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Thema: Wie würde ein Spiel aussehen, das sich hauptsächlich an Frauen richtet?

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  1. #11
    Etwas mehr Disziplin, meine Damen und Herren! (und zwei von Auratus' Beispielen sind übrigens geschlechtsneutral!)

    Ich find, dass das Thema wichtig ist, weil es immer wieder zur Sprache kommt, wenn über die Darstellung von Frauen in Spielen (und anderen Medien) diskutiert wird. Frauen schreiben darüber, dass sie Inhalte vermissen, die sich an Frauen richten, anderen würden wie gesagt gerne mehr weibliche Hauptfiguren sehen, wieder andere sprechen darüber, wie die Frauenrollen interpretiert werden. Wenn das Thema angesprochen wird, ist implizit meistens enthalten, dass Frauen und Männer in der Tendenz unterschiedliche Vorlieben haben und Ansprüche stellen. Ohne damit sagen zu wollen, dass es wirklich so ist, das kann (noch?) niemand beantworten.

    Die Wissenschaft geht aber davon aus, ich meine jedenfalls, darüber Artikel gelesen zu haben, dass es neuro-biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, hormonelle sowieso. Die Unterschiede schwanken innerhalb eines Geschlechts, wie bei so vielem im Leben gibt es nicht nur 1 und 0, aber ein Übergewicht ist schon vorhanden. Die Frage ist, wie stark sich diese Unterschiede auf die Persönlichkeit auswirken, was dann wieder zur beliebten Grundsatzfrage führt: Was beeinflusst die Persönlichkeit mehr, die Genetik oder die Sozialisation? Das kann die Wissenschaft noch nicht beantworten, soweit ich weiß. Deswegen nehm ich auch eine neutrale Position ein, aber ganz ausblenden sollte man die Wissenschaft natürlich nicht.

    Wie ich schon im ersten Posting sagte, ist die Vorstellung "Männer mögen Action, Frauen mögen Romantik" zu einfach gedacht, dass man mit solchen Verallgemeinerungen nicht weit kommt, ist klar. Das sind ja auch nur ganz allgemeine Genres, die wenig über die konkrete Umsetzung sagen und meistens bestehen Geschichten ja nicht nur aus Gekloppe oder Liebe. Deswegen auch die Frage, ob es bestimmte Aspekte dieser Genres gibt, die bei dem einen Geschlecht besser ankommen als bei den anderen. PeteS spricht die Superheldenfilme an: Hier könnte man z. B. fragen, ob weibliche und männliche Zuschauer sie in der Tendenz aus unterschiedlichen Gründen mögen oder ob es keine auffälligen Unterschiede gibt.

    @PeteS
    Zitat Zitat
    Es ist zwar nicht mehr so dass nur noch die absoluten Nerds die den ganzen Tag zu Hause hocken Games zocken - sondern auch viele die sonst extrem viel Hobbies haben die es erfordern aus dem Haus zu gehen.
    Allgemeine Statistiken sprechen meine ich von einer 50:50 Verteilung, aber dort fließen alle Spiele mit ein. Viel interessanter ist, wer welches Genre spielt oder wie die Verteilung bei konkreten Spielen ist. Dazu hab ich aber bisher leider nichts gefunden.

    @Mordechaj
    Ich find Geralt aber gut.

    Dass hinter solchen Figuren "Übermenschphantasien" stecken, will ich nicht abstreiten, aber die sind doch nicht per se mit patriarchalen Denkmustern verbunden und mit der Hautfarbe erst recht nicht (auch dunkelhäutige Männer haben sicher "maskuline" Vorbilder). Ich kenn nur The Witcher 3 und in dem Spiel hatte ich nie das Gefühl, dass Geralt sich gegenüber Frauen oder Schwarzen (die es im Spiel zugegebenermaßen kaum gibt) besonders herablassend verhält.

    Die neue Lara Croft ist aber immer noch ein Übermensch, genauso wie z. B. die beiden Protagonisten von The Last of Us. Sonst könnten solche action-orientierten Spiele ja gar nicht funktionieren, die Spielfiguren müssen immer Ein-Mann-Armeen sein. Die Szenen lassen die Figuren sicherlich menschlicher erscheinen, aber eigentlich sind sie nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Und vielleicht weint Geralt ja auch mal, wenn gerade keiner zuschaut.

    Zitat Zitat
    Die etablierten Marketing-Strategien, die Videospiele vor allem an "männlichen" Voraussetzungen ausrichten, schließen ja auch eine große Menge männlicher potentieller Rezipienten aus.
    Bist du dir sicher? Kann sich eine signifikante Menge der Männer, die als Spieler infrage kämen, mit "männlichen" Denkmustern nicht identifizieren? Damit meine ich jetzt nicht unbedingt patriarchale oder allgemein diskriminierende Denkmuster.

    Geändert von Kelven (15.08.2017 um 11:53 Uhr)

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