Boyle starrte eine Weile lang mit offenem Mund in den prunkvollen Raum, bis sich der offene Mund langsam in ein Grinsen umwandelte. Das musste ziemlich merkwürdig aussehen, aber es war völlig egal, denn er war ja ganz alleine hier. Weil es sein verdammtes, privates Luxusheim war!
Erst einmal legte Lionel sein mitgebrachtes Zeug mitten auf den Boden, um die Hände in die Höhe schießen zu lassen und laut "YES!" zu rufen. Das musste einfach sein.
Dann streifte er mit seinem Zeigefinger über die Möbel, und auch wenn alles definitiv etwas Staub angesetzt hatte, fühlte es sich trotzdem schon gleich elitärer an. Warum genau hatte er so lange gewartet, um sich zum Anführer krönen zu lassen?

Die Akten im Schrank interessierten Boyle erst einmal so gar nicht. Vielleicht würde er sie später durchschmökern in der Hoffnung, möglichst interessante Aufzeichnungen von Don Leone zu finden. Das war aber mit Arbeit verbunden, die er jetzt bestimmt nicht machen wollte. Auch das Telefon war in seinem euphorischen Zustand gerade nicht die Priorität. Er wollte sich in diesem Moment einfach nur lachend auf die Matratze schmeißen, zur Decke blicken und sich selbst beglückwünschen, was für ein feiner Kerl er doch jetzt war.
Als er also näher an das Bett trat wusste er schon: Wenn irgendetwas mit dieser Suite nicht stimmte, dann war es ihm egal - in diesem Bett würde er glücklich sterben.