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  1. #41
    Saturday Morning RPG (Vita)



    Ein kleines Spiel, von dem ich irgendwann mal gehört hatte und das ganz interessant klang, auch wenn die Handlung nicht in mein übliches Beuteschema passte.

    Handlung

    Held des Spiels ist Marty, ein ziemlich normaler Typ, jedenfalls so lange, bis seine Freundin vom bösen Commander Hood entführt wird und Marty ein Notizbuch mit Superkräften in die Hand gedrückt wird. In fünf Episoden ist man nun damit beschäftigt, Hood und seine Handlanger zu verhauen und diverses Zeug zu retten – ob es nun eine Freundin ist, Martys Heimatstadt oder Weihnachten.


    Mir haben die unterschiedlichen Episoden eigentlich ganz gut gefallen – die Geschichte ist zwar jeweils seicht und albern, aber die Verweise auf diverse Superhelden-Comics und sonstiges aus der Popkultur funktionierten ganz gut und auch der Humor funktionierte zwischendurch ganz gut (bei anderen Szenen fragt man sich jedoch, ob man lieber lachen oder weinen soll). Charakterisierung gibt es kaum, es wird viel Quatsch erzählt und vom Anspruch her erinnern die Episoden wirklich sehr an eine 20-minütige Folge x-beliebiger amerikanischer Zeichentrickserien.
    Eine epische Handlung muss man hier nicht suchen und ich bin mir sicher, dass ich die Geschichte über kurz oder lang wieder vergessen haben werde, aber sie erfüllte doch ihren Zweck und hat mich recht gut unterhalten. Mein Favorit: In der Weihnachtsepisode darf man am Ende sogar Commander Hood ein Weihnachtsgeschenk bringen, der daraufhin lamentiert, Marty habe ihn jetzt sogar emotional besiegt. Das Spiel nimmt sich so was von nicht ernst, aber gerade diese Stellen mochte ich echt. Dito für die Gestaltung der Welt, bei der die Entwickler viel Wert auf kleine Details gelegt haben.


    Gameplay usw.
    Eine Besonderheit des Spiels ist es, dass man in rundenbasierten Kämpfen nur Marty steuert. Man kann zwischen verschiedenen Angriffen und der Verstärkung seines Angriffs (sehr nützlich) wählen und während der Gegnerphase ist man damit beschäftigt, im richtigen Moment zu verteidigen, was eine große Auswirkung auf den erlittenen Schaden hat. Dadurch ist man in Kämpfen einerseits immer beschäftigt, was mir gut gefallen hat, andererseits sind sie auch relativ fordernd, wenn man gegen mehrere Gegner kämpft. Da man nur einen Charakter hat, hatte ich allerdings auch den Eindruck, dass Kämpfe immer sehr ähnlich ablaufen. Die Anzahl der Kämpfe pro Episode ist jedoch angemessen, so dass sie mich immerhin nicht langweilten – bei längerer Spieldauer würde ich da schon das Problem sehen, dass man irgendwann einfach übersättigt wäre von diesen Kämpfen.


    Gut gefielen mir die zügige Fortbewegung in einem doch relativ überschaubaren Stadtgebiet und die Art, wie Nebenmissionen eingebaut wurden. Diese werden immer von kurzen Dialogen begleitet und lassen sich wirklich prima nebenbei erledigen, als Belohnung gibt es einen ordentlichen Schub EXP (in der Weihnachtsepisode komischerweise nicht). Da es nur eine Handvoll dieser Aufgaben gibt, hatte ich nie das Gefühl, dass hier Nebenmissionen um der Nebenmissionen eingebaut wurden.

    Ansonsten ist der Spielverlauf aber in jeder Episode gleich: Hood macht irgendetwas, Marty latscht los, macht ein paar Missionen, kämpft sich zu Hood durch, haut ihm aufs Maul und die Welt ist gerettet. Hier hätte das Spiel wirklich mehr Abwechslung vertragen können.
    Außerdem sind hier die relativ langen Ladezeiten noch erwähnenswert, die v.a. am Anfang eines Kampfes auffallen (das Spiel speichert dann kurz).


    Graphik & Musik
    Graphisch erinnert das Spiel an alte Pixelspiele von ga~nz früher, was ganz gut funktioniert. Ansonsten wurde viel Wert auf kleine Details gelegt, was der Atmosphäre des Spiels echt zuträglich ist und auch zu dieser Superhelden-Thematik passt. Die Musik gliedert sich da ein: Ein gibt zwar eine eine Handvoll Stücke, die aber immer passend eingebaut wurden.

    Fazit
    Saturday Morning RPG kann man sich mal antun. Die einzelnen Episoden sind relativ kurz, seicht, unterhalten dabei aber trotzdem ganz gut. Wirkliche Tiefe oder eine epische Handlung darf man aber nicht erwarten und ein bisschen mehr Abwechslung wäre gut gewesen. Dennoch ein nettes Spiel für zwischendurch.

    Insgesamt: 6,5/10
    Spielzeit: ca. 7 Std.

  2. #42
    Ich finde besonders die ganzen Referenzen an alte Comics, Cartoons und Filme witzig. Auch das Sticker Rubbeln am Anfang eines jeden Kampfes, was Bonus auf die Statuswerte gibt, ist eine witzige Idee, sollte man aber nur auf Geräten mit Touch-Eingaben machen, ein Joystick würde der Belastung sicherlich nicht lange standhalten.^^
    Bin ja mal gespannt ob sie irgendwann noch eine Episode 6 entwickeln oder ob sie jetzt mit Limited Run Games zu beschäftigt sind.
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  3. #43
    Fand Saturday Morning RPG auch ganz nett für zwischendurch. Ich hatte das gespielt als erst 4 Episoden draußen waren und die Pause bis Episode 5 hat mir richtig gut getan - da war die Motivation für Episode 5 dann wieder hoch und es hat nochmal deutlich mehr Spaß gemacht.
    Mein Joystick hat bestimmt gelitten, er ging aber danach noch. Glaube aber trotzdem, dass es mit Touchscreens angenehmer ist.^^

  4. #44
    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    Ich finde besonders die ganzen Referenzen an alte Comics, Cartoons und Filme witzig. Auch das Sticker Rubbeln am Anfang eines jeden Kampfes, was Bonus auf die Statuswerte gibt, ist eine witzige Idee, sollte man aber nur auf Geräten mit Touch-Eingaben machen, ein Joystick würde der Belastung sicherlich nicht lange standhalten.^^
    Bin ja mal gespannt ob sie irgendwann noch eine Episode 6 entwickeln oder ob sie jetzt mit Limited Run Games zu beschäftigt sind.
    Das Stickerrubbeln ging mit Stick eigentlich ganz gut, finde ich, hatte allerdings auch keine Lust auf die richtig schweren Dinger.

