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Thema: [Verbrecher von Düsterburg] Tag 3

Baum-Darstellung

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  1. #15


    Leroy und Matt wanderten langsam die breiten Gänge entlang. Es war schrecklich still. Aber nicht die Art von Stille, an die sich mittlerweile gewöhnt hatten. Jeder Schritt, den sie auf dem kalten Steinboden taten, hallte tausendfach an den Metallwänden wider, und doch war es ... still. Die Gänge waren sehr breit, bestimmt vier oder fünf Meter, und beide fragten sich stumm, warum hier so verflucht viel Platz war..

    Was Leroy schon vorher aufgefallen war - die Schienen, von denen er eigentlich dachte, dass sie nach draußen führen, machten direkt nach der Tür eine scharfe Biegung und führten direkt in den Fahrstuhl. Was auch immer seine Kollegen aus der Industriestation hergestellt hatten, es gign nicht nach draußen, sondern weiter nach UNTEN.

    Der Boden hier in den Gängen war völlig glatt und eben. War ja auch klar, schließlich gab es hier keinen Fußverkehr, der den Boden hätte abnutzen können. Im Vergleich zu dem geraden Boden hier hinten waren die Steinböden im öffentlichen Teil übersäht mit in den Jahrzehnten hineingelaufenen Spuren.

    "Hallo? Echo?"
    "Sei lieber still, Wir wissen nicht, ob der halbgare KILA-Ersatz uns hören kann."

    Konnte er anscheinend nicht. Denn niemand antwortete ihnen.

    Die Gang ging vor ihnen eine Biegung ein.

    "Kein Wunder, dass niemand je weggerannt ist, diese Gänge fühlen sich unendlich an."

    Leroy lachte kurz bitter auf.

    "Ja, und siehst du diese Düsen an der Wand? Jeder, der es versucht hätte, wäre nicht weiter als hier hin gekommen."

    Die Wände waren von oben bis unten mit kleinen Düsen gesäumt, wie es sie auch in jeder einzelnen Koje und verteilt durch den Bunker gab. Aber so konzentriert wie hier hatten weder Matt noch Leroy sie nie gesehen. Die Konzentration an Mittel musste so schwer sein, dass man sofort ausgeknockt wurde, wenn man hier entlang kam. Aber KILA schien alle Sensoren in diesem Bereich lahm gelegt zu haben. Aber.,.

    "Hey, Leroy, siehst du das?"

    An der linken Wand war ein Panel etwas dunkeler als die Wand drum herum. Es sah aus wie ein typischer Eingang in einen Versorgungstunnel - so einer, wie er auch zu Behälter IIV führte. Als Matt die Wandverkleidung vorsichtig zur Seite schob, konnte er dahinter nur Dunkelheit erkennen. KILA hatte wohl auch großzügigerweise die Notbeleuchtung in diesem Abschnitt deaktiviert.

    "Lass uns erstmal weitergehen."

    Sie gingen zur nächsten Biegung. Alles hier fühlte sich so unendlich weit an. Aber kaum, dass sie die Kurve durchquert hatten, waren die endlosen Gänge endlich vorbei. Der Weg verengte sich, und Matt, der schließlich noch nicht allzu lange hier war, erkannte den Bereich wieder.

    "Ey, das ist die Aservatenkammer! Da musste ich all meinen Scheiss abgeben - Klamotten, Koffer, Handy, all den Scheiss."

    "Mh, ich auch... aber von hier außen sieht sie so klein aus?"
    "Ja, habe ich mich auch gefragt... Ich meine, hey, da müssten ja die Sachen von uns allen drin sein, aber das war nur so ein kleines Kabuff mit ein paar Regalen. Wie solln das funktionieren?"

    Matt drückte die Klinke nach unten - und tatsächlich, die Kammer war unverschlossen. Aber bevor er einen Blick hineinwerfen konnte, wurde er von Leroy auch schon weitergezogen.

    "Wir haben genug Zeit, wir sollten erst einmal den Haupteingang suchen."

    Diesen zu finden war nicht schwer. Von der Tür aus mussten sie sich einfach nur umdrehen und schon blickten sie auf die imposanten Metallschiebetüren, die diesen Bereich versiegelten. Es ging vorbei an einem kleinen Wärterhäuschen, vorbei an einer kleinen Kreuzung, an die vier Räume angeschlossen waren, bis hin zu dem Metalltor. Leroy wusste, dass es dahinter noch weiterging. Er war sich sogar ganz sicher, dass man aus dem Aufzug heraustrat, dann warten mussten, bei sich diese riesigen Stahltüren geöffnet hatten, und dann erst weitergeführt wurde. aber so wie es schien, gab es keinen Weg, von innen die Türen zu öffnen. Natürlich. Das wäre ja auch zu einfach gewesen. Aber dafür kannten sie jetzt den gesamten Bereich hier hinten und konnten sich genauer umsehen. Wer weiß, was sich hier alles finden ließ?

