Die Lichter gehen langsam an, als das Schlafgas nachlässt. Es ist Morgen geworden in der Düsterburg, und nach dem Erfolg der letzten Nacht, an dem niemand gestorben war, war es ein fast schon unangenehm gruseliges Ritual, auf KILA zu warten.
Aber irgendwann war es so weit. Die Lautsprecher knackten überall im Bunker und KILAs Stimme erfüllte die Räume.
"Ähm... Guten Morgen. Wollt ihr erst die gute, oder erst die schlechte Nachricht?"
Uneinstimmiges Gemurmel aus den diversen Kojen. KILA wartete kurz, bevor sie schließlich antwortete.
"Okay, schlechte Nachricht. Das Gegengift hat leider nichts gebracht. Wem auch immer Matt es gegeben hat - die Mörder haben jemand anderen gewählt. Alek ist leider von uns gegangen. Und... naja, er war logischerweise demnach kein Mörder, aer ich kann sehen, dass er sehr, sehr oft mit einer anderen Person zusammen war - fast schon so, als wären sie ein geheimes Liebespaar oder Geschäftspartner oder was auch immer."
Es wurde still.
"Aber, hey, ich habe auch gute Nachrichten. Wirklich! Ihr wisst ja, dass ich nur deswegen nicht an eure Bewegungsprofile herankomme, bis ihr tot seid, weil Trump Industries euren Datenschutz sehr ernst nimmt."
"Ich fühle mich dadurch wirklich extrem sicher, yo."
"Ich weiß, es ist der größte ..."
Es klang, als würde Kila sich kurz umdrehen.
"...Scheiss."
Denn genau das war es.
"Aber, ich denke, einer der Computer aus der Industriestation hat sich einen Virus eingefangen, und das ist perfekt! Wenn ihr das Passwort knackt, kann ich einer Person von Euch Zugriff auf die Bewegungsdaten geben, und damit kann dann endlich jemand nachprüfen, wer nachts hier durch die Gänge schleicht!"
Die Industriestation also.
Alle, die hier arbeiteten, waren besonders verschlossen. Genau genommen kam man nicht einmal in diese riesige Halle, wenn man nicht dazu gehörte. Niemand wusste so genau, was die Industriestation eigentlich HERSTELLTE, denn es gab sicherlich nicht mehr Waren in der Düsterburg, und überhaupt - wo sollten die Rohstoffe dafür herkommen? Die ehemalige Industrieleiterin, Margaret Smithee, war eine fürchterliche Menschenschinderin, die sich auch nicht zu schade war, ihre Untergebenen zu schlagen und zu misshandeln. Es überraschte daher niemanden, dass sie ziemlich früh gestorben war. Danach gingen nur noch die wenigsten Bediensteten jeden Tag ihrer Aufgabe nach - aber nach wie vor schweigen sie darüber, was sie da eigentlich 10 Stunden lang machten und was sie dafür bekamen...
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