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Thema: Endzeit

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    @ TrunX
    Vielen Dank für den Hochintensitätsblick auf meine Pixelgrafiken, die sich einer solchen von Enthusiasmus (den Ausdruck "Hardcore" braucht nun wirklich niemand in einer so nischigen Szene wie der unsrigen verwenden) am Thema beflügelten Sichtweise bislang noch nicht ausgesetzt sahen. Selbst wenn ich deinem defensiven Zwischenfazit beipflichtete (was ich nicht tue), deine Ausführungen seien eventuell zu speziell, um beachtet zu werden, hätte ich deinen instruktiven Text dennoch mit Gewinn gelesen, weil er mir Dinge in den Fokus rückt, an denen ich bisher die Freiheit vorbeizuleben besaß.

    Ich habe mir deine Punkte angeschaut, es mal einen Moment sacken lassen und sie dann zwei Sphären zugeordnet:


    1. Mach ich.
    Dank deines Blicks weiß ich jetzt erst, dass mir beim Mittelstreifen eine Halbpixelreihe reingerutscht ist. Hätte ich alleine nie bemerkt. Hab vielen Dank. Auch die Messagebox liegt nun bündig auf dem Pixelraster.


    2. Mach ich nicht.
    Sämtliche berechneten Pendelbewegungen, scrollenden Halbtransparenzebenen und bausatzerzeugten Partikeleffekte mögen nicht dem Reinheitsideal des Pixelpuristen entsprechen, gestatten mir aber, eine Darstellungstechnik, die ursprünglich aus technischen Begrenztheiten resultierte, modern zu nutzen. Mal prinzipieller:

    Ich sympathisiere mit jedem, der aus Bastlerehrgeiz ganz bewusst heute verfügbaren Erleichterungen aus dem Weg geht. Es ist nicht mein Ding, aber ich finde den Einzug des Modellbauercredos in das Reich des Digitalen aller Ehren wert.
    Ebenfalls schätze ich den musealisierenden Modus, der aus Gründen der Kulturtechnikbewahrung und der Wissensvermittlung alte Weisen der Bewerkstelligung konserviert. Guckt mal, Interessierte: So machten die Menschen früher Milch, so bauten sie eine Burg und so pixelten sie ein Jump'n Run.
    Was ich nicht schätze, ist ein rein lithurgischer Zugang, der das Pixeln in den Rang geheiligter Gesänge erhebt, die nur deswegen in derselben Weise zu zelebrieren seien, um der Gemeinde spirituellen Halt und tradierte Kohäsion zu stiften. So verliert die Pixeltechnik ihren Charakter als Mittel und wird lediglich selbstzweckhaft. Dann kommen die Lordsiegelbewahrer der Tradition und applaudieren dem Pixler nur, weil er die Gemeinde erhält oder zürnen ihm, weil jede Abweichung vom heiligen Pixelpfad eben keine bloße pragmatische Einschätzung mehr sein darf, vielmehr sieht die Orthodoxie in jeder Abweichung die Gemeinde gefährdet. Ich vermute mal, deine Messeerlebnisse gehen in diese Richtung; ganz im doppelten Wortsinn der Messe.

    Ich mag die Pixelgrafik aus mehreren Gründen:

    • Sie ist für mich pragmatisch. Ich beherrsche sie gut genug, um mittlerweile nahezu jedes Objekt, das ich gern in meinem Spiel hätte, selbstständig anzufertigen. Das gibt mir die Freiheit, meine Projekte in vielgestaltige Richtungen voranzutreiben.
    • Sie ist praktisch. Meine Spiele sind ungemein interaktionsdicht. Der Spieler ist von Klickmöglichkeiten umgeben. Während die übliche 3D-Grafik den Blick fast unweigerlich zum Horizont zieht, also von meinen Spielofferten weg, senkt die makereigene, feste Pixelperspektive den Blick des Spielers dorthin, wo ich das Spielmaterial versammele: Vor seine Füßen.
    • Sie ist programmatisch. Die Pixelgrafik transportiert in ihrer Machart, was der wohl wichtigste Charakterzug meiner Spiele ist: Sie ist handgesetzt. Der Eigenbau, die manuelle Platzierung der Inhalte trifft auf die Optik wie auf den Gehalt zu. Form und Funktion korrespondieren.


