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Thema: [Verbrecher von Düsterburg] Tag 0 - Rollenspielintro und Anführerwahl

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Roberts Glück, von dem er vor einigen Stunden noch gedacht hatte, dass es ihm heute hold war, hatte ihn wohl bereits wieder verlassen. Es schien so, als hätte irgendein Idiot alle Blüten von den Pflanzen gerissen. Wahrscheinlich beim Entfernen der Parasiten. Ein Großteil der Insassen der Düsterburg hatten einfach keine Ahnung, was Schönheit bedeutete und das man diese am besten in Ruhe lassen sollte.

    Mit einem enttäuschten Seufzen, eine emotionale Regung die er sich nur in Abwesenheit der anderen Gefangenen erlaubte, erhob er sich und sah erneut zu der kleinen Frauengruppe hinüber.
    Nun standen nur noch Eerie und die Frau mit blondem Haar da.
    Robert richtete seine Kleidung und ging auf die beiden Damen zu.
    Sie schienen im Moment nicht miteinander zu sprechen sondern sahen zur nahen Wand hinüber. Es schien ein Gitter zu fehlen welches einen Schacht freigeben hatte.

    Um die beiden nicht zu erschrecken räusperte Robert sich einige Schritte bevor er zu ihnen aufgeschlossen hatte.
    Eerie schien nicht überrascht ihn hier zu sehen, immerhin hatten sie schon oft, schweigend und beide in ihre Arbeit vertieft, die Zeit miteinander in der Hydroponik verbracht.

    Er bedachte die ältere Frau daher nur mit einem freundlichen Lächeln und einem Nicken in ihre Richtung.
    Die junge Frau hatte Robert zwar bereits gesehen, aber nie wirklich wahrgenommen.
    Er schenkte also seine gesamte Aufmerksamkeit Leona, welche mit einer leichten Unsicherheit im Blick zu ihm aufsah.

    "Wenn ich mich vorstellen darf, Robert Silver. Sie müssen neu in unserem bescheidenen Etablissement sein. Sie sind mir bis heute noch nie aufgefallen."
    Robert hielt der Frau zur Begrüßung seine Hand hin. Er wusste, dass diese höfliche Geste in der Düsterburg eher verpönt war.
    Mit einer Hand ließ sich schlecht kämpfen und das weglaufen war auch erschwert, wenn man seinen Feind an der Hand hielt.
    Es gab allerdings Dinge aus seinem früheren Leben, die er sich nicht abgewöhnen konnte.

    Eerie beobachtete die beiden mit wachen Augen. Leonas Blick huschte kurz zu der älteren Dame herüber, dann nahm sie zögerlich die warme Hand des Mannes in ihre.
    "Leona." Ihre Stimme klang selbst in ihren eigenen Ohren schwach und ängstlich. Doch sie würde sich jetzt keine blöße geben. "Leona Petty. Ich bin noch nicht lange hier."

    Nach einem kurzen Händedruck gab Robert ihre Hand wieder frei.
    "Sie sind erst wenige Zeit hier und planen bereits einen Ausbruch?" Er lachte leise. "Ein kleiner Scherz. Nun was geht hier vor?"
    Mit einer Handbewegung zum freigelegten Schacht deutend sah er ruhig zwischen Eerie und Leona hin und her.

    "Nein nein." Eerie kicherte leise. "Ich brauche den Inhalt aus Behälter IIV für die Pflanzen und die liebreizende Leigh hat sich bereit erklärt mir zu helfen. Leona auch, aber Leigh war etwas... energischer."
    Nun deutete auch sie auf den Schacht. "Sie ist vor wenigen Minuten hineingeklettert."

    Robert zog die Augenbrauen hoch.
    "Was für eine unangenehme Aufgabe."
    Er besah sich die Öffnung genauer. Robert selber hätte niemals hinein gepasst und Eerie schon gar nicht.
    "Hat Ms. Matthews denn etwas mitgenommen, womit sie es transportieren kann?"

    Leona beobachtete die beiden kurz, entschloss sich dann allerdings lieber zu gehen. Was sollte sie noch hier? Sie brauchte eine Dusche.
    "Entschuldigen Sie mich, aber ich werde jetzt gehen. Bis... später."

    Robert und Eerie sahen ihr kurz nach. Dann, als die junge Blondine aus Hörreichweite, war wandte sich Robert mit ernster Miene seiner Gespärchspartnerin zu.
    "Wen wählst du zum neuen Anführer, Eerie?"

  2. #2
    Als Leigh auf so grobe Art und Weise reagierte, konnte man Erie ansehen, dass sie um ein Haar mit der Hand ausgeholt hätte, augenscheinlich, um der jungen Dame eine Ohrfeige zu geben.
    Doch obschon der dickliche Leib sich straffte und eine Augenbraue gefährlich wie bei einer mehr als unzufriedenen altenglische Gouverante hochwanderte, konnte sie sich augenscheinlich gerade noch so beherrschen. Die Umstehenden spürten, dass die Dame aus Frankreich solche Wutausbrüche - und vor allem das Ablehnen einer solchen "Bitte" - aus ihrem alten Leben nicht gewohnt war.

    Es war also Leona, die die Situation bereinigte, indem sie sich bereit erklärte und ein wieder mütterliches, gnadenvolles Lächeln auf ihre Lippen zauberte.
    "Du bist ein gutes Kind, Leona.", sagte Erie sanft und maß dabei Leigh mit einem strengen Blick, als würde sie die schulischen Leistungen zweier Schülerinnen miteinander vergleichen, es wirkte vollkommen fehl an diesem Orte, tief unter der Erde.

    Als Leona sich dann anschickte, den Schacht hinein zu kriechen, war die Überraschung groß, als sich Leigh doch entschloss, die mehr als unangenehme Aufgabe in Angriff zu nehmen.
    Erie glaubte, so etwas wie Erleichterung und Dankbarkeit im Blick von Leona Richtung Leigh zu sehen und als Leigh im Schacht verschwunden war und Leona sich an der älteren, dicklichen Dame nach dem Gespräch mit Mister Silver vorbei schleichen wollte, wurde sie trotzdem augehalten, als Erie ihr eine Hand auf die Schulter legte.

