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Thema: [Verbrecher von Düsterburg] Tag 3

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Interessierert betrachtete Leroy die Karte. Direkt unter ihrem Bunker befand sich also noch ein zweiter Bunker mit fast identischem Aufbau. Und anscheinend war er mit der Bezeichnung Schatzkamnmer dem tatsächlichen Inhalt ziemlich nahe gekommen. Abgesehen davon, dass er dort unten vermutlich ihre persönlichen Besitztümer finden würde, schien es noch eine ganze Menge anderes nützliches Zeug zu geben.

    Dann wanderte sein Blick zu der beschädigten Aufzugskontrolle. Konnte hier unten eigentlich irgendetwas mal einfach so funktionieren? Es war, als hätte irgendein gemeiner Gott alles so kompliziert wie möglich gestaltet, damit ihnen nur bloß nicht langweilig wurde. Oder vielleicht setzte das Mordkommando ja auch Gremlins ein, um ihnen das Leben schwer zu machen.

    Wie auch immer, ohne zusätzliche Elektronikteile würde ihm die Reparatur wohl kaum gelingen. Gut, dass die Industriestation praktisch direkt nebenan lag. Wäre doch gelacht, wenn er hier nicht zumindest einen Teil der benötigten Ersatzteile finden würde. Also begann Leroy den großen Raum gründlich zu durchsuchen.

    Als er fertig war, kam er allerdings zu dem Schluss, dass das, was er hatte, wohl kaum reichen würde. (OoC: Ich greife hier einfach mal vor, damit ich keine zwei Beiträge schreiben muss.) Daher begab er sich in den Aufenthaltsraum, weil er hoffte, hier am ehesten jemanden zu treffen, der eine Idee hatte, wo man weitere Teile herbekommen konnte.

  2. #2
    "Du glaubst doch nicht etwa, dass es da wirklich rausgeht? Durch die Kloake, in der du selber fast abgesoffen wärst?"

    Leigh hatte wirklich eine charmante Art, die Floristin an das Ereignis von vor zwei Tagen zu erinnern, das ihr zugegebenermaßen ohnehin nicht aus dem Kopf gehen wollte. Ihr Zweifel an der Idee war wahrscheinlich gesund. Gesünder als die Hoffnung Leonas, die doch schon einen etwas verzweifelten Anstrich hatte. "Ich glaube, dass es möglich ist. Wenn Señor Estaga daran geglaubt hat, muss es doch gehen. Der wusste immerhin Bescheid von... sowas." Natürlich war das ein Argument, welches man einfach entwerten konnte. Selbst der Revoluzzer als Experte hatte es eben nicht geschafft. Und der zarten Blondine selbst würde es wohl kaum ohne Weiteres gelingen, Schächte hoch zu klettern. Wenngleich der Wille da wäre.

    Ihre Begleiterin blieb stumm, doch bedachte die junge Frau mit einem Blick, der ihr all dies und mehr sagte und die Zweifel damit zurückkehren ließ. Zweifel, die auch dafür sorgten, dass sie die Idee fürs Erste verwarf, die Notiz jedoch einstecken würde. Vielleicht konnte ja doch irgendjemand was damit anfangen. Mehr als sie.

    Leigh schien sich ganz besonders einer großen Abbildung des Präsidenten zu widmen. Leona hingegen wollte nun endlich damit anfangen, für etwas Feststimmung zu sorgen. Auch wenn das wohl dem Gegenteil ihrer Gefühlswelt entsprach. So fing die 21-Jährige an, alle kleinen und großen Utensilien zusammen zu suchen, die sich dafür eignen würden, etwas besonders Schönes anzustellen. Die Aufseher waren wahrscheinlich zufrieden, wenn man die vorhandenen Luftballons und Girlanden nutzen und einfach kreuz und quer im Raum verteilen würde, doch sie wollte etwas Besonderes schaffen. Nicht für den Präsidenten, sondern für ihre Mitinsassen, die ein kleines bisschen an schmuckem Kitsch sicher gut gebrauchen könnten. So etwas sah man hier drin nicht mehr oft, und vielleicht weckte sie bei den schon länger Einsitzenden ja schöne, nostalgische Gefühle aus einer besseren Zeit. Und damit wiederum die Motivation, noch mal alles zu geben, um hier heraus zu kommen - bevor es zu spät sein würde.

