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Thema: [Verbrecher von Düsterburg] Tag 2

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  1. #1

    [Verbrecher von Düsterburg] Tag 2

    Die Lichter gehen langsam an, als das Schlafgas nachlässt. Es ist Morgen geworden in der Düsterburg, und nach dem Erfolg der letzten Nacht, an dem niemand gestorben war, war es ein fast schon unangenehm gruseliges Ritual, auf KILA zu warten.

    Aber irgendwann war es so weit. Die Lautsprecher knackten überall im Bunker und KILAs Stimme erfüllte die Räume.

    "Ähm... Guten Morgen. Wollt ihr erst die gute, oder erst die schlechte Nachricht?"

    Uneinstimmiges Gemurmel aus den diversen Kojen. KILA wartete kurz, bevor sie schließlich antwortete.

    "Okay, schlechte Nachricht. Das Gegengift hat leider nichts gebracht. Wem auch immer Matt es gegeben hat - die Mörder haben jemand anderen gewählt. Alek ist leider von uns gegangen. Und... naja, er war logischerweise demnach kein Mörder, aer ich kann sehen, dass er sehr, sehr oft mit einer anderen Person zusammen war - fast schon so, als wären sie ein geheimes Liebespaar oder Geschäftspartner oder was auch immer."


    Es wurde still.

    "Aber, hey, ich habe auch gute Nachrichten. Wirklich! Ihr wisst ja, dass ich nur deswegen nicht an eure Bewegungsprofile herankomme, bis ihr tot seid, weil Trump Industries euren Datenschutz sehr ernst nimmt."
    "Ich fühle mich dadurch wirklich extrem sicher, yo."
    "Ich weiß, es ist der größte ..."

    Es klang, als würde Kila sich kurz umdrehen.

    "...Scheiss."

    Denn genau das war es.

    "Aber, ich denke, einer der Computer aus der Industriestation hat sich einen Virus eingefangen, und das ist perfekt! Wenn ihr das Passwort knackt, kann ich einer Person von Euch Zugriff auf die Bewegungsdaten geben, und damit kann dann endlich jemand nachprüfen, wer nachts hier durch die Gänge schleicht!"

    Die Industriestation also.

    Alle, die hier arbeiteten, waren besonders verschlossen. Genau genommen kam man nicht einmal in diese riesige Halle, wenn man nicht dazu gehörte. Niemand wusste so genau, was die Industriestation eigentlich HERSTELLTE, denn es gab sicherlich nicht mehr Waren in der Düsterburg, und überhaupt - wo sollten die Rohstoffe dafür herkommen? Die ehemalige Industrieleiterin, Margaret Smithee, war eine fürchterliche Menschenschinderin, die sich auch nicht zu schade war, ihre Untergebenen zu schlagen und zu misshandeln. Es überraschte daher niemanden, dass sie ziemlich früh gestorben war. Danach gingen nur noch die wenigsten Bediensteten jeden Tag ihrer Aufgabe nach - aber nach wie vor schweigen sie darüber, was sie da eigentlich 10 Stunden lang machten und was sie dafür bekamen...

    -------




    Zitat Zitat
    Überliste Trump Industries! - Hauptquest
    Ort: Industriestation - Computerbereich B
    Knacke das Passwort des befallenen Computers! Dazu müsst ihr zunächst einmal in die Industriestation gehen und den Computer B-7 einschalten.

    Questbelohnung: Seherfertigkeit.
    Wer das Passwort knackt, bekommt die Wahl darüber, wer Zugriff auf die Bewegungsprofile der Insassen bekommt. Die auserwählte Person darf jede Nacht eine Person überprüfen und feststellen, welche Rolle sie hat. Die Frage ist nur - was passiert, wenn ein Mörder Zugriff auf die Daten bekommt?

    Antwort: Gar nichts. Sollte ein Mörder ausgewählt werden, zum Seher zu werden, verfällt die Sonderfertigkeit.
    Der Ablauf ist also so: Person X knackt das Passwort -> Abstimmung per Doodle, wer die Seherfertigkeit verteilen darf -> Seherfertigkeit wird im Geheimen verteilt -> Ein neuer Seher ist geboren, oder die Seherfertigkeit verfällt.
    Zitat Zitat
    Leichenentfernung leicht gemacht
    Ort: Medizinstation F
    Hat eigentlich irgendjemand Thatchers Leiche verbrannt und bestattet?
    Questbelohnung: Vereinfachung der Stationsaufgabe
    Zitat Zitat
    Hallo? Ist da wer?
    Ort: /
    Das Nokiahandy aus dem Rohrsystem hat immernoch 3 % Akku...
    Questbelohnung: ???
    Zitat Zitat
    Das Bruttoinsassenprodukt
    Ort: Industriesttion
    Die Industriestation ist groß und die meisten von Euch waren noch nie in ihren heiligen Hallen. Die interessanten Punkte sind auf der Karte markiert...
    Questbelohnung: ???

  2. #2
    Alek war also gestorben. Shit. Er war zwar auch irgendwie recht abwesend, aber es hinterließ einen echt bitteren Geschmack. Zwei weitere vergleichsweise unschuldige down.