    "Danke, Kindchen.", raunte sie leise und blickte ihr trotzdem streng in die Augen. Ein paar unangenehme Millisekunden zu viel hielt sie den Griff an der Schulter der jungen Schönheit aufrecht und musterte ihr Gesicht. Dann entließ sie das Mädchen, griff in die Tasche ihrer Schürze und holte ein kleines, fein gesticktes Tuch heraus und drückte es Leona in die Hand, danach schloß sie - wie um keine Widerrede zu dulden - die Hand Leonas mit ihrer Rechten um den geheimnisvollen Inhalt des Tuches.
    Für Leona fühlte es sich an, als wären es Augäpfel, die sich darin befanden und wenn sie genauer hinblickte, erkannte sie auch, dass sich das Tuch leicht rot färbte.
    Sie schluckte unsicher und wich dem habichtähnlichen Blick der Älteren aus und wisperte ein "Danke.", ehe sie sich lösen konnte und mit einem letzten Blick auf den geöffneten Schacht in dem Leigh verschwunden war, sich Richtung Dusche wandte.

    Dann wandte sich Eerie dem aristokratisch lächelnden Mister Silver zu.
    "Nun, lieber Robert..." begann Eerie und legte ihm vertrauensvoll und sanft eine Hand auf den Arm. "...den Fehler, einen Kübel zu vergessen, machen sie alle das erste Mal. So erging es Paloma und vor ihr auch Remete."

    Der Angesprochene im feinen Anzug, der bei jeder anderen Person hier unten lächerlich gewirkt hätte, Mister Silver aber vorzüglich kleidete und ihn mit einer Aura des Unnahbaren und Edlen umgab, schmunzelte nachsichtig.
    "Aber genug von den Kindern.", lächelte Eerie. "Ich hatte gehofft, dass du dich zur Wahl aufstellen lassen würdest, lieber Robert. Du hast etwas von meinem zweiten Mann. Einen starken Willen und einen wachen Blick. Dazu eine Ruhe, die Bewunderung verdient. Wenn hier unten Jemand meine Stimme verdient hätte, dann wärst dies du. Und einem Mann mit so einem Kinn..." Sie blickte zu ihm hoch und schmunzelte, während sie mit der Hand geschwisterlich über den Stoff seines Anzugs strich, "...so einem Mann würde ich auch folgen können. Nicht, dass Mister Boyle nicht auch eine gute Wahl darstellt - aber als Händlerseele will ich ihm mein Leben nicht unbedingt anvertrauen"

    Geändert von Daen vom Clan (23.02.2017 um 22:23 Uhr)

  3. #3
    Matt sah sich die Totenshow vor ihm ruhig an, es war auch irgendwie einfach zu creepy da irgendwas noch groß zu sagen. Und hey, auch wenn er immer einen guten One-Liner hatte, manchmal war es besser die Klappe zu halten. Das hatte er auf die harte Tour lernen müssen.

    Als Boyle wieder an ihnen vorbeikam warf er ihnen einfach nur stumpf einen Aufruf ihn zu wählen entgegen.
    Das war merkwürdig. Damn. Das war sowas von merkwürdig.

    "Nun Mr. Foster. Vielleicht sollten Sie sich mit Ihren Überlegungen hinsichtlich des Gefallens nicht zu lange Zeit lassen.
    Wer weiß wie lange wir noch leben. Der Tod begleitet jeden von uns. Immer."


    Scheiße. Normalerweise würde Matt ja gerne sagen, dass sein ganzes Leben noch vor ihm liegt. Aber irgendwie sah es schon kacke aus.

    "Alter, das klingt aktuell echt nicht vertrauenswürdig, weisste?

    Wie gesagt, manchmal war es besser die Klappe zu halten. Robby Tobby sowas ins Gesicht zu sagen... nope, better not. Doch Silver machte es ihm einfach und wandte sich von ihm ab.
    Ohne weitere Worte verschwand Matt dann auch wieder in der Küche.

    Schnell ließ er das Messer wieder im Messerblock verschwinden und schaute nochmal zu dem Bottich voller Gemüse in dem früher eigentlich mal Zement angerührt wurde.
    Big Boss und Matt arbeiteten nun schon seit einiger Zeit in der Küche und er selbst hatte nie Ambitionen den Laden zu schmeißen. Klar, irgendwo wäre es geil gewesen da draußen Chefkoch zu sein. Aber hier drinnen? Was sollte es ihm bringen. Chefkoch in der Düsterburg wäre eh kein geiles Statement für seine Vita gewesen.
    Es hatte auch einfach seine Vorteile hier unterm Radar zu bleiben und trotzdem wusste jeder, dass er zu einem wichtigen Teil der Belegschaft gehörte.

    "Yo KILA. Fass mir nochmal den Verlauf der letzten Wochen und Monate zusammen... ich verlier hier unten den Überblick wie viele schon Hopps gegangen sind... und wie lange schon."

    Matt ging zu den Pilzen und griff an die übliche Stelle um sich seine Extraportion Essen zu schnappen. Eines musste man Big Boss lassen. Kochen konnte sie. Was bei den vorhandenen Zutaten nicht unbedingt die einfachste und dankbarste Aufgabe war.

    "Und wann treffen wir uns eigentlich mal zum Picknick? Ich mein... meine Picknicke bestehen aus Wodka und Käse aber... you know?"

    Geändert von Gendrek (23.02.2017 um 23:51 Uhr)

  4. #4
    Während er so Boyles Wahlkampfrede lauscht - selbstredend betont interessiert guckend - kaut Theo genüsslich weiter. Auch wenn die Argumente jetzt eher so bedingt überzeugend sind, die Tatsache, dass Boyle der erste ist, der offensichtlich immerhin Interesse an dem Job hat, spricht doch irgendwie für sich. Da meldet sich Tod zu Wort:

    "Fräulein Leona und ich haben die Leiche ebenfalls getragen, also sollen wir deswegen ein Triumvirat gründen? Klingt so. Und anders können? Kann ich auch. Und was vormachen? Mache ich auch nicht. Und lange hier sein? Wer von uns ist das nicht? Fräulein Leona ist noch jung, und im Gegensatz zu den meisten von uns, einschließlich mir, wirklich noch eine unschuldige Person. Wenn, dann verdient sie die Privilegien des Anführers."