    Leona wollte also alles nach ihrem Gefallen verzieren und ihre Kreativität dabei austoben. Dafür würde sie sogar ihr feines violettes Geschenkband verwenden, um die ganz besonderen Akzente zu setzen.

    Vielleicht tat sie das ja auch ein kleines bisschen für sich selbst. Es war schon so komisch, wenn der eigene Geburtstag am Tag des Präsidenten stattfand. Für ihre Eltern ein echter Glückssegen, hier unten aber sicher nicht von allen so gefeiert. So würde sie das Datum für sich behalten und sich selbst ihr eigenes, kleines Geschenk machen.

    Geändert von MeTa (10.03.2017 um 19:58 Uhr)

  3. #3
    Eerie war verwirrt - noch mehr und anhaltend.
    Was Robert sagte, wie er fragte, in ihren Augen schwang ein wenig zu viel Besorgnis in der Stimme des Mannes mit, der zärtlich lächelnd ein Haus niederbrennen konnte und mit glänzenden Augen dabei zusah, wie sich menschliche Haut in Kohle verwandelte.

    "Robert, Teuerster.", lächelte Eerie sanft und erwiderte das sanfte Streicheln.
    "Ich würde dich nicht belügen. Niemals, und warum auch? Ich vertraue in allererster Linie dir - hättest du mich tot sehen wollen, du hättest nur einmal vor Jahren wegsehen müssen."
    Sie senkte den Blick voll Dankbarkeit, eine Geste, die in ihrer Seltenheit fast einzigartig war, dann legte sie den Kopf auf Roberts Schulter und genoß den vertrauten Geruch und seine Nähe.

    "Wem ich sonst vertraue, willst du wissen?"
    Sie ahnte mehr das ernste Nicken des seltsamen, doch geliebten Gefährten, als dass sie es sah und fuhr dann leise fort.
    "Ich halte Matt für einen guten Mann. Wie Jemand mit Pflanzen und Gemüse in der Küche umgeht, ich kann da eine Menge heraus lesen.", flüsterte sie lächelnd und diesmal spürte sie sein Nicken, als er diese Information für sich aufnahm.
    "Aber viel mehr noch glaube ich, was Matt betrifft, an die Macht der Liebe."
    Robert zuckte zurück, als hätte er plötzlich medusenartig in den wirren, grauen Haaren der Französin eine Giftschlange entdeckt und in seinem Gesicht stand ein Funken Abscheu.
    Eerie brauchte einen Moment, bis sie verstand, was an ihren Worten zu deuteln war, dann lachte sie einmal laut auf, ein eher unangenehmer schriller Laut, doch von Fröhlichkeit und Amusement geprägt.
    "Was ich meine, ist, Matt, der dumme Junge hat sich in KILA verliebt, das merkt man doch. Ein Mann der so in Liebe ist, der würde seine Zeit nicht mit solchem Unsinn verschwenden und riskieren, alles zu verlieren."
    Sie nickte bestimmt.
    "Weiterhin habe ich bei Leona ein gutes Gefühl. Sie ist mehr bereit, für sich selbst die Bürde zu schultern als sie auszuüben. Das kann ich über Leigh nicht unbedingt sagen...", grollte sie düster und ihre Augenbrauen zogen sich sturmumwölkt zusammen. "Sie ist schon ein wirklich freches Ding das gut und gerne einmal den Lederriemen verdient hätte. Aber die Zeiten sind vorbei, wir sind ja nicht mehr im französischen Adel. Leider, wie ich zugeben muss."

    Sie strich ihrem Freund über die Schulter, als Dieser die Informationen für sich nachdenklich zu verarbeiten schien.