    Yo, also mit Viren und Computer hacken und so... ne, das war nicht sein Jam. Matt durfte ja nichtmals an der Kasse arbeiten.
    Das durfte irgendeiner der Eggheads hier machen.
    Also... wenn Sie überhaupt noch einen davon hatten. Denn der einzige offensichtliche Schlaukopf war der Doc. Von dem Matt sich nichtmals sicher war ob er wirklich ein Doktor war.

    Mit einem recht genauen Ziel im Sinn sprang er also aus seiner Koje und verließ den Schlafraum. Sein Ziel. die Mensa.
    Hier würden sich recht schnell die Leute einfinden um zu Frühstücken oder whatever.

    Auch Dr. Tod war bereits anwesend.

    "Yo Mad Doc. Sag mal..."

    Matt tippte nervös auf einem der Tische herum.

    "...du bist ja nicht der beliebteste hier. Weil, seien wir mal ehrlich, du bist schon ne ziemliche Knalltüte. Erklär mir mal eine Sache... warum bist du eigentlich nicht derjenige, den es gestern Nacht erwischt hat? Ich mein, du bist mega das Prime Target und so. Nur halt nicht, wenn du die Leute eigentlich abnischelst. Schade, dass ich dir gestern den Stoff gegeben habe. Aber ich hatte so ne Theorie... und irgendwie bestätigt die sich gerade für mich."

    Matt war gespannt was er und die anderen dazu zu sagen hatten.

    Geändert von Gendrek (02.03.2017 um 14:43 Uhr)

  3. #3
    Der Tag ging ja gut los. Letzte Nacht war also wieder einer von ihnen gestorben (nicht, dass davon irgendjemand überrascht gewesen wäre, nachdem sie gestern (wieder einmal) einen mehr oder weniger Unschuldigen umgebracht hatten). Außerdem war Leroy über Nacht klargeworden, dass er gestern eigentlich keine große Hilfe gewesen war, sondern vermutlich eher Matt, der die ganze Arbeit erledigt hatte, im Weg herumgestanden hatte. Heute würde er sich lieber mit seiner "Hilfsbereitschaft" zurückhal... Moment, hatte KILA gerade Computer gesagt? Leroys Augen leuchteten auf, und mit einem Satz war er aus dem Bett.

  4. #4
    "Okay, schlechte Nachricht. Das Gegengift hat leider nichts gebracht. Wem auch immer Matt es gegeben hat - die Mörder haben jemand anderen gewählt. Alek ist leider von uns gegangen. Und... naja, er war logischerweise demnach kein Mörder, aer ich kann sehen, dass er sehr, sehr oft mit einer anderen Person zusammen war - fast schon so, als wären sie ein geheimes Liebespaar oder Geschäftspartner oder was auch immer."
    "Fuck." Leigh hätte sich bei diesen Worten am Liebsten wieder die Decke über den Kopf gezogen. Nicht nur war gestern eine Unschuldige hingerichtet worden, jetzt war auch der Insasse tot, den sie gestern noch öffentlich beschuldigt hatte - und auch er war unschuldig. Dass ihre Stimme kaum einen Unterschied an seinem Schicksal gemacht hatte, war da ein geringer Trost. Aber wenigstens war sie selbst noch am Leben... und ein kurzer Blick zu Leonas Bett bestätigte ihr auch, dass ihre neue Freundin wohlauf war. Zumindest schien sie noch zu atmen.
    Während Leigh so ihren Gedanken nachging und in Erwägung zog, sich wieder hinzulegen, brabbelte KILA munter weiter. Das konnte sie sehr gut. Anfangs war Leigh so genervt gewesen, dass sie sich sehnlichst die alte, langweilige KILA zurückgewünscht hatte. Jetzt war sie so an die Neue gewöhnt, dass sie meistens einfach gedanklich abschalten und sie ausblenden konnte. Das versuchte sie auch jetzt, doch eine Sache ließ sie aufhorchen:
    "Aber, ich denke, einer der Computer aus der Industriestation hat sich einen Virus eingefangen, und das ist perfekt! Wenn ihr das Passwort knackt, kann ich einer Person von Euch Zugriff auf die Bewegungsdaten geben, und damit kann dann endlich jemand nachprüfen, wer nachts hier durch die Gänge schleicht!"
    DAS war tatsächlich mal eine gute Nachricht! Eine Chance, ein Funken Hoffnung. Alle Müdigkeit viel mit einem Mal von Leigh ab und sie sprang aus dem Bett. Sie hatte zwar noch keinen konkreten Plan, aber wenigstens ansehen wollte sie sich die Sache. Diese einmalige Gelegenheit, vorwärts zu kommen, wollte sie sich nicht entgehen lassen. Und wie schwer konnte es sein, so ein Passwort zu knacken? Die meisten Menschen waren doch eh dämlich und wählten Kombinationen wie "1234" oder ihre Telefonnummer...
    Außerdem war die Industriestation vermutlich der letzte Ort, an dem sie dieser alten Hexe über den Weg laufen würde. Und wirklich, die wollte sie am liebsten überhaupt nicht mehr sehen. Es hatte gestern nicht mehr viel gefehlt und Leigh hätte ihr eine Faust verpasst, die sie nicht so schnell vergessen hätte. Hoffentlich ist Leona heute auch so clever, dachte Leigh, huschte aus dem Schlafzimmer der Frauen und machte sich auf den Weg zur Industriestation.