    Die Ansage ist so absurd, dass Theo kurz vergisst, weiterzukauen und sich nur knapp ein lautes Lachen verkneifen kann. Sicher, mit Leona wären sie definitiv an jemandem, der wohl kaum einen auf verkappter Despot machen würde, aber... Von dem, was Theo die letzten Wochen so mitbekommen hatte, wäre Leona kaum sonderlich glücklich, wenn sie wüsste, dass man sie auf einmal als Anführerin für Sodom und Gomorrha handelt. Vermutlich wäre sie eher so verängstigt, dass sie sich gar nicht trauen würde, sich gegen die anderen durchzusetzen. Das hätte zwar auch seine Vorteile, auch für Theo, aber - nein, die Gesellschaft von Leuten wie Frankenstein hier und gewiss auch die eines gewissen Feuerteufels wäre weitaus angenehmer, wenn im Hintergrund jemand steht, der sie einfangen kann. Und der den Job überhaupt will.

    Diesem Gedanken - und den Weg zu einem weiteren falschen Schnitzel - folgend, geht Theo im Kopf die Optionen durch. Leona steht völlig außer Frage. Leigh ist noch zu neu, als dass man sie einschätzen könnte. Robert und Tod? Beide ganz weit unten auf Theos Liste - bei einer Mörderplage einen inhaftierten Mörder als el Cheffe zu wählen ist selbst ihm zu absurd. Wer wäre denn noch so da? Leroy wäre ne Idee, fällt aber wie Leona in die Kategorie der Leute, bei denen Theo sich beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass die von dem Posten begeistert wären. Matt... ist ein netter Typ und definitiv vertrauenswürdig, wirkt aber nicht wie der geborene Organisator. Natürlich wäre auch noch Theo selbst da, aber jeder weiß, dass die hohen Posten nur dann Spaß machen, wenn das Königreich nicht gerade mitten in der Scheiße steckt. So wie jetzt also.

    'Bleibt Boyle. Hat sich zuerst gemeldet, von daher wäre das nur fair, oder? Aber irgendwie... So, wie der seinen Wahlkampf hier aufzieht wirkt das nicht so überzeugend.'

    Skeptisch guckt Theo sein falsches Schnitzel an. Der Trupp braucht jemanden mit etwas Autorität, jemanden, der wenigstens einigermaßen von der Mehrheit respektiert wird und jemand, der Leute organisieren kann. Mit einem mal scheint es dem jungen Mann, als schaue das Schnitzel zurück.

    'Sie kommandiert eh schon den halben Laden rum, check. Kann sich durchsetzen, check. Wird halbwegs respektiert, da man Giftmischer an der Futterausgabe besser nicht verärgert, check. Und sie hat mal erwähnt, dass sie früher irgend so nen Laden geschmissen hat... oder zumindest die Küche. Sagt man nicht immer, in Küchen gehe es hart zu?'

    Während Theo die endlich den letzten Bissen kaut und seinen Teller wegräumt, fällt auch schon die Entscheidung: Eerie ist die beste Wahl. Und wenn die nicht will... hat Boyle zuerst gefragt. Zufrieden mit seinem Plan fängt Theo an, ein kleines Liedchen zu pfeifen. Der Fahrplan für die Versammlung steht!

    Geändert von BDraw (24.02.2017 um 02:19 Uhr)

  5. #5
    "Deine Worte schmeicheln mir zwar, aber ich selbst würde mich nicht vorschlagen. Sollen das die jungen Leute machen, nicht wahr?"
    Natürlich konnte er sich als Anführer der Düsterburg sehen. Wahrscheinlich war er sogar die einzige Person hier, die für solch eine Position qualifiziert war.
    Er würde die nächsten Tage allerdings genug mit sich selbst zu tun haben und hatte keine Zeit, sich auch noch mit den Angelegenheiten der anderen herumzuschlagen.
    Robert nahm Eeries Hand, die sich noch immer an seinem Anzug befand, in seine.

    "Lass uns über deine Angestellten sprechen. Ms. Petty ist zu zerbrechlich für diese Aufgabe, nicht wahr? Und Ms. Matthews zu hitzköpfig."
    Robert schwieg einige Sekunden.
    "Mr Foster ist leicht zu manipulieren und ließt sich wie ein offenes Buch."
    Die restliche Liste der Gefangenen der Düsterburg hielt auch keinen Kandidaten bereit, für den oder die er sich auch nur im Geringsten hätte erwärmen können.
    Er seufzte.
    "Nun wir haben ja noch ein wenig Zeit darüber nachzudenken nicht wahr?"
    Robert ließ ihr einen kurzen Moment um über das Gesagte nachzudenken, aber nicht genug Zeit um zu antworten. Es gab da etwas anderes was er mit ihr besprechen musste.
    Seine Hände schlossen sich etwas fester um Eeries Hand und er lächelte sie an.
    "Kommen wir zu einem anderen Thema meine Liebe. Es scheint mir, als hätten wir jemanden in unserer Gemeinschaft, der sein kleines Mundwerk nicht halten kann.
    Sie wissen welche Umstände uns in die Düsterburg gebracht haben. Du weißt nicht zufällig,"
    Robert Blick verdunkelte sich, "von wem?"

  6. #6



    Eeries Hände verkrampften sich leicht, als Robert sie mit diesem düsteren Blick maß, doch als ihr klar wurde, dass er unmöglich sie meinen konnte, entspannte sie sich zusehends.
    Nicht, dass sie Angst vor ihm gehabt hätte - ihre einzige Angst war, die Person hier unten als... nun ja... Freund? zu verlieren, den sie hier noch hatte.