    Dass die Entwickler was mit Limited Run zu tun haben, wusste ich bisher gar nicht - aber wenn noch weitere Episoden kommen sollten, kann man dann ja wenigstens hoffen, dass es irgendwann wieder eine richtige Version geben wird.

    Zitat Zitat von Lynx Beitrag anzeigen
    Fand Saturday Morning RPG auch ganz nett für zwischendurch. Ich hatte das gespielt als erst 4 Episoden draußen waren und die Pause bis Episode 5 hat mir richtig gut getan - da war die Motivation für Episode 5 dann wieder hoch und es hat nochmal deutlich mehr Spaß gemacht.
    Mein Joystick hat bestimmt gelitten, er ging aber danach noch. Glaube aber trotzdem, dass es mit Touchscreens angenehmer ist.^^
    Ich habe während der 3. Folge auch eine Pause eingelegt, weil irgendwie die Luft raus war. Da der Spielablauf immer ähnlich ist, ergibt das motivationstechnisch auf jeden Fall Sinn.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
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  5. #45
    Yakuza Ishin! (PS4)


    Yakuza 0 war toll … und jetzt nochmal dasselbe mit Samurai? Klar, her damit.

    Handlung
    Die Handlung dreht sich um Sakamoto Ryouma, einen Samurai aus Tosa von niedrigem Stand. Zusammen mit seinem Mentor Yoshida Touyou ist es Ryoumas Anliegen, diverse Reformen in Tosa anzustoßen, u.a., um die die Leute stark beeinträchtigende soziale Hierarchie loszuwerden. Entwicklungen im Laufe des Spiels führen jedoch dazu, dass Ryouma noch Kyoto fliehen muss uns sich, um einen Killer zu finden, den Shinsengumi anschließt.


    Was die Handlung angeht, mach Ishin eigentlich alles richtig – die Geschichte ist spannend, hat ein paar Wendungen zu bieten und auch die Charaktere werden gut charakterisiert. Interessant fand ich hierbei, dass sehr viele Charaktere die Charaktere aus den 'normalen' Yakuza-Spielen sind und auch deren Charakter haben (Ryouma ist z.B. ganz klar Kiryu und hat auch dieselbe … öhm, interessante Stirnmimik). Da ich bisher nur 0 durchgespielt habe, kamen mir zwar noch nicht sehr viele Charaktere bekannt vor, allerdings erkennt man sie schon, wenn man nur mal ein Bild von ihnen gesehen hat. Als Idee fand ich das ganz interessant, fragte mich allerdings auch, ob das nicht auch mit eigenständigen Charakteren funktioniert hätte.
    Schön fand ich die relativ freie Interpretation der Bakumatsu-Zeit und der Shinsengumi, bei der teilweie kreativ vorgegangen wurde, wobei man aber auch immer wieder merkt, dass da eine historische Vorlage im Hintergrund war. Die Shinsengumi werden ja sowieso ständig in den Medien verwurstet, waren hier aber definitiv nicht langweilig oder so, dass man meinen könnte, man hätte das eh alles schon gesehen.
    Richtig gut gefallen hat mir die Darstellung des historischen Kyoto, die ich richtig atmosphärisch und auch lebendig fand. Die Handlung des Spiels ist aber, im Vergleich zu Yakuza 0, eine ganze Ecke weniger episch und dramatisch, was nicht heißt, dass sie nicht immer noch sehr gut und unterhaltsam wäre.

    Gameplay usw.
    Da ich Ishin kurz nach Yakuza 0 gespielt habe, komme ich natürlich nicht umhin, hier einiges zu vergleichen. Eine Sache, die mir an Ishin besser gefiel als an 0: Man kann nicht nur seine Fäuste oder Baseballschläger im Kampf benutzen, sondern es gibt Schwerter, sogar zwei extra Kampfstile, die sich darauf stützen (beidhändig geführtes Schwert und Schwert+Pistole). So etwas habe ich in 0 etwas vermisst und habe es hier sehr gerne benutzt – da kann man auch darüber hinwegsehen, dass alle Gegner am Ende eines (blutigen) Kampfes wieder aufstehen und nett darum bitten, dass man sie nicht mehr verhauen solle (Witzig: Am Anfang des Spiels sollte man in einem Kampf seine Fäuste benutzen, da man die Gegner auf keinen Fall umbringen wollte).
    Außerdem gibt es statt Geld richtige Level, für die man jeweils einen Fähigkeitspunkt erhält (weitere gibt es für das häufige Benutzen eines Kampfstils), was ich als motivierender empfand (ich levele ja sowieso gerne).


    Ansonsten gibt es auch hier eine gute Mischung aus ernster Handlung, weniger ernster Nebenmissionen (einer meiner Favoriten: Du gehst ins Onsen und dir wird deine Kleidung geklaut – fange den Dieb!) und Minispielen, von denen manche sehr viel Spaß machen (Karaoke – interessanterweise ist es total schwer, wenn man die leichte Schwierigkeit wählt und leicht, wenn nicht; Angeln funktioniert hier besser), andere weniger. Außerdem kann man für ein verschuldetes Mädel ein Haus führen und u.a. Felder bestellen und kochen, was ich als Idee sehr spannend fand, auch wenn man da leider merkt, dass es ewig dauert, damit Geld zu verdienen und auch nicht sehr viele Möglichkeiten hat, etwas zu machen.

    Insgesamt habe ich hier etwas mehr Zeit mit Minispielen verbracht, in 0 mehr mit Nebenmissionen und sonstigem Zeug. Und die Kämpfe und der damit verbundene Wachstumsfaktor gefielen mir hier besser.