  5. #5
    Es war morgen und er lebte noch.

    Er sah auf das Handy, dass er derzeit hatte - wieso auch immer.

    Was konnte er damit nur machen? Konnte er den Schreiber der SMS anrufen, eine SMS zurücksenden?

    Dann stecke er das Handy ein, ging er zur Mensa, wo ihn Matt ansprach.

    "Gute Frage, aber ich weiß es selbst nicht. Allerdings sollten wir nun hoffen, dass jemand "Gutes" den Zugriff auf unsere Bewegungsprofile bzw Nichtbewegungsprofile bekommt. Wobei ich derzeit nur Theo und Fräulein Leona vollkommen vertraue. Ich weiß auch nicht wieso. Mir selbst würde ich hier unten auch nicht wirklich vertrauen, da ich einfach eine zu spitze Zunge habe. Und ich weiß, dass ich einige mit meinen Worten verletzt habe, was mir wirklich leid tut, aber zumindest dieser Punkt ist meine große Schwachstelle. Ich hasse es zu lügen und sage gerne meine Meinung.

    Aber nun gut. Überlegen wir erst einmal wer gestern ein Problem mit Aleks hatte und wer nicht. Sofern wirklich einer von uns der Täter sein sollte, und nicht doch KILA oder gar die wahren Herrscher der Dunkelburg... der Staat. Der hat uns doch längst vergessen und würde uns am liebsten alle sterben sehen.


    Bitterkeit lag in der Stimme des Docs.

  6. #6
    Boyle erwachte mit gemischten Gefühlen. Einerseits lag er gerade in diesem himmlischen Bett, wo die sonstigen morgendlichen Geräusche ihn nicht einmal annähernd erreichten. Unter sich eine Arschladung voll Whiskey, um sich niemand anderes und auf dem Kopf - er hatte aus Gewohnheit wieder so geschlafen - etwas, das es verdiente, Kissen genannt zu werden. Andererseits hatte der Lautsprecher ihn natürlich wieder geweckt und beschissene Nachrichten verbreitet. Die Sache mit Nelson ließ Lionel so unberührt wie es in so einer Situation nur ging, aber bei den Nachtopfern war das einfach immer etwas anderes. An den Abenden konnte man die Schuld irgendjemand anderem zuschieben, beziehungsweise quasi allen, und das gerecht aufteilen, aber Morgens tappte man stets im Dunkeln. Und diesmal lohnte es sich auch wirklich nicht, als erstes bei der Leiche zu sein, Alek hatte doch wahrscheinlich eh nichts besessen.

    Das Licht im Zimmer war mit KILAs Ansage angesprungen, und an Schlaf war ohnehin nicht mehr zu denken. Also stand Boyle, nicht ohne ein paar quälende Seufzer loszulassen, auf und sah sich um. Hatte er jetzt schon Lust, zur Meute zu gehen? Nein, natürlich nicht. Ein paar Minuten Zeit hatte er bestimmt noch, und die Leute kamen ja sowieso gut ohne ihn zurecht - vor allem beim Computer würde er erst mal ohnehin nicht helfen können. Die Industriestation unter die Lupe zu nehmen interessierte da schon eher, aber da waren noch ein paar offene Enden.
    Boyle ging also zum Schreibtisch und sah sich diesen und das Telefon etwas genauer an.

  7. #7
    Leigh hüpfte leise aus ihrer Koje und huschte auf flinken Füßen aus dem Frauenschlafturm. Hauptsache, die noch laut atmende Erie würde sie nicht in ihre kurzen, gruseligen Finger bekommen - und es gelang! Nach einer kurze Morgentoilette im mittlerweile ausgestorbenen Frauenwaschraum, bei der das Wasser glücklicherweise wieder zuverlässig lief und keine allzu schlimmen Kapriolen schlug, führte sie ihr Weg in die Industriestation. Den Weg zur Hydroponik kannte sie in- und auswendig, aber sie war noch nie durch die massive Eisentür geschritten, die diesen Bereich vom Rest des Bunkers trennte. Auf dem Weg holte sie Leroy ein, der wohl noch früher aufgestanden war. Soweit sie wusste, arbeitete er in der Industriestation, war also zumindest schon einmal hier gewesen. Sie nickte ihm zu.

    "Hast du das von Alek gehört?"

    Ein wortloses Nicken. Leroy schien in Gedanken versunken zu sein, und auch Leigh war nicht wirklich nach Smalltalk zumute. Sie durchquerten die noch ruhig daliegende Hydroponik und standen schnell wieder vor der Tür zur Industriestation. Ein süßlicher Duft lag hier in der Luft, und Leigh dachte lieber nicht darüber nach, was da hinter dem Vorhang zur Medizinstation verbarg. Mit einer Handbewegung vor dem Sensor öffnete Leroy die Tür, die den Blick freigab auf eine große Industriehalle. Die Luft war abgestanden, und nur die Maschinen zur rechten von der Tür schienen zu rumoren.

