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  1. #8

    Miasma Chronicles

    @Kael

    So wie ich das sehe, bettelst du förmlich nach One Piece Odyssey.
    Dir fallen sicher mehr als fünf abgebrochene JRPGs fürs Wichteln ein … uuuund zu spät.

    @Rusk

    Baldur’s Gate 3 wäre mir für einen gnadenlosen Schnelldurchgang auch zu schade und vor allem zu teuer für ein digitales Spiel.
    Ich hätte aber gerne vorher gewusst, dass die vorherigen Karten erneut besucht werden können.
    Habe mir in Akt 1 die Mühe gemacht, wirklich jeden Millimeter abzusuchen, und habe einige Quests völlig ruiniert, wo sich ein zweiter Run durchaus anbietet.
    Und dann sehe ich hinterher, die Karte ist selbst später noch verfügbar.

    Funfact: In Akt 2 gibt es eine ekelige Nacktkatze namens His Majesty.
    Das Vieh war ein Bug und sollte eigentlich eine flauschige Maine-Coon sein.
    Nachdem dieser Bug behoben wurde, hat Larian nach Protest der Community das wieder geändert, da die Nacktkatze viel besser passt.
    Das nenne ich geile Bugs, die es vermutlich nur in solch gigantischen RPGs gibt.

    Auch sonst könnte ich ewig die zahllosen Stellen heraussuchen, die mich so faszinieren.
    Sei es die Tantchen Ethel-Questreihe, wo alleine die Wahrnehmung entscheidet, ob die grässlichen Kobolde als liebe Schafe dargestellt werden oder das Eulenbärjunges, welches ich zum Glück aufgenommen habe und jetzt ein Team mit Hund Kratzer bildet = Gold wert.
    Denn sogar die Tiere bekommen im Camp ihre eigenen Dialogzeilen, und da fällt mir echt kein anderes vergleichbares Spiel ein.
    Hier musste ich ja besonders lachen: 



    Titel System Start Finish Playtime Erwartung Wertung
    Xbox Series X 14.07.2023 24.09.2023 48:14 Std.
    Ich hatte dieses Jahr einige RPGs, die nicht so stark waren wie erhofft, weil Bugs vieles kaputt machen (Star Wars Jedi: Survivor) oder die für gewöhnlich zu den AAA-Games gehören und scheiterten (Wo Long: Fallen Dynasty & Final Fantasy XVI) oder nur ganz knapp gut waren (Steelrising).
    Spiele, die von mir in der Wertungsskala auf gleicher Stufe stehen.
    Was ich aber im ersten Halbjahr ein wenig vermisst habe, waren die wirklich guten RPGs, die nicht über ein Riesenbudget verfügen und mit dem, was die haben, arbeiten.
    Wo von Anfang bis Ende der Eindruck gleich bleibt und nicht ständig schwankt. 
    Rollenspiele, wo der Entwickler sagt: Wir haben hier etwas Kleines Feines erschaffen und darauf kann das Studio stolz sein.
    Für mich ist Miasma Chronicles solch ein Spiel.

    Wie einige wissen, bin ich pingelig, was Taktik-RPGs angeht, was ich vermutlich immer erwähne, wenn ich wieder eins durchgespielt habe.
    Schwieriges Subgenre und zusammen mit Miasma Chroicles finden sich in dieser Challenge erst vier Taktik-RPGs von aktuell 125 durchgespielten Games wieder.
    Bin da meistens sehr großzügig beim Aussortieren.
    Denn die Spiele sind meistens zu lang, abwechslungsarm, da die Kämpfe sich bloß aneinanderreihen, und wenn dann das Setting nicht mitspielt, hat ein Weiterspielen für mich meistens keinen Sinn mehr.
    Auf der anderen Seite befinden sich viele interessante Kandidaten in meiner Sammlung, und die durchgespielten waren allesamt Volltreffer.



    Miasma Chronicles spielt über 100 Jahre nach dem Zusammenbruch der Gesellschaft im postapokalyptischen Amerika.
    In Kolonien muss die Bevölkerung ihren Soll erfüllen, damit die Obrigkeit die Ortschaften nicht zerstört, und obendrein verschlingt das Miasma (dunkle Materie) Teile der Region.
    In der kleinen Stadt Sedentary schlagen sich die beiden Brüder Elvis und Diggs durch.
    Elvis fungiert als Protagonist und besitzt einen Handschuh, der das Miasma kontrollieren kann.
    Mit dieser Fähigkeit will er seine Mutter finden, die vor Jahren abgehauen ist.
    Leider stellt er sich nicht sonderlich geschickt an.
    Sein großer Bruder Diggs unterstützt hierbei, wo er nur kann, selbst wenn er eigentlich ein Bergbauroboter ist und zudem eine große Klappe hat.
    Als eines Tages übergroße Froschwesen die Stadt bedrohen, begeben sich die ungleichen Brüder auf eine lange Reise, die Gefahr zu beseitigen, und um das Geheimnis hinter Elvis Mutter und dem Handschuh zu lüften.
    Die Handlung ist für mich direkt der erste Punkt, von wegen, das Budget ist begrenzt.
    Denn sei es die postapokalyptische Welt mit ihren durchgeknallten Ortschaften, die Charaktere oder die Haupthandlung an sich, das ist alles guter bis sehr guter Stoff.
    Was das Miasma tatsächlich ist, hat mich ab der ersten Sekunde interessiert.
    Die Truppe hätte zwar mehr ausgearbeitet werden können, wobei die dafür alle recht originell sind und zumindest die ersten drei Mitglieder ausreichend Tiefgang besitzen.
    Die Charaktere teilen sich mehr über einzelne Sprüche oder kurze Unterhaltungen mit als in den großen Szenen.
    Zudem sind die meisten im Team recht forsch, was zu Streitigkeiten und lustigen Momenten führt.
    Ich habe zum Beispiel immer die Sprüche während eines Gefechts geliebt.
    So teilt Diggs aus und Elvis ruft dann: „Diggs, Ladies and Gentlemen“, oder Elvis ruft bei einem Treffer seinen Leuten „That was Badass“ zu.
    Es mag vielleicht nichts Besonderes sein oder für manche Spieler sogar nervig, doch in meinen Augen passt das perfekt zur kaputten Welt.



