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  1. #21
    So, ich bin durch. Ich habe etwas gemischte Gefühle:

    +
    • Soundtrack und Artworkstyle sind angenehm nah an denen aus dem alten Utawarerumono, sodass man sich direkt heimisch fühlt.
    • Die Charaktere sind fast alle sehr sympathisch - persönlich konnte ich Nekone absolut nicht ausstehen, aber bei so einem großen Cast ist das eigtl. eine gute Quote, denke ich
    • Es war sehr schön, wie einige alte Bekannte eingebaut wurden
    • Das Kampfsystem ist super. Nah an dem des ersten Teils, aber durch einige nette Spielereien erweitert, die das ganze noch etwas komplexer machen.
    • Die Hauptstory ist spannend und weiß gut zu unterhalten...


    -
    • ...die unzähligen SoL-Parts hingegen machen einen irgendwann rasend. "Hey, wir haben nen fetten Plottwist, aber ehe da jetzt wer auch drauf reagiert gehen wir erst kochen oder Süßigkeiten kaufen!" Im Ernst jetzt?
    • Der Protagonist hat die unfassbar nervige Abart, NIE nachzufragen und damit wichtige Plotpunkte oder Konflikte bis in alle Ewigkeit aufzuschieben. Das ist besonders frustrierend weil es oft völlig hirnrissig ist oder das Spiel das nur sehr inkonsequent macht. Nach der Entdeckung der Tataris etwa wird klar, dass Kuon durchaus weiß, wo Haku herkommt. Anstatt sie drauf anzusprechen oder warum sie ihm das verheimlicht hat, machen wir weiter wie bisher. Ebenso in Tuskur: Kuon lässt komplett raushängen, dass sie eine sehr wichtige Figur in dem Land ist. "Mh, vllt. sollte jemand nachfragen... ach ne doch nicht." Das ganze fühlt sich mehr an wie eine Krude Möglichkeit, möglichst viel SoL-Content reinzuschieben sowie möglichst viel in Teil 2 auszulagern.
    • Die Qualität der SoL-Parts hat in Vergleich zu Teil 1 auch stark gelitten, da sich fast alles um "cute girls doing cute things" dreht oder das Spiel einem Fanservice mittels Narration aufzwängt. Verglichen mit anderen Spielen mag es noch gehen, aber hier fühlt es sich an, als hätte das Spiel ne Quote gehabt an schlüpfrigen Kommentaren, die es pro Szene zu erfüllen gab.
    • Das Kampfsystem ist super, aber lässt sich (zumindest auf normal) fast nicht ausreizen. Es wird vergleichsweise selten gekämpft und die Kämpfe sind nie wirklich schwer oder erfordern groß Taktik - was schade ist, da genau da die Stärke dieses KS liegt, wie man in Teil 1 sehen konnte, wo man oft sehr im Voraus planen musste. Ich werde mal schauen, ob das auf schwer anders ist.
    • Verglichen mit Teil 1 ist die Story eher unspektakulär, sowohl inhaltlich als auch vom Umfang. Das ist nicht schlecht per se, denn Teil 1 war in der Hinsicht wahnsinnig gut, aber ich hätte mir etwas mehr gewünscht als knappe 20~30h von denen gefühlt 70% Filler sind. Vielleicht wird das mit Teil 2 besser, aber Cliffhanger dieser Art finde ich in Videospielen generell etwas problematisch.


    Ich weiß, die negativen Punkte sehen nach deutlich mehr aus als die positiven, aber das Spiel ist dennoch imho sehr gut. Es krank aber wirklich immens an dem furchtbaren Pacing, genauer gesagt, dass eine interessante Geschichte ständig und buchstäblich stundenlang mit substanzlosem Slice of Life gefüllt wird. Dazu kommt, dass Nekone da eine recht zentrale Rolle spielt und ich den Trpe des kleinen Schwester-Chars die den MC nicht leiden kann und permanent beleidigt und tritt absolut nicht ausstehen kann. Hinzu kommt, dass das Blag eigentlich unfassbar schlau sein soll, aber mehrfach die Truppe damit in sehr brenzlige Situationen bringt.