    Und dann kam auch schon Mister Boyle zurück und während die Jungspunde weiter durch die Gänge jagten und flitzten, saßen die drei Ältesten in gemütlicher Runde beisammen und ließen sich den ersten und einzigen Whisky seit unzähligen Jahren schmecken...!

    Geändert von Daen vom Clan (10.03.2017 um 21:25 Uhr)

  4. #4
    Fucking nice.
    Die Situation wandelte sich von gerade eben von verbranntem Kuchenboden zu feinster Sahnetorte mit Ankermotiv.

    DAMN YEAH.

    Matt patschte Linn auf die Schulter und grinste Sie an.

    "Yo girl, Jackpot würd ich mal sagen. Weisst du was ich hier gerade sehe? Meinen Weg nach fucking draußen und zwar ohne das aus mir fucking Gelee gemacht wird."

    Matt fing an sich auf die Unterlippe zu beißen und den Kopf rhytmisch im Takt eines Liedes zu bewegen. Sein Grinsen wurde breiter und breiter während seine Schulter dem Takt folgten.

    "Ich denke, ich übernehme mal die glorreiche Aufgabe unseren Kumpels und Kumpelinchen unseren Fund zu stecken. Keine Bange, was hat zwei Daumen und findet immer einen Weg nach draußen?"

    Ruckartig schwang der verurteilte Kriminelle die Arme nach oben und zeigte mit beiden Daumen auf sich selbst. Immer noch im Takt des Liedes wippend. Ein Lied welches gerade nur Matt hören konnte.

    "Der hier. Niiiiiice."

    Und dann dackelte Matt davon, immer noch wippend, nun auch noch schnippend.

    _____________

    Wieder am Pförtnerhaus angekommen rupfte Matt ein Klinkenkabel aus dem Kabelsalat heraus und verband seinen iPod mit der verflucht kompliziert aussehenden Soundanlage. Leise knisterten die Lautsprecher.
    Als nächstes griff er zum Mikrofon und klopfte ein paar Mal auf das Gitter welches über dem Aufnahmegerät saß.
    Die Lautsprecher rauschten und knisterten. Matt suchte verzweifelt auf der Konsole nach einem Schalter der ihn live stellen würde und fand auch nach einiger Minuten einen.

    "Yo. Test test..."

    Matt hoffte einfach, dass das gehen würde.

    "Yo, meine liebsten Lieblingsknastis. Ich hab mega die geilen Neuigkeiten für euch. Aber ich denke den Shit sollte ich euch persönlich mitteilen. So von du zu du, Auge in Auge, Pobacke an Pobacke. Ich schwöre bei meiner Ehre als mega der Barkeeper, Hobbykoch und Kellner, das wird euch mega aus den Socken hauen. Kommt einfach alle zum fetten Fahrstuhl direkt hinter der Industriestation. Damit euch das Laufen einfacher fällt, hier was auf eure Ohren..."

    Matt schaltete den iPod an und wählte einen ganz besonderen Song aus.

    "...oh... und... Babe KILA... auch wenns zu spät ist, der hier ist für dich. Ich hoffe der Imposter furzt seinen Sessel schön warm. Der Bunker gehört jetzt uns. Matt out! Ah und... ich traue übrigens Linn nicht. Wer mit dabei ist, nachher Patschehände hoch!"

    Matt drückte auf Play.



    Während er der markanten Stimme von Pete Burns lauschte, rupfte der Kellner den Klinkenstecker vom Mikrofon und riss mit einem letzten Gewaltakt einige Kabel aus dem Gewusel in der Kabine.
    Sie bräuchten garantiert etwas um diesen beschissenen Fahrstuhl zu überbrücken. Well... zum überbrücken braucht man Kabel. Matt hatte Kabel. Hoffte er.

    Geändert von Gendrek (12.03.2017 um 02:33 Uhr)

  5. #5
    Leroy musste nicht lange suchen, um in der Industriestation ein paar geeignete Klemmen zu finden, mit denen er sicher würde arbeiten können. In dem Sicherungskasten, den er vor ein paar Tagen lahm gelegt hatte, lagen genug kleine Elektroteile herum, mit denen er problemlos etwas anfangen konnte.

