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Thema: [Verbrecher von Düsterburg] Tag 1

Baum-Darstellung

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  1. #20
    Schwer atmend lag Leona neben Leigh auf dem harten Metallboden des Schachts. Mit einem letzten Blick über die Schulter konnte sie sehen, wie die rote Sporttasche in den Abfluss gezogen wurde und auf Nimmerwiedersehen verschwand.

    Leigh hockte sich zu ihr und hielt ihr eine Hand hin, offenbar, damit Leona sich hochrappeln konnte. Das Skelett war mittlerweile ein zusammengestauchtes Kunstwerk, und Leona war sich sicher, dass einige Knochen die Überfahrt nicht überlebt hatte. Aber das war egal - Kopf, Torso und Hüfte des Mannes waren noch intakt, und sie konnte sehen, dass die restlichen großen Knochen um sie herum verstreut lagen. Kein Grund zum Ärger für Mrs. Laureanne also - so hoffte die junge Frau jedenfalls, als sie sich auf den Weg zurück machte.

    "Liebchen, wie siehst du denn aus?"

    Die erschütternde Stimme von Erie tönte aus dem Schacht, kaum dass die verschwitze Leigh mit der verschmierten Leona wieder das Licht der Hydroponik erblickte. Ohne einen Ton zu sagen, bettete Leona die übrigen Knochen auf die Plexiglasscheibe, die immernoch auf dem Boden lag. Sie trat einen Schritt zurück und stützte sich an der Wand ab, während sich Erie zu der Leiche hinunterbeugte. Arme und Beine fehlten zu großen Teilen, und auch ansonsten sah das Skelett alt aus und der in Fetzen gerissene Anzug war auch zu nichts mehr zu gebrauchen. Aber... um den knöchernen Hals von Ramirez Estaga hing eine simple Kette aus Gold, und an ihr ein mssiver Ring, der im Licht der Tageslichtlampen schimmerte....

    Zitat Zitat
    Eine Ressource Gold erhalten.
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    "Allgemeine Durchsage: Bisher gab es noch keine Abstimmungen für die tägliche Hinrichtung. Bitte denkt daran, dass das eure einzige Chance ist, um einen Fortschritt bei der Suche der Mörder zu erzielen. Ihr könnt eure Stimme jederzeit bei mir abgeben."

    KILA klang ein wenig gestresst und gehetzt, und es war sehr unüblich für sie so versteift zu reden. Und wer ganz genau hinhörte, der meinte, ein männliches, tiefes Brummen am Ende der Durchsage zu hören, als KILA hastig ihr Mikrophon deaktivierte.

    --------

    Dr. Tod blickte die Dose an. Die Dose lag immernoch in seiner Hand und gab ein weiteres, fast schon trotziges Vibrieren von sich.

    "Vielleicht sollten wir sie aufmachen!"
    "Ist das eine von diesen coolen Dosen, wie die Maisdosen mit dem Öffner oben dran?"

    War es nicht. Es war eine ganz stinknormale Dose ohne Verschluss. Edward schüttelte sie kurz vorsichtig - es klang nicht so, als wäre etwas flüssiges darin, sondern nur ein einziger, faustgroßer Gegenstand. Es könnte natürlich eine Bombe sein, die KILA hier runter geschickt hatte und die beim Öffnen der Dose explodierte. Aber wenn sie durch das ganze Rohrsystem gekommen war, ohne zu explodieren - dann konnte es eigentlich auch nichts schlimmes sein, was sie darin finden konnten. Sie bräuchten halt nur ein Öffnungsgerät, um an den Inhalt der Dose zu kommen. Das Vibrieren wurde langsam schwächer...

    ---------

    Mit einem Juchzen, dass nicht so wirklich zu einem 43jährigen passen wollte, warf sich Boyle auf das Bett. Es war gar nicht so schlimm durchgelegen, und selbst wenn, es hätte ihm egaler nicht sein können. Er breitete die Arme aus, spürte den weichen Stoff unter seinen Fingern, er wackelte ein wenig darauf herum.

    Das war das BESTE Gefühl, dass er er je hatte. Zumindest konnte er nicht nicht daran entsinnen, jemals ein so bequemes Bett gespürt zu haben. Er drückte sein Gesicht in eines der flauschigen Kissen und musste erst einmal Husten. Gut, es war vielleicht etwas staubig. Aber trotzdem. Das Husten wollte gar nicht mehr aufhören. Er schüttelte sich heftig, beugte sich ein wenig aus dem Bett und und hoffte einfach, dass der keuchende, kräftige Hustenanfall gleich ein Ende finden würde.

    Und dann klirrte etwas unter dem Bett.

    Er hatte anscheinend so kräftig gewackelt, dass eine kleine Klappe an der Seite des Bettes aufgegangen war. Boyle kletterte von der Matratze und warf einen Blick in das Geheimfach unter dem Bett.

    "Das wird ja immer besser hier..."

    Auf den ersten Blick zählte er zehn Flaschen von dem guten Whiskey, den er auch schon bei Thatcher gefunden hatte. Die Flaschen waren voll, sie waren alle noch versiegelt und anscheinend hatte der Don hier unten ein ansehnliches Lager geschaffen. Gerade, als Boyle die Hand danach ausstreckte, sprang einer der Lautsprecher über ihm an. Seine Hand fror ein. KILA sollte vielleicht lieber nicht sehen, dass er unter dem Bett etwas gefunden hatte, und leider hatte auch dieser Raum eine Kamera in der Ecke hängen. Schuldbewusst blickte er sich um und überlegte sich fieberhaft eine Ausrede.

    "Hauptmann Boyle, ich möchte Sie bitten, sich Ihrer Aufgabe zu widmen und sich unter die Bewohner der Düsterburg zu mischen. Wie sie wissen, ist die tägliche Hinrichtung ein vorgeschriebener Teil des Tages gemäß Bunkerordnung IVV und darf nicht übersprungen werden. Bitte verlassen Sie unverzüglich Ihre Privatzelle."

    KILAs Stimme klang immer noch merkwürdig förmlich. Und sie war auch mit keiner Silbe auf seine kompromitierende Position eingegangen....

    Geändert von Caro (27.02.2017 um 18:54 Uhr)

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