    Wer Teil 1 mochte wird den hier auch mögen, allerdings wäre es u.U. eine Idee, zu warten, bis Teil 3 auch raus ist. Ich fürchte, die Wartezeit wird jetzt doch etwas lang. ^^; Achja, und: Es lohnt sich, vorher nochmal Teil 1 zu spielen. Ich habe den Anime nicht gesehen und weiß daher nicht, wie ausführlich der ist, aber es fliegen doch VIELE Begriffe durch den Raum, die deutlich mehr Sinn machen, wenn man die Lore noch im Hinterkopf hat.
    Zuletzt würde ich raten, Preisnachlässe wahrzunehmen. So schön das Spiel ist, den Vollpreis halte ich dann doch für zu viel - einfach, weil es sich am Ende anfühlt, als hätte man erst die halbe Story gesehen und der Fillerkram das leider nicht aufwiegt.
    Geändert von BDraw (14.07.2017 um 11:23 Uhr)

  2. #22
    Ich habe Mask of Truth durch!

    Zunächst: An Mask of Deception hatte mich ja gestört, dass es zu kurz ist und irgendwie nicht wirklich was passiert. Dementsprechend bin ich mit niedrigen Erwartungenan Teil 2 gegangen... und habe 2 Tage länger gespielt als gedacht. INTENSIV gespielt. Dazu gibt es zwar immer noch viele, aber deutlich weniger SoL-Filler, wodurch man denke ich durchaus sagen kann, dass der Plot selbst deutlich länger ist als bei Teil 1.

    Auch das KS wurde nochmal erweitert und jetzt auch endlich genutzt - auf Normal kam ich zwar nie ins schwitzen, aber ich hatte auch Carry Over-kram aus dem Teil 1-Save. Auf Hard wäre es aber sicher interessant - das KS bietet VIELE taktische Möglichkeiten, die einem auch in einem extra Segment auf Wunsch einzeln beigebracht werden, inkl. Kram wie "Meistens ist eine Kette von Angriffen stärker - aber wenn du die Kette nach Skill X abbrichst, umgehst du gegnerische Verteidigung, also überleg, wann du was verwendest!", oder ZoC (Zone of Control, eine Fähigkeit, die manche Chars haben, die es Gegnern unmöglich macht, an ihnen vorbeizulaufen) mit bestimmten Skills, die die eigene Position beeinflussen zu verwenden, um die Angriffe und Bewegungen ganzer Gegnergruppen zu kontrollieren. Und das sind jetzt nur zwei Beispiele aus über 100 Kurztutorials, wo einem das alles praktisch beigebracht wird.

    Was den Plot angeht... Sagen wir so: in Mask of Deception fehlte mir dieser Punkt den Utawarerumono hatte, andem alles auf einmal kippt und das halbe Genre auf den Kopf gestellt wird. Mask of Truth ist hat genügend davon für Teil 1 udn 2 zusammen. ^^;
    Lediglich das Pacing fand ich... seltsam. Die ersten zwei Drittel sind sehr ähnlich wie Mask of Deception, das letzte Drittel dagegen zieht auf einmal enorm an. Da hätte etwas Filler-Content imho gut getan, einfach, um nicht einen Plottwist nach dem anderen zu haben. Die Glaubwürdigkeit wurde da doch arg strapaziert an ein paar Stellen am Ende.

    Was die Chars angeht... Lo and behold, Nekone ist UM WELTEN angenehmer als in Teil 1. Dafür hat der komplette Cast Hakus Eigenart zu bekommen NICHTS ZU HINTERFRAGEN. Wie quasi der halbe Cast recht bald durchblicken lässt, dass sie alle Wissen, was mit Haku Sache ist, aber KEINER WAS SAGT hat mich wahnsinnig gemacht. Oder dass im letzten Drittel die ganze Party nach Tuskur aufbricht. Was effektiv ja nur fast die komplette Regierung Yamatos ist.

    Unterm Strich eine sehr wilde Fahrt mit vielen unerwarteten Twists, von denen manche mich ein wenig enttäuscht, viele aber auch eine gute Brücke zu dem alten Teil geschlagen haben. Wer den alten teil mochte sollte die hier definitiv spielen - und vor allem nach Mask of Deception dranbleiben!

  3. #23
    Hallo,

    ich habe kürzlich für meinen Blog einige Gedanken zu Utawarerumono aufgeschrieben, da ich das Spiel letzte Woche beendet habe. Es geht um Mask of Deception. Diese Gedanken wollte ich hier teilen, weil sie vor allem in großen Teilen auch mit den deinigen übereinstimmen, BDraw.