    Zitat Zitat
    1 Ressource Elektroteile bekommen.
    Auch Matts explosive Suche war erfolgreich. Das Mikro war nun zwar Schrott, aber dafür hatte er noch ein paar Kabel in der Hand, die er grinsend bei Leroy abgeben könnte.

    Zitat Zitat
    1 Ressource Elektroteile bekommen.
    Aber das Grinsen schwand ihm aus dem Gesicht, als er bei dem Rückweg enen Blick auf die Uhr erhaschte, die in dem kleinen Wärterhäuschen hing. Es war 14:10.

    ---------
    Zitat Zitat
    Genug Elektroteile gefunden
    Am Ende des Tages wird der Fahrstuhl freigegeben und eine Person kann das abgelaufene CalciEX-Forte aus dem zweiten Bunker holen. Diese Person darf im Geheimen den Harten Kerl verteilen, der einen Tag länger überlebt.
    Stimmt jetzt über den glücklichen Entscheider ab.
    ---------



    "WAS SOLL DIESE MUSIK?!"

    Die Musikübertragung von Matt wurde rüde von der bekannten Stimme unterbrochen. Er klang außer Atem. Aufgeregt.

    "WAS SOLL DAS? WIE MACHT IHR DAS?"

    Er bekam keine Antwort.

    Was ihr stattdessen hören konntet, war ein lauter Knall aus den Lautsprechern. Und dann noch einer. Und dann noch einer. Die Stimme schrie in Panik auf, die Übertragung brach kurz ab, dann war sie wieder da, aber hörbar leiser, als wäre wieder einmal eine Hand auf dem Mikro.

    "Jim... Ey, Jim, die kommen hier doch nicht rein, oder?! Die können hier nicht... Die können..."

    Ihr hört aufgeregtes Herumlaufen und schnelle Schritte. Es klingt, als würde eine Tür verbarrikadiert. Metallisches Klackern, leise Flüche, ängstliches Wimmern. Vielelicht waren das Stühle, die vor der Tür aufgeschichtet wurden? Tische, die hastig im Büro umhergeschoben wurden. Schreie.

    Und danach brach die Hölle los. Ein weiterer Aufschrei von KILA 3 wurde gefolgt von einer Explosion ganz in der Nähe. Und wieder Schritte. KILA 3s Stimme schallte erneut durch den Bunker, aber es klang, als würde er mitsamt seinem Headset unter dem Schreibtisch sitzen.

    "Diese Scheiss-Latinos sind hier! Die schlachten uns alle ab! Diese Affen schlachten uns alle ab!"

    Die Antwort darauf, erschreckend nah, war ärgerliches Spanisch und ein paar Flüche mit eindeutig mexikanischer Herkunft. Und dann, es klang, als würde die Person mit dem Headset unter dem Tisch heraufgezerrt werden, ihr Kopf klatschte unangenehm laut auf dem Tisch auf, mit einem letzten entsetzten Quieken. Es raschelte kurz.

    "Das ist mein Mikro, du Arschloch."

    Kiara lächelte ins Mikro. Um sie herum tobte noch der Kampf, ihr könnt hören, wie die Tür wieder verrammelt wird. In dem Büro, von dem aus KILA sendete, mussten locker 20 Mexikaner sein - zumindest klang es im Hintergrund so.

    "Ich bin zurück, Bitches. Viva La Revolucion."

    Geändert von Caro (12.03.2017 um 03:03 Uhr)

  6. #6
    "Was zur Hölle, Matt!"

    Der Gedanke war gar nicht leise auszuformulieren, so entsetzt war Linn über Matts letzte Aussage. In die Hütte reingestürmt, schauten sich beide argwöhnisch an.

