@ Kelven
Ich wusste gar nicht, dass man den Kampf auch gewinnen kann, wenn man den Duweißtschonwen erst mal ignoriert. Methode Nummer 4 ist gefunden. Und ja, ich glaube gern, das man dafür schon eine Extraportion Glück benötigt.
Ich hab Endzeit jetzt durchgespielt und bin immer noch genauso zufrieden wie bei meinem ersten Kommentar: In den 30 Stunden, die ich gebraucht hab, wurde ich sehr gut unterhalten.
So lustig das Spiel auch ist, es waren gerade die ernsten Momente, die mir besonders gut gefallen haben und ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass mir kein anderes Makerspiel einfällt, das das Emotionale so gut in Szene gesetzt hat wie Endzeit. Und mir hat die Spielwelt gefallen, ich mag ich post-apokalyptische Welten, wenn es nach mir ginge, könnte es ruhig mehr Makerspiele mit diesem Szenario geben.
Der Zuschnitt des Spiels gefällt mir auch sehr gut. Lineare Abschnitte, die in sich aber offen sind - das ist für mich das Optimum für ein Makerspiel, denn bei zu linearen Spielen bleibt das Erkunden oft auf der Strecke und komplett offene Spiele sind (fast) zu aufwändig für einen einzelnen Entwickler. Und das Mischverhältnis aus Kämpfen, Erkunden und Rätseln passt einfach. Es ist immer für Abwechslung gesorgt. Interessant fand ich, dass du die Spieler immer wieder das Tor im Bunker öffnen lässt (und den Ball vom Käpt'n wegschiessen), das ist ja praktisch der Gegenentwurf zu unserer schnelllebigen Zeit.
In puncto Kämpfe kann ich mich nur wiederholen, mit Ausnahme von dem einen angesprochenen Kampf hatte ich nie größere Schwierigkeiten, gleichzeitig waren die Schlüsselkämpfe nie zu einfach.
Ich geb ehrlich zu, bei einigen der Rätsel hab ich geschummelt und die Lösung nachgeschlagen, aber das soll nicht heißen, dass ich mit dem Schwierigkeitsgrad der Rätsel unzufrieden bin. Ich mag herausfordernde Rätsel, wenn da nicht die Ungeduld wäre. Besonders schwer fand ich das Zahlenrätsel im Denkzentrum eines gewissen Kapitäns. Die erste Lösung war klar, aber auf die zweite Lösung wäre ich wohl nie gekommen. Das nicht ganz so wortwörtlich gemeinte Gleichungsrätsel hätte mich vermutlich auch gefordert, aber ich kenne das Prinzip und konnte es deswegen schnell lösen.
Geradezu entsetzt hat mich die Glorifizierung der belgischen Küche, auf den Schrecken musste ich mir erst mal Grünkohl mit Pinkel gönnen.
@ Kelven
Vielen Dank für das schöne Lob und dein instruktives Fazit. Ich glaube, die gelungene Balance der Spielabschnitte mit ihrem das Interesse wachhaltenden Abwechslungen in Sachen Tempo, Stimmung, Anspruchsspitzen usw. ist mir diesmal ganz sicher auch durch das Episodenformat noch mal zusätzlich leichter gemacht worden. Gut, letztlich war ich es ja, der sich dieses Format gewählt hat, aber es setzt schon seine Eigenlogik, die mich sanft in eine Struktur stupst. Vieles hat sich dann ganz natürlich "einfach so" aus dem Bastelfluss heraus ergeben. Wenn es sich ebenso fließend spielt - umso besser. Dein Kompliment zu den wirkungsvoll gesetzten emotionalen Momenten freut mich besonders.
Ich würde auch gern häufiger Makerspiele in ähnlichen Szenarien sehen. Allerdings dürften gerade wir beide in der Hinsicht nicht die typischen Entwickler und damit auch keine guten Ratgeber für die übliche Arbeit am Projekt sein. Wer sich seine Ressourcen in großen Teilen selbst erstellen kann, hat natürlich eine ganz andere Szenariofreiheit. Und bei der anhaltenden Beliebtheit der Fantasystoffe glaube ich auch nicht, sie würden nur als eine Art Notlösung ergriffen. Es dürfte eine große Portion Leidenschaft mit im Spiel sein, daher erwarte ich auch in Zukunft weiter viel Magie, Schwertkampf und Burgenerkundung in unserer Szene.
Wenn ich hingegen von dem gastronomischen Grausen lese, mit der du Belgiens kulinarische Kostbarkeiten aus deinem Gemüt zu scheuern gedenkst, frage ich mich ernstlich, wie viele Folgen ich denn für eine erfolgreiche Gehirnwäsche hätte erstellen sollen.
Ich erinnere mich dunkel, dass mir das schon damals beim Spielen von Episode 1 aufgefallen ist aber:
Ist es normal, dass wenn man eine Überraschungskonserve benutzt, alle davon aus dem Inventar verschwinden?
@ IndependentArt
Gute Fahrt.
Um nicht jede Überraschungskonserve einzeln anklicken zu müssen, öffnet man immer alle bereits entdeckten auf einmal und wird gesammelt darüber informiert, was in jeder 5. steckte. (Überzählige Konserven merkt sich das Programm natürlich und verrechnet sie mit der nächsten Sammelöffnung.)