    Graphik & Musik
    Auch Ishin sieht graphisch wirklich gut aus, auch wenn die graphische Qualität abseits der Sequenzen etwas heruntergeschraubt wird (und dann immer noch gut aussieht). Musik und Synchronisation sind ebenfalls sehr stimmig und an jeder Stelle passend. Die Sprecher sind dieselben wie in den anderen Yakuza-Spielen, was also von der Qualität her nicht überrascht.


    Fazit
    Ishin war mein zweites Spiel aus der Yakuza-Reihe, das mich aufgrund des historischen Szenarios ziemlich angesprochen hat. Und in der Tat hatte ich viel Spaß daran, das historische Kyoto zu erkunden, das total atmosphärisch ist, aber auch die Handlung hat mich gut unterhalten und macht alles richtig. Yakuza 0 ist noch eine ganze Ecke spannender und packender, aber die Latte liegt da auch sehr hoch. Ich bin auf jeden Fall zuversichtlich, dass die Qualität der anderen Spiele der Reihe auch gut sein wird. Habe mir aber vorgenommen, mich eher auf die Handlungsmissionen mit ein paar Extras zu beschränken, um nicht irgendwann die Lust an der Reihe zu verlieren. Bisher funktioniert das ganz gut.

    Insgesamt: 9/10
    Spielzeit: 21,5 Stunden

  6. #46
    Das klingt ja super! Habe nach dem Lesen direkt mit dem Gedanken gespielt, das Spiel wieder einzulegen. Aber nee, damit warte ich, bis etwas Releaseflaute herrscht und ich ein bisschen mehr Freizeit habe.


  7. #47
    Ich kann es jedenfalls echt nur empfehlen.

    Nu ja, da ich ja gerade etwas mehr Zeit habe (wenn man krank zuhause ist, kann man so richtig viel Zeug machen), habe ich mittlerweile auch noch Blue Reflection durch, das mir ganz gut gefallen hat, wenn man bedenkt, dass ich nicht der Gust-Fan schlechthin bin. Atelier Firis fand ich dagegen eher lahm und nicht so prickelnd, überhaupt scheint sich diese Reihe in eine Richtung zu entwickeln, die mir nicht gefällt.

    Für das erste Yakuza habe ich etwas länger gebraucht, weil ich es in kleineren Etappen gespielt habe. Beim ersten Teil der Reihe merkt man deutlich, wie gut sich die Spiele mit der Zeit entwickelt haben, denn manches (v.a. die Steuerung) funktioniert noch nicht besonders gut. Mir hat das Spiel trotzdem ganz gut gefallen, vor allem, weil die Handlung gegen Ende noch deutlich spannender wird. Was mich aber sehr überrascht hat war, wieviele Charaktere aus Yakuza 0 im Laufe des Spiels den Löffel abgeben: Dojima, Reina, Shimano, Kazama und dann auch noch Nishiki. Das fand ich schon heftig, weil die in 0 gar nicht so unwichtig wirkten.
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  8. #48
    Bin mittlerweile bei Yakuza 3.
    Ein paar Kommentare zu den Spielen bisher:

    Yakuza (PS2) macht spieltechnisch nicht so~ furchtbar viel Spaß, weil man z.B. ständig irgendwo in die Luft schlägt und dann von den Gegnern (die kein Problem mit der Steuerung haben) eins auf die Mütze kriegt. Außerdem gibt es irre viele Zufallskämpfe und die Präsentation ist insgesamt noch nicht so ausgereift. Die Handlung wird gegen Ende aber nochmal spannend und man merkt an einigen Ecken, dass da ein gutes Grundgerüst vorhanden ist. Hohes Charaktersterben, hui.

    Yakuza 2 (PS3) macht manches besser, v.a. die Kämpfe machen mehr Spaß und es gibt nicht mehr so viele Zufallskämpfe. Andererseits habe ich die PS3-Neuauflage aus der Doppelbox gespielt. wodurch die Vergleichbarkeit vielleicht nicht ganz da ist. Schert sich leider nicht immer um Realismus und Sayamas Charakterisierung ist total daneben (einerseits kompetenter Bulle, dann wiederum muss sie sich von Männern wegen Nichtigkeiten retten lassen. Selbst der Knaller Daigo kriegt da mehr hin). Und in der Reihe sollen nicht immer alle interessanten Charaktere umgebracht werden, hier passiert das schon wieder. Und das Spiel hat immer noch die feststehende, plötzlich schwenkende Kamera.

    Yakuza 3 gefällt mir bisher definitiv am besten und ähnelt schon sehr den neueren Ablegern der Reihe. Graphisch hat sich da interessanterweise bis zu 0 gar nicht mehr so viel getan. Auf jeden Fall sind hier einige der Kinderkrankheiten der Vorgänger verschwunden und Okinawa als zweiter Schauplatz ist sehr erfrischend.
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  9. #49
    Atelier Firis (PS4)


    Handlung &Präsentation
    Firis lebt in Ertona, einem Dorf in einem Berg, das von der Außenwelt abgeschottet ist und möchte die Welt kennenlernen. Sie schließt deshalb einen Deal mit ihren Eltern und dem Dorfchef: Sollte es Firis schaffen, innerhalb eines Jahres eine offizielle Alchemistenlizenz zu erhalten, darf sie machen, was sie will. Anderenfalls wird Firis ihr Dorf nie mehr verlassen dürfen.

    Erster Eindruck: Zur Hölle? Lebt Firis in Saudi-Arabien, oder was? Mit so einer Grundprämisse geht es schon gut los und wieso alle diese merkwürdige Regelung ohne sie zu hinterfragen, hinnehmen, wird auch nicht klar. Es mag sein, dass ich da etwas sensibel bin, aber irgendwie hat das einen ziemlichen Beigeschmack bei mir hinterlassen. Wenn es sich wenigstens um irgendein x-beliebiges Terrorregime handeln würde, mit dem man einen Deal aushandelt, aber hey...

