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Thema: Endzeit

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Der Mont-Saint-Michel wäre ein prächtiger Spielschauplatz, wobei ich glaube, hier hätte 3D klar die Nase vor einer 2D-Darstellung, um die verwinkelten und sich überlagernden Architekturebenen zu visualiseren.

    Sie kamen im Morgengrauen. Leise stießen ihre Schlauchboote in den Ufersand und ein kurzer Pfiff ihres Anführers hieß die schwarzgekleideten Gestalten Aufstellung nehmen. Auric Lemasseur wusste, dass er die richtigen Kerle zusammengetrommelt hatte, als er den über ihnen aufragenden Abteifelsen musterte. Die Pilger und infantilen Touristen, die alljährlich die bebauten Hänge bewimmelten, sahen nur Tore, Wälle, Türme, aber Lemasseur wollte nicht Nordfrankreichs profiliertester Bauschuttunternehmer sein, wenn er nicht den eigentlichen Schatz hinter der Maske einer einmaligen Abtei gewahrte:

    Eine Million Tonnen Kiesschotter (Spieltitel)

    Das Spiel wäre dann selbstverständlich ein blutrünstiger Schrotflintenmetzler, indem man Abt Hieronymus lenkt, der im Namen Gottes und der normannischen Denkmalbehörde sein bescheidenes Heim vor den Angreifern verteidigt.

  2. #2
    Ja, geil. Lemasseur, haha. Könnte auch ein Strategiespiel werden, bei dem man die Anlage bis zur unkenntlichkeit immer weiter umbauen kann, um seine Verteidigungsstrategie zu verbessern.

    Du meinst die Doku schon gesehen zu haben: Denn das einzige, was den Bau wohl im 19. Jh. davor bewahrte, ein Steinbruch zu werden, war, dass man ihn als Gefängnis nutzte.

  3. #3
    Blicke ich auf meine Entwicklertaten des letzten Monats zurück, erfüllen mich drei Errungenschaften mit besonderer Zufriedenheit.

    1. Einen Gegner auf Wurstbasis ersonnen.
    2. Das Runde ins Eckige gezwungen.
    3. Das finale Atomödengefährt konstruiert.


    Wenn man sich solche Kerben ins Holz schnitzen darf, ahnt man was von der im Menschsein schlummernden Göttlichkeit. Geht es auch eine Spur kleiner? Natürlich. Manche Bastelarbeiten sind vermutlich im fertigen Spiel gar nicht zu bemerken, sind zudem auch etwas fitzelig, aber wenn sie fehlten, mangelte es dem Spiel an einer eleganten Kleinigkeit. Beispielsweise habe ich Burghöfe und -zinnen errichtet, die den Held je nach aktueller erklommener Höhe perspektivisch korrekt verdecken. Der Bau ist eine Mischung aus Planung, Fleiß samt anschließender Fehlersuche, vor allem aber ist er latent nervig. Dafür entschädigt das Ergebnis mit einem unaufdringlichen Tiefeneffekt, der 2D-Welten immer einen Tick leibhaftiger wirken lässt.

    Nicht alles gelang, aber die Spuren der Fehlschläge bügele ich gewohnt klammheimlich aus und bin schon selbst fast soweit, sie vollständig vergessen zu haben. War was?

  4. #4
    Waaahnsinn auf was für Details du so achtest oO

    Ich für meinen Teil bin ja schon gespannt wie ein Flitzebogen auf deine Version vom Atomium, welches du in deinem Blog erwähnst

  5. #5
    @ El Chita
    Zum Glück habe ich eine angemessen kaputte Persönlichkeit, um so einer Detailarbeit mit Endorphinausschüttungen zu begegnen. Vermutlich Pedantendoping.
    Auf das Atomium sei zu Recht gespannt. Es ist ganz einfach fabulös - zumindest für diejenigen, die es hineinschaffen.

  6. #6
    Ich bin überaus entzückt ob der hier und besonders deiner Homepage beschriebenen Fortschritte!!!
    Das quengelnde Über - ich, dass du auf deiner Homepage beschreibst, das kenne ich leider auch allzu gut. Ich trickse es per Selbsterpressung aus. Beispiel:
    Ich: Am Morgen schon das - und das machen? Aber es ist MORGEN! UND Wochenende! Ich will einen Kaffee!!!
    Über - Ich: na gut, du darfst einen Kaffee trinken, aber dann machst du GARNICHTS mehr, bis du das-und-das erledigt hast! Bist du einverstanden?
    Ich: na gut. Damit ich den Kaffee kriege.
    Und wenn ich dann nach dem Kaffee 20 Minuten bockig auf dem Sofa gesessen habe (weil ich ja nichts darf), muss ich über mich selbst lachen und mach`s halt.
    O.K., ist nicht für jeden was, aber bei mir zieht die Masche gut. Muss auch nicht unbedingt Wochenende, Morgen oder Kaffee sein.