    "Was soll das, Matt?? Ich quetsch mich mit dir gemeinsam durch diesen räudigen Gang und mach mit dir die Entdeckung des Jahrhunderts, nur, damit ich hinterher erfahren kann, dass du mich am gleichen Tag ans Messer liefern willst?!"

    Die Fäuste ballten sich.

    "Sag mir wenigstens, warum! Ich hatte nie gedacht, dass ich Sachen machen würde, die Leute dazu bringen würden, mir zu misstrauen! Verdammte Scheiße, ich mach euer Essen! Glaubst du nicht, dass ich euch so viel schneller früher hätte abmurksen können??"

    Der Atem stockte. Die Faust lockerte sich und ein kalter Schauer drang von Kopf bis Fuß hinunter. Linn schaute ihm anflehend ins Gesicht.

    "Mach das nicht Matt. Ich bin kein falscher Fuffziger. Und ich will dich nicht zurück anschwärzen müssen, weil ich dir vertraue. Aber sag mir wenigstens, warum."

  7. #7
    Matt schaute Linn zweifelnd an. Klar, sie war aufgeregt. Die Situation war ja auch nicht die geilste. Matt fände es auch nicht so nice angeschwärzt zu werden. Aber er hatte seine Gründe.

    "Yo, ganz einfach. Wir sind noch 9 Leute hier unten. Wir wissen bereits, dass die Mörder nicht im Alleingang unterwegs waren. Ein paar haben wir in der Vergangenheit ja schon erwischt. Ich hab die ganze Sache mal so Pi mal Daumen geschätzt, ne? Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich hier noch maximal drei Mörder unter uns befinden. Aktuell gibts nur noch 4 Leute denen ich nich so richtig übern Weg traue. Yo... ist halt ne ganz klare Kiste für mich. Mach nen Gegenvorschlag der sinnvoll klingt. Dann überlege ich mir die Sache nochmal. Aber das solltest du schnell machen, Tick Tock und so. Die Uhr ist nicht auf der Seite der Good Guys hier."

    Matt schaute kurz zu Boden ehe er wieder Linn ins Gesicht blickte.

    "Außer du hast nen guten Grund warum du nicht draufgehen solltest. Also... falls dich irgendwas besonders macht wäre es jetzt die perfekte Gelegenheit damit rauszukommen."

  8. #8
    "...oh... und... Babe KILA... auch wenns zu spät ist, der hier ist für dich. Ich hoffe der Imposter furzt seinen Sessel schön warm. Der Bunker gehört jetzt uns. Matt out! Ah und... ich traue übrigens Linn nicht. Wer mit dabei ist, nachher Patschehände hoch!"

    Sah so aus, als hätten sie ihre erste Stimme für heute Abend. Und auch wenn Leroy, der im Moment in der Essenshalle saß und den beiden Mädchen beim dekorieren zusah, mit der Musikwahl einverstanden war, machte ihn diese Nominierung nachdenklich. Hatte Linn irgendetwas getan, womit er dieses Misstrauen verdient hatte? Leroy fiel dazu nichts ein. Allerdings auch nichts, was für ihn gesprochen hätte. Soweit es Leroy betraf, war Linn ein unbeschriebenes Blatt.
    Von Matt hatte er hingegen bereits einen gewissen Eindruck bekommen. Immerhin hatte er ihnen schon bei den Experimenten vor zwei Tagen geholfen, und heute wieder zusammen mit ihm die Gänge erkundet. Das deutete doch darauf hin, dass er auf der Seite der Gemeinschaft stand... Andererseits hätte er auch als Mörder natürlich einen Grund gehabt, sich in den Vordergrund zu spielen, um Spuren, die auf ihn oder seine Mittäter hindeuteten, zu verwischen. Und schließlich hatte er das Gegenmittel, an das sie am ersten Tag gelangt waren, Doktor Wahnsinn gegeben, der, wenn auch unschuldig, sicherlich von niemandem vermisst worden wäre - nur um ihn daraufhin am nächsten Tag selbst zu beschuldigen. Natürlich wirkte Matts Art nicht wie die eines Mörders, aber wenn sie danach hätten gehen können, wären sie ihre Täter längst los geworden. Und dann erinnerte er sich auch noch an vorhin, als Matt kurzzeitig ausgerastet war. Hatte die Maske des ständig gut gelaunten Kerls da erste Risse bekommen?

