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Thema: [Verbrecher von Düsterburg] Tag 4

Baum-Darstellung

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  1. #9
    Leigh hatte die Anklagen stumm und mit regungsloser Miene über sich ergehen lassen, nur ihre dunklen Augen hatten wütend gefunkelt. Sie war nie sonderlich beliebt gewesen, es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass man ihr den schwarzen Peter zuschob und es war auch nicht das erste Mal, dass verheerende Konsequenzen drohten. Sie war es gewohnt, auch wenn diesmal ihr eigenes Leben auf dem Spiel stand. Es mochte in diesem Gefängnis nicht mehr viel Wert sein, aber sie würde es verteidigen. In ihr rumorte allerdings der Zorn, der Hass. Ganz besonders gegen Erie, die sich anmaßte, Anschuldigungen zu erheben nach allem was sie vor und auch während ihrer Haft in der Düsterburg getan hatte. Gerade hob sie an, eine vernichtende Antwort in die Runde zu schleudern, als sie bemerkte, dass Leona sie anschaute und dabei sanft lächelte. Das beruhigte ihr aufgewühltes Temperament schlagartig.
    Es war gut, wenigstens einen Menschen noch auf ihrer Seite zu wissen und es war gut, dass dieser Mensch Leona war. Leigh wusste nicht, was sie getan hätte, wenn ausgerechnet sie sich auch gegen sie gestellt hätte. Eine Sache, an die sie sich nämlich nie gewöhnt hatte, war von einer Freundin verraten zu werden. Und das ausgerechnet die schüchterne, fragile Leona, der es immer so wichtig war, niemanden zu verärgern - dass dieses Mädchen, ihre Freundin, sich in diesem Moment für sie einsetzte, bedeutete ihr mehr als alles andere. Mehr sogar noch als ihr verletzter Stolz oder der Ausgang der heutigen Wahl. "Danke", sagte Leigh leise, ohne jeden Hauch von Sarkasmus in der Stimme. Sie berührte die Hand des anderen Mädchens und widerholte nachdrücklich: "Danke, Leona. Ich mein's ernst."
    Dann wanderte ihr Blick wieder zu den anderen Anwesenden und sie schüttelte sichtlich angewidert den Kopf. "Matt", schnaubte sie. "Erst gibt er rein zufällig genau dem Falschen das Gegengift und stellt sich am nächsten Tag gegen ihn. Dann hetzt er seine beiden Freunde gegen Linn auf, die rein zufällig eine Unschuldige ist unter vier Leuten, von denen er drei für Mörder hält. Und jetzt ist der Leroy, der gestern gegen ihn gestimmt hat rein zufällig ebenfalls tot." Mit schmalen Augen und verschränkten Armen musterte sie den Kerl. "Oder soll das auch mein böser Plan gewesen sein?"

    Geändert von Zitroneneis (13.03.2017 um 20:48 Uhr)

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