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Abenteurer
Ich finds irgendwie immer ziemlich merkwürdig über Rap als großes ganzes zu sprechen, wenn es davon ungefähr genau so unendlich viele Untergenres gibt wie im Metal und Rock. Man kann sich natürlich immer auf ein besonders erfolgreiches Untergenre stürzen, das einem nicht gefällt, und daran ein ganzes Genre verschreien, aber das halte ich dezent für ignorant. Und das gilt sowohl für Ami- als auch Deutschrap. Wenn man lang genug gräbt findet man immer irgendwas, das einem gefällt. Und einfach so ein ganzes Genre mit unglaublich vielfältiger Geschichte durch den Dreck zu ziehen finde ich einfach schwachsinnig.
Zu Deutschrap:
Ja, Deutschrap hat momentan ein Kommerzialisierungsproblem wie kaum eine andere Hip-Hop-Kultur der Welt, wo fast jeder Rapper auf einem größeren Label dazu gezwungen wird zum drölfzigsten mal den gleichen Schwachsinn über (hier Klischee-Rapthemen einfügen) abzuliefern, den Scheiß in Boxen zu packen mit unnötigen Extras, die wirklich keiner braucht. Aber ich muss wirklich nicht erwähnen, dass man auch ein bisschen sich hinter dem Rap in den Charts umschauen kann. Wenn man sich ein bisschen mit dem leicht verschrobenen/nachdenklichem Jazz-Rap auseinandergesetzt hat, oder mit diversen politische Rapper die über dem ganzen Land verteilt sind, oder mal wirklich blickt, dass es auch wirklich "echte" Gangsterrapper mit Drogenhandels-Vorgeschichten in Deutschland gibt, kann man da wirklich viel Zeug finden, bei dem man sich viel aus den Texten herausziehen kann. Und auch so Typen wie Tua, oder Maeckes, oder Muso, oder Errdeka, oder Alligatoah, oder etc..., die bei etwas größeren Labels gesignt sind, haben auch viel Musik mit super interessanten Songkonzepten, die auch zum Teil auf wirklich zugängigen, fast schon poppigen Beats sind.
Zu Amirap:
Wer sich einmal intensiv hiermit auseinandergestzt hat, weiß, wie vielfältig und florierend die Szene grade ist. Ich sag nur: Brooklyn/Harlem/Queens, Left Coast, Canadian Basement Hip-Hop, Memphis Rap, Houston Slab Music, Sad-Hop (leider der einzige Begriff dafür), Noise-Rap, Chicago Drill, abstrakter philosophischer Rap, die Wiederkehr vom G-Funk mit mehr Crips diesmal und sogar eine sehr respektable große menge an Spaß-Rappern, die trotzdem ernste Inhalte haben. Und ausserdem, selbst im Trap haben die meisten Rapper wirklich das leben gelebt, von dem sie rappen. Nur mal so am Rande.
War jetzt mehr als ich geplant hatte. Naja, wenn jemand Anspieltips zu irgendwas haben möchte, bitte melden. Solche Themen gehen mir, als passioniertem Hip-Hop-Fan, nur wirklich sehr an die Nieren.
Geändert von Hurrican Slash (18.06.2017 um 17:08 Uhr)
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