Hab aus dieser Season auch ein paar Serien abgeschlossen. Und wieder gemerkt, dass ich keine laufenden Shows schauen sollte, weil ich eh irgendwann zwischendurch das Interesse verliere - bin eher ein Binge Watcher. Aber ziemlich sicher, dass ich dennoch weiterhin laufende Shows schauen werde, weil... man soll ja nicht dazulernen, ne?^^
Boku no Hero Academia (2):
Insgesamt eine gute Season. Mag die Show wirklich, und das kann ich nicht über viele solcher Shonen Serien behaupten
Vermutlich ists eine Mischung aus wirklich sympathischen Charakteren und der Tatsache, dass sie sich größtenteils echt nicht ernst nimmt. Die Serie wechselt auch sehr einfach zwischen witzigen und dramatischen Szenen, ohne dass das unpassend wäre. Dazu trägt der Artstyle vermutlich extrem bei. Sounddesign ist auch top, wenns um Openings geht ist das zweite (also erste dieser Staffel) richtig gut, das dritte hat mir von der Musik nicht so gefallen, hat aber ne sehr gute Inszenierung. Die Staffel hat mir besser gefallen als die letzte, was einerseits an der längeren Laufzeit, andererseits an der Vertiefung der Charaktere lag. Von den Szenarien her fand ich aber die erste Staffel besser als die erste Hälfte der zweiten (also den Wettkampf). Dafür nimmt die zweite dann in der anderen Hälfte an Fahrt auf.
Ein wenig detailierter zu den verschiedenen Arcs
Rereators:
Boah, das ist schon irgendwie ein Trainwreck gewesen. Aber voller interessanter Ideen und guter Konzepte, die leider selten ausgelotet werden. Vielleicht ist die Show aber auch zu meta: da es eine trashy Fanfic Story ist wurden einfach Story und Writing auch auf diesem Niveau gehalten? *g*
Aus technischer Sicht ist es aber interessant, wie die Autoren und ihre Figuren interagieren und wie sich Veränderungen der Werke dann auf die Creations auswirken. Leider erklärt die Serie praktisch gar nichts, und dadurch wird gerade das Ende unheimlich schwach. Der Start war IMO am Stärksten, weil dort noch rumexperimentiert wurde und die Anzahl aktiver Creations gering genug war, dass man sie einigermaßen ausgestalten konnte. Später werden so einige Creations eingeführt, die doch ziemlich blass bleiben. Vermutlich wurde sich ein wenig zu sehr auf dem Parodieaspekt ausgeruht, so dass man es bei einigen Chars nicht nötig fand, sie gut auszuarbeiten, weil "die Zuschauer ja diesen Stereotyp eh schon 1000 Mal gesehen haben".
Das erste Opening hat mir ganz gut gefallen, das zweite weniger. Die Musik in Kampfszenen ist auch gut. Gegen Ende hatte ich leider nicht das Gefühl, dass sich unter den Charakteren irgendeine Chemie ergeben hat. Vielleicht zwischen den Creators und ihren jeweiligen Kreationen, aber nicht so wirklich unter den Creations, was ja irgendwie der Hook von Cross Overs ist.
Ach ja, bester Charakter war ohne Zweifel die irre Magane. Hatte viel zu wenig Screentime und nicht mal nen Epilog, im Gegensatz zu viel weniger interessanten Chars. Bei dem Mainchar hab ich mich ein wenig gefragt, ob man den nicht hätte rausschneiden könnte und dadurch den Plot kaum verändern müsste. Weiß nicht, was die Japaner mit diesen beschissenen Hauptcharkateren haben, die nie den Mund aufkriegen und auch sonst nix zur Story beitragen. Da war das Final fast schon ne Beleidigung, in welchem er dann nen Asspull macht. Auch die Böse war... errr... nicht so toll?
Shuumatsu Nani Shitemasuka? Isogashii Desuka? Sukutte Moratte Ii Desuka?:
Glaube das hat niemand außer mir gesehen. Beim Namen sieht man auch schon, dass das hier einfach eine Adaption von ner LN sein muss *g*
Naja, hatte gelesen, dass die Show gegen Ende psychologisch und sogar halbwegs gut werden soll. Und ja... ging. Dennoch hatte die Serie irgendwas, was mich dazu bewegt hat, es nicht sofort abzubrechen. Eventuell die doch ganz gut umgesetzte Liebesgeschichte, die sich einigermaßen organisch entwickelt, die Tatsache, dass der Mainchar hier mal zur Abwechslung erwachsen ist, dass die Kinder im "Waisenhaus" alle niedlich sind oder dass es kaum Fanservice gibt. Vielleicht liegts auch daran, dass Episode 1 mit Scarborough Fair eröffnet, was einfach ein großartiges Lied ist. OK, so gesehen gibts zumindest ein paar Gründe, das hier über andere LN Adaptionen zu stellen (auch wenn die Animationen keiner davon sind, die sind nämlich recht... janky^^).
