@ IndependentArt
In puncto Bosheit, Witz und Tempo sind viele Filme unserer Tage vergleichsweise verdichtete Angebote. "Dr. Seltsam" wirkt da eher betulich und wie ich schon schrieb, hat er mich auch nicht über die Maßen amüsiert. Dennoch: Das Etikett des großen Films klebt an ihm in meinen Augen zu Recht, wenn man ihn filmhistorisch einordnet, denn er ist nicht nur Teil einer Entwicklung, die ja erst zu unserer heutigen Filmwelt geführt hat, er hat sie auch ideenreich mitbefördert. Selbst aktuelle Blockbuster mit ihrer Neugier am imposanten Bild, an der stilisierten Signaturszene sind Teil dieser Traditionslinie. Ich denke hier beispielsweise an die wegweisende "Kriegsraum"-Kulisse oder an den hutschwenkenden Cowboy auf der Bombe.
Dass "Dr. Seltsam" darüber hinaus auch noch ein inhaltliches Angebot unterbreitet, das weit über sowas wie "Thor 3" hinausgeht, würde ich auch nicht abstreiten wollen. Ich spreche solchen Filmen durchaus ihr Gewicht zu - sie unterhalten mich nur nicht. "Metropolis" wäre auch so ein Kandidat.