    Kürzlich habe ich die Visual-Novel mit Strategie-Rollenspiel-Einschlag beendet, und als jemand, der sich viel mit VNs beschäftigt, unter anderem auch professionell, möchte ich so einiges über Utawarerumono - Mask of Deception loswerden, das bereits der zweite Teil der Heldenlied-Reihe ist.


    Den Plot werde ich an dieser Stelle nicht zusammenfassen, weil das einfach zu lange dauern würde. Nur so viel, wir wachen mit einem jungen Mann, der später Haku getauft wird, mitten im Nirgendwo ohne Erinnerungen auf und werden bald von dem nichtmenschlichen Mädchen Kuon gefunden. Statt hier ein ausuferndes Review abzuliefern, möchte ich viel lieber über meine persönlichen Gedanken zum Spiel sprechen.


    An und für sich spinnt die VN eine solide, greifbare Fantasywelt mit durchaus durch die Platte hinweg sympathischen, wenn auch einfach gestrickten, Charakteren. Es gab keinen Charakter des Haupt-, oder näheren Casts, den ich nicht wenigstens sympathisch fand. Das ist für Medien aus Japan ein kleines Wunder in sich. Mehr noch, Archetypen wie Rulutieh oder Kuon sind so fluffig-plüschig-weich geschrieben, dass sie einem eigentlich zwangsläufig ans Herz wachsen müssen, wenn man denn eines hat. Auch die meisten Nebencharaktere empfand ich als sinnvoll in die Geschichte integriert. Besonders interessant sind dabei die späteren Eight Pillars so wie die beiden Wächter des Landes Yamato, bei denen eigentlich schon ab dem ersten Auftritt klar war, dass mindestens einige von ihnen zu Antagonisten werden. Ich kenn' mein Anime1x1.
    Die Antagonisten hingegen, und solche die es im Laufe des Spiels werden, sind allesamt so unfassbar flach, langweilig und eindimensional, dass man meint, ein Erstklässler hätte sie rasch zwischen zwei Unterrichtseinheiten zusammengeschrieben. Besondere Erwähnung findet dabei der Häuptling des Barbarenvolkes Uzurusha, der die Böser Bösewicht-Kunst des 'Alles und jeden töten um zu zeigen wie böse man ist' perfektioniert hat, und damit von der ersten Szene an eine pure Witzfigur darstellt. Wo man sich auf der Seite der "Guten" also darum bemüht hat, Tiefe zu schaufeln, ist davon auf der Gegenseite nichts zu spüren, was die ganzen Konflikte innerhalb der Story extrem abflachen lässt.


    Ich möchte aber das Hauptproblem Utawarerumonos adressieren: Das Spiel ist eine Visual Novel. Abgesehen von dem durchaus soliden, spaßigen Kampfsystem, das in viel, viel, viel zu wenigen Gefechten innerhalb der Story zum Einsatz kommt, liest man nur. Es kann im Genre also schnell Langeweile aufkommen wenn das, was man erzählt bekommt, nicht spannend oder unterhaltsam ist. Das ist es bei Utawarerumono oft leider nicht. Das Spiel besteht zu 30 % aus Story und zu 70 % aus unrelevantem Filler-Slice of Life. Süßigkeiten Einkaufen, zusammen Kochen, Fanservice. Und während ich eine gewisse Portion dieser Inhalte definitiv für Charakter-Ausfleischung und mehr Einblicke in die Welt zu schätzen weiß, wurde es hier maßlos übertrieben. Und wenn diese Füllinhaltewenigstens noch gut wären oder irgend eine Konsistenz hätten, aber man hat das Gefühl, man bekommt wirklich nur infantile Gespräche mit niedlichen kleinen Animemädchen vorgestzt. Na gut, aber wären diese wenigstens nicht auch immer dann eingestreut, wenn gerade was wirklich Wichtiges passiert ist - Man will wissen, wie es weitergeht, es ist gerade spannend, die Story hat Fahrt aufgenommen - Pustekuchen, viel Spaß mit 60 Minuten nebensächlichem Herumgeplänkel. Ein solch furchtbares, zähes und tröges Pacing ist der größte Feind jeder Visual Novel, und macht einem das Spiel merklich madig.