    Und da ich gerade dabei bin, schon die ersten Minuten der Handlung niederzumachen: Auch der Rest taugt nichts – es gibt erstmal kaum Handlung (oben steht schon alles), es gibt keine Spannung, keine Überraschungen und keine Charakterentwicklung. Charaktere, die man in seine Gruppe aufnehmen kann, werden kurz eingeführt, ohne dass man hinterher noch großartig mit ihnen redet. Die Handlung hat auch keine Höhepunkte und es passiert immer genau das, was man erwartet. Gespräche zwischen den wichtigeren Charakteren sind zudem uninteressant, wirken naiv und nervig.
    Auch die Präsentation der restlichen Welt geht ziemlich daneben, hier man am Beispiel der NPCs in Ertona (erste Stadt): Firis' Vater ist ein Typ, der sich mit ihr über alles mögliche unterhält, Gesprächsthemen ihrer Mutter sind dagegen Kochen, Frühstück/Mittagessen/Abendessen, Wäsche. Ach, und ne Heirat darf hinterher auch noch von beiden ins Spiel gebracht werden, da Firis ja versorgt werden muss. Das zieht sich übrigens da so durch – die meisten weiblichen NPCs haben so richtig klischeehafte Themen, die sie ansprechen: Wäsche, Kochen, Mann, Schminke, Kleidung usw. usf (man kann sich denken, was hier noch kommen könnte). Aussehen der NPCs: Männer sehen aus wie irgendwelche Jägertypen, Frauen haben Kleid + Schürze an. Im Ernst: Geht das noch sexistischer? Dann Firis' Kleidung: Sie trägt ausschließlich so etwas wie ein kurzes Kleid mit Hotpants darunter, was für Atelier an sich nichts neues ist. Dann kann man Winterkleidung bekommen, die einem mit dem Spruch „damit du nicht frierst“ geschenkt wird – soweit ok. Ergebnis: Obenrum ist alles dicht, untenrum gibt es die übliche Kombination aus Kleid, Minihose und freien Oberschenkeln. Ich bin aus Japan ja einiges gewohnt, aber das geht echt gar nicht.


    Gameplay usw.
    In Atelier Firis gibt es zum ersten mal so etwas wie eine offene Welt, in der man sich frei bewegen kann (unter Beachtung des Zeitlimits, das aber sehr großzügig ausfällt). Leider zeigt sich hier das übliche Problem: Die Welt ist zu groß, zu leer und zu uninteressant und die an sich schon schwache Handlung wird dadurch völlig verwässert. Ich finde gar nicht mal, dass die unterschiedlichen Umgebungen so blöd aussehen, nur leider gibt es da nichts zu tun, außer uninteressante Nebenmissionen von der Stange zu erledigen. Materialien, die man finden kann, sind auch überwiegend in jedem Gebiet dieselben und das Kampfsystem ist langsam, undynamisch und generell irgendwie langweilig. Ich hatte jedenfalls zu keiner Zeit genug Motivation zum Kämpfen, zumal einem sowieso vermittelt wird, dass man eigentlich auch darauf verzichten kann. Es gibt ja im Rahmen der Haupthandlung nicht einmal einen Endgegner, für den man einen höheren Level bräuchte. Da man sowieso langsam levelt, kann man sich das also auch direkt sparen, zumal mir bei der Gegnerdichte auf der Karte mit unterschiedlichen Leveln, sowieso nie klar war, ob ich die nun überhaupt bekämpfen muss oder ob mein Level gerade total ausreicht. Ich bin auf jeden Fall total enttäuscht, dass das Kampfsystem, das in Atelier Ayesha und vor allem in Shallie so einen Spaß gemacht hat, wieder solche Rückschritte gemacht hat. Dieses Kampfsystem ist gerade mal auf dem Niveau des ersten Atelier Rorona (und das war alles andere als gut).
    Alchemie ist etwas besser als in Sophie und es ist nicht so ätzend, Rezepte zu bekommen (nun funktioniert es durch das bloße Sammeln und Zeug und ist auch wieder per Kauf möglich). Auch hier bekommt man jedoch den Eindruck vermittelt, dass Alchemie gar nicht so wichtig ist und man kommt auch mit weniger durch. Außerdem wird es hinterher ziemlich schwer, den Alchemielevel überhaupt zu erhöhen, weil selbst höhere Rezepte nur 1-2 EXP abdrücken, was es wiederum schwer macht, bessere Rezepte überhaupt auszuprobieren. Massensynthese ist ja sowieso schon länger nicht mehr möglich....

    Auch nervig: Die fehlende Schnellreisefunktion zwischen verschiedenen Landstrichen.


    Graphik & Musik
    Die Gestaltung der Umwelt fand ich eigentlich ganz ok, auch wenn man dem Spiel an allen Stellen ansieht, dass hier es hier offensichtlich nicht das Ziel war, eine richtig gute Graphik zu haben. Ebenen sind entsprechend öfter auch kantig oder sehen matschig aus. Blöd fand ich aber vor allem die regungslosen Gesichter der Charaktere – vor allem Firis mit ihren hellgrünen Augen sieht schon beinahe tot aus. Die Animationen sind – wie üblich – hölzern und nicht auf dem Stand der Zeit.
    Musikalisch hat mich Atelier Firis auch nicht vom Hocker gehauen. Der Stil bleibt zwar irgendwie gleich, aber hier dudelte mir zuviel einfach nur herum, ohne Höhepunkte. Okay, es gibt vielfältigen Flöteneinsatz: Fröhliche Flöten, bedrückte Flöten, leidende (!) Flöten (dieses Stück wirkte einfach nur merkwürdig). Mir ist auf jeden Fall überhaupt nichts von der Musik im Kopf geblieben.


    Fazit
    Atelier Ayesha und Shallie ließen mich hoffen, dass sich diese Reihe langsam in eine richtig brauchbare Richtung entwickeln würde. Sophie hat man danach schon überhaupt nicht umgehauen und Firis setzt den Abwärtstrend nun fort. Es ist kurz, es macht vieles, was die Vorgänger gut gemacht haben, schlechter, es ist langweilig, leer, zu kurz und hat eine schlechte Präsentation. Und es hat Saudi-Arabien. Den nächsten Ableger der Reihe werde ich entweder überspringen oder erst dann kaufen, wenn man ihn für einen Zehner bekommt.