    "Das sind die Server."

    Warum um alles in der Welt hatte die Unterwelt Server? Und wozu? Leigh verschob diesen Gedanken auf später, und eilte Leroy hinterher, der die Halle schon halb durchquert hatte auf dem Weg zu den PCs, die in eienr schnurgeraden Linie an der hinten Wand standen. Er gab nur eine durchgehende Platte, auf der alle Computer standen, und davor Unmengen an uralten, unbequemen Bürostühlen.

    "Wir suchen die B7!"

    Leighs Einwurfs verhallte mit zahllosen Echos, denn Leroy hatte sein Ziel offensichtlich schon gefunden und wartete nun darauf, dass die junge Frau zu ihm aufschloss.

    "Warum gibt es hier so viele Computer?"
    "Naja, das werden wir wohl bald rausfinden..."

    Er drückte den Anschalter und nach wenigen Sekunden flammte der Bildschirm im schwachen Schein der Notbeleuchtung auf.

    "Gott sei Dank..."
    "Und warum ist es hier eigentlich so dunkel?"
    "..."

    Leroy verzog das Gesicht. Er hatte befürchtete, dass er vorgestern eventuell den Strom der ganzen Industriestation gekillt hätte, aber die PCs schienen noch zu funktionieren. Nur das normalerweise helle Licht war der dunkelroten Notbeleuchtung gewichen und er hatte KILA auf seinem Weg mehr als einmal verflucht, als er gegen ein Tischbein gelaufen war. Aber bevor Leigh weiter nachfragen konnte, schaltete sich der Bildschirm endgültig ein und auf dem Monitor erschienen schier unendliche Zahlenketten.



    Zitat Zitat
    Überliste Trump Industries!
    Eines der Wörter auf dem Bildschirm ist das Passwort. Ihr habt zwei Versuche, um das richtige Wort zu wählen. Bei jeder Auswahl bekommt Ihr vom Computer gesagt, wieviele Buchstaben aus dem ausgewählten Wort mit dem richtigen Passwort übereinstimmen.

    Mehr Versuche und zusätzliche Erleichterungen können mit anderen Quests freigespielt werden.
    ------


    Dr. Tod, froh, noch am Leben zu sein, warf einen Blick auf das Handy. Im Nachrichtenordner war nur die eine, leicht beunruhigende Nachricht zu finden. Die Nummer sagte ihm, nach so vielen Jahren unter Erde, leider gar nichts. Auch die Namen im Adressbuch waren nicht hilfreich - und vor allem konnte er auch niemanden damit kontaktieren, weil er im Schlafsaal der Männer einfach keinen Empfang hatte. Momentan war das Handy wirklich nur zum Snake-Spielen nutzbar. Er musste also eine Möglichkeit finden, unter der Erde an einen besseren Empfang zu kommen.

  8. #8
    Der Doktor überlegte. Vielleicht würde ein besserer Empfang helfen, aber woher sollte man den hier unten bekommen? Er erhob sich, nachdem er gefrühstückt hatte, und ging in Richtung des Eingangs, und blieb vor der "verbotenen Zone" stehen. Hatte er hier eine Chance?

    "Hier sieht alles aus, wie immer ...", überlegte er. Es war normal. Zu normal? Er seufzte.

  9. #9
    Halleluja! Ein Computer! Hier war Leroy in seinem Element. Na gut, im Moment konnte er vermutlich nicht viel machen, aber es war immerhin schonmal ein Fortschritt, nachdem KILA bisher seit seiner Inhaftierung jeden Computer heruntergefahren hatte, dem er auch nur nahe gekommen war.
    Hm, das sah kompliziert aus.
    "Ich nehme dann mal das Ernstl..." murmelte er leise vor sich hin.
    Den verwirrten Blick seiner Begleiterin schien er schon gar nicht mehr wahrzunehmen, so versunken war er in das Studium der Zeilen. Hätte jemand einen Vergleich anstellen wollen, so hätte Leroy in diesem Moment wohl gewirkt wie ein Junkie auf Entzug, vor dem jemand einen Lastwagen voller Kokain abgestellt hatte.

    Geändert von Liferipper (02.03.2017 um 17:32 Uhr)

  10. #10
    Eine Dusche würde sich heute vermeiden lassen.

    Das war der erste Gedanke, der Leona an diesem Morgen in den Sinn kam. In dieser Hinsicht hatte das Schlafgas so seine Vorteile: Man bewegte sich so gut wie nicht und schwitzte damit auch kaum. Und so hielt der Effekt der sehr erleichternden Dusche vom Vorabend noch an.

