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Auserwählter
Es war verdächtig lange still. Normalerweise kam KILA keine halbe Stunde aus, in der sie nicht irgendwo die Temperatur hochdrehte, sich einfach zum Quatschen einschaltete oder die Beleuchtungen änderte. Aber sie hatte sich nach der letzten Durchsage nicht mehr gemeldet. Matt begann schon langsam sich Sorgen zu machen. Als sich die Lautsprecher plötzlich meldeten, erschrak er sich so sehr, dass er beinahe ein wenig von dem Salz verschüttete. Leroy blickte ihn an und zog eine Augenbraue hoch.
"Hey...ähm...Hi... Habt ihr schon etwas herausgefunden?"
"Wir konnten ein Gift ausschließen, das ist doch schonmal was."
"Ja... vermutlich... Macht weiter. Meldet euch, wenn es etwas neues gibt. Ich muss weg."
KILA klang traurig und hatte sich schon wieder abgeschalten, bevor Matt ihr antworten konnte. Aber so, wie Leroy neben ihm schaute, war es vielleicht auch besser, wenn er sich auf seine Aufgabe konzentrierte. Er wusste, dass er nach einer roten Reaktion Ausschau halten musste.
Asterion, das blaue Zeug aus der Kanalisation, das Leona im Vorbeigehen mit einem Blick aus purem Abscheu bedacht hatte, wurde beim Kontakt mit dem Salz tatsächlich ROT.
Calcinat-Hydrogen, das als weißes Pulver von Koks WIRKLICH kaum zu unterscheiden war, rieselte auf das Testkit und wurde ROT
Demat'che Substanz, die im Trockenzustand wenigstens nicht so sehr brannte, machte so gar nichts mit dem Salz. Matt dachte erst, er hätte es verkackt, aber tatsächlich war die Reaktion neutral und blieb WEISS.
Floraldehyd war eine breiige Masse, und Matt wusste nicht so recht, wie er sie auf das Salz bugsieren sollte. Wenn er den Propheten nicht zum BErg bringen konnte, musste eben der Berg zum Propheten. Deswegen leerte er den letzten Rest aus dem Testkit einfach auf dem Brei aus und blickte Leroy stolz an, als sich das Salz ROT verfärbte.
Und damit konnte wieder ein Gift zuverlässig ausgeschlossen werden.
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Linn war gerade dabei, sich im Gang umzudrehen und die Mensa anzusteuern, als KILA eine Allgemeindurchsage machte. Sie klang nicht mehr so angespannt, aber trotzdem hielt sie sich verdächtig kurz.
"Linn Zacharias, vielen Dank für die Instandsetzung der Wasserreiningung. Sie haben ab sofort Zutritt zur Privatzelle des Hydroponikleiters. Darf ich fragen, was Sie in den Rohren gefunden haben und was den Wasserfluss blockiert hat?"
KILA schien nicht gesehen zu haben, dass sie ein Handy aus den Rohren gefischt hatten. Aber ob KILA unbedingt die Wahrheit wissen sollte, war etwas, das nur Linn selbst entscheiden konnte....
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