Nachdem die letzte Nacht so unbefriedigend geendet hatte, hattet ihr es gerade noch so in eure Kojen geschafft, bevor euch vor lauter, schwerer Müdigkeit die Augen zufielen. Hattet ihr die richtige Wahl getroffen? Offensichtlich nicht. Aber wie würde die Nacht laufen? Würdet Ihr Hilfe bekommen? Würdet ihr je wieder das Licht des Tages sehen?
Es war Schlag 8:00 (zumindest laut der Bunkeruhr), als die Lautsprecher ansprangen. Aber nicht die übliche, fröhliche (oder nicht so fröhliche Stimme) von KILA sprudelte aus den Lautsprechern, sondern eine tiefe, männliche Stimme.
"13. Juni 2057. Guten Morgen Insassen. Die Nachrichten. THE NATION ist weiter auf dem Vormarsch gen Süden. Die militärischen Befriedungen in Brasilien verlaufen zufriedenstellend. Die Nationalaktie steigt um 2,4 Prozent und bietet den glücklichen Bürgern weiter eine gute Anlage. Nichtsdestotrotz haben feindliche Subjekte in Arizona kleinere Aufstände angezettelt, die der örtlichen Wirtschaft schaden sollten. Wer gegen THE NATION ist, schadet dem Land. Keep the Nation Great!"
"Wo zum FICK ist KILA?"
Matt war noch nicht einmal richtig wach, als er die Worte aussprach. Was er da hörte klang nicht wie eine computergenerierte Stimme. Der Mann hinter dem Mikrophon klang eher so, als würde er wortwörtlich von einem Blatt ablesen - und das auch nur unter großen Mühen. Spätestens ab der vierten Klasse sollte das flüssiger klappen.
"Ich bin KILA. Die eingesetzte Kontrollinstanz lokaler Authorität."
"Ne, du bist definitiv nich unsere KILA."
"Mr. Foster, Insassennummer 005298, Ich bin KILA-HD-3. Sie sprechen von KILA-HD-2, Ihrer bisherigen Supervisorin. Als verräterisches Subjekt wurde Sie gefangen genommen. Die Vollstreckung ihres Todesurteils ist auf 14:00 Ihrer Zeit angesetzt."
"...WAS?"
"Jedenfalls. um Ihre Bemühungen zum Ende dieser tragischen Todesfälle weiter zu tragen, erfolgt heute Abend eine Abstimmung unter der Aufsicht von Mr. Boyle, Gefangenennummer 003826. Ich werde... ich werde..."
Die Stimme stockte. Ein unangenehmes Rauschen erfüllte die Räume, und spätestens jetzt war selbst der letzte Insasse wach. Es klang, als würde ein große, haarige Hand über ein Mikrophon streichen und es zuhalten. Oder es zumindest versuchen.
"Ey... Ey Jim. Ist es normal, dass ich diese kleinen Punkte auf der Karte nicht sehen kann? Neee, nicht das, auf der Gefangenenkarte. Von dem Bunker. Da ist alles zappenduster. Eh... aha... okay... Was, nein, die können mich nicht hören, diese Idioten."
Es raschelte erneut ganz schrecklich.
"Bis dahin sind Sie von Ihren Diensten freigestellt. Bitte entfernen Sie etwaige Leichen und denken Sie daran, alles für die morgendlichen Feiern des Präsidententages vorzubereiten. Die Banner befinden sich im hinteren Bereich der Mensa."
"..."
"Öhm... Over."
Und ebenso schnell, wie die Stimme gekommen war, war sie auch wieder gegangen.
Die ersten Blicke wurden quer durch die Schlaftürme ausgetauscht. Was um alles in der Welt war das? Und... wer war gestorben?
Innerhalb kürzester Zeit flossen die übrigen Insassen in die Mensa. Und tatsächlich. Sie alle waren gekommen. Sie alle waren noch am Leben.
"Zeit, die Tür in der Industriestation zu öffnen, oder?"
Boyle warf Leroy einen scharfen Blick zu, aber es kam... nichts. Entweder, KILA hatte die Mikrophone deaktiviert oder ihr neuer Aufpasser hörte nicht zu. Wie auch immer - mit dem Türcode bewaffnet ging Leroy in die Industriestation, tippte die Zahlen auf dem Panel ein und hielt seine Hand vor den Chip. Es wird Zeit, auf Erkundungstour zu gehen,,,,
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