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Auserwählter
Der Doktor blickte sich kurz um, und tatsächlich - ein paar Arbeitstische weiter lag ein einwandfreies Werkzeugset - vielleicht sogar eines der besten, die er seit langem in der Düsterburg gesehen hatte. Die meisten Werkzeuge hier waren von den Jahren der Benutzung abgestumpft und in keinem guten Zustand. Hier war aber tatsächlich ein noch spitzer Schraubenziher dabei! Ein echter Traum! Während Edward den Schraubenzieher im Licht der grellen Lampen drehte und bewunderte, wurde das Scheppern im Rohr lauter. Er wanderte wieder hinüber zu der Filteranlage und löste vorsichtig die Schrauben der Abdeckung. Das Rütteln und Scheppern wurde lauter. Mit einem letzten Ruck fiel die letzte Schraube zu Boden und er konnte die Abdeckung abnehmen.
Er traute seinen Augen kaum, als er in dem Rohr eine leicht eingedellte, aber sonst einwandfrei silbrig schimmernde Konservendose fand.
Mit einem mutige Handgriff entfernte Dr. Tod den Fremdkörper aus dem Rohr, und keine Sekunde zu früh zerrte Theo seinen Fuß aus dem abgetretenen Turnschuh, denn mit einem Stöhnen erwachte das ganze Wassersystem wieder zu neuem Leben. Das kleine Röhrchen am Boden pfiff ohrenbetäubend und stieß eine Welle an heißem Dampf aus, der Theos Fuß mit Sicherheit gekocht hätte, hätte er noch festgesteckt.
Dr. Tod hingegen drehte die Dose in seinen Händen und spiegelte sich in den schimmernden Rillen. Auch Linn und Theo kamen schließlich dazu und zu dritt starrten sie auf dieses merkwürdige Fundstück. Bis es im Inneren der Dose vibrierte.
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Boyle betrat den Raum ganz langsam, als müsste er erst einmal verarbeiten, was er hier sah. Seine letzten Jahre waren geprägt von der neutralen, nichtssagenden Einrichtung der Düsterburg. Schmucklose Kojen, schmucklose Esstische, brachiale Nutzerfreundlichkeit.
Hier dagegen betrat er eine Welt des Prunks. Er hatte einmal, vor Jahren, einen Bericht über den Wohnstil der Superreichen gesehen, und diese Zelle stand dem in nichts nach. Gut, es war immernoch unverkennbar eine Zelle unter der Erde, aber mit einem Lichtpanel an der Wand entstand fast so etwas in der Art wie der Eindruck eines Fensters, das Bett an der Seite war mit dunklen Holzbalken gesäumt und hatte eine RICHTIGE Matratze (auch, wenn diese durch Jahrzehnte der Nutzung durch den nicht gerade schlanken Don Leone ein wenig durchgelegen war). Ein riesiger Schreibtisch beherrschte die Szene, und tatsächlich, die Gerüchte waren war - es stand ein altmodisches Drehscheiben-Telefon in Grün auf dem Tisch. In einem Schrank hinten an der Wand sammelten sich Akten, ein paar davon besonders markiert und allgemein wirkte der Raum eher wie ein Büro. Ein verdammt pompöses Büro.
Er hatte nun die Wahl:
Er könnte sich zuerst das Bett anschauen.
Er könnte sich den Schreibtisch mitsamt dem Telefon anschauen
Er könnte sich eine der Akten zur Hand nehmen.
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