    Dann jedoch kehrte der wirklich Ernst der Lage zurück und machte ihr abermals bewusst, in welcher Situation sich die 21-Jährige befand. Wieder eine Tote mehr, sagte sie sich selbst beinahe vorwurfsvoll und dachte dabei an die mehr als exzentrische Popstar-Göre, die gestern von ihnen gegangen war, nachdem sich die Mehrheit für sie entschied. Und warum? Nur, weil sie sich nicht oft genug blicken ließ, weil sie lieber für sich war und mit dem Rest der Insassen hier unten wohl nichts anzufangen wusste. Vielleicht hatte die Floristin sich also gerade den rechten Zeitpunkt ausgesucht, um aktiver zu werden, etwas mehr für das Allgemeinwohl zu tun als in der Hydroponik nur neben so einnehmenden Persönlichkeiten wie Erie zu existieren. Sie stand sicher immer noch unter der Fuchtel der Französin, doch hatte wenigstens mal etwas Wertvolles getan. Und so sehr sie das auch wunderte - der vergangene Tag hatte doch seine kleinen Traumata hinterlassen -, so sehr musste sie sich eingestehen, dass sie das etwas stolz machte. Keine Wiederholung nötig, aber immerhin hatte sie ausnahmsweise etwas Mut gezeigt.

    Gerade als die Gedanken an ihre eigene Courage das Gemüt der Blondine etwas erwärmt hatten, wartete KILA schon mit den schlechten Nachrichten auf, die das gerade Erbaute schnell wieder einrissen. Ihre Reue hinsichtlich eines weiteren Verstorbenen im Geiste wiederholend konnte sie schließlich auch nicht anders, als erneut einen Umweg zu machen. Wie schon vor 48 Stunden trieben ihre Füße die junge Frau wieder in den Schlafsaal der Männer.

    "K-KILA, in... welcher Koje liegt... Mr. Evans?" Glücklicherweise brauchte die Stimme ihrer vermeintlichen Helferin nicht lange, um eine Antwort parat zu haben.

    Zur genannten Liegestätte ging Leona dann also, dieses Mal besser darauf vorbereitet, eine Leiche zu sehen. Sie stieg die Treppen hinauf und sah den rothaarigen jungen Mann friedlich dort liegen, als würde er schlafen. Wenigstens hatte er also wohl nichts davon gemerkt, was irgendwer mit ihm angestellt hatte.

    Noch war sich die 21-Jährige gar nicht sicher, was sie hier wollte. Sie würde den Körper dieses Mal nicht untersuchen - danach war ihr nicht. Zudem hatten sie über die Todesursache inzwischen mehr erfahren und waren einen Schritt weiter. Sogar das Gift hatten sie identifiziert - und doch wurde weiter gemordet. Diese Rücksichtslosigkeit der Täter war grausam, doch vielleicht auch ihre Schwäche. Die Floristin hoffte sehr, dass die Schuldigen irgendwann einen Fehler machten. Alek würde davon aber nichts mehr erfahren. Für ihn kam jede eventuell noch bevorstehende Hilfe zu spät.

    "Es tut mir Leid", sprach Leona leise und wehmütig. Vielleicht würde sich sein Geist ja etwas über die leise Anteilnahme freuen. Darüber, dass es jemanden interessierte, das er von ihnen gegangen war. Oder besser. Genommen wurde. Mehr konnte sie für ihn nicht tun. Er würde hoffentlich eine richtige, angemessene Bestattung bekommen können, wenn das hier alles vorüber sein sollte. Und wenn dann noch jemand lebte, der sich darum scherte. Für den Augenblick wollte die Blondine den Rotschopf ruhen lassen und nicht wieder jemanden herbei rufen, um denjenigen die Arbeit machen zu lassen, die Leiche davon zu schaffen.

    Diesen kleinen aber für sie bedeutsamen Moment hinter sich lassend, machte die junge Frau sich im Anschluss auf, um die Industriestation zu besuchen. Immerhin gab es hier etwas zu tun, KILA hatte darauf verwiesen. Es war schon seltsam, dass sie als Teil des Personals der Düsterburg dazu aufrief, einen Computer zu hacken. Doch mit der sinkenden Insassenanzahl hatten sich schließlich Dinge verändert. Und solange es ihnen half, sollte es ihr Recht sein.

    Leona sah, dass das Gerät bereit besetzt schien und war erleichtert. Sie selbst wäre dort keine große Hilfe, kannte sie sich mit solchen Dingen doch gar nicht aus. Schon das Zahlenwirrwarr, das in diesem Moment auf dem Monitor prangerte, ließ sie lediglich verdutzt zurück. Aus diesem Grund machte die 21-Jährige auch gar keine Anstalten, dort zu helfen. Der Mann der den PC bediente, schien zumindest zu wissen was er tat. Oder jedenfalls vollkommen konzentriert darauf und fasziniert davon zu sein. Leona wusst zwar nicht, ob er vertrauenswürdig war, doch Leigh stand nicht weit von ihm entfernt. Und das beruhigte sie.

    Seit der Nacht in der sie in die Düsterburg geführt wurde war sie hier nicht mehr gewesen. Es war der - laut Mademoiselle Laureanne - zarten Pflanze also ein Anliegen, sich im bis dato unbekannten Terrain einmal um zu sehen - und genau das tat sie auch. Zuallererst beäugte sie dabei das Zentrum des Raumes (C). In früheren Zeiten hatten hier wohl tagsüber eine Menge Leute gesessen, worauf zumindest die zahlreichen Sitzgelegenheiten an den Tischen hin deuteten.