Das Problem der Show ist (neben den gewöhnlichen LN Tropes wie ein MC, der natürlich alles kann oder der nonsens Technologie und Welt) ein fehlender Fokus auf die wichtigsten Elemente. Es wird sehr viel Zeit mit dem Ausbau einer immer noch extrem löchrigen Welt verbracht. Viele der Hintergrundstränge im Plot führen sogar einfach ins nichts, WEIL SIE FÜR DIE HAUPTSTORY IRRELEVANT SIND. Entweder die Adaption hat hier viel geschnitten, oder Autor der LN wollte irgendwie eine fancy Welt bauen, welche dann aber dennoch vollkommen substanzlos bleibt. Es wird sogar eine Episode verschwendet mit einem seltsamen politischen Subplot, welcher dann komplett in Vergessenheit gerät, WEIL ER FUCKING UNWICHTIG WAR. Eigentlich bleibt selbst der Hauptplot und die Hintergründe von den Charakteren relativ diffus...wieso hat man sich hier überhaupt die Mühe gegeben, irgendwas zu erklären, wenn mans dann nicht mal irgendwie zu Ende bringt?
Der wirkliche Punkt der Show sind die Mädchen im Waisenhaus und natürlich die Liebesgeschichte zwischen den Hauptcharakteren. Sowie dass sich der mentale Zustand von dem weiblichen Hauptcharakter immer weiter verschlechtert und sie nach und nach ihr Gedächtnis und ihre Persönlichkeit verliert. Letzteres war auch der Hook für mich, weil ich das als Thema ziemlich interessant finde (habs dennoch mal in nen Spoiler gepackt auch wenn sich das Ding eh keiner angucken wird *g*). Nur schade, dass letzteres in der Show erst etwa ab der Hälfte zum Tragen kommt, wenn eh schon alle Zuschauer abgeschaltet haben *g*
Die Lovestory an sich ist sogar gut gemacht und das Ende der Geschichte sieht man zwar kommen, aber die Inszenierung ist effektiv. Würde auch sagen, dass die Chemie zwischen den beiden Hauptcharakteren ganz gut ist und es daher ein wenig organischer ist, als es häufig (gerade in LN Adaptionen) der Fall ist.
Das hätte für 12 Episoden vollkommen ausgereicht. Klar, den größeren Konflikt mit Monstern braucht man im Hintergrund als Trigger für die Veränderungen, aber man hätte hier nicht so viel ins Detail gehen müssen, um dann am Ende immer noch nichts zu beantworten. Als Beispiel würde ich da mal SaiKano nennen (wers noch kennt^^), welches militärische Konflikte eher als Plotdevice benutzt hat um Veränderungen bei den Charakteren auszulösen, aber nie großartig ins Detail gegangen ist, weil das für die Story nicht wichtig war. Hätte man hier ähnlich lösen sollen, aber dafür war das Studio vermutlich nicht kompetent genug, um so weit von dem Original zu abstrahieren.
Leider wird der psychologische Aspekt durch den fehlgeleiteten Fokus nicht wirklich stark erforscht und am Ende bleibt eine Love Story, die ganz gut ist in einer Welt, die schwach ist. Dennoch fand ich die Atmosphäre im Waisenhaus am Anfang doch schon ganz angenehm und die Charaktere liebenswürdig genug, dass es mich (zusammen mit Scarborough Fair^^) durch die Serie gebracht hat.
Insgesamt schätze ich die Serie mehr als trashige LN Adaptionen wie Asterisk War oder Akashic Record. Hier waren ein paar gute Ideen drin, die leider nicht komplett ausgefleischt wurden. Wäre das Ding weiter aus dem Sumpf der LN Tropes rausgekommen und hätte man die Prioritäten besser gewählt, wäre daraus vielleicht sogar eine richtig gute Serie geworden.
edit: gerade gemerkt, dass der hier eigentlich aus der Spring Season war. Hab auch einiges überarbeitet, weil sich meine Meinung zu der Show dann bei genauerer Überlegung verschoben hat^^