    Insgesamt: 4/10
    Spielzeit: 11 Std., 20 Min.
    Geändert von Winyett Grayanus (29.05.2017 um 19:57 Uhr)

  10. #50
    Ja, Firis war leider echt nicht der Bringer.
    Ich mochte Shallie zudem auch unheimlich gerne. Gerade so dieses Abenteuer Feeling wurde da sehr schön in Szene gesetzt, ohne dabei irgendwie aufdringlich zu wirken.
    Übrigens lustig zu lesen, worauf du so achtest. Das mit den Männern im Jägeroutfit ist mir gar nicht aufgefallen, naja, vielleicht steckt da ja noch ein versteckter Plot dahinter?

    Und stimmt, man levelt im Spiel unheimlich langsam, das hatte ich ja fast schon wieder vergessen... oder ich wollte es vergessen, kann auch sein.

  11. #51
    Mit Shallie ging mir das genauso. Da levelte man i.d.R. auch sehr flott, was ja ein motivierender Faktor ist.

    Ganz einfach: Kombiniere Postfeminismus mit jahrelanger Ost-RPG-Erfahrung und heraus komme ich. Aber auch ansonsten fand ich die NPCs eben total einfallslos und auf Klischee getrimmt. Fast so, als hätte man pro Geschlecht nur 1-2 Modelle erstellt und die quer im ganzen Spiel verteilt.

    Die Jäger-Dialoge, die ja etwas vielfältiger waren, als die der Schürzenträgerinnen, hätte man aber noch besser anpassen können. Ich kann mir da so etwas vorstellen: "Hey Firis, ich habe gerade wieder drei Wildschweine erlegt und mich dabei ein wenig verletzt. Kannst du mir noch einmal diese Salbe anrühren? Huuaaarggh!" oder "Brauche dringend dicke Keule um meine Jane ins Zelt zerren zu können. Du helfen?"

    So ein total dummes Spiel, das Klischees so richtig übel benutzt, um sich darüber lustig zu machen, wäre doch mal etwas. Wo gab es das doch noch...?

    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  12. #52
    Blue Reflection (PS4)


    Handlung
    Kennt ihr noch Sailor Moon? Blue Reflection erinnert von der Grundprämisse her sehr daran: Man steuert eine Schülerin namens Hinako, die durch einen Zufall die Fähigkeit erhält, sich in einen „Reflector“ zu verwandeln und in einer Parallelwelt Monster zu bekämpfen.


    Ich fand die Handlung eigentlich ganz okay, allerdings ist sie zu keiner Zeit wirklich überraschend oder spannend. Es wirkt eher so, als wollten die Entwickler eigentlich eine Geschichte über Freundschaft erzählen und hätten nach einer Möglichkeit gesucht, das mit einem etwas interessanteren Spielprinzip zu verbinden. Man lernt auch allerhand Charaktere kennen, deren Charakterisierung allerdings von unterschiedlicher Qualität ist: Hinako ist als Protagonist völlig in Ordnung, ein paar NPC kann man auch durchaus gebrauchen, viele andere wirken jedoch eher blass oder total schablonenartig (z.B. scheint sich die Existenz eines Charakters darauf zu beschränken, Basketball zu mögen). Außerdem wird an manchen Stellen mit üblen Rollenklischees gearbeitet, denn Mädchen interessieren sich natürlich vor allem (!) fürs Schminken, Männer oder sonstiges Zeug. Ach, und sie sind niedlich, naiv und sprechen mit quietschigen Stimmen.


    Die Handlung hatte zum Ende hin glücklicherweise noch eine Überraschung zu bieten, aber ansonsten handelt dieses Spiel eher von den Beziehungen der Charaktere zueinander, was Sailor Moon mit dem „Gegner der Woche“ viel besser gemacht hat, was Spannungsaufbau angeht. Spannung kommt hier hingegen nur an wenigen Stellen auf.

    Gameplay
    Man bewegt sich das ganze Spiel über durch Hinakos Schule, in der man Missionen erfüllt, die dann wiederum dazu beitragen, dass sich die Handlung weiterentwickelt. Wichtig sind hierbei die Dungeons, die man öfter besuchen muss: Es gibt ein paar Welten, die ganz nett gestaltet wurden und sich voneinander unterscheiden, die jedoch weder einen Anfang, noch ein Ende haben – eher sind es Ebenen, in denen man sich frei bewegen kann. Interessant fand ich, dass man sich teilweise nur ganz kurz in den Dungeons aufhält, dafür aber öfter mal hineinmuss. So hat man ein Dungeon teilweise total oft gesehen, aber durch die kurze Aufenthaltsdauer kann man das immerhin ganz gut ertragen. Gut hat mir das Kampfsystem gefallen: Es ist rundenbasiert, relativ flott und bietet ein paar taktische, aber auch interaktive Möglichkeiten, die Laune machen. Da man durch das Erhalten sog. Fragmente levelt und nicht durch Kämpfe, ist man jedoch sehr schnell überlevelt, was Kämpfe sehr einfach machen kann (bei mir passierte das nach nur wenigen Stunden). Für ein Gust-Kampfsystem wurde hier aber viel richtig gemacht und es wirkt nicht so ungelenk wie z.B. im neuen Atelier Firis.
    Was mir richtig gut gefiel: Die toll-inszenierten Endgegnerkämpfe.


    Die Nebenmissionen sind leider total eintönig und repetitiv. Man kann sie zwar sehr schnell erledigen, allerdings gibt es so viele, die sich so wenig unterscheiden, dass das schnell langweilig wird. Außerdem muss man Punkte sammeln, damit die Handlung weitergeht, wodurch man sowieso erst mal dazu gezwungen ist, Nebenmissionen zu erledigen.