    Leroy konnte sich nicht helfen, aber durch seine scheinbar aus dem Nichts kommende Anklage war ihm Matt plötzlich verdächtig geworden.

    Er wollte sich gerade an KILA wenden, als dieser von sich aus zu sprechen begann.

    "WAS SOLL DIESE MUSIK?!"

    [...]

    "Ich bin zurück, Bitches. Viva La Revolucion."

    Gestern noch hätte Leroy jeden für Verrückt erklärt gehabt, der ihm gesagt hätte, dass er sich mal freuen würde, KILA 2.0 wiederzuhören, aber verglichen mit Version 3 war sie immer noch die bessere Wahl, egal wie nervig sie auch sein konnte.

    "Willkommen zurück im Knast."

  9. #9


    Der Tag war an ihm vorbeigezogen und ehe Robert sich versah war es auch schon wieder spät geworden. Die Abstimmung hatte erneut begonnen und heute würde es besonders wichtig sein, das Leben der richtigen Person zu beenden. Auf dem Weg in die Mensa dachte er über die sich ihm bietenden Möglichkeiten nach. Es gab noch einige Personen die er nicht zuzuordnen wusste. Viele glänzten am heutigen Tag durch ihre Abwesenheit. Es wurde mit jedem verstreichenden Tag schwieriger eine Entscheidung zu treffen.

    Auch Eerie, die erneut Roberts Arm ergriffen hatte war sehr schweigsam geworden.Eine angespannte Stille.
    Als die beiden zusammen den Aufenthaltsbereich betraten waren schon einige andere Personen anwesend. Leona und Leigh schienen die Wände für den Präsidententag zu schmücken. Die anderen saßen verstreut im Raum.

    Robert tätschelte Eeries Hand und sah sie an. Er hatte seine Entscheidung getroffen, auch wenn es ihm wahrscheinlich das Leben kosten würde. Er beugte sich zu der Frau herunter die ihn die letzten Jahre treu begleitet hatte.

    "Von allen Menschen denen ich in meinem Leben jemals begegnen durfte, bist du, Eerie Laureanne, die einzige Person die mich verstanden hat. Es tut mir leid, dass ich dich nicht sofort eingeweiht habe. Ich hoffe du verzeihst mir." Robert ließ ihre Hand los und ging mit großen Schritten auf die freie Fläche in der Mitte der Mensa zu. Eerie blieb etwas abseits stehen.

    Roberts Hände fielen zweimal mit einem lauten klatschen ineinander. Er hoffte die Aufmerksamkeit aller Anwesenden ergattert zu haben. Ein tiefer Atemzug. Langsam Ausatmen. Robert schenkte Eerie ein Lächeln.

    "Die ersten Stimmen für die heutige Wahl wurden bereits abgegeben. Es ist mir einerlei wie Sie," Robert sah alle Anwesenden an,"zu Matt, ich meine Mr. Foster, oder zu Linn Zacharias stehen. In wenigen Sekunden sollte jedoch jedem Einzelnen und jeder Einzelnen bewusst sein, dass eine Anklage gegen Mr. Foster reine Verschwendung ist. Sie sollten ihre Stimmen lieber für die Mörder unter uns aufsparen."
    Er lachte einmal kurz auf.
    "Und damit meine ich nicht Mrs. Laureanne oder mich."
    Der ältere Mann hielt kurz inne um seinen Zuhörern Zeit zum nachdenken zu geben.

    "Mr. Hoffmann. Ich halte Sie für einen sehr klugen Mann, doch ihre Menschenkenntnis ist, sagen wir, etwas eingerostet." Robert bewegte sich mit ruhigen Schritten durch die Mensa auf Leroy zu. "Ich möchte Sie nun nicht länger auf die Folter spannen, aber so etwas hat einen großen Auftritt einfach verdient. Wissen Sie was das hier ist Mr. Hoffmann?"

