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Thema: [Verbrecher von Düsterburg] Tag 2

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Leroy lehnte sich in dem knarzenden Bürostuhl zurück und starrte an die Decke. Es war eines der wenigen Dinge, die er an der Industriestation mochte - die Decken waren recht hoch im Vergleich zum restlichen Bunker. Nur die Schlaftürme waren noch höher, und dort hatte man erfahrungsgemäß wirklich nie seine Ruhe. Er dachte daran, wie er kurz nach seiner Ankunft hier angeworben wurde. Margaret Smithee, eine zuckersüß lächelnde Frau, die härter zuschlagen konnte als all ihre Lakaien und es sichtlich genoss, ihre Untergebenen zu misshandeln, war auf ihn zugekommen und hatte ihn - ganz freundlich - darum gebeten, mit ihr zu kommen. Er musste schwören, nichts aus der Industriehalle mitzunehmen und niemals zu sagen, was er hier tatsächlich machte - aber im Gegenzug wurde seine Strafe für jede Stunde, die er hier arbeitete, um eine halbe Stunde verkürzt.

    Es war ein eigentlich ein ganz guter Deal. Vor allem, wenn man wie er unter dem Radar flog. Er legte sich nie mit jemandem an, und nach der ersten Tracht Prügel kam er auch nicht auf die Idee, Metallteile aus der Industrie nach draußen zu schmuggeln. Trotzdem arbeitete er am liebsten an den großen Maschinen, die unablässig Kunststoffteile und andere, edle Werkstoffe produzierten, die dann an den Tischen verfeinert und zusammengebaut wurden.

    Zitat Zitat
    Legende: Bereich E: Große Maschinen, die aus Elektroschrott kleine Drähte produzierten, Metallteile ausstießen oder Kunststoff pressten. Die Arbeit hier war extrem entspannt, man musste gelegentlich in die riesigen Maschinen klettern, um etwas zu reparieren und war den halben Tag damit beschäftigt, die neuen Werkstücke an die Tische zu schleppen, aber wenigstens wurde man von Smithee in Ruhe gelassen. Seitdem Leroy die Sicherungen ausgeschaltet hatte, lagen die Maschinen wie schlafende Riesen da und es war gruselig still in diesem Teil der Halle.
    Natürlich durfte er nicht an die PCs, aber mit der Zeit lernte Leroy, die komplette Wand, die vollgepflastert war mit Monitoren, zu ignorieren. Was MACHTEN die Leute hier hinten eigentlich? Er wusste nur, dass die Bildschirmarbeiter grundsätzlich noch beschissenere Laune hatten als seine anderen Kollegen. Er war davon ausgegangen, dass es daran lag, dass die alte Smithee die Reihe auf und abpatrouillierte, und jeden, der nicht arbeitete, streng bestrafte. Aber was genau hier gemacht wurde - keine Ahnung.

    Beim Nachdenken verschob er den einen oder anderen Papierstapel vor sich auf dem Schreibtisch - bis ein kleines Blatt Papier herausgesegelt kam.

    Zitat Zitat
    Karl,
    dein Scheiss PC buggt wieder rum! Wie bekommst du das überhaupt hin, ich dachte, Pornoseiten wärn hier unten gesperrt? Und wie hobelst du dir bitte einen, wenn die alte Fotze hier ständig herumrennt? Aber, hey, ich hab einen workaround für dein Passwortproblem: Du bekommst einen Versuch mehr, wenn du einmal seitlich an deinen PC haust. Kein Scheiss!

    Hau Rein!
    Sam
    Leroy laß die Zeilen. zuckte kurz mit den Schultern und verpasste dem Tower unter dem Tisch einen kleinen Tritt.

    Und siehe da.

    Zitat Zitat
    Anzahl verbleibender Versuche: 3
    ---------

    So sehr er sich auf abmühte - Dr. Tod bekam es nicht hin, die Leiter, die man eigentlich dafür nutzte, an den Lampen herumzuschrauben, vernünftig an dem kleinen, schwachen Zitronenbäumchen zu platzieren. Dieses Bäumchen, vielleicht einen Meter hoch, was der ganze Stolz von Leigh und auch von Erie, und eigentlich von der ganzen Hydroponik. Es hatte lange gedauert, es in den flachen Erdschalen hochzupäppeln, und die ersten, kleinen, sauren Früchte wurden von der ganzen Station gefeiert. Aber wenn er so an die Decke blickte, schien ihm das eh nicht hoch genug. Mit dem Handy in der Hand blieb er erst einmal stehen. Vielleicht würde ihm ja ein Geistesblitz zu einem sehr hohen Ort kommen, an dem er sich jeden Tag aufhielt, und an dem man bequem hinaufklettern konnte...

    Und tatsächlich - der Geistesblitz kam und er eilte so schnell er konnte zum Schlafraum der Männer und schmiss auf dem Weg beinahe Matt um, der ebenfalls durch die Gänge lief.

    Er kletterte an der Leiter hinauf, bis er ganz oben war, locker 5 Meter über dem Boden, und hielt zur Sicherheit sogar noch das Handy weiter hoch. Und tatsächlich! Da war er! Ein einsamer Strich.

    Würde er die Nummer wählen, von der die SMS kam, oder hatte er einen anderen Plan?

    Geändert von Caro (02.03.2017 um 22:08 Uhr)

  2. #2
    Empfang!
    Innerlich jubelte der Arzt, aber blieb dabei ruhig.

    Dann schickte er zunächst eine SMS an die Nummer, denn das würde weniger Strom verbrauchen, als ein Anruf. Er wusste ja nicht, ob der andere Teilnehmer rangehen würde, oder verhindert wäre. So tippte er schnell eine SMS:

    "Wir haben Ihre Nachricht erhalten und erbitten Hilfe! Was können wir machen?"

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