@ Ark_X
Wir werden die Aufnahme in jedes ernstliche medizinische Werk verbindlich machen, schon allein um bei einem möglichen weihnachtlichen Missfallen der geliebten Partnerin mit voller Berechtigung vorhalten zu dürfen: Du machst mich krank. Ich freue mich bereits aufs nächste Fest.
Das neue Jahr begann ich hingegen mit dem Gedanken an die moralische Bohrmaschine:
Ein ordentlicher Rollenspielheld ist gewöhnlich der beste Lakai des Status quo. Aus der Ferne naht ein Bösewicht (also jemand mit politischer Fantasie), droht eine Umgestaltung der herrschenden Verhältnisse an und unser Held wirft sich dem wacker entgegen und verhindert die Veränderung. Üblicherweise begrüße ich diesen angenehm klassischen Ansatz, folgt er doch dem schönen Argument, man habe das hier schließlich schon immer so gemacht, wo komme man denn hin, verbrennt die Hexe. Sucht euch was aus, jeder der Teilsätze atmet die Weisheit der Ahnen.
In "Endzeit" hingegen liegt die Welt in Trümmern, entsprechend wenig ist noch zu bewahren. In einer so außergewöhnlichen Notsituation kann man das Heldentun möglicherweise an etwas anderem als am strikten Festhalten am Gegenwärtigen ausrichten. Ich schäme mich nicht, es zu formulieren: In "Endzeit" darf der Held etwas aufbauen. Damit das Spiel keinen Unfug in den Köpfen stiftet, habe ich das Ausmaß der Fisimatenten natürlich streng reglementiert. Und doch bleibt das Motiv tätigen Erschaffens präsent, wie inzwischen gewiss diejenigen unter den Spielern wissen, die weit genug ins Spiel geschnuppert haben, um aus der Phase reiner Erkundung aus Gründen der Neugier und des Behauptens in ein Stadium des Werkens und Wurzelschlagens überzutreten. Die Beschäftigung mit dem Bunkerausbau ist nicht bloße Spielmechanik; darin liegt eine Heldenmoral.