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Thema: [Verbrecher von Düsterburg] Tag 1

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Der Doktor war Linn einmal mehr ein Rätsel. Es war doch bloß eine stinknormale Dose. Wenn sie etwas Gefährliches beinhalten sollte, dann hätte sie sicher einen direkteren Weg als durch das Wassersystem von Düsterburg gefunden. Linn nahm sich ruckartig und entschlossen den Dosenöffner, der sein Werk schon mehrere Jahre und unzählige Male in diesem Gefängnis verrichtete, und riss dem Doktor den Behälter aus seinen Griffeln.

    "Mann, das ist doch jetzt kein Hexenwerk", dachte sich Linn laut, "was soll denn schon passieren??"

    ...und versuchte die Dose zu öffnen.

  2. #2
    Es fiel Linn leicht, den Dosenöffner aus Metall an die Naht anzusetzen. Es war merkwürdig - es sah fast so aus, als wäre die Dose nicht industriell verschlossen worden, sondern als hätte hier irgendjemand mit einem Schweißbrenner hantiert und den Deckel von Hand wieder auf die leere Dose geschweißt. Aber mit einer letzten Anstrengung gelang es Linn, den Deckel endgültig zu durchstoßen und das leise Ploppen verriet auch, dass die Dose wasserdicht gehalten hatte. Der Deckel war schnell nach oben gebogen, und was Linn, Theo und Dr. Tod schließlich fanden, verschlug Ihnen den Atem.

    Es war ein Handy.
    Ein uraltes Nokia 3310 mit schwarz-weißem Display. Oder, naja, eher Schwarz-grün.

    Wütend vibrierte das Handy, dass mittlerweile nur noch 4% Akku hatte. Es war offensichtlich eingeschaltet und existierte vor der Zeit der PIN-Sperren. Der kleine Briefumschlag in der Ecke kündete von einer neuen SMS.

    Zitat Zitat
    WIR KOMMEN. BLEIBT AM LEBEN. VERTRAUT NIEMANDEM. DIE REGIERUNG BRINGT EUCH UM. VIVE LA RESISTANCE.

  3. #3
    "Öhm, will man uns auf den Arm nehmen? Da misstraue ich KILA die ganze Zeit und simsalabimm erscheint ein Handy, mit einer SMS die das zu beweisen scheint? Da ist doch etwas faul. Was nun?"

    Die drei eilten schnell zu den anderen und wollten allen die SMS zeigen, aber auf dem Weg zu den anderen sagten sie natürlich alle laut, was sie dachten. Denn die Drei waren nicht mehr die jüngsten und somit auch keine Schnellzüge.

    Geändert von Loxagon (27.02.2017 um 21:23 Uhr)

  4. #4
    Boyle verharrte noch einen kurzen Augenblick in der merkwürdigen Position vor dem Geheimfach - auf Knien und die Hand nach dem erschrockenen Zurückzucken an seinen Körper gepresst. Aber der Lautsprecher knackte nicht noch einmal, zumindest nicht sofort. So praktisch es war, dass KILA sich aus irgendeinem Grund nicht eingemischt hatte - das war so gar nicht die Art der neuen KILA - so bestimmt hatte ihr Ton auch geklungen. Sie würde ihn bestimmt gleich nochmal auffordern, seinen lästigen Pflichten nachzugehen, wenn er sich nicht gleich aufmachte.
    Mit einer Mischung aus Erleichterung aber auch Ärger verließ Lionel also sein neues Privatgemach und machte sich auf den Weg zurück zum Medizinraum. Der Siegesschluck Whiskey musste wohl warten. Aber hey, immerhin wusste er jetzt, dass es wohl doch eher mehrere Schlucke werden konnten, ohne dass der Vorrat auch nur wirklich angekratzt war.

    Leroy war immer noch die einzige Person im Krankenzimmer. "War inzwischen irgendjemand hier?", fragte Boyle und konnte sich die Antwort schon denken. Der Mann, der immer noch über der Liste brütete, schüttelte nur den Kopf. "Wow. Man sollte meinen, es würde die Leute interessieren ein Gegengift zu bekommen, bevor die Nacht hereinbricht." Lionel bemerkte, dass er langsam sauer wurde. Erst war er durch die ganze Düsterburg gerannt, um den Leuten eine Möglichkeit zu geben, sich in der Nacht sicherer zu fühlen - völlig selbstlos, wie er sich jetzt wirklich einmal dafür loben musste - und dann hatte niemand den Arsch hochbekommen, während er nur mal ganz kurz sein neues Zimmer betrachten hatte dürfen, bevor er wieder verscheucht worden war.
    Jetzt wo die Erinnerung an die Erleichterung, von KILA nicht auf sein Kniegerutsche angesprochen zu werden, schon wieder verblasste und ihm als nicht zu tragisch vorkam, regte ihn das doch nochmal deutlich mehr auf.
    "Vielleicht sollte man die Leute doch eher spezifisch ansprechen.", sagte Leroy ruhig. Bevor Boyle protestieren konnte, tippte er mit dem Finger auf den Bericht und sprach weiter, ohne aufzusehen. "Es gibt eine ideale Reihenfolge, mit der wir nach und nach Gifte ausschließen können. Für den ersten Test, die Wasserlöslichkeit, brauchen wir nur jemanden, der mit solchen Substanzen richtig umgehen kann. Es bringt uns jetzt nicht viel, schon Freiwillige für alle anderen Schritte zu haben." "Wir haben überhaupt keine Freiwilligen.", warf Boyle ein, nur um negativ zu sein.
    Leroy sah ihn daraufhin nur schweigend an und irgendwie kam Lionel vor, dass er durchaus trotzdem etwas mit seinem Blick aussagte. Niemand respektiert dich.
    Ach Blödsinn, das lag bestimmt nur daran, dass immer diese Spannungen zwischen ihnen waren und Boyle gerade einfach leicht angepisst war. Er war der Anführer und Punkt. Mann, wie gerne er jetzt diesen Schluck Whiskey gehabt hätte.

    "Gut, ich frage Erie.", sagte Lionel schließlich genervt zu Leroy, und sehr viel leiser fügte er hinzu: "Und verpasse Alek einen Arschtritt." Der Rotschopf war sogar die oberste Priorität, weil der ihn nun immerhin zum zweiten Mal absolut nicht ernst genommen hatte.

    Geändert von Lynx (27.02.2017 um 20:22 Uhr)

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