    Sie erinnerte sich unbewusst an den Moment zurück, als er das erste Mal in ihr Leben getreten war.
    Es muss vor vielleicht zehn Jahren gewesen sein, Düsterburg war als Gefängnis noch relativ neu und in den Bunkeranlagen herrschte Anarchie, Gewalt und Chaos.
    Während es ihr gelungen war, sich aus den meisten Problemen heraus zu halten und aalglatt zumeist entwichen war, gab es doch den einen Tag, an dem ihr Leben an einem mehr als seidenen Faden hing.

    Mehr aus Zufall, gepaart mit einer Prise Spaß und Sehnsucht, hatte sie in der hydropnischen Farm Avancen einer Bewundererin erfahren.
    Ihren Namen hatte Eerie schon wieder vergessen, sie wusste lediglich, dass die aus dem VIS stammte, dem "Vereinigten Islamischen Staat" und als Vergewaltigungsopfer von der Scharia als schuldig für Düsterburg gesprochen wurde. Durch ihren Hass auf Männern - was Eerie in diesem Fall mehr als verstehen konnte - suchte sie wohl die Nähe der Frau, die kaltblütig sich an Männern vergangen hatte. Als es zum ersten - fast ungewollten - Kuss kam, wurden sie von einigen inhaftierten Supportern des "New-Klux-Clan" angegriffen, die von der Trumpadministration hier unten eingesperrt worden waren und die "hohen, christlichen Werte der NATION" auch hier unten hochhalten wollten.

    Während auf sie Beiden eingetreten wurde, schlenderte Mister Silver - so zumindest in ihrer Erinnerung - im tadellos sitzenden Anzug in den Garten, nestelte an seinen Manschettenknöpfen herum und sagte nur ein Wort. "Halt."
    Die Tritte "verstummten", die Angreifer wandten sich dem charismatischen Mann zu, der sie mit einem Blick strafte, der ihnen klar machte, dass sie für ihn nur Gewürm waren.
    Zu ihrer Überraschung schlugen die Angreifer die Augen nieder und waren schnell verschwunden. Für ihre kleine Liason war die Hilfe jedoch zu spät gekommen, sie starb an einer Hirnblutung durch die Tritte.
    Ähnlich böse erging es ihren Angreifern. Laut der alten KILA wurden sie mit den Resten von Feuerzeugbenzin im Mund mit halbverbrannten Gesichtern tot aufgefunden...

    Doch fortan sollte Robert ihr einziger Vertrauter werden. So kam es, dass sie einander auch den Grund ihres Daseins nach einigen Jahren in zweisamer Runde anvertrauten.
    Während er über sie dank ihres Prozesses natürlich bestens Bescheid wusste, war sie erstaunt - und seltsamerweise ein bisschen aufgeregt und erregt - als er in samtener Plauderlaune von den Schreien der Verbrennenden erzählte, fast plauderte oder schwadronierte.

    Seitdem waren sie füreinander da gewesen. Und sie hatten die Anarchie überlebt. Und den Aufstand von Zelle 56 und den "Marsch der braunen Bänder." Und nun waren sie hier und Robert hatte wieder diesen Blick in den Augen.
    Sie wusste, dass Mister Silver einzig und allein ihr die Tatsache anvertraut hatte, dass er ein Feuerteufel war und dass seine mediale Begleitung im Grunde nicht stattgefunden hatte.

    Seine Sorge spielte also die Wut auf einen Maulwurf wieder. Jemand schien geplaudert zu haben.
    Erie legte ihm sanft eine Hand an die Wange und aller Überzeugung, die sie aufbringen konnte und die sie aus ihrem Herzen speiste, sagte sie: "Wir finden das Schwein. Denken wir einmal logisch - Dieses Wissen kann nur Jemand haben, der sich mit KILA gut versteht. Und wir haben eine neue KILA."
    Sie nahm die Hand von seiner Wange und legte sie wieder in seine Hände.
    "Also kann es Herr Dr. Tod nicht sein, er und die neue KI hassen sich. Die jungen Mädchen, Leigh und Leona ebenfalls nicht, ich denke nicht, dass sie sich dafür interessieren würden. Bleibt noch Mister Boyle. Der Mann, der sich hier unten als Händler verdingt? Oder Mister Schumann oder Mister Hoffmann gar?"
    Der Blick von Mister Silver wurde kalt, doch Erie sprach leise weiter.
    "Viel wahrscheinlicher ist jedoch die Tatsache, dass der, der es wusste, bereits tot ist. Wir waren einstmals so viele Menschen hier unten. Jetzt sind wir so wenige. Es ist wahrscheinlich, dass der, der dies wusste und sich verplappert hatte, bereits nicht mehr unter uns weilt."

    Robert atmete ein und hob den Kopf - eine aristokratische Geste, die etwas in ihr schwingen ließ - und ließ den Atem geräuschlos entweichen.
    "Dann sollten wir uns nun um das Tagesgeschäft kümmern, nicht wahr?", sagte er dann aufgeräumt.
    "Meine Stimme geht an Matt Foster, denke ich. Er stellt keine Gefahr dar und ist einfach zu durchschauen. Ihn an der Spitze zu haben, wird uns keine Probleme bereiten, sofern die See sich anschickt, rauer zu werden."
    Damit schwieg Robert Silver, als wäre alles gesagt.

    Unnötig zu erwähnen, dass sich Eerie Lauseanne seiner Wahl anschließen und für Matt Foster stimmen würde...

    Geändert von Daen vom Clan (24.02.2017 um 14:06 Uhr)

  7. #7

    Wieder einmal war Leigh alleine. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie nicht wenigstens mit einem halben Herzen erwartet hatte, dass Leona ihr wenigstens anstandhalber hinterherkommen würde. Aber niemand kam, und der dunkle Schacht vor Behälter IIV blieb still.