    Robert hielt etwas kleines, gläsernes zwischen seinen Fingern und sah in Leroys verwirrtes Gesicht.
    "Nun wie ich sehe wissen Sie es nicht. Dies ist eine Mixtur. Ein Prototyp, keine Frage, aber sie hat heilende Kräfte. Wie Mr. Foster am eigenen Leib erfahren hat."
    Das Lächeln auf Roberts Gesicht war verstorben.
    "Also sagen Sie mir, Mr. Hoffmann, warum sollten die Mörder eine der ihren umbringen? Das wäre nun wirklich debil. Daher bin ich ganz der Meinung von Matt und nominiere Linn Zacharias."

    Geändert von Kaia (12.03.2017 um 17:51 Uhr)

  10. #10
    "Nun wie ich sehe wissen Sie es nicht. Dies ist eine Mixtur. Ein Prototyp, keine Frage, aber sie hat heilende Kräfte. Wie Mr. Foster am eigenen Leib erfahren hat."
    Herr Foster? Ach so, das musste Matts Nachname sein...
    "Also sagen Sie mir, Mr. Hoffmann, warum sollten die Mörder eine der ihren umbringen? Das wäre nun wirklich debil. Daher bin ich ganz der Meinung von Matt und nominiere Linn Zacharias."

    Interessiert betrachtete Leroy das... Ding... das Herr Silver da in den Händen hielt.

    "Das kann alles oder nichts sein. Entschuldigung, aber nur auf ihre Behauptung hin, dass Herr..." Er musste kurz innehalten, bis ihm der Name wieder eingefallen war. "... Foster diesem Gegenstand sein Leben verdankt, werde ich meine Meinung nicht ändern. Und selbst wenn das, was sie sagen, wahr sein sollte, erklärt das nicht, woher er plötzlich wissen sollte, dass es sich bei Herrn Zacharias um einen Mörder handelt.
    Sollte Herr Zacharias tatsächlich hingerichtet werden, was nun mit ihrer Stimme wahrscheinlicher geworden ist, und sich als einer der Mörder herausstellen, so werde ich mich morgen persönlich bei..."
    Ach, egal! Ob Matt seinen eigenen Nachnamen überhaupt benutzte? "... Matt entschuldigen, aber für heute bleibt meine Stimme bestehen."

    Geändert von Liferipper (12.03.2017 um 18:21 Uhr)

  11. #11
    Matt schaute Linn noch ein paar Minuten ins Gesicht und wartet auf eine Reaktion. Die jedoch irgendwie ausblieb.
    Ärgerlich. Aber gut, wer nicht will, der hat schon.
    Es war eh egal. Morgen wüssten Sie über alles Bescheid.

    Matt wandte sich von Linn ab und ging seiner Wege. Er würde zum Fahrstuhl gehen, er würde hoffentlich das Mittel kriegen und dann würde er jemandes Arsch retten. So wie er es jede Nacht versuchte.

    Matt fasste nochmal seine Gedanken zusammen und strich auf seiner imaginären Liste alle Personen einzeln ab.

    Eerie, war definitiv gut, er vertraute Ihrem Urteil.
    Leona war ebenfalls eine gute Seele unter ihnen, dass hatte er einfach im Gefühl.
    Robert konnte angsteinflössend sein und definitiv jemanden töten... aber auch retten. Da war sich Matt sicher.
    Leroy... Leroy gehörte auch zu den guten. Zusammen mit ihm.

    Linn, Boyle, Theo und Leigh... bei denen war er sich einfach nicht sicher.
    Er vermutete, dass drei von den vieren zu den Mördern gehörten. Er hatte einfach nur keine Ahnung wer. Er stocherte ebenfalls im Blinden. So wie schon die Tage zuvor.
    Linn anzuklagen erfüllte nur einen Sinn. Morgen über alles Bescheid zu wissen. Denn wenn Sie nicht log und wirklich zu den Guten gehörte... dann hatten Sie morgen 3 Mörder vor sich. Und für die gab es kein Entkommen.

