Eerie hatte getan was sie tun musste und versteckte die Pilzfarm wieder. Sie lächelte und wischte sich den Schweiß von der Stirn - die Hydroponik war einfach zu heiß.
Der nächste große Schritt würde sie wieder in die Küche führen.
Dort angekommen, stellte sie überrascht fest, dass von den Kürbissen noch keiner angerührt war, es schien, als würde die "Schatzsuche" die "Kinder" noch beschäftigt halten. Nachsichtig lächelnd schob sie das Blech mit den Kürbissen und den crunchy Pilzen in den Backofen, um sie warm zu halten und machte sich dann ans Werk.
Wie es aussah, waren es also die Verdickungsmittel aus der Küche, die dazu eingesetzt wurden, das Blut erstarren zu lassen und damit die Einwohner zu töten.
Überzeugt, sich weiterhin um das lukullische Wohl auch ohne Andickungspulver kümmern zu können, schüttete sie sämtliche Vorräte davon weg und vernichtete sie nachhaltig. Als selbsternannte Chefin der Küche sollte sie eigentlich wissen, wo sich das Pulver überall befand und so hoffte sie, nichts zu übersehen.
Wieder lächelte sie - schon zum zweiten Mal an diesem Tag.
Es war, als würde sie etwas beschwingen. Wie ein warmer Frühlingswind der durch einen Garten strich und mit kosenden Berührungen Pflanzen erweckte und Blüten gebar.
Wie wunderschön Leigh und Leona aussahen, wenn sie schliefen. So friedlich, so zart, so unschuldig.
Wie sicher sie sich fühlte, wenn Mr. Silver, ihre Lebensretter, in ihrer Nähe war.
Wie großartig es sich anfühlte, wie alle zusammen arbeiteten und sich nicht gegenseitig quälten, so wie früher.
Wie angenehm die Pflanzen und das Obst und das Gemüse hier dufteten, direkt in der Hydroponik!
Heute war ein großartiger Tag und sie fühlte, nein WUSSTE, dass es nichts geben würde, was ihr den heutigen Tag würde vermiesen könn... WAS ZUR HÖLLE?!?
Eerie blieb wie vom Donner gerührt stehen und sie spürte, wie ihre Knie weich wurden.
Es war, als hätte ein Scharfschütze ihr in den Bauch geschossen. Wie ein Dolch an ihrer Kehle, kalt und schrecklich.
Ihre Augen füllten sich sachte mit salzigen Tränen, als sie wusste und merkte, was eben passiert war.
Kraftlos sank sie auf die Knie. Fast wie Blut tropften ihre Tränen auf den fruchtbaren, liebevoll gepflegten Boden.
Sie streckte kraftlos die Hände aus, in Richtung des grausigen Anblickes und ihre Lippen, bleich wie der Tod, bebten kraftlos unter dem herzerweichenden Schluchzen.
Wie ein grausiger Kloß steckte ein Stück glühender Kohle in ihrer Kehle.
Sie war tot.
Von uns gegangen.
Ihr wurde klar, dass Jemand sie ermordet haben musste. Ein grausamer Akt der Willkür, versteckt, verborgen. Ein Ritual des Hasses.
Sie hatte sie hier aufblühen sehen.
Die Französin hatte jeden Tag hier mit ihr verbracht, sich um sie gekümmert. Oft hatte sie an sie gedacht, sie an manchen Tagen sogar als ihre große Liebe betrachtet und bezeichnet und sie stets von den Gefahren hier drin zu beschützen gewusst.
Doch diese Tage des Friedens waren vorbei.
Eerie griff nach ihr und hob die dahingemeuchelten Reste vom Boden auf.
Mit ersticktem Schluchzen in der Kehle gemartert, wog sie sie in den Armen wie ein kleines Baby.
"Clementine...", keuchte sie heiser... "Geliebte Clementine..." Clementine war nicht mehr. Eine treue Begleiterin aus den ersten Tagen von Eeries Zeit hier in Düsterburg.
Jemand hatte das Zitronenbäumchen zerstört.
War darauf herumgetrampelt, es sah aus, als hätte man versucht, an dem kleinen, 1,5 Meter großen Bäumchen hochzuklettern.
Ein Schrei, Verzweiflung, gepaart mit Wut und Hass entbrach aus ihr wie ein brechender Staudamm aus glühendem Rachegedanken!
Sie würde den Beschuldigten bestrafen.
Kalt klang ihre Stimme, als sie zischend wisperte: "KILA... Dr. Tod muss sterben. Ich nominiere ihn zum Tod für heute und für jede Zeit und für jeden neuen Abend. Und ich will nicht eher ruhen, bis er nicht tot darnieder liegt."
Geändert von Daen vom Clan (04.03.2017 um 15:48 Uhr)