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Ritter
"Wo. Ist. Seine. Tasche?"
Nachdem die mehr als nur aufgehitzte Stimmung sich gerade erst wieder beruhigt hatte, konnte Leona es in der Stimme der Französin brodeln hören. So viel Angst die 21-Jährige vor Erie hatte, so beeindruckend fand sie auch das rebellische Wesen ihrer Retterin, das etwas darstellte, von dem sie selbst so weit entfernt war. Doch sie hatte auch Furcht, dass der Streit nun eskalieren könnte, erst Recht, wenn das erregte Gemüt Leighs sich in Worten oder Taten manifestieren sollten, die der älteren Frau nicht passten. Also ergriff besser sie das Wort.
"Mademoiselle Laureanne, es tut mir Leid", begann sie und machte eine nötige Atempause. Sie fühlte sich noch immer vollkommen ausgelaugt, und der eklige Schleim, der an allen erdenklichen Stellen an ihrem Leib klebte, förderte nur den miserablen Eindruck, den sie selbst von ihrer körperlichen Verfassung hatte.
"Es gibt keinen Grund, sich zu entschuldigen", warf Leigh ein und hatte wohl vollkommen Recht damit, doch tat Leona es ja auch nicht für ihr Gewissen, sondern lediglich um Erie zu besänftigen. Nicht ohne ein mal kräftig zu husten und dabei unschöner Weise etwas Schleim und Spucke von den Lippen zu spucken, fuhr Leona doch fort: "Als ich... mit dem Fass in den Behälter gestiegen bin und... mich mit dem Stock voran bewegte, hat sich durch die Bewegung irgendwas... im Abfluss gelöst. Und gerade als ich Señor Estaga erreicht habe, bin ich... bin ich... abgesunken. Leigh ist gerade rechtzeitig gekommen und hat mich mit dem Schlauch noch heraus gezogen, aber ich hatte nur eine Hand frei und habe den... d-den Körper mit genommen, weil.... S-Sie haben ja gesagt, dass der da raus muss. Dabei ist die Sporttasche aber... leider weg gekommen." Sie musste sich zwingen, den leicht vom Dreck und der Anstrengung beeinträchtigten Blick zur Französin zu richten, sah sie sich doch nur schwer im Stande, deren furchterregendem Starren stand zu halten. Allerdings wollte sie auch nicht wieder dafür gerügt werden, genau das eben nicht zu tun.
Noch immer brannte die Luft. Scheinbar argwöhnisch verfolgte Erie die Ausführungen der jungen Frau, während deren neuer Schutzengel schien, als würde sie nur darauf warten, dass die Französin ihr einen Grund gab, zu handeln.
Geändert von MeTa (27.02.2017 um 20:27 Uhr)
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