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Thema: Ein Kanon für das MMX

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Also für die jüngeren Klassen finde ich Emil und die Detektive von Erich Kästner tatsächlich ganz gut und gelungen, kennen es durch meine Kindheit selber und lese tatsächlich heute auch noch gerne rein, weil es für mich persönlich einen Abenteuergeist hat, was man so in vielen Kinder-/Jugendbüchern echt vermisst. Ansonsten muss ich als Dürrenmatt Enthusiast auch BDraw zustimmen, viele seiner Werke sind wie ich finde bezeichnend für die deutsche Literatur und allein die Geschichten die er erzählt sind unglaublich gut und suchen auch heute noch seinesgleichen, ebenso in der Art wie er erzählt. Mir fällt da mein persönlicher Favorit Der Richter und sein Henker ein. Ist zwar zäh zu lesen und vermutlich daher für die älteren Schüler geeignet, aber dennoch gut verständlich und auch die Geschichte ist gut verständlich und auch nachvollziehbar in sich. Finde ich jetzt besser für Schüler als der schwer zu knackende Kafka, den ich im Abitur nur mit einem Erklärungsbuch daneben und erst nach der gemeinsamen Besprechung im Unterricht richtig verstanden habe. Außerdem sind die Pointen von Dürrenmatts Geschichten echt gut.
    Sehr gerne mag ich auch Tauben im Gras von Wolfgang Koeppen, ist aber ohne Notizen machen nebenbei imho auch echt schwer zu knacken durch die vielen verschiedenen Charaktere und Perspektivenwechsel im gesamten Werk. Ob man das nun als Schüler und/oder Student nun gelesen haben muss, weiß ich jetzt nicht. Ist dennoch ein schönes Stück deutsche Literatur und vom Stil her einzig in seiner Art. Die Geschichte ist super tragisch, aber unglaublich gut umgesetzt und hat mich echt gefesselt. Was frustrierend sein kann, ist halt, dass es echt schwer ist durch zu blicken, aber das Durchhalten lohnt sich. Der Roman hat schon fast was von einem philosophischen Werk und das gefällt mir sehr.

    Von den etwas klassischeren Sachen mag ich Fontanes Effie Briest auch ganz gerne, einfach weil es eines der ersten deutschen literarischen Werke ist, welches eine starke weibliche Persönlichkeit als Protagonisten behandelt, welche jedoch auch nur eine normale Persönlichkeit mit Verfehlungen ist. Eine Geschichte von Welt, welche es auch so oder so ähnlich heutzutage in Film und Literatur auch öfter gibt, dennoch ein schöner Klassiker und auch nicht so schwer zu lesen. Frühlings Erwachen von Frank Wedekind ist auch ein eher klassisches Drama mit traditionellen Charakteren und Rollenbildern, spielt jedoch mit denen und versucht mit ihnen aufzuräumen. Ein echtes Aufklärungswerk, was damals für ganz sicher für viel Empörung sorgte, besitzt aber dennoch eine gewisse Aktualität, ist doch das Erwachsen werden und vor allem die Sexualität auch in unserer heutigen modernen Gesellschaft noch ein großes Thema und ich wage zu behaupten, dass die Gesellschaft heute noch immer nicht gänzlich aufgeklärt und vielem neuen auch noch sehr verschlossen gegenüber ist. Sehr interessantes Werk und hat man sich eingelesen, ist das Drama ganz erträglich zu lesen auch für Schüler.

    So als mehr oder weniger Hobby-Germanistin sind das auf jeden Fall meine Favoriten deutscher Literatur.

    EDIT: Das Drama Andorra von Max Frisch ist mir auch positiv im Gedächtnis geblieben. Es ist ziemlich kurz, schön zu lesen und greift Thematiken auf, die auch noch immer aktuell sind wie Rassismus. Die Charaktere sind zwar nur umrissen, dennoch glaubwürdig in ihren Handlungen. Eine sehr tragische Geschichte und stilistisch wie auch inhaltlich echt super.

    Geändert von poetBLUE (11.08.2017 um 22:30 Uhr)

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