    Es war eng, hier unten. Der Wartungsschacht spaltete sich von der Südseite der Hydroponik ab und machte einen leichten Bogen. Nach dem schmalen Eingang war er groß genug, um sich darin geduckt fortzubewegen. Wenn sie ihren Sinnen und ihrer Orientierung trauen durfte, bewegte sie sich ins Zentrum der Düsterburg, die wie ein Ring aufgebaut war. Was in der Mitte lag, wusste keiner von Ihnen so genau. Es wurde vermutet, dass hier allerlei technische Anlagen waren, die Lüftungsanlage zum Beispiel. Manche Glückssucher wagten sogar zu hoffen, dass sich hier ein Notausgang befinden könnte. Aber wenn jemand hier hin aufgebrochen war, die Wartungsgänge durchkrochen hatte und jeden Millimeter nach einem Griff oder einer Klappe abgesucht hatte - immer dann kehrte die Person am Abend entmutigt zurück zu den anderen.

    Aber doch, eine wahre Legende aus der Düsterburg, einer hatte es geschafft. Ramirez Estaga, ein Insasse und Widerstandskämpfer aus dem ehemaligen Mexico, das schnell nach der Machtübernahme gefallen war, war in den dunklen Gang gekrochen und kam nie wieder. Die Gerüchte über seinen Ausbruch verbreiteten sich wie ein Lauffeuer unter den Gefangenen und er wurde als Held gefeiert, auch wenn der eine oder andere sauer war, dass er seinen genialen Trick nicht mit all den anderen Insassen geteilt hatte. Aber auch das war schon 5 Jahre her, und Leigh hatte nur am Rande davon gehört.

    Sie schob sich weiter durch den engen Gang. Sie musste in den Nähen der Toiletten angekommen sein - auch, wenn es nur dezent nach Bahnhofstoilette roch. Es war überradschenderweise auszuhalten. Hatte KILA vielleicht schon abgepumpt und das braune Gold war schon weg? Aber nach einer weiteren Biegung konnte Leigh es im fahlen Schein der Notbeleuchtung sehen...

    "Scheisse...."

    Normalerweise funktionierte das Abwassersystem der Düsterburg wie eine riesige, chemische Toilette. Die Hinterlassenschaften trafen auf ein Gel, dass sie erstarren ließ. Die so entstehenden Pellets waren hygienisch und ließen sich in der Hydroponik relativ einfach wieder in lebendiges Mulch umwandeln.

    Aber dieses System war für die Nutzung von Hunderten gedacht, und sie waren nur noch zu zwölft. Der Pegelstand in dem Behälter war extrem niedrig, und statt trockener Pellets hatte sie eine schleimige, blau-braun geschlierte Gelmasse vor sich. Aber noch etwas anderes hier stank. Im übertragenen Sinne. Ganz hinten in dem Behälter, nur sichtbar, weil der Pegelstand so niedrig war - waren das Knochen, die aus dem Schleim herausschauten?

    --------

    "ACHTUNG, liebe Bewohner. Die Abstimmung zum neuen Anführer hat er zwei von zwölf Stimmen, mit einer Stimme für Lionel Boyle, von Mr. Boyle selbst , und einer Stimme für Erie Laurenne, von Mr. Schumacher. Ich möchte Euch alle darum bitten, die Stimme bald abzugeben. Wie ihr wisst, bekommt der Anführer Zutritt zu den Privatzellen im hinten Bereich der Düsterburg und hat bei einem Patt in der abendlichen Abstimmung die entscheidende Stimme."


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    "Yo KILA. Fass mir nochmal den Verlauf der letzten Wochen und Monate zusammen... ich verlier hier unten den Überblick wie viele schon Hopps gegangen sind... und wie lange schon."

    Matt hörte ein stumpfes Seufzen aus den Lautsprechern.

    "Oh Matt, wie oft sind wir das alles schon durchgegangen? Hast du einen Zettel? Stift? Also, ich bin hier jetzt seit sechs Monaten. Vor sechs Monaten wart ihr genau 382 Bunkerbewohner. 200 Männer, 182 Frauen. Damit stand die Düsterburg knapp vor ihrer Belastungsgrenze."


    Das klang merkwürdig in Matts Ohren. Klar, die Schlafkojen wurden langsam knapp, aber dafür war ja der neu errichtete Kojenbereich G3 da, und allgemein sah das ganze Gebäude aus, als würden hier noch viel mehr Menschen Platz finden. Auch in Sachen Nahrungsmitteln war es noch nie zu einem Engpass gekommen.

    "Jedenfalls, ich war gerade einen Monat hier, da ging es los. Eines Morgens wurden die Schlafkojen G2-25 bis G2-50 tot aufgefunden. Die Nacht der braunen Bänder, wie ihr es nennt, weil die Toten aus der Industriestation alle mit den brauen Gürteln ihrer Arbeitsanzüge erwürgt wurden. Danach wurde das Töten langsamer, doch immernoch starben pro Nacht eine, manchmal auch zwei Personen. Vor etwa 3 Monaten habt ihr mit den Abstimmungen angefangen. Vorher schon gab es tagsüber Lynchmorde von Übereifrigen. Die Abstimmungen über die tägliche Hinrichtung haben all das nur aufgegriffen. Seitdem stimmen die Überlebenden täglich über eine Person ab, die sterben soll. "

    "Und wie war eigentlich so unsere Erfolgsquote?"


    "Ihr habt 85 mal abgestimmt.
    7 Personen haben unmittelbar vor ihrem Tod gestanden, dass sie schuldig waren.
    78 Personen haben um ihr Leben gefleht und ihre Unschuld beteuert, bis der Selbstzerstörungschip schließlich detonierte."


    Es wurde kurz still im Raum. Hatten sie wirklich das Richtige getan?

    "Von ehemals 382 Bunkerbewohnern leben nun noch 12."
    Und unter ihnen mindestens ein weiterer Killer.

    KILA sagte es nicht. Sie wurde kurz still.

    "Und in Sachen Picknick..."

    Ihre Stimme wurde leiser und Matt war sich jetzt ganz sicher, dass nur ein einziger Lautsprecher aktiviert war, einer, der ganz in seiner Nähe war. Es gab eine kleine Pause und er hörte ein leises Rascheln, als müsste KILA sich umsehen. Oder vielleicht war das das Kratzen von einem Stift auf Papier?