    Vom Gameplay habe ich den für mich persönlich besten Mix erhalten, den ich mir für dieses Genre vorstellen kann.
    Kein Missionsdauerlauf und auch kein Hauptquartier für ein wenig Abwechslung, sondern ein waschechtes RPG mit taktischen Kämpfen.
    Elivs reist von Ort zu Ort, kundschaftet Städte, Ruinen und manchmal sogar optionale Gebiete aus.
    Nebenbei können Nebenquests verfolgt werden, die gar nicht so übel sind, und die Ausrüstung samt Fähigkeiten werden natürlich auch regelmäßig optimiert.

    Und erst wenn der Spieler ins Blickfeld des Gegners stolpert, startet der Kampf.
    Selbst hier kann entweder gekämpft werden oder schaltet die Gegner leise aus, ohne entdeckt zu werden.
    Das nimmt sogar einen relativ großen Part im Spiel ein und macht mächtig Fun, Gegner aufzulauern und zu beseitigen, bevor diese Alarm schlagen können.
    Kommt es doch zum Kampf, nehmen immer drei von sechs Charakteren an dem Schlagabtausch teil und sitzt die Steuerung, auch mit Gamepad, direkt.
    Hier wird der Spieler gar nicht erst mit einem 100-Seiten-Tutorial erschlagen, und gerade diese Tutorials sind mittlerweile die reinste Pest geworden.
    Alles wirkt hier griffig und durchdacht, sodass nur der Kampf an sich im Vordergrund steht, und lassen sich die Züge zusätzlich beschleunigen.
    Anschließend wird es komplexer.
    Höhenunterschiede, Zustandsveränderungen, in Deckung gehen, Abklingzeiten, Ölfässer: Viele Wege führen zum Sieg und können manche Situationen richtig brenzlig werden.
    Hat mir vom Schwierigkeitsgrad, der Geschwindigkeit bis hin zur Übersicht, extrem gut gefallen.
    Vielleicht wird es zum Ende hin ein wenig leicht, da mir gerade eine äußerst praktische Waffe einfällt, die vieles vereinfacht.
    Aber selbst ähnliche Spiele, in denen ich etwa zur selben Zeit kurz reingeschaut habe, konnten vom Kampfsystem nur bedingt bis gar nicht mit Miasma Chronicles mithalten.
    The Bearded Ladies verstehen ihr Handwerk wirklich gut, was es umso unverständlicher macht, wie unbekannt dieses Spiel ist oder wie negativ es teilweise aufgenommen wurde.



    Wenn mich etwas wirklich am Spiel störte, dann wie unsauber und mit vielen Verzögerungen manche Animationen wirkten.
    Mir ist das besonders dann aufgefallen, wenn das Scharfschützengewehr zum Einsatz kommt.
    Sobald nämlich der Charakter aus seiner Deckung kommt und zielt, hängt die Bewegung immer so ein bisschen.
    Auch gibt es kleinere Bugs, die keine Gamebreaker darstellen, nur wieder völlig unnötig sind.
    Wieso sind fast alle Spiele zum Release immer so schlampig?
    Aber wenigstens sieht die postapokalyptische Welt von Miasma Chronicles ausgesprochen gut aus, die Gebiete sind weder zu groß noch zu klein und lassen sich angenehm erkunden und die Synchronstimmen sind über jeden Zweifel erhaben.

    Fazit: Miasma Chronicles besitzt eine fantastische Welt sowie ein unfassbar zeitfressendes Gameplay.
    Es versprüht, finde ich diesen angenehmen Low-Budget-Charme.
    Als würde trotz aller Widrigkeiten ein tolles Produkt entstehen, während andere Entwickler mit weitaus mehr Möglichkeiten weniger auf die Reihe kriegen.
    In mag auch die Charaktere, deren Mund man mit Seife auswaschen sollte, und habe mich vollkommen in diesen Stil verliebt.
    Bin froh, für nur 30 Euro etwas so Geiles bekommen zu haben, selbst wenn es überall so seine Problemchen hat.
    Nur diese Ecken und Kanten machen es sympathisch und ich bin, während ich diese Zeilen schreibe, froh darüber, Mutant Year Zero bloß vor Jahren angespielt zu haben.
    Die Spiele sind sich nämlich ausgesprochen ähnlich und ich würde am liebsten sofort loslegen.
    Geändert von Ὀρφεύς (11.11.2023 um 18:17 Uhr)
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