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[Eure Daenigkeit]
Eerie war fassungslos.
Sie konnte mit Feinschaft und Wut, die man ihr entgegenbrachte, gut umgehen, das musste sie auch als Herrin eines Hauses, doch als ihr die sanfte Lilie vorwarf, dass sie ihr die Nadel gegeben hatte, um sie zur Mörderin zu machen, war es um ihre Contenance zum ersten Mal schlecht bestellt.
Man konnte ihr ansehen, dass sie dieser Satz tiefer getroffen hatte als Alles, was man je hier unten zu ihr gesagt hatte.
Mühsam und beherrscht, kämpfte sie ihre eigene Wut und Trauer über das undankbare Gör hinunter und murrte: "Das habe ich dir gegeben, Herzchen, damit du dich selbst verteidigen kannst...!"
Sie löste sich von Robert, ihrem einzigen Freund, denn seine Nähe war so angenehm und schön, so vertraut, dass sie ihren Gefühlen fast freien Lauf gegeben hätte. Doch sie wollte nun in den Kampfmodus gehen. Kämpfen, streiten.
Sich vielleicht sogar prügeln!
Für eine gemeinsame und bessere Zukunft. Eine, in der ihre Lilie leben würde und der Rose die Dornen gestutzt wären.
"Du denkst, sie ist gut?", begehrte die massige Französin auf und verschränkte die dicken Arme vor der massigen Brust. "Wie zum Fique kannst du das wissen?"
Sie machte eine ausladende Geste, die alle Anwesenden einschloss.
"Wir wissen NICHTS voneinander, nicht das Geringste. Du kannst, Liebes, nur hoffen und beten, dass es so ist und deine kleine Freundin gut ist. Aber dann würdest du mich der Lüge bezichtigen, denn ich weiß GENAU, was ich gesehen habe. Mit eigenen Augen!", grollte Eerie und ging wieder einen Schritt auf Leona zu, weit kam sie jedoch nicht, da sich Lionel ihr in den Weg stellte.
Murrend drehte sie ab.
"Ich bin keine gute Person, da hast du Recht. Ich bin eine verdammte, böse Hexe."
Sie ballte die Fäuste und hatte allen den Rücken zugedreht, sah nur Robert an, der ja noch hinter ihr gestanden war.
"Ich habe gemordet da draußen, für Geld und gutes Essen und es tut mir kein bisschen leid."
Sie zuckte mit den Schultern. "Meine Geschichte hingegen ist durch die Medien bekannt. Jeder weiß, warum ich getötet habe. Aber hier unten gibt es nicht das Geringste, das mich interessieren oder locken könnte! Und ja, du hast Recht, ich liebe es, Leute zu kommandieren, damit sie die Aufgaben machen, die unter meiner Würde sind. Wie dumm wäre es da von mir, diese Leute zu töten, die für mich in den Misttank klettern?" Sie lachte freudlos auf, ein Schnauben, laut, wie von einem Walroß.
"Nein, ich sage es dir, Lilie, deine kleine Rose ist wahre Böse."
Damit drehte sie sich um und zeigte anklagend mit dem Finger auf Leigh, die wachsam und grimmig dreinblickend den Blick erwiderte.
"Gib es zu, Leigh, Liebes, denn du hast KILA gehört! Wenn du für diesen Trottel Trump Jr. mordest, dann bist du morgen arbeitslos, weil sich die Idioten da oben gegenseitig wegbomben werden. Wenn du es für ihn tust, dann lauf über, denn jetzt steht mehr auf dem Spiel als Regierung. Wir haben einen Atomkrieg vor der Tür und plötzlich ist jedes Leben wertvoll."
Sie atmete noch einmal laut aus und zeigte mit dem dicken Finger weiterhin in Leighs Gesicht.
"Gib zu was du getan hast und ich setze mich persönlich bei KILA dafür ein, dass wir dich verschonen können. Immerhin will sie was von uns. Nämlich unsere Heimat!"
Sie nickte bestimmt.
"Ich bin Französin, mir liegt Revolution im Blut."
"Und Jemanden zu lieben bedeutet, für ihn da zu sein.", dachte sie sich grimmig und ein letzter Blick traf Leona.
Geändert von Daen vom Clan (13.03.2017 um 19:24 Uhr)
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