    "...überleb das, okay?"

    Geändert von Caro (24.02.2017 um 13:59 Uhr)

  8. #8
    ICH WÄHLE LEONA ALS ANFÜHRERIN, sagte Dr. Tod nun sicher. Dann sah er jemanden an und musste irgendwie an einen Mann denken, den er eines Tages einst getroffen hatte - Vladi. Die Fahne des Mannes roch er heute noch in Gedanken. Dann sah er Eerie vor seinem geistigen Auge. Warum auch immer.

    Abgesehen davon, wäre es toll, wenn du deinen Hintern zu uns runterhieven würdest, KILA. Wer garantiert uns, dass du nicht der Killer in der Nacht bist? Eben, keiner. Wir wollen Beweise!

    Dr. Tod war, wie meistens, auf KILA sauer.
    "Ehr vertraue ich einem Dackel mit drei Köpfen, als KILA!", wettere er. Nun gut, Dackel mit drei Köpfen mochten selten sein, aber immerhin gab es welche, die sein Labor verlassen hatten. Und Versuchsobjekten traute er viel ehr, als einer Tusse, die zu feige war, ihre Hackfresse zu zeigen.
    Ja, er mochte KILA nicht. Immerhin: sie gab ihm ja auch keinen Grund das zu ändern, oder?

    Geändert von Loxagon (24.02.2017 um 15:41 Uhr)

  9. #9
    KILAs Stimme hallte durch den Raum und Robert warf Eerie nur einen wissenden Blick zu.
    "Auch ich muss mich nun entschuldigen. Wir sehen uns dann später in der Mensa?"
    "Aber sicher doch. Ich warte noch auf Leighs Rückkehr."
    Sei vorsichtig.
    Sie dachten beide das selbe, sprachen es allerdings nicht aus.
    Mit einer kleinen Verbeugung verabschiedete sich Robert dann und ging den Weg, den er zuvor gekommen war, wieder zurück.

    Wie erwartet stand niemand mehr im Flur welcher die Mensa, die Küche und die Hydroponik verband, dafür war der Aufenthaltsbereich einigermaßen gefüllt.
    Robert hielt kurz im Eingangsbereich inne und sah sich um.
    Es gab noch immer einige Bewohner, die sich noch nicht hatten Blicken lassen.
    Auch wenn er sie nicht alle beim Namen kannte, so wie er Ms. Pettys Namen nicht gekannt hatte, so waren ihm doch wenigstens die Gesichter vertraut.

    Vor seinem geistigen Augen versuchte er sich vorzustellen, wo sich die Personen, welche er heute schon getroffen hatte, momentan aufhielten.
    Wohin Ms. Petty gegangen war wusste er nicht. Auch Matt Foster war nirgendwo zu sehen. Ms. Matthews befand sich auf dem Weg zum Abwassersystem. Eerie war in der Hydroponik zurückgeblieben. In der Mensa befanden sich Mr. Schumann, Lionel Boyle, Leroy Hoffmann und Edward Tod. Letzterer war nicht zu überhören.

    Robert nahm sich eines der Schnitzel und setzte sich zu Dr. Tod an den Tisch.
    Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und einer nicht überhörbaren Genervtheit, jemanden der ihre einzige Informationsquelle bedrohte konnten sie nun wirklich nicht gebrauchen, in der Stimme sprach er ruhig aber laut genug, dass es jeder im Raum hören konnte.
    "Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Doktor, dass KILA vielleicht nicht herunterkommen kann?
    Warum sollte sie auch. Wir sind Häftlinge, einige gefährlicher als andere,"
    er hielt kurz inne und beschloss für sich, dass Tod eindeutig geisteskrank und ohne psychische Behandlung gefährlich war ",es wäre ziemlich unklug von ihr uns einen Besuch abzustatten.
    Nicht wahr? Außerdem, ein gut gemeinter Rat. Sie sollten sich mit Drohungen und Anschuldigungen etwas zurück halten. Sie stiften nur Unfrieden. Das ist das Letzte was wir jetzt gebrauchen können. Machen Sie sich nützlich oder seien Sie still."
    Nach den letzten Worten biss er beherzt in das falsche Schnitzel. Eerie mochte eine Hexe sein, aber kochen konnte sie wie keine andere.


    Geändert von Kaia (24.02.2017 um 15:28 Uhr)

  10. #10
    "Wir wären schön blöd, wenn wir KILA umbringen würden, käme sie zu uns. Immerhin muss sie alles regeln. Ohne KILA nippeln wir ab.

    Und Drohungen? Ich drohe nur KILA. Die anderen haben nichts vor mir zu befürchten, im Gegenteil. Vereint könnten wir alle sicherlich dieser Anlage hier entkommen. Mit etwas Zeit habe ich im Nu ein Gegenmittel für das Schlafgas entwickelt und diese Todeschips? Könnte ich schnell entfernen. Aber da man das weiß, lässt mich KILA natürlich nicht in die Nähe der notwendigen Gerätschaften."


    Dann sah er sein "Schnitzel" an.

    "Naja, es ist essbar. Und vermutlich könnte Fräulein Eerie mit guten Zutaten etwas gutes Kochen. Wollte nicht jemand eine Pilzzucht aufmachen?", seufzte er und biss erneut in dieses Etwas von Möchtegernschnitzel.

    "Hm, und gefährlich? Ich weiß, dass Sie mich damit meinen, Robert. Allerdings hat hier unten niemand etwas vor mir zu befürchten. Allerdings könnten Sie mir ja erklären, warum wir KILA vertrauen sollten? Es ist ja nicht so, dass es besonders vertrauenserweckend ist, dass sie uns alle Onehit auslöschen kann und dann diese Wahl verlangt, wo er eine Person am Tag opfern. Vertrauensvoll? Nein, hier unten vertraue ich nur wenigen und KILA ist niemand, die dazu gehört. Sie sind allerdings in der engeren Auswahl."