    Sehr merkwürdig: Am Ende eines Tages kann man sich in Hinakos Zimmer für verschiedene Aktionen entscheiden, von denen die meisten überhaupt keine Funktion haben. Allerdings löst man z.B. durch Dehnübungen am nächsten Tag in der Schule eine Szene im Duschraum aus, bei der man zwar nichts sieht, es aber doch klar ist, wozu diese Szene gut ist. Ja, sinnlosen Fanservice muss man nicht suchen, aber zum Glück kann man ihn hier überspringen, indem man sich am Ende das Tages dafür entscheidet, einfach nichts zu tun. Es gibt auch noch Unterwäscheszenen in einem Umkleideraum und bei Regen scheint der BH der Charaktere durch. Richtig gruselig wird es, wenn man auch noch im Netz liest, wie sich Kellerkinder dazu beraten, wie man Hinako positionieren muss, damit man ihre Unterhose sieht. *brr*
    Dennoch: Diese Sachen fielen mir negativ auf, wirken aber nicht so offensiv wie z.B. in Yoru no nai kuni. Es bleibt aber zu hoffen, dass die Vögel von Gust, was Fanservice angeht, nun nicht völlig außer Kontrolle geraten.


    Graphik & Musik
    Für ein Gust-Spiel hat mir der Stil dieses Spiels richtig gut gefallen: Es gibt sehr viele helle Pastelltöne, die dem Spiel ein interessantes Aussehen verleihen und die Graphik sieht generell sehr ansehnlich aus. Lediglich die Animationen sind so hölzern wie gewohnt. Die Dungeons sind farbenfroh, könnten aber noch interessanter gestaltet werden.
    Auch musikalisch ist Blue Reflection sehr solide und bietet einem einige, sehr hörbare Melodien. Das, was man hier bekommt, gehört auf jeden Fall zu den besseren Gust-Werken.

    Fazit
    Blue Reflection ist eigentlich so ein Mittelding: Auf der einen Seite hat man Eintönigkeit, schlecht gestaltete Missionen und Fanservice, auf der anderen ein gutes Kampfsystem und einen originellen Stil. Wer sich vom Stil angesprochen fühlt, kann eigentlich zugreifen, denn davon bekommt man relativ viel. Mir hat das Spiel Spaß gemacht, allerdings finde ich, dass es hier trotzdem noch viel Raum für Verbesserungen gibt.

    Insgesamt: 7/10
    Spielzeit: 15 Std., 40 Min.
    Geändert von Winyett Grayanus (02.06.2017 um 03:04 Uhr)

  13. #53
    Yakuza (PS2)



    Nachdem mir 0 und Ishin so gut gefallen haben, habe ich mir selbst die Herausforderung gestellt, die Reihe komplett durchzuspielen. Los geht’s mit dem allerersten Teil, original auf der PS2.

    Handlung
    Nach einem Zwischenfall mit dem Dojima-Boss landet dieser auf dem Friedhof, Kiryus Schwester im Krankenhaus und Kiryu selbst nimmt die Schuld für Dojimas Tod auf sich und erhält eine längere Gefängnisstrafe. Wieder draußen hat er nicht nur einige Dojima-Leute nun gegen sich, sondern stellt fest, dass sich sonst auch einiges verändert hat. Außerdem ist Yumi verschwunden und ein Kind, das seine Mutter sucht, hängt Kiryu plötzlich am Rockzipfel. Nur dumm, dass auch einige Yakuza hinter dem Kind her sind.

    Sequenzen sind hier nicht so lang und werden nicht so überzeugend präsentiert, wie in den späteren Teilen der Reihe. Oft gibt es sogar nur kurze Handlungsschnipsel, bis man wieder eine längere Kampfsequenz erledigen muss. Die Handlung des Spiels fängt außerdem erst relativ langsam an, um gegen Ende sehr spannend zu werden und die Charaktere fand ich durchweg ok. Man merkt nur eben, dass sich nach diesem Teil und bis Yakuza 0 in puncto Präsentation sehr viel getan hat. Spannend fand ich es trotzdem, zu sehen, wie sich die Reihe entwickelt hat und was nach Yakuza 0 aus den Charakteren geworden ist. Sehr spannend: Die Entwickler gehen nicht gerade zimperlich mit einigen von ihnen um.


    Gameplay usw.
    Man merkt ziemlich, dass Yakuza 0 der Nachfolger dieses Spiels hier ist, aber auch, wie viel die Entwickler über die Jahre dazugelernt haben. Auch hier in man mal wieder in den Straßen von Kamurochou unterwegs, haut einigen Leuten aufs Maul und bekommt nebenbei eine recht interessante Handlung präsentiert. Man merkt jedoch, dass das Kampfsystem noch nicht zu 100% ausgereift ist: Die Kämpfe sind zwar an sich nicht schwer, man wird jedoch immer wieder von den Gegnern getroffen, weil der eigene Charakter nach Beginn einer Aktion diese erst zuende ausführen muss und so öfter in Richtungen schlägt, wo sich schon länger keine Gegner mehr aufhalten. Das, zusammen mit einer ziemlich hohen Kampfdichte (man kann Kämpfen oft nicht ausweichen), führte dazu, dass ich keinen besonderen Spaß an den Kämpfen hatte. Hier fühlte sich alles relativ steif und ungelenk an. Allerdings merkt man, dass dies das Grundgerüst der anderen Spiele ist und ich fand es durchaus interessant zu sehen, wie die Reihe angefangen hat.

    Nebenmissionen habe ich mir überwiegend gespart, weil die Missionsbeschreibungen nicht gerade hilfreich sind und ich keine Lust hatte, mich jedes Mal quer über die ganze Karte zu kämpfen, um etwas zu suchen. Das Problem, dass man nicht immer weiß, wohin man muss, hat man leider auch im Laufe der Handlung mal.

    Auch die Präsentation ist nicht komplett mit der der späteren Spiele zu vergleichen. Man hat hier eine feste Kamera, was ich normalerweise in Spielen ziemlich mag, allerdings merkt man beim Spielen, dass die bewegliche Kamera der Reihe ziemlich gut getan hat. Was mir außerdem noch aufgefallen ist: Es gibt an manchen Stellen ziemlich hollywoodmäßige Action, was die Reihe wirklich nicht braucht (genug Machos und Testosteron gibt es sowieso schon).