    Geändert von MeTa (02.03.2017 um 18:20 Uhr)

  11. #11
    Robert hatte schon viele Affären, Freundschaften und Beziehungen zwischen den dunklen Wänden ihres Gefängnissen aufblühen und auch verwelken sehen,
    doch der Gedanke, dass Mr. Evans, der junge Mann dessen Haar ihn immer an Feuer erinnert hatte, durch seinen Tod jemanden zwischen all diesen Fremden zurückgelassen hatte...
    Robert mochte es sich selbst nicht wirklich eingestehen, in ihm kochte ein Gefühl hoch welches er seit vielen Jahren nicht mehr gespürt hatte.
    War es Wut?
    Es war kein Zufall gewesen, dass Mr. Evans gestorben war. Es würde kein Zufall sein, wenn heute Nacht die nächste Person sterben würde.

    Auf dem Weg in die Waschräume der Männer dachte Robert an einen Tag vor vielen Jahren.
    Damals waren sie noch viele in der Düsterburg gewesen. Die meisten Insassen wussten sich nicht zu benehmen, nicht so wie heute.
    Damals hatte man ihn gekannt und gefürchtet. Und obwohl es, damals wie heute, einen Anführer gab war es ein Kinderspiel gewesen diesen zu untergraben.
    Vor allem, da er eine ungesunde Vorliebe für Alkohol gehabt hatte.

    Es war noch früh. Das Wasser, wo auch immer es her kam, war noch heiß und brannte auf seiner blassen Haut.
    Der Schmerz war angenehm. Er vernebelte die Sinne genug um tiefer in die Erinnerung zu fallen.

    Es war der Tag gewesen, an dem er Eerie zum ersten Mal gesehen hatte. Sie lag am Boden, umzingelt von Männern des NKC.
    Ihr Gesicht war schrecklich zugerichtet. Ihre Nase und die meisten Finger waren gebrochen. Die alte Hexe, ein wirklich passender Begriff wie Robert fand,
    beschwerte sich manchmal heute noch über ihre zerstörten Gelenke.
    Robert hatte sie damals mit nur einem Wort gerettet und sie war ihm seit diesem Tag treu gewesen. Doch er hatte ihr nicht aus Mitleid geholfen.
    Die Männer, dieser Abschaum, hätten ihr jeden Knochen brechen können, doch ihre Augen, das Feuer mit dem sie ihren Angreifern entgegen blickte, konnten sie nicht ersticken.

    Die Armatur der Duschen gab ein lautes knartzen von sich als Robert das Wasser nach einer halben Ewigkeit abstellte. Sein Rücken hatte ein ungesundes Rot angenommen.

    Eeries Angreifer hatten nicht das Glück, von jemandem gerettet zu werden. Er hatte sie, mit Hilfe einiger Komplizen, in der Nacht in die Küche gelockt.
    Sie hatten gebettelt, gefleht, geweint.
    Geschrien.
    Der Anblick der Männer, verbrannte Münder weit aufgerissen, die Niedertracht mit Hilfe von Feuer aus ihren Augen gekocht, hatte ihn lange begleitet.

    Roberts Hände zitterten leicht, als er die Knöpfe seines Hemdes schloss. Heute war einer dieser Tage.
    Diese Zeiten waren lange vorbei. Er war älter geworden. Und vor allem weniger hitzköpfig.

    Seine Schritte trugen ihn zurück zum Schlafbereich G2, wo er die Koje von Alek Evans aufsuchte.
    Er schien noch nicht berührt oder untersucht worden zu sein, doch das Kribbeln in Roberts Innereien wurde immer stärker und er hatte im Moment weder die Geduld noch das Wissen,
    um nützliche Informationen vom toten Körper des jungen Mannes zu sammeln. Das würde er den Anderen überlassen.

    Einen Moment später hievte er den steifen, leblosen Körper aus seiner Koje.
    Robert hatte zwar nicht damit gerechnet, dass es einfach werden würde, doch er verlor jedoch öfters den Halt und ließ den Körper unsanft auf dem harten Boden aufkommen.
    Gut, dass ihm niemand zu sah. Außer KILA.
    Danach zog er das alte Laken von Aleks Bett und wickelte ihn dort hinein.

    Robert musste kurz über sich selbst lachen.
    Er war wirklich alt geworden. Den Weg zur Medizinstation legte er, mit Aleks Körper im Arm, nur sehr langsam und mit einigen Pausen zurück.
    Dort angekommen tauschte er den Körper des ehemaligen Anführers auf der Trage gegen Alek aus und würde sich nach einer Verschnaufpause mit der Leiche von Thatcher zur Verbrennungsanlage begeben.

