Haupt- und Nebenjobs unterteilen.
Jeder Job bringt seine Vor- und Nachteile mit sich und man sollte Inventarmanagement lieben, denn egal ob Ausrüstung, separate Fähigkeiten und natürlich je nach Gegner, muss man sich immer wieder neu organisieren, damit eine möglichst harmonische Truppe entsteht.
Die Jobs sind dabei schön ausgefallen, denn während Dieb oder Schwarzmagier noch langweilig klingt, schaut es beim Pictomancer oder Oracle-Job ganz anders aus.
Kombiniert mal einen Berserker (mein liebster Job

) mit Avantgarde, dabei kommt pure Zerstörung bei rum.

Der Bravely & Default-Befehl sorgt dann für eine weitere taktische Note und kann ich das Kampfsystem an sich nur als erstklassig bezeichnen.
Gleichzeitig erkennt man jeden Gegner, so dass keine Zufallskämpfe entstehen und durch die vielen kleinen Dungeons entsteht ausreichend Abwechslung für viele, viele Stunden.
Selbst optionaler Kram ist reichlich vorhanden + Oberweltkarte (ein aussterbendes Gut).
Hier fühlte ich mich, als jemand der in den 90er Jahre mit JRPGs angefangen hat, pudelwohl und ist genau das die größte Stärke vom Spiel: Sein Gameplay (mit einigen wenigen wirklich guten Nebenquests).
Beim Soundtrack und was die gesamte Vertonung angeht hat man oberen Durchschnitt abgeliefert und dann gibt es noch den technischen Aspekt.
Denn so sehr ich den Look auch mag oder wenn man ins Menü geht und alles wie eine Akte aufgebaut ist mit Lupe usw. oder man die hübschen Städte begutachtet, technisch ist das Spiel eine Katastrophe.
Man erkennt deutlich die Pixel, wenn man ein Gebäude betritt und ständig lädt das Spiel nach, als wäre die Switch damit völlig überfordert.
Die vielen kleinen Ladezeiten machen das nicht besser, da hier eben kein AAA-Bonbon Leistung erfordert.
Fazit: Ich fühle mich in
Bravely Default II wie in einem
Nioh oder
Dark Souls.
Nicht vom Spiel an sich her, aber die Art auf welcher Ebene es mich abholt.
Und zwar auf der Gameplay-Ebene.
Denn so schwach die Handlung auch sein mag und nur in wenigen Kapiteln glänzen kann, rein vom Gameplay her ist es ein fetter Zeitfresser der mich nicht mehr losgelassen und immer wieder aufs neue herausgefordert hat mit den Jobs rum zu probieren, Dungeons zu erkunden oder einfach zu Grinden was das Zeug hält.
Das alles auf solch hohem Niveau, dass die Kritikpunkte nicht mehr so schwer wiegen und ja verdammt, ich wurde über 68 Stunden lang bestens unterhalten.
Level: 58
Playtime: 68:39:42 Std.
Wertung: 


Ending: True Ending
Everhood - Der Pinocchio-Groove.
Vom 05.03.2021-04.04.2021 - Fortschritt: Stunde 0-12.
Eine Puppe (wir nennen sie Red) erwacht an einem unbekannten Ort.
Kurz darauf klaut man ihr den Arm und so macht man sich auf den Dieb zu fassen.
Dabei stellen sich Fragen, warum klaut jemand Arme aus Holz? Wo befindet man sich? Warum tanzt man gegen seine Gegner an? Und warum laufen hier überall so skurrile Gestallten rum?
Was anfangs ein wenig langweilig wirkt hat durchaus Potenzial, welches vielleicht nicht immer zu 100% genutzt wird, aber für ein Indie-Game, dessen erstes Ende man locker in 6 Stunden erreichen kann, ist die durchaus brauchbar und hat ihre Momente.
Everhood bedient sich stark an
Undertale.
Man befindet sich in einer anderen Welt, wo man selber keinen Ton rauskriegt, das Kampfsystem ähnelt sich, da man gegnerische Angriffe ausweichen kann bzw. muss und der gesamte - und überaus tolle - Look trägt weiter dazu bei.
So macht die Umschreibung, man würde ein RPG spielen durchaus Sinn, da es sich irgendwie wie eines anfühlt, aber nicht wirklich eines ist.
Man entwickelt seinen Charakter nicht weiter, es gibt keine Levels und mehrere Figuren spielt man ebenfalls nicht.
Entsteht ein Kampf, landet man in einer separaten Arena, wo man gegnerische Angriffe in Form von verschiedene Lichtbalken ausweichen muss.
Natürlich ist dabei alles auf den passenden Rhythmus abgestimmt und während das Spiel an sich relativ leicht bleibt, zum Ende hin gibt es überaus heftige Endgegner, die man keineswegs unterschätzen sollte.
Optionaler Kram ist auch reichlich vorhanden und lockt mit mehreren Endings, die die Spielzeit locker verdoppeln können, sofern man wirklich alles mitnimmt.
Fazit: Ich mochte bereits
Undertale und
Everhood ist ein schönes kleines Spiel geworden mit einem guten OST, der für die Rhythmus-Kämpfe ein muss darstellt.
Leider gibt es noch keine dt. Untertitel aber für 10 Euro lasse ich mal eine Kaufempfehlung da, schließlich bekommt man dafür ein solides und vor allem spaßiges Spiel geboten, dass irgendwie leicht an einem RPG erinnert.
Playtime: 12:18 Std.
Wertung: 

Endings: Normal, Pacifism, Yellow Doll, Alone, RIP Devs.