    Graphik und Musik
    Yakuza war auch damals sicher nicht auf dem Stand der Zeit, wenn man auf die Graphik guckt – vor allem Gesichter wirken relativ ausdruckslos und manchmal merkwürdig (Haruka). Ansonsten wirkt Kamurochou aber lebendig.
    Die musikalische Untermalung gefiel mir gut – vor allem in den Kämpfen bekommt man stimmige Musik zu hören, die das Kampfgeschehen gut untermalt. Nicht so richtig gefallen hat mir die englische Synchronisation, zu der man keine Alternative hat. Gut, einerseits hatte ich das Gefühl, dass sich manche Sprecher immerhin Mühe gegeben haben, die japanischen Namen richtig auszusprechen (nicht immer mit Erfolg, aber die Bemühung muss ich hier mal loben). Andererseits klingt die Sprache einiger Charaktere nicht natürlich und die Synchronisation damit nicht hochwertig.


    Fazit
    Im Laufe des Jahre kommt ja Yakuza Kiwami, die überarbeitete und modernisierte Fassung dieses Titels, heraus und die meisten Spieler, die das Spiel noch nicht kennen, werden wohl dazu greifen. Ich werde es auch spielen und bin gespannt, was man hieraus gemacht hat, andererseits war es mir wichtig, den Titel zuerst in seiner Originalfassung zu spielen.
    Hat es mir Spaß gemacht? Ja, auf jeden Fall. Das Spiel ist zwar manchmal frustig, weil die Technik nicht zu 100% funktioniert und ich könnte es verstehen, wenn jemand das Spiel nicht mag. Andererseits sind hier viele gute Ansätze vorhanden, aus denen später richtig viel gemacht wurde und man bekommt auch jetzt schon eine spannende Handlung und relativ überzeugende Welt (manchmal aber noch etwas viel Hollywood).

    Insgesamt: 7/10
    Spielzeit: ca. 13 Std. (10,5 + Sequenzen)

  14. #54
    Blue Reflection. So moeee.
    Ne, aber im ernst: Irgendwie gefällt mir der Stil richtig gut. Die Bilder machen auf jeden Fall Lust auf das Spiel, trotz Fanservice. Die Kostüme sind übrigens schick!
    Ich verstehe nur nicht, was Japan immer so toll an zwei verschiedenfarbigen Augenfarben findet.

    Und yay, Yakuza! Und ja, die Kamera ist wirklich mies.
    Das mit den Sprechern ist mir aber auch aufgefallen, nicht zuletzt auch bei Persona 5, wo man zwar schon gemerkt hat, dass man sich Mühe gegeben hat die Namen richtig auszusprechen, manches aber dann doch komisch klingt. Gerade bei "Sakamoto" ist mir das aufgefallen.

  15. #55
    Blue Reflection sieht ganz nett aus, aber auf der anderen Seite habe ich noch nie das Verlangen gespürt Sailer Moon nachzuspielen.^^
    Und die Aktionen am Ende des Tages machen also gar nichts oder lösen Fanservice Szenen aus. Hängt das mit vom Tag/Fortschritt ab, welche Aktionen etwas auslösen und welche nicht? Ist natürlich eine einfache Methode um Fanservice zu umgehen, aber es klingt auch merkwürdig, wenn man ein System, über das man zwangsweise ständig stolpert, immer wegdrücken muss, wenn man nicht interessiert ist.

  16. #56
    Zitat Zitat von Dnamei Beitrag anzeigen
    Blue Reflection sieht ganz nett aus, aber auf der anderen Seite habe ich noch nie das Verlangen gespürt Sailer Moon nachzuspielen.^^
    Und die Aktionen am Ende des Tages machen also gar nichts oder lösen Fanservice Szenen aus. Hängt das mit vom Tag/Fortschritt ab, welche Aktionen etwas auslösen und welche nicht? Ist natürlich eine einfache Methode um Fanservice zu umgehen, aber es klingt auch merkwürdig, wenn man ein System, über das man zwangsweise ständig stolpert, immer wegdrücken muss, wenn man nicht interessiert ist.
    Baden (am sinnlosesten überhaupt) kann man immer, die anderen Aktionen scheinen sich je nach Spielfortschritt zu ändern. Man hat aber auch die Möglichkeit, einfach schlafen zu gehen.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
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  17. #57
    Yakuza 2 (PS3)



    Diesen Teil habe ich in der leicht überarbeiteten Fassung auf der PS3 gespielt. Da es eine nette Doppelbox mit den ersten beiden Teilen gibt, muss man glücklicherweise nicht auf überteuerte Gebauchtspiele zurückgreifen … wenn man Importspieler ist.

    Handlung
    Yakuza 2 schließt direkt an den Vorgänger an. Man spielt wieder Kazuma Kiryu, Ex-Yakuza, der vom Tojo-Clan um Hilfe gebeten wird, um einen Frieden mit der Omi-Allianz aus Osaka auszuhandeln. Mit dabei: Koreanische Mafiosi, die etwas mit seinem Ziehvater Kazama zu tun haben und der Omi Gouda Ryuuji, der in Kiryu seinen neuen Rivalen wittert. Bleibt nur noch die Frage: Wird es Krieg zwischen Soutenbori und Kamurochou geben oder kann man das, indem man diversen Typen eins überzieht, noch irgendwie anders regeln?

    Diesmal waren auch die Sequenzen schon deutlich länger und bei den Charakterisierungen hat man sich mehr Mühe gegeben. Allerdings war das hier auch der Teil für mich, den ich teilweise als … übertrieben empfand. Hier werden zig Hollywoodklischees durchgenudelt und ich hatte manchmal echt das Bedürfnis, mit den Augen zu rollen.

    Sayama, neben Haruka, der erste, wirklich wichtige, weibliche Protagonist, war sicher gut gemeint, gefiel mir aber überhaupt nicht, weil hier alles falsch gemacht wird. Sie ist Polizistin und kommt an sich gut alleine klar, was irgendwie Voraussetzung für den Job sein sollte. Problem: Wenn ein Mann (Kiryu meistens) ins Spiel kommt, wird sie komplett wehrlos und muss sich vom „starken Mann“ (Hrr) retten lassen – mehrmals.
    Diese Umsetzung des Charakters fand ich mehr als billig und sie sagt sehr viel über den geistigen Horizont der Entwickler aus – schade. Nach Yakuza 0, das ich wirklich nicht als offensiv empfand, obwohl es ein ziemlich … maskulines … Spiel ist, habe ich gedacht, man könne es in diesem Studio besser. Makoto durfte nebenbei wehrlos sein, weil es zu ihrer Rolle passt.
    Irgendwie bin ich mir auch sicher, dass Sayama nicht mehr in der Reihe auftauchen wird, was mal wieder passen würde...