    Geändert von Kaia (02.03.2017 um 18:56 Uhr)

  12. #12
    Der Morgen in der Privatzelle des Anführers war definitiv erheblich angenehmer als jeder einzelne Tag, den er bisher erlebt hatte. Das Bett war zwar deutlich durchgelegen, und über die langen, schwarzen, blonden und roten Haare auf der anderen Seite des Doppelbettes machte er sich auch lieber keine weiterführenden Gedanken, aber für seine Begriffe hatte Boyle ganz hervorragend geschlafen. Er ließ die Füße vom Bett baumeln, lief die ersten paar Schritte durch seinen Raum und stellte voller Freude fest, dass er einen privaten Wasch- und Toilettenraum hatte. Don Leone hatte hier sogar noch ein paar unbenutzte Rasierklingen liegen! Er kannte bisher nur die billigen Elektrorasierer, die im Männerwaschsaal an der Wand montiert waren, und von denen die Hälfte nicht mehr funktionierte.

    Als den Waschraum wieder verlassen wollte, fiel ihm im Müllkorb des kleinen, aber feinen Badezimmers etwas auf. Es glänzte leicht im Licht der morgendlichen, warmen Beleuchtung. Es war... eine Rasierklinge. Und sie war blutverschmiert. Ein gruseliger Anblick, aber hey, es konnte ja durchaus sein, dass der Don sich bei seiner letzten Rasur vor dem Tod geschnitten hatte, oder?

    Boyle verdrängte den Gedanken schnell wieder und ging zu dem Schreibtisch. Dieser war makellos aufgeräumt - merkwürdig, da der Don als unordentlicher Mensch bekannt war, der seine weiblichen Bediensteten hinter sich herräumen ließ. Auf dem Schreibtisch war kaum ein Staubkorn, keine Dokumente, gar nichts. Nur das Telefon stand hier unter einer altmodischen Bürolampe mit grünem Schirm. Boyle zog eine der Schubladen auf, und darin war - nichts. Ein paar saubere Stapel leeres Papier, ein paar angespitzte Bleistifte, ein Locher. Aber nichts von Interesse.

    Er nahm den Hörer vom Telefon und hielt ihn sich ans Ohr. Stille. Zumindest aus dem Hörer.

    "Boyle, das Telefon funktioniert nicht."
    "Warum steht es dann hier, KILA?"

    Sie war kurz ruhig. Und dann atmete sie durch.

    "Das ist heute nicht mehr wichtig. Das Aufgabengebiet des Anführers ist mittlerweile ein ganz anderes als es damals war."
    "KILA, warum hatte der Don ein Telefon?"
    "..."
    "KILA!"

    Aber KILA antwortete nicht mehr. Und das Telefon blieb stumm.

    -----------
    So schnell ihn seine Beine tragen konnten, war Dr.Tod durch die Industriestation gestürzt. Vielleicht auch, um von Matt und seinen komischen Fragen wegzukommen. Das Handy fest umkrallt und ein wenig außer Puste war er dann an der Tür angekommen, die ihn von der Außenwelt trennte.

    Zitat Zitat
    Legende: Bereich A: Die Tür. Eine massive Stahltür, welche die Industriestation von den meterbreiten und extrem langen Gängen abtrennt, die zur Freiheit führen. Neben der Tür ist ein Codepanel angebracht, welches nur mit einem Passwort und der passenden Authentifizierung funktioniert. Nur der alte Don und die ehemalige Industrieleiterin hatten den Code.
    Die Tür war breit, viel breiter als alle anderen Türen in der Düsterburg. Und als der Doc nach unten blickte, konnte er Schienen sehen, die aus der Industriestation durch die Tür nach draußen führten. Aber Das Handy war immernoch stumm und hatte keinen Empfang. Er erinnerte sich an die Zeit vor seiner Festnahme - wie war das, man musste an einen hohen Ort gehen, um besseren Empfang zu haben, oder? Gut, "hoch" war in einem Bunker unter der Erde relativ, aber je weniger Erdreich sich zwischen ihm und der Freiheit befand, desto besser, oder?

    ------

    Mit dem Finger fuhr Leona über die großen Metalltische, die im Zentrum der Industriehalle aufgebaut waren.

    Zitat Zitat
    Legende: Bereich C. Vier große Arbeitstische, um die sich zahlreiche Stühle scherten. An jedem Tisch hatten bequem 20 Personen Platz. An machen Plätzen standen kleine Maschinen, die man aus dem Werkunterricht kannte - eine kleine Presse, ein Schraubstock, eine Stanzmaschine... Auf den Tischen lagen Werkzeuge, aber anscheinend hatte jeder Tisch sein eigenes Aufgabenfeld.
    Sie sahen nicht so aus, als wären sie eilig verlassen worden. Es schien nur so, als hätte sich mit der Zeit niemand mehr die Mühe gemacht, hier aufzuräumen. Leona hatte vier Möglichkeiten. Sie konnte sich einen einzelnen Tisch genauer anschauen.

