Ich hab Endzeit jetzt durchgespielt und bin immer noch genauso zufrieden wie bei meinem ersten Kommentar: In den 30 Stunden, die ich gebraucht hab, wurde ich sehr gut unterhalten.
So lustig das Spiel auch ist, es waren gerade die ernsten Momente, die mir besonders gut gefallen haben und ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass mir kein anderes Makerspiel einfällt, das das Emotionale so gut in Szene gesetzt hat wie Endzeit. Und mir hat die Spielwelt gefallen, ich mag ich post-apokalyptische Welten, wenn es nach mir ginge, könnte es ruhig mehr Makerspiele mit diesem Szenario geben.
Der Zuschnitt des Spiels gefällt mir auch sehr gut. Lineare Abschnitte, die in sich aber offen sind - das ist für mich das Optimum für ein Makerspiel, denn bei zu linearen Spielen bleibt das Erkunden oft auf der Strecke und komplett offene Spiele sind (fast) zu aufwändig für einen einzelnen Entwickler. Und das Mischverhältnis aus Kämpfen, Erkunden und Rätseln passt einfach. Es ist immer für Abwechslung gesorgt. Interessant fand ich, dass du die Spieler immer wieder das Tor im Bunker öffnen lässt (und den Ball vom Käpt'n wegschiessen), das ist ja praktisch der Gegenentwurf zu unserer schnelllebigen Zeit.
In puncto Kämpfe kann ich mich nur wiederholen, mit Ausnahme von dem einen angesprochenen Kampf hatte ich nie größere Schwierigkeiten, gleichzeitig waren die Schlüsselkämpfe nie zu einfach.
Ich geb ehrlich zu, bei einigen der Rätsel hab ich geschummelt und die Lösung nachgeschlagen, aber das soll nicht heißen, dass ich mit dem Schwierigkeitsgrad der Rätsel unzufrieden bin. Ich mag herausfordernde Rätsel, wenn da nicht die Ungeduld wäre. Besonders schwer fand ich das Zahlenrätsel im Denkzentrum eines gewissen Kapitäns. Die erste Lösung war klar, aber auf die zweite Lösung wäre ich wohl nie gekommen. Das nicht ganz so wortwörtlich gemeinte Gleichungsrätsel hätte mich vermutlich auch gefordert, aber ich kenne das Prinzip und konnte es deswegen schnell lösen.
Geradezu entsetzt hat mich die Glorifizierung der belgischen Küche, auf den Schrecken musste ich mir erst mal Grünkohl mit Pinkel gönnen.