  7. #7
    @ why not?
    Selbsterpressung muss ich mal ernsthaft versuchen. Bislang klappt der Psycho-Poker nicht, weil sich beide Spieler in die Karten gucken können, aber vielleicht überliste ich mein Quengel-Ich ja, indem ich paranoid werde? Ha!
    Zu den bislang weder hier noch im Blog geäußerten Fortschritten zählt übrigens auch die überraschend offensichtliche Lösung eines verwickelten Problems: Wie pixelt man eigentlich einen Unsichtbaren?

  8. #8
    Falls es in der finalen Episode noch ein möglichst realistisches Flashback zum Zeitraum kurz nach dem Einschlag geben soll, hätte ich hier etwas Infomaterial, auf das ich gerade gestoßen bin. Aus bloßem Interesse darf es sich jeder natürlich auch angucken


  9. #9
    @ Ark_X
    Der Film ist mir dann doch etwas zu salopp. Kein Wort über Atombestien, Superkräfte und erst recht nicht einmal der Ansatz eines aufrichtigen Erklärungsversuchs, weshalb sich von der Atombombe getroffene Städte zu Ruinenarealen voller Umgebungsrätsel arrangieren. Pah! Wer sich seriös und unvoreingenommen über die Auswirkungen informieren möchte, greife weiterhin zu "Endzeit".

    (Ich mag die Videoreihe von Kurzgesagt.)

  10. #10
    Gibt nur weniges was wirklich zu Endzeit passt (muss doch ne deutsche entsprechung aus der Zeit geben) ^^


    Geändert von fedprod (07.06.2021 um 18:47 Uhr)

  11. #11
    Es bleibt nicht aus, ich muss ein Wort der Warnung aussprechen, also lest diese wahrhaft ergreifende Geschichte.

    Mir ging es anfangs ja genauso. In unschuldiger Neugier wühlte ich mich durch Youtubes Beutesack nuklearexplosiver Videos. Die Raketensiloklappe im endzeitlichen Bunker beispielsweise habe ich einer originalen Minuteman-Abschussvorrichtung aus den 60ern Jahren nachempfunden. Und wie war so eine Bunkeranlage im Kalten Krieg eigentlich aufgebaut? Man findet sehr schnell interessante Zeichnungen, Fotos, Interviews, Beschreibungen der Kommandoketten, sowie einen Ablaufplan, wie man 10 m unter der Erde einen Atomkrieg beginnt. Sehr erhellend. Zwischendurch habe ich mich zwar schon gefragt, wie klug das eigentlich von der offenen, westlichen Gesellschaft sei, solche Informationen mal eben ins Netz zu stellen, aber dann dachte ich mir, wenn das geheim gehalten würde, könnte ich es ja gar nicht mehr lesen und war wieder zufrieden. Ich hatte eine richtig schöne Lektürezeit mit Explosionen, Druckwellen, Todeszonen und radioaktiv verstrahlten Städten.

    Die anschließenden drei Wochen verbrachte ich in einem spärlich möblierten Zimmer mit dem neugierigen Herrn Brögenbeck vom Bundesnachrichtendienst (nebst weiteren Schattengestalten hinter einer unzureichend getönten Scheibe), der ganz zwanglos wissen wollte, welche Stadt ich im Auftrag welcher Macht in nächster Zeit in die Luft zu sprengen trachte. Ich hätte da ein durchaus interessantes Stöberprofil hinterlassen, zu dem er nun ein paar Fragen hätte.
    Aber Euer Hochwohlgeboren, winselte ich, das ist doch nur ein Missverständnis!
    Ach?, fragte er.
    Ei gewiss!, konnte ich zu meiner Verteidigung sagen und zum Glück hatte ich diese wasserdichte Geschichte, da ich doch für ein im postapokalyptischen Brüssel angesiedeltes Atomkriegsmakerspiel recherchierte und zwingend auf Informationen aus erster Hand angewiesen wäre, um die durch das erstaunliche Atom verliehenen Superkräfte dokumentarisch korrekt darzustellen. Ich kam da wieder raus.
    Aber jetzt fragt euch mal, was ihr Herrn Brögenbeck antworten könntet, wenn er euch zum Gespräch bittet.

  12. #12

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    Du hast ja auch zuerst geguckt und dann gemakert. Wer weiss. Vielleicht hattest du vor dem Gespräch mit Herrn Brögenbeck nie vor Endzeit zu makern? Dem können wir am ende noch dankbar sein, dass du die ausrede am Laufen halten musst und wir es spielen können.

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