    Gut, das ist nun doch sehr prinzipiell geworden. Theoretisch hätten wir das auch im allgemeinen Thread besprechen können.

  2. #2
    Zitat Zitat von real Troll Beitrag anzeigen

    1. Mach ich.
    Dank deines Blicks weiß ich jetzt erst, dass mir beim Mittelstreifen eine Halbpixelreihe reingerutscht ist. Hätte ich alleine nie bemerkt. Hab vielen Dank. Auch die Messagebox liegt nun bündig auf dem Pixelraster.

    Lag ich mit meiner Vermutung richtig, dass die einzelnen Pixelverfärbungen im Subpixelbereich an manchen Stellen auf dem Boden nicht im Tileset selbst drin sind, sondern von einem transparentem Overlay (Wolkenschatten oder Nebel) verursacht wird?

    Zitat Zitat von real Troll Beitrag anzeigen
    2. Mach ich nicht.
    Sämtliche berechneten Pendelbewegungen, scrollenden Halbtransparenzebenen und bausatzerzeugten Partikeleffekte mögen nicht dem Reinheitsideal des Pixelpuristen entsprechen, gestatten mir aber, eine Darstellungstechnik, die ursprünglich aus technischen Begrenztheiten resultierte, modern zu nutzen.
    Find ich legitim. Beim Partikeleffekt wusste ich zb. nicht das es ein eingebauter Effekt vom XP ist und dachte du hast da selbst die Grafiken mit der feineren Auflösung eingebaut (ob nun bewusst oder unbewusst).

    Weiß nun auch, dass es Schnee bzw. Fallout ist statt umher schwebende Partikel, da ich inzwischen mal in den Anfang von Folge 1 rein gespielt habe. Leider schon beim ersten Doppelgegner bei der Tankstelle gescheitert ohne vorher abgespeichert zu haben.
    Aber der Humor in den Dialogen und die musikalische Untermalung gefallen mir schon mal sehr gut! Den Grafikstil hab ich ja bereits im ersten Post gelobt. Find ich nach wie vor Klasse.

    Ich war mal so frei für Grafikstil debatte XXL: Alt gegen Neu, eine Szene aus Endzeit in einer anderen Engine (GameMaker) nachzustellen um ein wenig die Unterschiede und Optionen zu visualisieren was die Rotation von Pixelart angeht und die subjektiven Vor- und Nachteilen die sie mit sich bringen zu besprechen. Bitte nicht als Negativbeispiel missverstehen.^^

  3. #3
    @ TrunX
    Freut mich, dass dir das Spiel bis dahin gefällt. Und ja: Solange du noch in der Kennenlernphase mit den Gesetzmäßigkeiten der Post-Apokalypse bist, speichere lieber einmal mehr als zu wenig ab. Das Sammeln einer Welterfahrung, die gerade nicht durch ein betreuendes Tutorial verhindert wird, gehört zur Konzeption.
    Zum Rest schreibe ich der Einfachheit halber direkt in den Grafikthread. Und keine Sorge, ich verstehe es nicht als Negativbeispiel; ganz im Gegenteil - Anschauungsbeispiele sind doch geradezu unerlässlich, wenn man über Grafik mal konkret und nicht nur wolkig reden möchte.

  4. #4
    Wer das Bild sieht und sich nun listig denkt, Har! Har!, darum geht es also im nächsten Minispiel, dann kann man ja schon vorher heimlich die anatomische Lageanordnung im menschlichen Körper üben, um bestens vorbereitet in die kommende Endzeitprüfung zu brausen, der bedenke bitte dies: Ich frage natürlich nicht ab, wo die Organe tatsächlich liegen, sondern nur, wo ich meine, dass sie sich vermutlich befinden. Von Innereien verstehe ich leider gar nichts - fragt meine alte Biolehrerin. Uns allen also schon mal maximalen Spaß beim medizinischen Noteingriff.


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