    Das Kampfsystem habe ich schon erwähnt, und während es über 80 % der Zeit zu einfach ist, gibt es hier und da plötzliche Sprünge in der Schwierigkeit, die man nicht ohne weiteres Grinden überwinden kann. Der letzte Boss sei hier genannt, der in seiner Stärke absurd war und meine gesamte Gruppe mit drei Schlägen ausradiert hat. Mehr Kämpfe innerhalb der Geschichte hätten hier geholfen. Oder ein besseres Testen der Schwierigkeit...


    Außerdem als einer der größten Makel herausstellen möchte ich den Soundtrack des Spiels. Denn ohne es nachzuprüfen kann dieser nicht aus mehr als zehn Stücken bestehen, die einem immer und immer und immer wieder ans Ohr gelegt werden. Dabei habe ich allen voran ein Trauma von dem einen, ernsten Track davon getragen, der jedes Mal einsetzt wenn die Stimmung schwerer wird und mit Panflöten und anderen fernen Blasinstrumenten einen so monotonen und langweiligen Klang erzeugt, dass ich meinen Fernseher schon nach dem dritten Mal muten wollte.


    Die größere Story mit ihren Twists ist relativer Fantasy-Standard, nichts, das man so oder ähnlich nicht erwartet, aber solche Geschichten zehren ohnehin eher von ihren Charakteren. Positiv aufgefallen sind mir dabei eigentlich so ziemlich alle Angehörigen Kuons, sein es die 'Mütter' des Inns oder ihre Schwestern die wir aus Teil 1 kennen, allesamt waren sie meine Lieblingscharaktere und haben zusammen mit der Protagonistin herzerwärmende Szenen abgeliefert. Denn neben den wenigen, urkomischen Szenen sind die friedlichen, liebevollen Interaktionen zwischen sich nahestehenden Charakteren die größte Stärke von Mask of Deception. Die Optik ist hübsch, vor allem die ab und zu eingestreuten Artworks wissen zu gefallen. Der Zeichenstil ist nichts besonderes, aber er reicht vollkommen aus für die Geschichte.


    Apropos Geschichte... das Ende konnte mich emotional leider überhaupt nicht fangen. Das liegt zum einen daran, dass das tragische Ereignis für mich meilenweit im voraus abzusehen war, und zum anderen daran, dass es nur mit Hilfe von viel Dummheit auf mehreren Seiten zustande kam. Die angesprochenen Charaktere wissen, dass sie gemeint sind. Wer mit so viel hingeschriebener Blödheit und Fahrlässigkeit seiner Charaktere ein trauriges Ende erreichen muss, der sollte doch nochmal seine schreiberischen Fähigkeiten hinterfragen. Und dann, als es passiert ist, bekommen wir von den Charakteren, die seit 30+ Stunden mit uns bekannt sind nicht mal wirklich eine emotionale Reaktion, mit Ausnahmen. Das war mir alles zu wenig, weswegen der Abspann mich mit einem Schulterzucken zurück ließ.


    Insgesamt ist Utawarerumono: Mask of Deception mit seinen für mich 36 Stunden Spielzeit fraglos kein starker Vertreter des Genres: Ich bin oft beim Lesen eingeschlafen, und das Spiel tut nicht viel, um dem entgegenzuwirken. Die wenige Story muss man sich mit vielen, mühsamen Belanglosigkeiten schwer erkämpfen, die Charaktere wirken, gerade in ernsten Situationen, nicht wie die hellsten Glühbirnen, gerade Protagonist Haku, und die Antagonisten sind Comicganoven. Der Vorgänger war hier eigentlich in so ziemlich jeder Hinsicht stärker, und die Auftritte alter Charaktere erinnern daran. Ich bin nicht übermäßig scharf darauf, den Nachfolger zeitnah zu spielen, und deswegen werden da wohl einige Monate ins Land ziehen.


    Was ich noch vor mir habe sind die Extra-Herausforderungen, aber ich glaube nicht, dass die viel an meinem Eindruck ändern werden.

    5/10 Masken für Utawarerumono: Mask of Deception
    Ich zitiere Knuckles von vor einigen Jahren: "Du hattest schon x Chancen bekommen, die du nie genutzt hast. Man hat so oft versucht dir zu helfen und dennoch ignorierst du alles! Anstatt dass du hörst, was man dir sagt, pisst du den Leuten lieber weiter ans Bein! Du bist hier im Forum nicht mehr erwünscht! Jeder neue Account von dir wird von uns gebannt werden!" ~ Scavenger

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