    Dann stand er auf, räumte sein Geschirr weg und begann die Tische mit einem Tuch zu wischen.

    "Sauberkeit ist wichtig!", sagte er lächelnd und putzte, wie so oft, die Tische. Ja, der gute Doktor hatte einen Putzfimmel und hasste es, wenn Dreck rumlag.

  11. #11
    Fräulein Eerie.
    Er schmunzelte kurz in sich hinein, dann wurde Roberts Miene wieder hart.
    "Ich glaube wir wissen beide, dass ihre Art der Bedrohung eine andere ist als die, vor der ich mich fürchten würde."

    Er stach mit seinem Besteck etwas zu fest in das, aus Gemüsepampe geformte Schnitzel. Nicht nur, dass Tod nicht den Anstand zu besitzen schien mit dem Putzen zu warten,
    bis Robert und die anderen Anwesenden fertig gegessen hatten, er hatte ihn bei seinem Vornamen genannt.

    Das Besteck lag nun neben seinem halb aufgegessenen Schnitzel.
    Er hatte zwei Möglichkeiten diese Situation zu lösen.
    Möglichkeit Nummer eins würde ihn sofort auf die Abschussliste für die Wahl am nächsten Abend setzen und ziemlich an seinem Image kratzen.
    Möglichkeit Nummer zwei allerdings...

    "Da Sie nach all der Zeit noch immer nicht zu verstehen vermögen wie das Leben in der Düsterburg funktioniert, sehen Sie das was ich Ihnen jetzt erzähle als freundliches Geschenk an, Doktor."
    Robert stand auf und bewegte sich zwischen den Tischen, den Blick wie eine Raubkatze immer auf Dr. Tod gerichtet.
    "KILA hält Sie hier unten am Leben. Ohne sie wären wir bereits verhungert und verdurstet. Und auch wenn sie nicht hier unter uns weilt ist KILA nützlicher als Sie.
    Sie, Dr.,"
    Robert ging einen Schritt näher auf den putzenden Edward zu. Noch immer beherrschte die Ruhe seine Stimme.
    Alle anderen Anwesenden sahen den beiden gespannt zu, nur das Klappern von Theos Besteck war im Hintergrund zu hören.
    "...und ihre haltlosen Aussagen sind so nützlich wie der Schmutz der sich über die Jahre an meinem Hemdkragen festgesetzt hat.
    Also fangen Sie an sich nützlich zu machen und Beweise gegen KILA oder noch besser, die Mörder des letzten Anführers zu finden oder hören Sie auf unseren Sauerstoff mit ihren lächerlichen Anschuldigungen zu verschwenden."

    Nun war sogar das Klappern des Bestecks verstummt.
    "Vielen Dank, Sir."

  12. #12
    Den Mörder suche ich schon noch. Aber erst wird geputzt. Und ja, ich weiß was KILA für uns alle ... macht. Vor allem, dass sie uns bespitzelt und uns einkerkert, als wären wir ... Monster.

    Dann sah er sich Robert genauer an. Natürlich, das war doch dieser Feuerteufel. Aber egal.

    "Würde KILA wirklich etwas für uns machen, dann ließe sie uns frei. Meinetwegen mit diesen Chips, aber hier unten sterben wir wie die Fliegen. Wenn KILA das also unterbinden will, muss sie uns freilassen. Zumal einige von uns wirklich nicht hierher gehören. Vor allem Fräulein Leona nicht. Und der Schmutz an ihrem Hemdkragen? Geben sie mir das Hemd und ich wasche es. Reinlichkeit ist für einen Wissenschaftler das A und O! Da sind schmutzige Hemden das reinste Kinderspiel."

    Dann ging er zur Küche, die er nicht betreten konnte, rief aber lauthals: "Fräääääuleiiiiiiin Eeeeeriieeeeeeeeeee! Die Tische wären nun sauber. Ich stelle dann gleich die Stühle hoch und putze den Boden. Haben Sie noch etwas von Ihrem herrlichen Fleckenlöser?"

    Dann wandte er sich wieder an Robert. "Unser letzter Anführer wurde vergiftet, es ist also jemand, der Zugang zu Giften hat. Was immerhin eine Handvoll Personen ausschließt."

    Seufz, wieso sollten alle dieser KILA nur bis über den Anschlag hinaus in den Arsch kriechen und nach dem kacken ausschlecken?
    Was für Spinner! Er war wirklich der Einzig normale Mensch hier unten. Nun ja, Fräulein Leona auch. Und wenn Fräulein Eerie ebenfalls hier raus kommen sollte, nun eine gute Handwerkerin konnte er bei seinen OPs immer gut gebrauchen. Hirne und Köpfe lösten sich leider immer ein wenig schwer.

  13. #13
    Fast vier Jahre hatte Leigh schon in der Düsterburg verbracht und über Monate zogen diese Morde sich nun schon hin. Beides fühlte sich wie eine Ewigkeit an und sie hatte schon einiges erlebt, war abgehärtet. Aber das bei diesem Anblick drehte sich ihr doch der Magen um. Mit von Ekel verzerrtem Gesicht wandte Leigh den Blick ab und kämpfte gegen den Würgereiz an. Dabei war sie gar nicht sicher, was sie hierdran so verstörend fand. Sie hatte in den vergangenen Wochen genug Leichen gesehen, manche so übel zugerichtet, dass sie man sie kaum noch als Menschen erkennen konnte. Es war zum Alltag geworden. Aber das hier...
    Sie wagte noch einen Blick auf die Knochen und zwang sich diesmal zum Hinschauen, auch wenn ihr Puls sich schlagartig beschleunigte. Nicht dass es einen großen Nutzen hatte, schließlich hatte sie keine Ahnung von solchen Dingen. Aber sie brauchte keine zwei Sekunden, um sich davon zu überzeugen, dass die Überreste zu diesem Ramirez Estaga gehörten, von dem die älteren Gefangenen immer so geschwärmt hatten. "So endet man hier also als Held", murmelte Leigh, um sich selbst ein wenig zu beruhigen. "Gut zu wissen..." Vielleicht war das der Grund, warum die Entdeckung sie so erschreckte. Weil es der Beweis war, dass niemand hier lebend rauskam. Was sie hier sah war quasi ihre Hoffnung, gestorben und beerdigt unter einem Berg von Scheiße. Was, wenn sie genau drüber nachdachte, eigentlich hervorragend zu ihrem Leben passte.
    Langsam und kontrolliert stieß Leigh ihren angehaltenen Atem aus und klammerte sich an die mitgebrachte Schaufel, bis ihre Knöchel schmerzten. Sie war aus einem bestimmten Grund hier. Besser, sie würde es schnell hinter sich bringen...