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    Das pure Vergnügen
    Bereich B1 - B4
    Vier kleine Räume, die an den Hauptgang angeschlossen waren und deren Türen offen standen. Jeder Raum kann einzeln untersucht werden.
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    Der einsamste Job der Welt
    Bereich F
    Das kleine Wärterhäuschen war früher mit einer Person besetzt gewesen - dem "einzigen Mitarbeiter" der Düsterburg, wie die Werbebroschüre stolz verkündet hatte. Was war eigentlich mit dem passiert?
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    Eine Sammlung für die Jahrhunderte
    Aservatenkammer C
    Die Kammer, in der ihr alle eure Habseligkeiten abgeben musstet. Viel zu klein für alle Insassen - hier musste es irgendwelche Antworten geben!
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    Der Duft der Freiheit?
    Versorgungsgang D
    Personenanzahl: 2
    Der Weg durch den neu gefundenen Versorgungsgang ist dunkel. Ihr solltet euch hier nur zu zweit hineinwagen!
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    Gerade, als Erie zur Tat schreiten wollte, um die Erde zu reinigen und aufzufrischen - ein Prozess, bei dem Wasser von größter Wichtigkeit war - rauschte es in den Lautsprechern. Er und Boyle schauten sich an, und dann nach oben. Aber ein paar Sekunden lang rauschte es nur, bevor sie eine ganz leise Stimme hören konnten.

    "Haha, ja, der Job ist voll geil. Nur hier sitzen und den Idioten da unten beim Verrecken zuschauen. ... Haha, ja, die haben alle keinen Plan. Ein bisschen wie Sims 25, voll geil... Ja, Daddy hat mir den Job versorgt, nachdem die alte Tussi rausgeflogen ist. Einen besseren Entry-Level-Job, um in der NATION-Verwaltung durchzustarten gibt's eigentlich gar nicht. Aber irgendwie hatte die wohl 'n schlechtes Gewissen und hat die ganzen Kameras beschädigt oder so'n Scheiss. Ich sitz also nur hier und kann eh nichts sehen. Und von dem, was ich hören kann, machen die gerade eh nichts. Kein Plan warum die Tussi so gesnapt ist. Sind da unten ja eh nicht mehr viele, wegen..... "

    Ein bisschen weiteres Rauschen machte es unmöglich, mehr von dem Gespräch zu hören, was der neue KILA anscheinend am Telefon führte. Es gab ein leises Klackern, dass verdächtig nach einer Bierflasche klang, die auf einem Schreibtisch landete.

    "Hast du das gehört mit dem Aufstand im Süden? Hammer, wie die Nation da durchgreift. Richtig so! Diese scheiss Vergewaltiger aus Neu-Mexico sollten alle wie Vieh hingerichtet werden. Aber hey, gut genug, um meine Scheisse aufzuwischen sind sie ja noch. Haha, ja, morgen zum Präsidententag gönne ich mir glaube ich so eine dunkle ••••••••."
    "Unser neuer Aufpasser ist ja ein richtiges Herzchen."

    Boyle nickte nur, während Erie sich schon an die Arbeit gemacht hatte. Mit erstaunlich geschickten Händen und einem wutroten Kopf - ob von der Arbeit oder dem Ärger, den sie empfand vermochte Boyle nicht zu sagen - siebte sie die Erde durch, fischte Scherben vom Porzellan aus dem Boden und duschte schließlich die Blätter ab.

    "Ne, du ich muss aufhören. Hab zu arbeiten."

    Es klackerte noch ein paar Mal, und dann hörten sie ein leises "Oh Shit." und die Verbindung brach ab.

    "Naja, wenigstens wissen wir jetzt, dass KILA-3 nicht allzu gut aufpasst und auch gar nichts sehen kann."
    "Mh."

    Erie schnaubte nur, als sie die mitgebrachte Muttererde aus der Hydroponik und die alte Erde vorsichtig vermischte und sanft um jede kleine Wurzel des Bäumchens legte. Es war noch ein wenig Arbeit nötig, aber sicher war die bisherige Arbeit schon ausreichend, um zu sagen, dass Clementine nun eine Chance hatte.

    Zitat Zitat
    Ab morgen stehen der Küche Zitronen zur Verfügung.

    Geändert von Caro (07.03.2017 um 22:04 Uhr)

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