    Ansonsten noch interessant: Die Yakuza-Reihe geht ziemlich kompromisslos mit Charakteren um, von denen man denkt, sie wären auch im weiteren Verlauf der Reihe wichtig. Da werden teilweise interessante Charaktere entsorgt.


    Gameplay usw.
    Das Kampfsystem wurde verbessert und spielt sich flüssiger und auch die Menge der Zufallskämpfe wurde verringert. Man kann sich also durch die Stadt bewegen, ohne die Krise zu kriegen, yay. Ansonsten ist relativ viel gleich geblieben, u.a., dass es keine guten Missionsbeschreibungen gibt und man Probleme hat, Missionen wiederzufinden.
    Man ist außerdem zum ersten Mal in Soutenbori, was ich als angenehme Abwechslung empfand. Ansonsten ist der Unterschied zum ersten Yakuza nicht riesig, auch wenn vieles spielbarer und spaßiger geworden ist.


    Graphik und Musik
    Wahrscheinlich durch die PS3-Bearbeitung ist hier alles deutlich schärfer, was in Ordnung aussieht (das erste Yakuza war ja graphisch sowieso nicht der Bringer schlechthin). Dito für die Charakteremodelle und Gesichter, die etwas ansprechender aussehen. Außerdem wurde die misslungene, englische Synchronisation entsorgt (ok, selbst wenn es sie gegeben hätte, wäre sie sicher nicht in der JP-Doppelbox enthalten), es gibt also nur noch den O-Ton.

    Fazit
    Wer den ersten Teil der Reihe mochte, wird auch den hier mögen. Positiv fällt auf, dass Sequenzen und Handlung deutlich besser präsentiert werden, negativ, dass der Titel unterwegs ins Klischee-Fass getaucht wurde (und zwar heftig).
    Hat es mir gefallen? Ja, sicher, aber zwischen dem hier und der tollen Präsentation eines Y0 liegen noch Welten.

    Insgesamt: 7/10
    Spielzeit: 12 Stunden


    Uff, ich komme mit diesen Texten nicht mehr hinterher. Yakuza 2 ist bestimmt schon 2 Monate her.
    Geändert von Winyett Grayanus (31.07.2017 um 18:00 Uhr)

  18. #58
    Was hast du denn in der Zwischenzeit noch alles gespielt? Der letzte Edit im Startpost ist ja auch schon eine Weile her.

    BTW doppelt oder garnichts, 24/24 müssen drin sein.
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  19. #59
    Yakuza 3, 4, Dead Souls und Trails in the Sky 3rd habe ich auch schon seit einer Weile durch. Wahrscheinlich werde ich einfach mal die Bilder weglassen, denn die alle zurechtzuschneiden dauert auch immer eine Weile.

    Tja ... ich habe ehrlich gesagt über 24/24 nachgedacht, bin mir aber nicht sicher, ob das noch etwas wird, da ich demnächst arbeitstechnisch wieder mehr zu tun haben werde. Die erste Hälfte des Jahres habe ich extrem genossen, nur leider ist jetzt wohl jemandem aufgefallen, das ich für das Gehalt, das ich bekomme, wohl etwas mehr zu tun haben könnte. Dabei habe ich so gern auf der Arbeit Vita gespielt. *seufz*

    Wahrscheinlich werde ich demnächst auch noch Utawarerumono und Fire Emblem Echoes durchspielen.
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  20. #60
    Yakuza 3 (PS3)



    Handlung
    Kiryu leitet jetzt ein Waisenhaus auf Okinawa … was war das für eine angenehme Abwechslung für mich. Sehr viele alltägliche Probleme, nette Landschaft, gewohnt viele Dialoge. Natürlich wird Kiryu dann doch wieder in die üblichen Probleme hineingezogen, aber auch da bleibt es spannend. Generell ist Yakuza 3 von allen Teilen, die ich bisher gespielt habe, mein Lieblingstitel nach Y0 (ok, und vielleicht Ishin), denn die Mischung aus Alltag, spannendem Yakuza-Kram und echt guten Charakteren (ich mochte hier die Antagonisten auch wieder richtig gern) funktioniert echt gut.


    Gameplay usw.
    Hier tut sich nicht wahnsinnig viel zu den Vorgängern, was für die Reihe aber nichts neues ist. Okinawa gibt es als neues Gebiet, das Kampfsystem wurde minimal geändert und spielt sich gewohnt gut, evtl. noch etwas flüssiger als in den Vorgängern.
    Richtige Missionsbeschreibungen sind leider immer noch Mangelware. Gut gefallen hat mir die Charakterübersicht im Menü, auf der man nachsehen kann, wie die Beziehungen der Charaktere untereinander aussehen und die für die Folgespiele leider wieder geändert wurde.
    Abgesehen davon, dass man die Nebenmissionen quasi am besten mit Lösung erledigt (habe ich nicht gemacht), störte mich hier ansonsten sehr wenig.


    Graphik und Musik
    Ich finde es echt interessant, dass der Unterschied zwischen Y3 und den PS4-Yakuzas gar nicht so groß ist. In den beiden Vorgängern fehlte mir die gute Mimik und ich fand auch, dass die Sequenzen länger hätten sein können. Das wurde nun für diesen Ableger geändert. Insgesamt macht das Spiel graphisch einen ziemlich guten Eindruck, aber auch Musik und Synchronisation sind gewohnt gut.

    Fazit
    Mein Lieblings-Yakuza nach Y0 und Ishin, definitiv. Wegen der neuen Spielumgebung machen sich hier nicht so schnell Abnutzungserscheinungen bemerkbar und Charaktere und Handlung sind überzeugend und machen Spaß.

    Insgesamt: 8,5/10
    Spielzeit: 15 Stunden

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