    Als Leigh mit bleichem Gesicht aus dem Schacht kletterte, stand Eerie noch an der gleichen Stelle. Wortlos stellte das Mädchen einen Eimer, halbvoll mit dem widerlichen Schleim, vor ihr ab, ging dann ein paar Schritte zur Seite und atmete erst einmal tief ein. Leigh erinnerte sich nicht daran, dass das grelle Licht, der Geruch von Pflanzen und Feuchtigkeit sie jemals so erleichtert hatte wie in diesem Augenblick. Es rückte die Erinnerung an die Entdeckung immerhin ein bisschen in den Hintergrund. Sicher, ihre Knie und Hände zitterten immer noch ein bisschen und Schweißperlen standen in ihrer Stirn, aber das würde sich hoffentlich bald wieder legen. Mit einem leichten Nicken in Richtung des Eimers erklärte sie Eerie: "Keine Ahnung, ob mit dem Zeug geht, ich konnte nichts besseres finden. Wir sind zu wenige." Wenn auch weit entfernt von freundlich, fehlte ihrem Ton doch die Schärfe, die sie sonst ausmachte. "Und ich... ich glaube, ich geh jetzt duschen." Ja, nach einer Dusche sehnte sie sich jetzt wirklich. Auch wenn sie nicht wirklich etwas abbekommen hatte, fühlte Leigh sich, als müsse sie sich schichtenweise Dreck vom Körper waschen.

  14. #14
    "Mein Lieber Matt, diese Plörre ätzt ein Loch in den Boden. Also falls Sie fliehen wollen, brauchen Sie nur ein paar Hektoliter dieses Mittelchens. Ne, ich frage lieber das gnädige Fräulein Eerie. sie weiß, was sie macht!

    Dann erklang plötzlich KILAs Stimme. Klar, die Trulla musste wieder blubbern.
    Danach ließ er die Plörre stehen und ging in seine Zelle und meditierte. Denn bisher hatte es in all den Jahren, die er KILA kannte, nicht eine Durchsage gegeben, die nur ansatzweise brauchbar war.

    "Typisch alte Jungfer!", sagte er, und wurde nur von KILA gehört.

  15. #15
    Alek schlurfte den Gang entlang und kam an der Küche vorbei, in der es schon ordentlich brodelte und übermäßig nach Essen duftete. "Ob ich einen Blick riskieren soll?", fragte er sich, doch Alek entschied sich lieber, sich die Überraschnung fürs Essen nicht zu verderben. Diese Entscheidung hielt allerdings nicht lange an und er sprintete zurück Richtung Küche. Ach du Scheiße, roch das gut dadrin!

    Zumindest dachte der das. Er öffnete die Türe - und in der Küche beobachtete er eine kleine Art Zwist zwischen einem eigenartig aussehendem Typen und einer Art Schönling - mehr oder weniger zumindest. Besagter Schönling drückte dem verwitterten alten Mann ein Reinigungsmittel in die Hand und meckerte ihn dann an, er möge bitte beim Putzen ein Mal ruhig sein. "Heftig.", dachte sich Alek. "Der muss ja echt Nerven haben. Ich könnte das nicht, den so rundzumachen, diese alte Ratte sieht so aus, als würde sie mit dem Tod spielen." Als der Schönling der alten Ratte das Reinigungsmittel in die Hand gab, meinte dieser: "Mein Lieber Matt, diese Plörre ätzt ein Loch in den Boden. Also falls Sie fliehen wollen, brauchen Sie nur ein paar Hektoliter dieses Mittelchens. Ne, ich frage lieber das gnädige Fräulein Eerie. sie weiß, was sie macht!" Daraufhin schaltete sich Alek auch ein: "Werter Herr, ich glaube, Sie haben ein wenig zu viel von den anderen Lösemitteldämpfen eingeatmet. Der Essigreiniger sollte eigentlich komplett ausreichen, um diese Sauerei hier loszuwerden. Alternativ könnte ich Ihnen noch einige andere Sachen empfehlen, wenn das denn von Nöten wäre." Anschließend wandte er sich an den, den diese verwitterte Mann "Matt" nannte. "Ich kann gar nicht begreifen, wie Sie so gewählt reagieren konnten, nach dem Radau, den diese alte Ratte hier veranstaltet hat."

    In diesem Moment ertönte die Ansage:
    "Liebe Insassen, ihr habt nur noch wenige Stunden bis zur Einleitung des Schlafgases. Ich möchte euch daher darum bitten, euch im Aufenthaltsbereich einzufinden, damit ich ihn komplett abriegeln kann. Ihr solltet euch um eine Nachtwache kümmern. Hoffen wir, dass der Plan funktioniert."
    "Ist es schon wieder soweit?" murmelte Alek, während der alte Knacker und Matt noch herumstanden. Somit wandte er sich wieder an den Alten: "Nun kommen Sie schon. Dieser Essigreiniger ist komplett ausreichend. Ich gehe jetzt aber Richtung Mensa, man sieht sich später." Somit verließ Alek den Raum. Offenbar hatte sich der Alte aber nicht weiter um die Sauerei gekümmert.

    Auf den Weg zur Mensa dachte Alek über die Situation von der alten Ratte, Tod und Matt nach. Wie Tod Matts Hilfe nicht zu schätzen wusste, war für Alek einfach unbegreiflich. Dabei war Matt doch so cool.

    Geändert von Kael (25.02.2017 um 16:45 Uhr)

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