Fire Emblem Echoes (3DS)



FE Fates hat mich alles andere als umgehauen und generell gefällt mir die Richtung, die die Reihe in letzter Zeit einschlägt, nicht.

Handlung
Man steuert mit Alm und Celica diesmal wieder zwei Helden, die – ganz in der Tradition klischeehafter Geschichten – losziehen, um ihr Land von dem Bösen (!) zu befreien. Gut gefiel mir, dass man beide Charakter jeweils getrennt steuert und es eine Weile dauert, bis sie sich wieder begegnet. Blöderweise wird einem aber schnell klar, dass der eigentliche Protagonist des Spiels Alm ist und Celica nur dazu da, um zu zeigen, was er für ein toller Held ist. Das merkte man vor allem am Ende des Spiels sehr schön. Und nö, ich finde das gar nicht öde oder sexistisch oder so...

Ich warte seit dem Teil auf dem Gamecube darauf, dass die Reihe mal ordentliche Dialoge bekommt, aber das gelang hier auch wieder nicht – schade. Na, dann spiele ich die Spiele eben weiterhin für die Kämpfe.

Gameplay usw.
Die Kämpfe machen – wie üblich – Spaß und motivieren dazu, direkt noch den nächsten anzufangen. Diesmal war ich übrigens nicht so experimentierfreudig, den vereinfachten Modus, bei dem Charaktere wiederauferstehen, zu nehmen, sondern spielte wieder auf klassisch. Vielleicht fand ich Fates (Conquest) auch deshalb zu langweilig, weil ich mal schauen wollte, ob sich das Spielgefühl durch diesen Modus ändert. Brr, geh weg.
Neu ist die Möglichkeit, Spielzüge „zurückzuspulen“, die aber nicht immer etwas bringt und optional ist. Außerdem sind Pegasusritter übelst stark und hauen jeden Feind um (bin ich etwas im falschen Film?).

Negativ fiel mir auf, dass sehr viele Kämpfe vor allem dadurch zu schaffen sind, dass man möglichst alle Feinde besiegt und sich langsam zum Endgegner vorarbeitet. Richtig taktisches Vorgehen wurde oft schon dadurch vereitelt, dass man von allen Seiten berannt wird und Gegner neu auftauchen. Gerade Endgegnerkämpfe zogen sich dadurch sehr in die Länge und waren ein wenig langweilig, ich habe das Gefühl, dass die Spiele vorher mehr … Hirn … erforderten. Außerdem sind die hier neuen Dungeons, durch die man seinen Charakter in 3D-Ansicht steuert, relativ misslungen, da sie letztendlich dazu führen, dass man, um sie zu durchqueren, zig unbedeutende, leichte Kämpfe bestreiten muss, anstatt sich auf die Richtigen konzentrieren zu können. Außerdem sind die Bewegungsanimationen zum Weglaufen.

Gut gefiel mir dagegen, dass man mit Alm und Celica jeweils zwei recht unterschiedliche Teams steuert, was ein wenig Abwechslung in die Kämpfe bringt.

Graphik und Musik
Ich mag diesen Gameboy-Graphikstil der Spiele nicht. Alles sieht gleich aus und 3D-Animationen und Charaktermodelle sehen billig aus. Musikalisch ist hier aber wieder alles in Ordnung und die animierten Sequenzen sehen ebenfalls ordentlich aus.

Fazit
FE Fates hat mich alles andere als umgehauen und generell gefällt mir die Richtung, die die Reihe in letzter Zeit einschlägt, nicht. Echoes vereinfacht das Spielprinzip in dem Sinne, dass Taktik nicht mehr zwingend gefragt ist, macht aber wieder mehr Spaß als der Vorgänger. Irgendwie war es solide und mit 35 Stunden habe ich sogar mehr Zeit damit verbracht als mit FE Awakening (das mir gut gefallen hat). Dennoch hoffe ich auf einen geistigen Nachfolger der Gamecube/Wii-Teile, denn die waren viel toller.

Insgesamt: 7/10
Spielzeit: 35 Stunden