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Thema: [Verbrecher von Düsterburg] Tag 0 - Rollenspielintro und Anführerwahl

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  1. #11
    "...Aber am Ende wissen wir vielleicht endlich, welches Gift es war. Ich informiere euch. Danke. Ihr könnt wieder zu den anderen gehen. Und vergesst nicht die Wahl. KILA out."
    Kaum war KILA verstummt, hauchte Fräulein 21 den beiden Männern ein Dankeschön zu und verschwand fast schon fluchtartig. Boyle und Tod standen indessen wie angewurzelt in der Medizinkammer und starrten sich einen Augenblick lang an. Es wirkte fast, als wolle keiner der beiden den jeweils anderen mit Thatchers Leiche alleine lassen, deren Summen die Stille nur noch unangenehmer erschienen ließ.
    "Wolltest du Miss 21 nicht beschützen?", durchbrach Boyle schließlich das Schweigen. "Wollten Sie nicht zurück in Ihre Koje?", konterte Tod und schürzte seine trockenen Lippen.
    Dieser verdammte... Woher wusste er das schon wieder?

    Für einen kurzen Moment sahen sie sich noch einmal feindselig an, dann kicherte der Doktor plötzlich. "Vielleicht sollten wir beide erst mal sehen, was für einen Fraß es heute gibt. Und vergessen Sie nicht die Wahl!", äffte er am Ende KILA nach, und auch wenn das alles wie ein Versöhnungsangebot wirken konnte, klangen die Worte herausfordernd. Als würde der Doc sagen wollen, dass er jederzeit - mit der Leiche? - machen konnte, was er wollte und dafür nicht unbedingt diesen Moment brauchte.
    Aber... durch diesen kurzen Gedankengang kam Lionel selbst ein Idee. Er brauchte Thatcher nicht für irgendwelche Hinweise, die er vielleicht sowieso nicht mehr hatte - die bisherige Ausbeute war schließlich schon deutlich über Boyles Erwartungen gewesen.
    "Ich vergesse die Wahl nicht, Tod, keine Sorge. Aber wenn dir niemand einfällt, dann wähl doch Boyle!" Er setzte ein Grinsen auf, von dem er überzeugt war, dass es nur schleimige Autoverkäufer benutzten. "Also mich." Er reckte kurz den Daumen in die Höhe und war dann schneller weg, als dass er noch eine Antwort von Tod hätte hören können.

    Es war perfekt. Also, für einen Einfall, über den er nicht länger nachgedacht hatte als zwei, drei Minuten. In diesen Zeiten war der Job des Anführers eher eine Formalität als etwas anderes - und falls etwas Gröberes zu machen war, würde er sich schon irgendwie durchkämpfen. Aber meine Güte, das Privatzimmer der ehemaligen Anführer, das war das, worauf es wirklich ankam. Und Boyle wollte hinein. Unbedingt.
    Als er sich also auf den Weg zurück machte, hielt er Ausschau nach den restlichen Bewohnern der Düsterburg. Die drei Damen, die in den Gärten zusammenstanden, wirkten gerade in eine Unterhaltung vertieft, trotzdem rief Lionel ihnen ein "Hey! Wählt Boyle!" zu, als er durch die Hydroponik ging, wofür er nur von Erie mit einem Glimmern in den Augen bedacht wurde. Vermutlich störte er gerade etwas Wichtiges, aber Hauptsache, sie hatten ihn gehört. Viel mehr Aufwand wollte er auch gar nicht betreiben, weil es den meisten ohnehin nicht mehr so wichtig war, wer diesen Sauhaufen eigentlich anführte. Und immerhin, der Großteil der Leute kannte ihn zumindest entfernt.
    Nun wollte Boyle einen kurzen Blick in die Küche werfen - weil er Erie in den Gärten wusste - und seinen zweiwörtrigen "Wahlspruch" pro forma hineinrufen, aber davor standen immer noch dieselben Männer, an denen sie vorher mit Thatcher vorbeigegangen waren. Oder zumindest zwei von ihnen. Mr. Silver war jemand, mit dem Lionel sich beinahe so ungern unterhalten wollte wie mit Tod, aber natürlich aus völlig anderen Gründen. Er fühlte sich dem Mann, wie er sich irgendwann eingestehen hatte müssen, irgendwie unterlegen, was nun wirklich nicht oft vorkam. Trotzdem bekam er es hin, bei Silver und Matt ein "Wählt Boyle" loszuwerden, auch wenn es ohne Grinsen oder Daumen kam.

    Dann war er endlich in der Mensa, in der bis auf diesen Theo gähnnende Leere herrschte. Aber erst mal was essen, das war jetzt ja beinahe anstrengend gewesen.
    Boyle holte sich also ein falsches Schnitzel und biss herzhaft ab. Es schmeckte noch besser, als es so aufgetischt ausgehen hatte. Gott, zum Glück hatte noch niemand Erie abgemurkst. Dann fiel ihm wieder ein, auf welcher "Mission" er eigentlich war - er tat, als würde er Theo mit dem Schnitzel zuprosten und sagte noch mit halbvollem Mund: "Hey, wähl Boyle!"

    Geändert von Lynx (23.02.2017 um 15:44 Uhr)

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