  12. #12
    Eerie war überrascht.
    Weniger wegen der seltsamen Lautsprecherdurchsagen von KILA, denn mit der Revolution hatte sie nichts zu tun, sondern wegen der überraschenden Nominierung von Lynn.
    Mit ihr hatte sie bisher kaum zu tun gehabt, kannte sie eigentlich nicht und sie war auch keinesfalls ihre Hauptverdächtige - das war eine andere, ungezogene Göre.

    Aber sie hatte hier unten lange genug überlegt, um zu wissen, dass es sich auszahlen könnte, das Fähnchen nach dem Wind zu hängen - immerhin hatte sie noch eine Mission. Und DIE war eindeutig wichtiger.

    Also teilte sie ...äh... KILA... ihre Stimme mit. Zumindest sprach sie in Richtung der Lautsprecher und hoffte, dass dies überhaupt noch von Belang war und dass sie mit Lynn richtig liegen würden.

  13. #13
    Der heutige Tag war ausnahmsweise beinahe gemütlich verlaufen. Leigh mochte ihre übliche Gartenarbeit, aber Leona hatte recht - das Dekorieren war eine nette Abwechslung zu dem üblichen Trott. Das erklärte zwar nicht vollkommen, warum die andere Frau dieser Arbeit so offenkundig gerne machte, aber das spielte auch keine Rolle. Wenn Leigh hin und wieder von ihrem "Werk" heraufschaute und sie anblickte, sah Leona noch weicher aus als sonst. Fast schon zärtlich wirkte sie, wenn sie mit ihren Fingern das violette Band glattstrich. Sie selbst klatschte einfach lieblos Farbe auf Papier und hoffte, dass es am Schluss irgendwie einem Burrito ähneln würde, dem sie dem aufgedruckten vors Gesicht kleben konnte...
    Die Idylle, wenn man denn von so einer sprechen konnte, wurde schließlich von gleich mehreren Ereignissen gestört: Die Rückkehr der alten neuen KILA - welche Leigh wider Erwarten tatsächlich über 3.0 bevorzugte - und dem Beginn der Anklagen. Gerade über die konnte Leigh nur den Kopf schütteln. "Linn, eine Mörderin?", murmelte sie und fragte sich, wie es dazu gekommen war, dass irgendjemand ausgerechnet sie verdächtigte. Das Mädchen war nie auffällig gewesen, wirkte nicht wie jemand, der jemals jemandem Unrecht getan hatte. Gut, irgendwas musste Linn getan haben, sonst wäre sie nicht hier... aber eine Mörderin? Nein, das konnte Leigh sich wirklich nicht vorstellen. Matt kam ihr da wesentlich verdächtiger vor... immerhin war er immer sehr schnell damit gewesen, Anklagen zu erheben - und bisher waren sie immer falsch gewesen. Und auch mit seiner Vergabe des Gegengiftes hatte er falsch gelegen. Was aber auch Pech sein konnte...
    Leigh seufzte. Nein, sie verdächtigte ihn nicht genug. "Boyle", brummte sie schließlich resigniert. "Boyle wäre doch die viel offensichtlichere Wahl..."

  14. #14
    Sie waren sich alle nicht hunderprozentig sicher, ob KILA ihre Abstimmungen überhaupt registrierte, aber nach einer ganzen Weile, und ein bisschen zu spät, rauschten die Lautsprecher erneut. Es klang immernoch, als würde KILA live aus einem Kriegsgebiet berichten.

    "So, Gomez hier meint, ihr seid zu einer Entscheidung gekommen? Endlich? Amira will mich nicht runterlassen, solange da noch immer einen oder mehrere Mörder unter euch habt und wir immer noch nicht wissen, wer es ist. Ich sehe hier drei Stimmen für Linn? Dann...dann hoffen wir, dass das hier das letzte Mal ist, dass ich das machen muss..."

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