Bei Lost Sphear finde ich die Übersetzung durchaus in Ordnung. Es liegt hier eher am Writing allgemein. Um die Dialoge möglichst kurz zu halten, schlagen die Charaktere mit Erkenntnissen um sich.

Unser junger Protagonist Kanata träumt etwas, was er nicht deuten kann, hat plötzlich eine große Gabe und berichtet allen Beteiligten im Stile eines alten Weisen, die Zusammenhänge. In den darauffolgenden Dialogen fehlt dann auch das Feingefühl. Charakterlich bin ich gespannt, ob Lumina und Kanata überhaupt ein Profil haben oder ob sie die unfehlbaren Helden darstellen. Hier fand ich I am Setsuna eigentlich gar nicht so schlecht, daher habe ich noch etwas vertrauen, dass sich das ändert.

Grafisch finde ich das Spiel bislang völlig in Ordnung. Der Stil ist sicherlich schon eher generisch, aber es passt zum Spiel, es wirkt auch nicht karg oder lieblos. Im Vergleich zum Quasi-Vorgänger gibt es auch mehr Abwechslung. Das Dungeon-Design ist bislang zwar auch eher simpel, aber es gibt zumindest ein paar optionale Abschnitte oder Rundwege. Zudem gibt es recht viele Sachen zu sammeln - diese Glitzerelemente tauchen immer wieder neu auf, auch auf der Weltkarte, daher lohnt es hier immer wieder großflächig rumzulatschen. An manchen Stellen darf geangelt werden, wobei sich mir der Sinn nicht erschließt, warum hier nur ganz anspruchslos eine Taste gedrückt werden muss und man keinen Materialeinsatz hat (Köder).

Die Musik ist weiterhin in Ordnung, aber wohl nichts, was mir nach dem Durchspielen lange in Erinnerung bleiben wird.

Positiv bisher: das Spiel ist nicht langatmig, ideal für 1-2 Stunden zwischendurch und es macht durchaus Spaß. Das Kampfsystem finde ich auch ansprechend und so langsam kommen auch weitere Elemente ins Spiel. Auf der Switch im mobilen, spontanen Einsatz daher gut geeignet, auf der PS4 würde ich das Spiel wahrscheinlich nicht mal eben für eine Stunde anschmeißen.