    • Sie konnte sich den Tisch oben links anschauen, wo zahlreiche kleine Metallteile lagen, und auch ein paar kleine Lötkolben. Es sah so aus, als wären hier die hauseigenen Reperaturen durchgeführt worden - sie erkannte ihre alte Lieblingsgießkanne aus Metall, die geflickt werden musste und nun hier auf dem Tisch stand und auf ihren nächsten Einsatz wartete.
    • An dem Tisch oben rechts lagen an jedem einzelnen Arbeitsplatz kleine Papierstapel, Mappen und Akten. Und in der Mitte war ein Becher mit... perfekt erhaltenen Bleistiften. Es war unheimlich schwer, in der Düsterburg an neue Bleistifte zu kommen, aber irgendwie schafften es immer wieder Industriearbeiter, welche herbeizuzaubern - jetzt wusste Leona, woher sie kamen.
    • Der Tisch unten links war fast komplett leer, und hier waren auch signifikant weniger Stühle zu finden als an den anderen Tischen.
    • Der Tisch unten rechts war extrem dreckig, und auch hier waren Tischgeräte und -maschinen rund um die Sitzplätze verteilt. Aber die wenigen Gegenstände, die hier noch herumstanden, kamen Leona so gar nicht bekannt vor - sie wirkten, als würden sie nicht zur Düsterburg gehören.


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    Mr. Silver schnaufte ein bisschen von der Anstrengung, aber gleichzeitig wollte er es auch so gut wie möglich vermeiden, in der Medizinstation zu atmen. Die Luft hier war schwer und süßlich, und es wurde mehr als Zeit, die Leiche von Thatcher zur Verbrennungsanlage zu bringen. Er wickelte die schwere Leiche in das Betttuch von Alek und wollte so die wenigen Meter zu der Klappe zurücklegen. Als er Thatcher so über den Boden zog, und ihn schließlich in den schweren, bleiernen Sarg einschloss, der seine Leiche in Flammen würde aufgehen lassen, fiel ihm etwas auf.

    Thatcher war ehemaliger Industriearbeiter. Diese verschwiegene, eingeschworene Gruppe unter der Fuchtel dieser fürchterlichen Furie Smithee, die es immer wieder schafften, Kleinode aus der Außenwelt aufzutreiben. Diese Leute konnten alles reparieren. Warum lief dieser Mann also in so einem Fetzenanzug herum? Und was hing da aus seinem Ärmel?

    Robert war es zuwider, die kalte Leiche zu berühren, aber zwischen der Außenhaut seiner Jacke und dem Futter schien ein Zettel eingenäht zu sein. Mit spitzen Fingern zog er das Schriftstück heraus, bevor er die Klappe zu der Verbrennungsanalge schloss und den Knopf drückte, der die Flammen aktivierte. Im Schein des Feuers, das durch das Bullauge schien, klappte Robert den Zettel auf.

    Zitat Zitat
    Samuel,

    ich weiß, du findest es so schlimm wie ich, was wir hier machen müssen und hasst diese Fotze Smithee noch mehr als ich. Aber ich habe einen Plan. Bei der nächsten Lieferung verstecke ich mich im Container, und so komme ich endlich hier raus, zusammen mit all dem Scheiss, den wir für die reichen Schnösel da oben reparieren müssen. Ich kann keine Luxusuhren mehr sehen, so viel steht fest. Ist aber immernoch besser als dein Job. Jedenfalls, ich brauche deine Hilfe, um den Container zu versiegeln, während ich drin bin. Die Anweisungen dafür stehen unten.

    Bis wir uns wiedersehen,
    Karl Namutek
    Der Rest ergab für Robert nicht wirklich viel Sinn, es waren Computerbefehle und eine gekritzelte Notiz.

    "Ich habe keine Ahnung, was ich am PC machen soll, Karl. Ich kenn nichtmal dein Passwort. Ich weiß nur, dass es Denarii schon einmal nicht ist."

    Geändert von Caro (02.03.2017 um 20:25 Uhr)

  13. #13
    Ohne dass er es bemerkt hatte, waren Leroys Hände zu der Tastatur gewandert und waren kurz davor, eines der Passwörter einzugeben, als ihn plötzlich ein "Hey, bist du dir sicher, was du da machst?" in die Wirklichkeit zurückriss.
    Leroy blinzelte kurz als wäre er aus einer Trance erwacht.
    "Oh, entschuldige. Weil ein gewisser Richter der Meinung war, bei seinen "schändlichen Verbrechen!" einen Computer zu benutzen, würde bedeuten, dass man ein Hacker ist, haben sie mich hier unten an der kurzen Leine gehalten, und da bin ich eben nostalgisch geworden..." Er versuchte sich in ein entschuldigendes Lächeln zu retten. "Aber jetzt habe ich mich wieder unter Kontrolle." Ein skeptischer Blick traf ihn. "Wirklich!"
    Um seine wiedergefundene Selbstkontrolle zu beweisen, stand er vom Computer auf, auch wenn er dabei fast körperliche Schmerzen verspürte.
    Dieses Problem mussten sie logisch angehen. Sie hatten zwölf mögliche Passwörter, aber nur zwei Versuche. Und wie gestern bewiesen worden war, garantierte selbst Wahrscheinlichkeit noch lange keinen Erfolg. Aber immerhin hatte er bis vor Kurzem selbst in dieser Abteilung gearbeitet. Daher zerbrach er sich den Kopf, ob er irgendwann mal etwas gesehen oder aufgeschnappt hatte, was ihm jetzt helfen konnte.

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